43/136.
An Friedrich Theodor von Müller
Ew. Hochwohlgeboren
übersende hiebey die verlangten Papiere. Da mir scheint, daß von dem gnädigsten Handbillette zu Eröffnung der allenfallsigen Acten in mehrerem Betracht nicht wohl dürfte Gebrauch zu machen seyn, so habe eine von mir zu unterzeichnende Registratur aufgesetzt, welche, gebilligt oder modificirt, von mir unterschrieben werden könnte, um die weiteren Fortschritte unserer Bemühungen einzuleiten. Mündliche Besprechung wird hierüber das Nähere bestimmen.
Dürfte ich um das zugesagte Gedicht etwa morgen bitten, da ich es denn Abends mit Riemer durchsehen und Sonnabends absenden könnte.
Mit einem irgend zu beliebenden prosaischen Nachtrag hat es Zeit, den ich ohnehin nicht gleich nach dem Gedicht, sondern auf irgend einen späteren Bogen würde abdrucken lassen. Vielleicht wären Sie so weit hergestellt, daß Sie uns Sonnabend das Vergnügen machten, bey einem Familien- und Freundesmahl zu erscheinen. Daß Sie unserm Vogel vertrauen, freut mich höchlich; haben Sie ja gegen sich und uns alle die Geneigtheit, ihm durchaus zu folgen und zu gehorsamen.
Mit den treusten Wünschen
Weimar den 6. December 1827.
Goethe. [200]