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An Johann Gottfried Herder
Son of Alpin strike the string. Is there ought of ioy in the Harp? Pour it then, on the Soul of Ossian: it is folded in mist
[3] Ullin, Carril and Ryno, voices of the days of old, let me hear you, in the darkness of Selma, and awake the soul of songs.
I hear You not, ye children of music, in what hall of clouds is your rest? Do you touch the shadow harp, robed with morning mist, where the sun comes sounding forth from his greenheaded wawes
From the wood-skirted waters of Lego, ascend, at times, grey bosomed mist, when the gates of the west are closed on the suns eagle eye. Wide, over Lara's Stream, is poured the vapour dark and deep: the moon like a dim shield is swimming thro' its folds.
With this clothe the spirits of old their sudden gestures on the Wind, when they stride, from blast to blast, along the dusky face of the night. Often blended with the gale, to some warriors grave, they roll the mist, a grey dwelling to his ghost, until the songs arise
Sleeps the husband of Clatho? dwells the father of the fallen in the rest? Am I forgot in the folds of darkness; loney in the season of dreams
[6] Luom of foamy streams, thou risest on Fonars Soul! Thy sun is on thy side, on the rock of thy bending trees
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[3] Diese Stellen sind alle aus dem siebenten Buch. Wenn Sie schon einen Ossian haben, so braucht' ich das nicht dazu zu fügen. sie werden sehen, ob Sie mit mir einig sein können, wann ich sage, die Relicks und Ossians Schottisches machen ganz verschiedene Würckung auf Ohr und Seele. Der ungebildete Ausdruck, die wilde Ungleichheit des Sylbenmaßes (von dem ich freilich nicht mehr sagen kann, als daß es ungleich ist), das nachklingende Pleonastische, das zwar Macpherson manchmal übersetzt (sons of song, of [3] foamy streams), im Original hängts aber fast am jeder Zeile (nan speur, na h'oicha, nach beo, nan teud, nan nial) gibt dem Sylbenmaß einen eignen Fall, und dem Bild eine nachdrückliche Bestimmung; das alles zusammen rückt so weit von dem Englischen Balladenrhythmus, von ihrer Eleganz pp. 1 das Sie alles besser finden werden, als ichs sagen kann. Ueberhaupt ist es ein Ueberfluß, Euch Herren seine Meinungen zu sagen, wenn Ihr über eine Sache selbst nachgedacht habt, oder denken wollt. Soviel können Sie hieraus sehen, daß ich mich mit Ihnen, für Sie eine Zeit her beschäftigt habe, und daß ich keiner von den letzten bin, für die Sie schreiben. Wenn Sie noch mehr aus dem Schottischen übersetzt haben wollen, so schreiben Sie's. Wenn Sie keinen Ossian kriegen können, steht meiner zu Diensten, aber ich muß ihn wieder haben. Melden Sie's bald; denn ich kann unmöglich sehen, daß Sie noch lange sind, ohne soviel Freude zu haben, als ich; denn es geht doch nichts darüber. Die deutschen Balladen werden Sie haben. Eschenburg ist ein elender Kerl. Seine Uebersetzung (der Stellen Shakespeares versteht sich) verdient keine Nachsicht; sie ist abscheulich. Die Abhandlung selbst hab' ich nicht gelesen, werde auch schwerlich. [4] Schicken Sie nur Ihre auf den 14. October. Die erste Gesundheit nach dem Will of all Wills soll auch Ihnen getrunken werden. Ich habe schon dem Warwickshirer ein schön Publicum zusammengepredigt, und übersetze Stückchen aus dem Ossian, damit ich auch den aus vollem Herzen verkündigen kann.
Meine Schwester läßt Sie grüßen. Sie hat mir weitläufig erzählen müssen, was bei Ihrer Anwesenheit geredet wurde, und da verstand ich den Anfang Ihres Briefes erst ganz und lachte mit mir und dachte: Wie wird Herder geguckt haben, da er von Dominicus Baham Feti so reden hörte? Sie haben aber doch (ut soles) das Facit richtig herausgebracht. Subtrahendo zuvörderst und dann addendo den Rest zu meiner Straßburger Summe. Es ist auch verplaudert worden, daß ich fürtreffliche Werke geschrieben habe. Meine Schwester weiß selbst nicht, warum sie sie auf Ihr anhaltendes Gesuch nicht herausgeben wollte. Es würde Ihnen nicht unangenehm gewesen sein, die Geschichte meiner Seele zu lesen und den seltsamen Standort zu kennen, von dem ich damals die Welt sah. Es war Ihnen nicht gegönnt. Dem sei nun, wie ihm sei. Apostel oder Philister! ich bleib' für Sie, was ich war. Adieu.
Goethe.
[5] 1 Nach geendigtem Brief les' ich die Stelle in Ihrem, da Sie von Ossian reden, und fühle, daß ich nichts hätte sogen sollen, bis ich Ihre Abhandlung gelesen hätte. Es mag sein. Nur könnten Sie nach diesem glauben, ich habe Sie nicht verstanden.