1823.
Januar
1. Einige Briefe mundirt. Sendung an Ihro Hoheit mit Mocca-Caffee. Neue Actenstücke für's laufende Jahr. Scenarium von Phaethon. Professor Güldenapfel und Dr. Weller. Mittag zu sechsen. Nach Tische die lithographischen Bilder numerirt. Abends Canzler von Müller, Hofrath Meyer und Oberbaudirector Coudray. Gräfin Line Egloffstein. – Herrn von Verlohren nach Dresden.
2. Briefe concipirt und mundirt. Um halb zwölf Uhr der Prinz und Soret. Mittags in dem hinteren Zimmer gegessen. Abends mehrere Briefe erhalten. Auch Zeitungen; mit Hofrath Meyer über beydes. Später Adelchi gelesen.
3. Concepte und Munda verschiedener Briefe und Aufsätze. Herr Salineninspector Glenck und Canzler v. Müller. Gräfin Julie Egloffstein. Mittag zu sechsen. Sodann für mich. Adelchi studirt. Shakespeare's König Richard II. Späterhin Kefersteins geognostisches Deutschland, 2. Bandes 2. Heft, wegen den Salzstöcken und Quellen. – [2] An Dr. Sulpiz Boisserée, mit einer Assignation auf 463 Fl. Rhein. Herrn Hofrath Meyer Hundeshagens Brief. Herrn Dr. Schnauß Manzoni's Ode.
4. Drüben stehende Expeditionen: Herrn Dr. Weller, das Seckendorfische Trauerspiel zurückgesendet.Herrn Bergrath Lenz, Anfrage wegen der Meyerischen Mineralien. Herrn Frommann, mit eilfhundert Abdrücken Wellingtons Schild. Herrn Berzelius, Dank und Wunsch, nach Stockholm. Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin, eingeschlossen die letzten Bogen von Kunst und Alterthum 4. Bandes 1. Heft. – Kam Geh. Referendar Conta, die Arterienlehre von Tiedemann für die academische Bibliothek verehrend. Fernere Concepte an Willemer und Graf Sternberg. Mittags zu sechsen. Nach Tische Concepte durchgesehen. Die Münchner lithographischen Hefte zu numeriren fortgefahren. Hofrath Meyer. Über Perthes und Hundeshagen. Leben des von Schweinichen durch Büsching.
5. Mundirt und concipirt. Nebenstehendes expedirt:Herrn Geh. Rath von Willemer, eine Kiste mit 6 Fasanen, Frankfurt a. M. Manches vorbereitet. Geh. Hofrath Kirms, Öffentliches und Theaterwesen. Mittag zu fünfen. Abends für mich. Leben des Hans von Schweinichen. Biographische Betrachtung überhaupt.
[2] 6. Munda verschiedener Briefe. Geschichte des Jahrs 1809. Mittag zu fünfen. Wegen großer Kälte wöhnliche Anstalten gemacht. Einige Zeit mit Walther beschäftigt. Abends das lithographische Register fortgeführt. Hofrath Meyer. Göttinger Zeitungen 207, über Militär-Ökonomie. – Herrn Grafen Reinhard Kunst und Alterthum nach Frankfurt, eingeschlossen an Herrn Geh. Rath von Willemer.Herrn Perthes nach Gotha, wegen neuerer Gemälde, deren Sendung abgelehnt. Herrn Geh. Cammerrath Frege, Wegen 300 Thlr. an Elkan, nach Leipzig.
7. 1809 fortgesetzt. Einiges oberaufsichtliches Geschäft betreffend. Briefe die Ankunft der Hoheiten in Eger und Pilsen betreffend. Cottaische ältere Acten durchgegangen. Ferneres Schreiben an Graf Sternberg durchgedacht. Verzeichniß der Münchner lithographischen Blätter. Mit Walther beschäftigt ihm das Bergwerksbuch zu zeigen. Mittag zu fünfen. Nach Tische mit Ottilien, Ulriken zusammen. Historien von Pitschaft, welcher angekommen war. Abends Herr Soret und Hofrath Meyer zum Thee und späterhin.
8. Einige Expeditionen an Serenissimum. Sendung an Grafen Sternberg weiter fortgeführt. Herrn Sorets Beschreibung der Diamanten studirt. Mittag zu dreyen. Mancherley Unglücksfälle der Stadt besprochen. Auch die Tollheiten des Pitschafts.[3] Abends für mich. Adelchi studirt und ausgezogen. Morgens waren auch mehrere Exhibita in die Registrande eingetragen worden. – Herrn Ritter von Schreibers nach Wien. Herrn Rentamtmann Lange nach Jena autorisirte Quittungen.
