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An Alessandro Poërio

Mit Vergnügen und Dank habe Ihr Schreiben, mein werthester Herr, vom 17. September mit beygelegter Tragödie durch Vermittlung des Herrn v. Savigny erhalten, auch Ihre frühere Sendung war [140] zu rechter Zeit angekommen. Ich zweifle nicht, daß bey der Aufführung die Verdienste des Antonio Foscarini mit Beyfall aufgenommen worden. Meine Freunde, die sich mit mir nach auswärtiger Literatur umthun, wissen das genannte Stück gleichfalls zu schätzen und ich hoffe, nächstens davon ein günstiges Zeugniß abzulegen.

Von den Promessi Sposi sind schon zwey Übersetzungen unter der Feder, ja die ersten Theile schon aus der Presse. Empfehlen Sie mich dem werthen Manne, wenn er sich noch in Florenz befindet; seine liebenswürdigen Arbeiten verbreiten sich auch in Deutschland immer mehr, sowohl durch den Abdruck der Originale als durch Übersetzungen.

Leben Sie recht wohl und geben mir manchmal Nachricht von sich und der neuen italiänischen Literatur. Glauben Sie daß Ihre Briefe richtig ankommen, wenn ich auch nicht immer alsogleich zu antworten im Stande seyn möchte. Auf alle Fälle werde ich von Ihren Mittheilungen den besten Gebrauch machen.

Das Beste wünschend

ergebenst

Weimar den 1. November 1827.

J. W. v. Goethe.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1827. An Alessandro Poërio. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6DDA-8