42/13.
An Friedrich Ludwig Schmidt
[16. Januar 1827.]
Ew. Wohlgeboren
überzeugen sich, daß nur meine hohen Jahre und die vielfachen, Geschäfte, zu denen ich zwischen hier und Ostern verpflichtet bin, mich abhalten können Ihren Wünschen zu genügen. Gern möchte ich den hochgebildeten Bewohnern einer so werthen und bedeutenden Stadt von der Bühne herunter manches Angenehme und Nützliche zusprechen, und was ich über die Leistung der Vergangenheit, die Bemühungen der Gegenwart, die Aussichten auf sie Zukunft im Sinne habe unbewunden offenbaren; es schmerzt mich eine so schöne Gelegenheit versäumen zu müssen.
Freylich würde bey einer solchen Arbeit für mich immer die große Schwierigkeit bleiben daß ich Hamburg niemals gesehen und von dem eigentlichen Sinn und Bestreben, besonders der Klassen die allenfalls das Theater besuchen, keineswegs unterrichtet bin; in[12] solchen Fällen ist das Besondere das eigentlich Wirksame. Nehmen Sie meinen besten Dank für das mir geschenkte Vertrauen, empfehlen Sie mich den würdigen Männern die sich zu diesen Geschäft verbunden haben und gedenken mein zu guter Stunde.
Nachschrift.
Indem ich ungern vorstehende ablehnende Antwort erlasse, geht mir bey, daß nach Ihren Andeutungen gar wohl ein erschöpfendes Vorspiel auszudenken sey. Indem ich nun nochmals die Unmöglichkeit, solches auszuführen für entschieden halten muß, so gedenke ich doch in kurzer Zeit einen Plan zu schicken, nach dessen Anleitung mit eignem Talent, Kenntniß und Geschmack gar wohl...