An Suleika

Dir mit Wohlgeruch zu kosen,
Deine Freuden zu erhöhn,
Knospend müssen tausend Rosen
Erst in Gluten untergehn.
Um ein Fläschchen zu besitzen.
Das den Ruch auf ewig hält,
Schlank wie deine Fingerspitzen.
Da bedarf es einer Welt;
Einer Welt von Lebenstrieben,
Die in ihrer Fülle Drang
Ahneten schon Bulbuls Lieben,
Seeleregenden Gesang.
Sollte jene Qual uns quälen,
Da sie unsre Lust vermehrt?
Hat nicht Myriaden Seelen
Timurs Herrschaft aufgezehrt?
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Goethe: Werke. Gedichte. West-östlicher Divan. Buch des Timur. An Suleika. An Suleika. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-66FC-0