9. Fortsetzung von Briefen, Expeditionen und dergleichen, auch Geschichte des Jahrs 1807. Mittag zu vieren. Walther hatte die Windblattern. Nach Tische Leibchirurgus Kämpfer. Abends Hofrath Meyer und Oberbaudirector Coudray; wurden alte Comödienzettel vorgenommen und frühere Theaterzustände durchgesprochen. – Herrn Geh. Rath von Leonhard nach Heidelberg. Fräulein Ulrike von Levetzow, Dresden.
10. Geschichte von 1807. Sendung von d'Alton durch Gräfin Beust. Erinnerungen an Sessenheim. Hermann de compositione Tetralogiarum tragicarum Dissertatio. Lipsiae 1819. Bey meinem Sohn, indessen mein Zimmer aufgefrischt wurde. Mittag zu vieren. Nach Tische Unterhaltung. Gegen Abend Gräfin Julie Egloffstein. Später für mich. Die Jahre 1806 und 7. – An Professor Güldenapfel die Tiedemannische Arterienlehre, Jena.
11. Brief an Graf Sternberg redigirt. Vorbereitungen auf nächste Absendungen. Jahre 1806 und 7. Mittag zu vieren. Gegen Abend Gräfin [4] Beust mit Tochter und Schwester. Abends für mich, das Jahr 1806 vorgenommen. Ingleichen die Erinnerung an Sesenheim. – An Professor Güldenapfel Tagebücher vom Jahre 1822 nach Jena.
12. Nebenstehendes geschlossen und gesiegelt: An Herrn Grafen Sternberg nach Prag, inliegend Hennings Einleitung. An Loos nach Berlin, mit 12 Thlr. Preußisch. – Nähere Ausführung des Jahrs 1806. Mittag zu dreyen. Nach Tische Unterhaltung. Abends für mich. Briefe von Zauper und Grüner. Böhmisches Mineral durch den letzten. Zaupers Gedicht an die Erbgroßherzogin. Betrachtungen über die Erklärungen der Monarchen am Schluß des Congresses von Verona; ingleichen der französischen Erklärung und Ministerialhändel. Sodann Vorbereitung auf morgen für 1806.
13. Fortgefahren an 1806. Sendungen von Pilsen und Asch durch die rückkehrenden Herrschaften. Nach 12 Uhr der Erbgroßherzog. Fortgesetztes Jahr von 1806. Mittag zu vieren. Nach Tische Unterhaltung. Abends Hofrath Rehbein und Obrist von Eschwege. Ward Verzeichniß der Münchner Steinbrücke fortgeführt.
14. Um halb 11 Uhr die Frau Großherzogin bis halb Eins. Nachher in Rubriken getheilter Auszug des Jahrs 1819. Vor- und Nachmittag. Die [5] Kinder waren Schlitten gefahren nach Ettersburg. Abends Professor Riemer. Oberbaudirector Coudray, welcher vom Verhältniß der Straßen durch das Großherzogthum und Thüringen überhaupt sehr gründlich sprach, auch die Verschiedenheit früherer und späterer Zustände wohl auseinander setzte. Herr Soret erschien gleichfalls. Wurden lithographische Blätter vorgezeigt.
15. Schema von 1820 nach Rubriken durchaus. Leibchirurg Kämpfer wegen kleiner Mängel. Fräulein Ulrike von frauenzimmerlichen Verhältnissen erzählend, besonders Eisenachischen. Mittag zu dreyen. Nach Tische mit meinem Sohn über Öffentliches und Häusliches. Abends Gräfin Flavie Beust, Mineralien vom Rheine. Generalsuperintendent Röhr, Canzler von Müller und Hofrath Meyer. Letztere blieben bis spät.
16. Schema von 1821. Die jungen Herrschaften um 12 Uhr. Vorher Mechanicus Bohne ein Thermometer und einige physikalische Geräthschaften bringend. Mittag zu drey. Die Damen waren Schlitten nach Berka gefahren. Fortsetzung des Schemas von 1821. Abends für mich. Vorbereitungen auf morgen. Fräulein Ulrike von den Schlittenfahrten und sonst erzählend.
17. Schema von 1821 geendigt. Einiges geheftet. Anderes geordnet und expedirt. Kam Dr. Weller. Mit Walthern beschäftigt, dazwischen mancherley [6] abgethan. Speiste Weller mit. Die Bibliotheksverhältnisse in Jena wurden durchgesprochen. Zettel autorisirt. Er kehrte spät zurück. Mit John die laufende Registrande und Acten besorgt; eingeheftet und foliirt. Von Hoffs Erdoberfläche zu Seite 427 etwas dictirt. Ferner einige Briefe concipirt.
