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An Marianne von Willemer

[Concept.]

Und so muß ich denn A[llerliebste] M[arianne] nach Jena gehen um mich wieder einmal mit Ihnen zu unterhalten. Ihr liebes Blatt hab ich oft gelesen und Sie immer darinn gefunden, ein Grus durch Fr. R. Schlosser als sie meinen Enckeln Zuckerwerck einpackte hat mich unmittelbar an Ihre Seite gesetzt. Es ist immer mit mir wie es war wenn mir auch nicht immer gelaunt ist es auszudrucken.

Beykommendes Büchlein sende ich Ihnen mit besonderm Zutrauen. Sie begleiten mich gewiß gern durch die mannigfaltig wunderlichen Zustände. Finden Sie mich immer wieder und auch rückwärts Ihrer Neigung werth, so erhalten Sie mir das schöne Plätzchen in Ihrem Herzen und sagen Sie mir manchmal wie es um Sie steht. Das hat einen doppel Sinn soll aber eigentlich sagen wie Sie sich selbst befinden und wie Sie mit andern guten und freundlichen Menschen zu wirken geneigt sind.

Des guten Frommanns gute Aufnahme dancke wahrhaft. Die seinigen thun bey meinem Jenaischen Aufenthalte viel für mich, und das seit langen Jahren wenn wir zusammen gar....

[Jena den 5. Juni 1822]

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1822. An Marianne von Willemer. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6BAD-B