[405] 21/6046.

An Christian Gottlob Voigt

Die den Professor Voigt besonders betreffenden Papiere habe bis jetzt zusammen gelassen und die neusten dazu geheftet und fortfoliirt.

Die Sache steht gegenwärtig folgendermaßen:

Unsern Fol. c. gethanen Vorschlag, daß man die Summe von 900 Thalern, welche dem Prof. Voigt zu seiner Reise vorgeschossen worden, ihm als ein unverzinsliches Capital notire, und davon jährlich 100 Thaler, die bis zu Tilgung der Schuld abschriebe, haben Durchlaucht nach Fol. 9 genehmigt, und der Museumscasse 200 Thaler zugelegt, von deren Hälfte jene 100 Thaler nach und nach gedeckt, die andere Hälfte aber zu sonst nützlichen Dingen verwendet werden sollte.

Die deshalb nöthigen Expeditionen wurden aber durch ein gnädigstes Rescript Fol. 12. zurückgehalten, indem dem zum Bergrath ernannten Professor Voigt eine wirklich auszuzahlende Besoldungszulage von 100 Thalern gemacht wurde.

Die Sache hat bis jetzt geruht und wird durch einen Brief des gedachten Bergraths Fol. 14. angeregt. Wie sie gegenwärtig liegt, scheint mir folgendes nothwendig: [405] Nach Fol. e. liegen 1000 Thaler Sächs. Währung als an ihn ausgezahlt in der Gewährschaft der Museumscasse. Hievon wären 1.) 100 Thaler in Ausgabe zu verschreiben, wogegen Bergrath Voigt eine Rechnung einzureichen hätte, daß er für so viel an Naturalien zu dem Museum geliefert habe.

2.) wäre der Rentamtsadministrator anzuweisen, 900 Thaler als ein unverzinsliches Capital gedachtem Bergrath zu notiren, und jährlich 100 Thaler davon abzuschreiben. Hiezu würde das zweyte von Serenissimo uns zugestandne Hundert zu verwenden seyn.

.) wären die 60 Thaler dem Bergrath nicht abzuziehen, weil solche mit in der Summe der 900 Thaler stecken; sondern auf eine, dem Rechnungsstyl gemäße Weise in Ausgabe zu verschreiben.

Ich erbitte mir Ew. Excellenz gefälliges Urtheil, in wiefern auf diese Weise die etwa verschobene Sache wieder ins Gleiche zu bringen sey. Wir erhalten dadurch freylich weiter nichts als daß wir den jungen Mann, der uns ohnehin nicht entgehen wird, auf soviel Jahre vinculiren. Stimmen Ew. Excellenz in der Hauptsache mit mir ein, so will ich die Expeditionen nach meiner Überzeugung aufsetzen und zur Beurtheilung vorlegen.

Weimar den 24. October 1810.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1810. An Christian Gottlob Voigt. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-75CE-3