18. Anmerkungen zu Herrn von Hoff. Bibliotheksrechnung von Jena. Brief und Sendung von Kukus, Königsgrätzer Kreis, in Böhmen. Zu Mittag Herr Hofrath Voigt von Jena, von seiner Göttingischen Reise erzählend; auch die Verhältnisse naturgeschichtlicher Vorträge seit funfzig Jahren auseinander setzend; auch die Steigerung der neusten Zeit besprechend. Abends mit John verschiedene Briefconcepte. Kamen die Münzen von Stuttgardt an. Wurden ausgepackt und aufgelegt. Verhandlung darüber mit meinem Sohne. – Herrn Professor Zelter die Bände Morphologie und Naturforschung nach Berlin.
19. Ausführung von 1806. Mittags zu fünfen. Strangforts Unterhaltung mit den Ministern des Großherrn. Abends biographische Vorbereitungen. Oberbaudirector Coudray. Geschäfte bey Gelegenheit des Wassermangels. Jenaisches Krankenhaus. Vorgeschlagene Chausséen und ausgeführte durch Thüringen. Sodann abermals Vorbereitungen.
[7] 20. Einiges an 1807. Verschiedene Expeditionen im oberaufsichtlichen Geschäft. Notiz eines römischen Castrums bey Ostheim durch Gartorius. Prometheus von Panse aus Naumburg. Heufingers Programm für's Winterhalbjahr. Bericht von Dr. Posselt. Mittag zu vieren. Nach Tische äußeres und inneres politisches mit meinem Sohn. Einiges Geschäftliche. Abends Professor Riemer, Phaethon mit ihm durchgegangen und sonstiges Ästhethisches und anderes besprochen.
21. An dem Jahre 1807 ausgeführt. Einiges eingeleitet. Mittag zu fünfen. Abends Theegesellschaft. Früh war ein böhmischer Mineralienhändler dagewesen. – Communicat an Großherzogliche Oberbaubehörde.
22. 1807 weiter ausgeführt. Mittag zu fünfen. Nach Tische das Gestein um Berlin. Abends Oberbaudirector Coudray, den ehemaligen Theaterentwurf anregend und von dem Conzert erzählend. – An Färbern nach Jena Quittungen autorisirt zurückgeschickt.
23. 1807. Carlsbader Aufenthalt. Abgelehnter Besuch des Herrn Geh. Legationsraths Conta. Berliner Geschiebe-Sammlung. Mittag zu fünfen. Nach Tische Gespräch mit Ottilien, besonders über unmittelbare Einwirkung der Personalitäten. Abends für mich. Betrachtungen über das Jahr 1808.
[8] 24. Ausführung des Jahrs 1808. Mittag zu fünfen. Gegen Abend verschiedenes nachgeholt. Auch für die nächsten Posttage Vorbereitungen concipirt. Auch über physische und sittliche Spiegelung. – Promemoria an Serenissimum, gnädigste Resolution wegen Schließung der Bibliothek.
25. Abschrift des Berichts von meinem Sohn. Rath Helbig die meteorologischen Tabellen bringend vom November. Porträt der Gräfin Julie. Mittag zu fünfen. War Kunst und Alterthum IV, 1. Stück angekommen. Gegen Abend mit John Briefconcepte vorbereitet und zu den nächsten Heften. Canzler von Müller bis spät. – An Professor Posselt die laufenden Tabellen nach Jena.
26. Fortgesetztes Mundum des cammerräthlichen Berichtes. Phaethon emendirt und sonst was zu Kunst und Alterthum vorerst nöthig wäre durchgedacht. Die von Jena kommenden Exemplare eröffnet und deren Austheilung angefangen. Mittag zu vieren. Mein Sohn hatte den Hofdienst. Die Frauenzimmer bereiteten sich zum Balle. Morgens waren Färber und Baumann hier gewesen. Letzterer, um sich Holz zu seinen Häusern zu erbitten; weiter Nachricht gebend von Jenaischen Zuständen. Abends mit John vorläufige Expeditionen und Concepte.
27. Brief vom Grafen Reinhard und französische [9] Poesie. Briefe abgeschrieben, vorbereitet. Mittag zu vieren. Nach Tische die neuen Münzen geordnet. Abends Oberbaudirector Coudray. Nachts Brief von Zelter. Betrachtungen über die Stellungen der öffentlichen Angelegenheiten. – Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgardt. Herrn Bergdirector Mayer nach Gengenbach. Sendung an Frommann, Phaethon pp., Abends nach Jena.
28. Einiges vorgearbeitet. Die Frau Großherzogin um halb eilf Uhr. Die neuen Medaillen vorgewiesen. Einiges zu Kunst und Alterthum. Das Kästchen für die Diamanten vorbereitet. Mittag zu vieren. Arbeit an Kunst und Alterthum. Abends Herr Soret; mineralogische Unterhaltung, nicht weniger über Alphonse de Lamartine.
