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An Wilhelm von Wolzogen

Graf Brühl hat mir die verschiedenen Zeichnungen wohl überbracht, wir werden uns jedoch nicht an die Ausführung wagen, bis Ew. Hochwohlgeb. zurückkommen und den Conducteur Rabe mitbringen. Nach Zeichnungen von Wolff beschäftigen wir indessen die Quadratoren in der zweyten Etage nach dem Kegelthore zu.

Die Nachricht, daß Herr Prof. Gentz, an den ich den besten Gruß auszurichten bitte, ein halbes Jahr bey uns bleiben kann, ist mir höchst erfreulich. Nur die Gegenwart des Meisters kann ein solches Werk fördern.

Für so mancherley Unbequemlichkeiten, welche Sie in dem Strudel der Gesellschaft auszustehen haben, werden Sie sich durch Anschauung manches guten Kunstwerks und durch das Theater zu entschädigen suchen, und ich hoffe daß Sie uns bey Ihrer Zurückkunft manches mittheilen werden was durch Erzählung zu überliefern ist.

Wir gehen in dem beschränkten Kreise unseres[195] kleinen Zirkels so sachte hin, und, da wir nichts wichtiges zu behandeln haben; so verwandeln wir gelegentlich Kleinigkeiten in Wichtigkeiten, wodurch denn doch auch der Zweck erreicht wird, daß die Zeit mit einigem Interesse vergeht.

Leben Sie recht wohl und kommen Sie gesund zurück.

Weimar am 9. März 1801.

Goethe.

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Briefe. 1801. An Wilhelm von Wolzogen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-6AD8-2