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An Carl Friedrich Ernst Frommann

[Concept.]

[5. März.]

Ew. W. erlauben mir eine Anfrage und verzeihen eine Bitte um ein Gutachten in einer Angelegenheit, die Sie am besten übersehen.

Die Hackertschen Erben, welche der Herausgabe der biographischen Papiere, von welchen Sie einen Theil kennen, bisher Hindernisse entgegengesetzt, fangen nunmehr, da ich die Sache ganz aufgegeben, sich zu bestimmen an, möchten gerne wieder einlenken, und da gemeinsam mit ihnen nichts vorzunehmen ist; so Thue ich den Vorschlag, die gedachten Manuscripte ihnen abzulaufen, und für eine rechte und billige Summe an mich zu bringen.

Die Papiere, wie sie liegen, würden 10 bis 12[202] Bogen in 8°, gedruckt, wie ohngefähr mein Winkelmann, allenfalls ausmachen. Was könnte eine solide Buchhandlung für ein solches Manuscript zahlen? wobey zu bedenken ist, daß wenn man sie auch ohne weiteres abdrucken wollte, immer, wo nicht ein Redacteur, doch ein geschickter Corrector zu honoriren seyn würde, der mit Sach- und Sprachkenntniß versehen, diese Aufsätze einigermaßen producibel machte.

Was würde dagegen eine gedachte Buchhandlung für ein Manuscript zahlen können, das ohne an Volumen merklich gewonnen zu haben, eben diese Aufsätze, von einem namhaften Schriftsteller verarbeitet, nutz- und genießbarer, lieferte!

Haben Sie die Gefälligkeit mir diese Fragen, ohne weitere Rücksicht, nach Ihrer genauen Kenntniß des Buchhandels zu beantworten, und zwar dergestalt, daß ich allenfalls Ihr Schreiben jenen Interessenten mittheilen könnte.

Wir hoffen nunmehr bald persönlich aufzuwarten. Wenigstens ist unsre Abriese von hier auf Montag den 12. Festgesetzt. Ich wünsche, daß es dabey bleiben möge. Mich bestens empfehlend.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1810. An Carl Friedrich Ernst Frommann. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6FF2-9