29. Geographisch-statistische Tabelle der Schweiz von Herrn Soret wegen der Canton-Münzen. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Zelter nach Berlin, Geh. Oberregierungsrath Schultz dahin (Exemplar von Kunst und Alterthum IV, 1). Museumsschreiber Färber autorisirte Quittungen nach Jena. Herrn Domitianus Nowak nach Kukus in Böhmen. Herrn Hofrath Voigt, Rücksendung des Heufingerschen Programms, Jena. Herrn Major von Knebel, mit Kunst und Alterthum IV, 1, Jena. – Anderes vorbereitet. Über die Nachrichten von Sesenheim[10] zu danken. Griechische Tetralogie nach Hermann. Mineralien bezeichnet. Mittag zu dreyen. Die Vorbereitungen zum morgenden Ball waren sehr lebhaft. Nach Tische die Schweizer Münzen und überhaupt die Sammlung einigermaßen bedacht. Später den Aufsatz über Tetralogien durchgearbeitet. Brief von Cotta und Adrian. Gesellschafter von Gubitz, Dezember-Stück.
30. Die meteorologischen Expeditionen für Jena begonnen. Die jungen Herrschaften und der Erbgroßherzog von Oldenburg. Nachher mit John an den Expeditionen fortgefahren. Mittag zu vieren. Die Ballkleidungen gaben den Töchtern viel Geschäft. Einige leichte pädagogische Mißhelligkeit mit Walther. Gegen Abend vorbereitende Concepte und sonstige Sendungen. Kyklops von Euripides. Oberbaudirector Coudray, architektonische Kupfer vorzeigend.
31. Munda für die nächsten Post- und Botentage. Anderes vorbereitet und eingeleitet. Vor Tische Walther eine Stunde unartig mit allerley Spielereyen zubringend. Mittag zu vieren. Erzählung vom gestrigen Balle. Spaniens und Brasiliens Widerstreben gegen äußere Einwirkung. Abends Briefe concipirt und anderes vorgearbeitet. Später der Kyklops des Euripides.
[11]Februar
1. Den Morgen für mich, die gegenwärtige politische Lage im ganzen überdenkend. Einige Portefeuilles von Zeichnungen im vordern Zimmer durchgesehen. Herr General Graf von Henckel zum Besuch. Mittags zu vieren. Nach Tische frauenzimmerliche Verhältnisse bey Hof, auf Bällen und Familien- Verhältnisse und sonst. Abends Concepte von Briefen und anderem. Zahme Xenien III.
2. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Dr. Carus, Kunst und Alterthum IV, 1, Dresden. Herrn Kreishauptmann Breinl nach Pilsen. Herrn Professor Zauper ebendahin. – Sonstige Briefe concipirt. Herr von Rennenkampff nach 12 Uhr. Erzählung von seinem Aufenthalt in Wien, ingleichen Iglau, Zusammenkunft des Erbprinzen mit dem Kaiser von Rußland. Mittag zu vieren. Sodann die griechischen Priesterinnen. Sodann Publica. Abends Hofrath Meyer. Die Concepte zu Kunst und Alterthum mit ihm durchgelesen. Später für mich des Euripides' Kyklops.
3. Nebenstehendes mundirt, und abgesendet: Herrn Dr. Ernst Meyer nach Göttingen. Herrn Geh. Hofrath von Cotta, eingeschlossen Herrn Dr. Adrian nach Göttingen. – Einiges für das nächste Stück Kunst und Alterthum. Mittag [12] zu fünfen. Nach Tische Geschichten vom Ball und sonstige gesellige Verhältnisse. Nachher Zeitungen; Beschäftigung mit Walther. Canzler von Müller. Über die verschiedenen Regierungsglieder.
4. Museumsgeschäfte, vorbereitet und eingepackt. Einige Stücke Kunst und Alterthum abgegeben. Einiges an der Münzsammlung geordnet. Mittag zu fünfen. Weltbewegung wegen der spanischen Gegenerklärungen. Revision verschiedener Manuscripte. Abends Professor Riemer, den neugriechischen Charon, ingleichen die zahmen Xenien III mit ihm durchgegangen. Hofrath Meyer kam dazu. Beyde blieben zu Tische.
5. Nebenstehendes abgesendet: Herrn Rath Schlosser nach Frankfurt a. M. collationirtes Manuscript.Herrn Präsident Nees von Esenbeck, mein Bild nach Dawe, Facsimile nach Byron, Sesenheim von Neef, Betrachtungen darüber, Bonn. Herrn Major von Knebel, Triumph des Paulus Ämilius, Riemers neuste Cantate. – Stielers Atlas frühere Sendungen aufgesucht, die dritte gefunden. Vorarbeiten zu Kunst und Alterthum. Einiges an Professor Riemer. Mittag zu fünfen. Nach Tische Stielerscher Atlas. Einiges Tischbeinische eingeordnet. Abends für mich; alterthümliche Zeichnungen durchgesehen.
6. Einiges zu Kunst und Alterthum. Um 12 Uhr [13] die jungen Herrschaften. Mittag zu fünfen. Zeitungstag. Mantegna vorgenommen. Voigt, System der Natur und ihre Geschichte.
