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An Carl Wilhelm Göttling
Ew. Wohlgeboren
übersende, mit immer neuem und gesteigertem Dank, den 29. und 30. Theil meiner Werke; wobey ich die Förderniß der gegenwärtigen Lieferung bestens anzuerkennen habe, da man in Augsburg mit der Octavausgabe nunmehr schneller vorzurücken gedenkt.
Sodann bemerke das alles, was mir von seiten des archäologischen Instituts zu Rom bis jetzt vorgekommen ist, meine Hochachtung für dasselbe begründen mußte, und indem ich für die gefälligen Mittheilungen danke, darf ich wohl aussprechen, wie ich mir es für eine Ehre schätze, unter ihre Verbündeten aufgenommen zu werden. Find ich einen Gegenstand, den ich der Aufmerksamkeit der vorzüglichen Archäologen würdig achte, so werde auch gern irgend einem kleinen Aufsatz übersenden, ob ich gleich [220] mir in diesem Fache wenig zutraue, in welchem die verschiedensten Ansichten recht zu Hause zu seyn scheinen, deshalb ich mich denn auch wohl nur anfragend werde verhalten können.
Würden Ew. Wohlgeboren mir nunmehr die abgeschlossenen Tagebücher des vorigen Jahrs herübersenden, so würde dadurch eine doppelte Unterhaltung finden, indem mir zugleich der regelmäßige Gang eines wohlgeordneten Geschäftes und die geistreichen Bemerkungen des würdigen Vorgesetzten zur Freude gereichten.
Möge ich nächtens dem Vergnügen Ihres werthen Besuchs entgegen sehen.
ergebenst
J. W. v. Goethe.