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An Christiane Vulpius

Da du dich beschwerst nichts durch den Boten von mir gehört zu haben so muß ich dir nur mit der Post etwas : Vor Ende dieser Woche werde ich hier mit meinen Sachen nicht fertig. Am Heft Cellini habe ich bis Freytag zu thun, wo es fortgeht. Die Raupen, deren noch viele eingekommen sind, beschäftigen mich in den übrigen Stunden, und das Licht, das auch wieder zur Sprache kommt, nimmt noch einen Theil weg. Erst künftigen Freytag kann ich dir sagen wenn ich komme. Dann wird die Camera Obscura stark besucht werden.

Gieb doch dem Hofmedikus inliegendes Heft, er[181] kennt es vielleicht noch nicht, es ist ein sehr hübscher Aufsatz über das schwere Zahnen der Kinder darinn, es freut mich, wenn man die Meinung des Verfassers als wahr annehmen kann, daß er Gusteln bisher auch auf diese Weise, durch abführende Mittel, curirt hat.

Laß doch durch deinen Bruder auf beyliegenden Zettel das Buch von der Bibliothek holen und schick es mir Mittwoch mit den Botenweibern wohl eingepackt.

Du hast ja wohl meine Uhr auf dem Schreibtische gefunden? ich habe sie vermißt und sie kann nirgends anders liegen. Schicke inliegendes an Böttiger. Lebe recht wohl und behalte mich lieb.

Jena den 4. Sept. 1796.

G.


Sollte das Buch nicht auf der Herzoglichen Bibliothek seyn, so kann man es durch Jagemann von der Bibliothek der Herzogin Mutter erhalten.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1796. An Christiane Vulpius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6E48-6