7. Mantegna's Triumphzug zweyte Abtheilung. Vorbereitung auf den morgenden Botentag. Mittag zu fünfen. Nach Tische mit meinem Sohn über häusliche und öffentliche Angelegenheiten. Abends für mich. Voigts System der Natur und ihre Geschichte, und Curiosities of Literature.
8. Mantegna's Triumphzug fortgesetzt. Fräulein Schopenhauer, Blumenkranz vorweisend. Mittag zu fünfen. Nach Tische die Stielerischen Landkarten. Gräfin Julie Egloffstein. Oberbaudirector Coudray. Nachts mein Sohn, eine schematische Darstellung vorweisend.
9. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Frommann, Quittung und zurückkehrendes Geld von Schwerdgeburth. An Herrn Hofrath Döbereiner, wegen der Dienemannischen Naturkörper. An Herrn von Knebel wegen des Separationsgeschäftes. Alles zusammen an Färber nach Jena. – Anderes vorbereitet in Concepten und Mundis. Kupferwerke wegen des Tempel zu Puzzuol. Mittag zu fünfen. Früh war Theatersecretär Teichmann von Berlin dagewesen, bringend Lalla Rooth von Grafen Brühl und einen Berliner Taschenkalender. Abends Hofrath Meyer und Herr Soret. Die Verlobung von Tieck.
[14] 10. Mantegna in's Mundum gebracht. Um 12 Uhr Herr Soret die Diamanten in's Kästchen ordnend. Besuchte meinen Sohn. Mittag zu vieren. Sendung von Blumenbach, allerley Curiositäten. Sendung von Serenissimo, Pariser nachgeahmte Edelsteine. Abends für mich. Canzler von Müller, Unterschrift und Abschiedsgedicht negoziirend.
11. Mundum des Triumphzugs durch John. Frau Großherzogin um 1/2 11 Uhr. Wurden die nachgeahmten Edelsteine vorgewiesen, ingleichen einige Münztafeln. Mittag zu zweyen. Abends Oberbaudirector Coudray. Generalsuperintendent Röhr. Hofrath Meyer. Neapolitanische Gegenden, Lalla Rooth vorgewiesen; die künstlichen Edelsteine.
12. Einige Briefe. Mantegna. Geh. Referendar Helbig von Serenissimo abgeordnet. Wegen überhandnehmenden Catarrhs wurde geschröpft. Der übrige Tag so gut als möglich zugebracht.
13. Nach überstandner unruhiger Nacht und einiger Erholung Anstalten zu einiger Thätigkeit. Sendung von Pilsen und Berlin. Landschaftliche Zeichnung der angefressenen Marmorsäulen von Verschaffelt. Nachmittag geschlafen. Abends Ottilie, Hofrath Rehbein, Oberbaudirector Coudray. Letzterer blieb, wir gingen die Beschreibung von Prag durch.
14. Bey einiger Besserung die Geschäfte wieder angegriffen. Munda der von meinem Sohn aufgesetzten[15] Concepte. Selb geognostische Verhältnisse der Gegend um Dürrheim, verglichen mit Kefersteins Karten. Mittag zu dreyen. Canzler von Müller nach Jena gehend. Von Gagerns Antheil an der Politik. Darinnen gelesen. Hofrath Meyer. – Herrn Ökonomierath Rebbien das Promemoria zurück nach Berlin.
15. Munda der concipirten Verordnungen nach Jena sämmtlich besorgt. Herr Eberwein wegen des Webertaktes. Mittag zu fünfen. Sodann Hofrath Meyer. Brief von Beethoven. Abends Professor Riemer, zu Kunst und Alterthum manches durchgegangen und mitgetheilt.
16. Glückwunsch an Frau Erbgroßherzogin mit dem böhmischen Gedichte. Oberbaudirector Coudray, Verabredung wegen des Tempels zu Puzzuol. Mittag zu fünfen. Müller brachte die Durchzeichnung des 7. Blatts von Mantegna. Gegen Abend in's Bette. Hofrath Meyer und Rehbein saßen zusammen. – An Frau Erbgroßherzogin, Glückwunsch und böhmisches Gedicht. Verordnung an Geh. Hofrath Fuchs. Verordnung an Prosector Schröter wegen Präparaten-Gläsern. Verordnung an Hofrath Renner, wegen dem Gehülfen Metius. Verordnungan Färber, verschiedenes. Verordnung an Rentamtmann Müller obgedachte Gläser betreffend nach Jena, alles durch Compter.
[16] 17. Früh ein Fremder Namens Ternite, ein Preuße, von Paris kommend, den ich nicht sprechen konnte. Obrist von Eschwege, Wetterbeobachtungen aus Lissabon bringend. Briefe von Boisserée und Jäger. – An die Ober-Baubehörde Communicat wegen Veterinär-Anstalt. An Kräuter Verordnung wegen des Papiers für die Catalogen zu Jena.
18. Gesteigertes Übelbefinden. Besonders heftiger Schmerz am Herzen. Um 11 Uhr zur Ader gelassen. Anmeldung des Baron Stroganow durch Herrn Staatsrath Struve, welchen ich leider nicht sehen konnte. Den ganzen übrigen Tag fortwährend sehr unruhig. Abends 5 Uhr Geh. Hofrath Huschke. Schlaflose Nacht. Hofrath Rehbein blieb im Hause.
19. Fortdauernder, zwar etwas geminderter Schmerz. Um 9 Uhr Blutigel gelegt. Besuch von Herrn Geh. Hofrath Huschke. Abends heftigeres Fieber, sehr unruhige, durch Schmerzen schlaflos gemachte Nacht.
20. Fast derselbe Zustand wie gestern, doch ging der Puls etwas besser. Zweymaliger Besuch des Geh. Hofraths Huschke. Hofrath Rehbein fast den ganzen Tag da. Die Nacht kaum anderthalb Stunden geschlafen.
21. Früh Starke Neigung zum Schlaf. Der Puls fast fieberfrey. Jedoch den Tag über in Schmerzen [17] und Unruhe zugebracht. Zweymaliger Besuch des Geh. Hofraths Huschke und sehr ofter Besuch des Hofraths Rehbein. Die Nacht unruhig mit wenig erquickendem Schlaf.
22. Zustand wie gestern, Fieber am Morgen etwas stärker wie gestern Abends. Den Tag im ganzen unruhig und in Schmerzen zugebracht. Zweymaliger Besuch des Geh. Hofraths Huschke. Hofrath Rehbein sehr oft im Hause. Nacht unruhig, heftiges Fieber, zuweilen starker Schweiß ohne Erleichterung hervorzubringen.
23. Das Fieber etwas geringer; jedoch wieder heftige Schmerzen in der linken Brust. Zweymaliger Besuch des Geh. Hofraths Huschke. Hofrath Rehbein sehr oft. Sonst der Tag sehr unruhig und schmerzhaft hingebracht. Die Nacht etwas ruhiger als die vorige, doch ohne Schlaf.
24. Am Morgen etwas Schlaf. Das Fieber mäßig. Zweymaliger Besuch des Geh. Hofraths Huschke. Hofrath Rehbein sehr oft. Der Zustand verschlimmerte sich sehr, bis gegen Abend eine unwiderstehliche Neigung zum Marienbader Wasser eintrat, welches auch getrunken wurde. Später eine Tasse Arnica-Thee getrunken, nach welchem sich der Zustand ganz zu verändern schien. Die Nacht zum erstenmal ruhiger erquickender Schlaf.
25. Etwas Husten hatte sich eingefunden. Überhaupt der Zustand ungleich besser als die vorhergehenden [18] Tage. Früh wieder Marienbader Wasser getrunken. Zweymaliger Besuch des Geh. Hofraths Huschke, öfterer des Hofraths Rehbein. Der Tag ohne Fieber. Die Nacht wenig geschlafen, daher Unruhe und Mißbehagen.
26. Früh wie gewöhnlich Marienbader Wasser und hierauf eine Tasse Caffee getrunken, jedoch mit wenig Appetit. Der Zustand im ganzen besser wie gestern. Früh Besuch Ihro K. H. des Großherzogs. Zweymaliger Besuch des Geh. Hofraths Huschke. Hofrath Rehbein sehr oft. Die Nacht schlaflos zugebracht, doch ohne Fieber.
27. Früh gegen 8 Uhr etwas geschlafen. Den Tag über ziemlich gut hingebracht ohne Fieber, jedoch das Schlucken durch Schmerzen im Halse erschwert. Zweymaliger Besuch des Geh. Hofraths Huschke, sehr oft Hofrath Rehbein. Ziemlich ruhige Nacht mit abwechselndem Schlaf.
28. Zustand besser wie gestern. Der Tag frey von Schmerzen und Fieber. Gegen 2 Uhr Besuch Sr. K. H. des Großherzogs. Zweymaliger Besuch des Geh. Hofraths Huschke. Hofrath Rehbein sehr oft, bis noch spät am Abend. Ruhige Nacht.
März
1. Zustand besser wie gestern. Früh von 5 bis 8 Uhr ruhiger Schlaf. Gegen Mittag Besuch Sr: K. H. des Erbgroßherzogs. Abend Hofrath Meyer, [19] Oberbaudirector Coudray. Zweymaliger Besuch des Geh. Hofraths Huschke, Hofrath Rehbein sehr oft. Nacht ruhig, mehr erquickender Schlaf wie früher.
2. Am Morgen abermals erquickender Schlaf. Verbesserter Zustand. Zweymaliger Besuch des Herrn Geh. Hofraths Huschke. Abends Oberbaudirector Coudray, Hofrath Meyer.
3. Blieb den Tag über im Sessel. Erhielt von Carus eine Sendung.
4. Manuscript an Herrn Professor Riemer und Abends Unterhaltung darüber mit demselben. Verschiedene Sendungen eingetragen.
5. Den Tag leidlich zugebracht. Arzeney verändert, etwas mehr Appetit. Abends Herr Soret. Mémoires de Madame Campan vorgelesen von Ottilien.
6. Gut geschlafen und Zunahme an Kräften. War Hofrath Rehbein krank. Las ich im Memoire von Madame Campan zum größten Theil. Acquisition eines hübschen geschnittenen Steins, Herkules Farnese vorstellend. Abends Herr Canzler von Müller. Hofrath Meyer und Professor Riemer. Sendung von Zelter und Schultz.
7. Kam das restaurirte Gemälde von Berlin. Endigte die Memoiren der Madame Campan. Las den Schluß des ersten Theils der Mémoires von Madame Campan. Hofrath Meyer das restaurirte Bild zu sehen. Verschiedene Betrachtungen und [20] Vorarbeiten. Abends Oberbaudirector Coudray. Später mein Sohn.
8. Vorbereitete Absendung nach Berlin. Mémoires der Madame Campan 2. Theil. Des Herrn Erbgroßherzogs Königl. Hoheit. Frau Gräfin Henckel. Obermedicinalrath von Froriep. Frau Professor Riemer. Mittag einige Betrachtungen über das was zunächst zu thun ist. Hofrath Meyer. Professor Riemer. Verhandlung wegen des Paria. Die Kinder aus der Oper kommend.
9. Hatte eine gute Nacht zugebracht. Las die Memoiren der Madame Campan. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz, Rolle mit No. 7 des Andreas Andreani; Brief, Ankunft der Paula Gonzaga und was sich darauf bezieht. Auszug aus den Kranken-Besuchen durch John. Mittag für mich. Gräfin Line Egloffstein; Herr Canzler von Müller. Herr Präsident von Ziegesar. Abends mit August. Früh zu Bette.
10. Einige Briefe und sonstiges vorbereitet. Kam der Revisionsbogen Kunst und Alterthum IV, 2. Eberweins zum Besuch. Badeinspector Schütz. Gelesen Mémoires de Madame Campan. Doch einiges geordnet und vorbereitet. Hofrath Meyer. Canzler von Müller. Hofrath Rehbein. – An Herrn Julius Elkan, wegen Zahlungen an Geh. Staatsrath Schultz nach Berlin.
11. Mémoires de Madame Campan T. III. Vorarbeiten [21] zu Kunst und Alterthum; ingleichen zu einigen Absendungen. Geh. Hofrath Huschke und Rehbein. Geh. Rath von Einsiedel. Mittag zu vieren. Mein Sohn war nach Berka gegangen. Madame Campan 3. Theil gelesen. Abends Oberbaudirector Coudray; Generalsuperintendent Röhr. Professor Riemer. Mit letzterem das Nächste zu Kunst und Alterthum.
12. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Professor Posselt, daß er Schrönen herüberschicke, Jena.Herrn Hofrath Voigt, Dank für sein Werk, Jena.Herrn Dr. Carus nach Dresden, die Tafel zu seinen Urschalen. Frau Erbgroßherzogin, Madame Campan T. III. – Anfang eines Aufsatzes zu Heinroth. Herr von Struve. Regierungsrath Schmidt. Staatsminister von Fritsch und Gemahlin. Mittag zusammen gegessen. Abends Hofrath Meyer. Las die Fortschritte der Steindruckerey vor. Blieb allein. Die Kinder aus dem Schauspiel referirend.
13. Wohl geschlafen. Schöne Sendung von Ernst Meyer. Miscellen von Bran. Nähere Betrachtung der von Wien angekommenen Schreibmaschine für Erblindete. Herr Geh. Referendar Helbig, wegen meteorologischer Angelegenheiten. Professor Müller zur Wiederherstellung Glück wünschend. Mittag mit der Familie. Einiges vorbereitet. Abends Oberbaudirector Coudray den Tempel von [22] Pompeji bringend. Canzler von Müller vom Frankfurter Äsculapsfest erzählend. Hofrath Rehbein. Maria Webers Porträt vorgewiesen. Die Maschine Briefschreibens für Blinde nach Tische studirt und eingesehen.
14. Abschrift des Meyerischen Aufsatzes über Steindruck fortgesetzt. Mantegna gänzlich abgeschlossen. Dr. Ernst Meyers Sendung ajustirt. Dr. Weller von Jena. Nachricht von der Bibliothek und sonstigem. Anderes vorbereitet. Über das Theater-Publicum und in verschiedenen Epochen und an mehreren Orten. Abends Professor Riemer. Zu den neusten Heften verschiedenes mit ihm durchgegangen. Hofrath Rehbein. Verschiedenes über die Landtagssitzungen. – Herrn Geh. Rath Willemer nach Frankfurt a. M. Herrn Dr. Schlosser dahin. Herrn Präsident Nees von Esenbeck, Bonn. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, Stuttgardt.
15. Abschrift des Aufsatzes über Steindruck geendigt. Morphologisches vorbereitet. Besuch des Herrn Major von Beulwitz. Die krystallisirten Diamanten durch Rath Helbig an Serenissimum und wieder zurück. S. K. H. der Erbgroßherzog. Mittag mit der Familie. Herr Hofrath Döbereiner. Herr Obrist von Eschwege. Abends Hofrath Meyer. Die Memoiren von Weber. Moliére. – Wesselhöfts Druckerey, zur Fortsetzung [23] von Kunst und Alterthum, Mantegna II, Faustus Dedication.
16. Concipirt, bey meinem Sohn, was zu den Jenaischen Geschäften nöthig war. Ingleichen Munda. Kurzer Aufsatz über Vulcanität bey Gelegenheit des von Humboldtschen Heftes. Geh. Referendar Helbig wegen verschiedener Angelegenheiten von Serenissimo Aufträge bringend. Munda der Expeditionen fortgesetzt. Mittag zu vieren. Mein Sohn hatte den Hofdienst. Nach Tische Oberforstmeister von Fritsch. Hofrath Meyer. Canzler von Müller. Graf Reinhards Gedichte. Mittags ward etwas Musik gemacht. Weber Memoiren.
17. Expeditionen von gestern fortgesetzt und abgeschlossen. Manuscript zur Morphologie abgesendet, wie nebensteht: Verordnung an Hofrath Voigt, dergleichen an denselben, botanischen Garten betreffend. Verordnung an Hofrath Renner, Quartier des Gehülfen Metius betreffend. An Rentamtmann Müller autorisirte Quittungen. Herrn Wesselhöfts Druckerey Manuscript zur Morphologie. Zusammen an Färber. Herrn Dr. Ernst Meyer nach Göttingen, durch meinen Sohn. An Großherzogliche Cammer, Communicat Botanischen Garten betreffend. – Rath Vulpius. Maler Scherer seine Zeichnungen vorweisend. Conducteur [24] Schrön, wegen der Dezembertabelle. Frau von Wolzogen und von Schiller. Mittag zu vieren. Manuscripte zur Wissenschaftslehre durchgesehen. Webers Memoiren. Göttinger Zeitungen. Abends Hofrath Rehbein. Früher die Geschichte der Liebhabercomödie durch Fräulein Ulrike.
18. Abschrift des Münzcatalogs. Ordnung in den umherliegenden Papieren angefangen. Zahlung an Elkan, wegen der Paula Gonzaga. Herr Baurath Steiner. Unterhaltung über Bibliothek, Thurm und Feuerung. Mittag zu Vieren. Nach Tische abermals Papiere in Ordnung gebracht. Vorbereitung auf morgen. Webers Memoiren. Abends Oberbaudirector Coudray. Hofrath Meyer, Canzler von Müller. Herr Soret.
19. Das Promemoria für Serenissimum ajustirt. Dasselbige nebst den dazu gehörigen Sachen Herrn Geh. Referendar Helbig erklärt und übergeben. Andere Expeditionen auf die Registrande bezüglich. Herr Geh. Hofrath Kirms. Legationsrath Conta. Mittag zu drey. Nach Tische Ordnung in Papieren. Abends Professor Riemer. Unterhaltung über Firnstein den Naturdichter. Ingleichen über die Recension der Allgemeinen Litteratur-Zeitung Tischbeins Homer betreffend. Webers Memoiren. – An Conducteur Schrön, die Tabelle von Tepl und einzelne graphische Darstellungen, nach Jena. Die Schreibmaschiene für [25] Erblindete und einiges andere an Geh. Referendar Helbig.
20. Die Registrande besorgt. Ferner zu Kunst und Alterthum Aufsatz über Naturdichter mit Beyspielen. Manches geordnet und vorbereitet. Kamen Trauben von Berlin, ingleichen die Quittungen wegen des Bildes. Webers Memoiren. Abends Hofrath Meyer.
21. Dank an Serenissimum wegen des Grußes Ihro Majestät des Königs von Bayern. Sendung von Trauben an Serenissimum. Aufsatz veranlaßt durch Heinroths Morphologie. Besuch von Herrn Frommann. Umständliche Unterhaltung über Riemers griechisches Lexicon, auch andere Verlagsartikel. Rentamtmann Müller von Jena, begrüßend und Glück wünschend. Mittag zu drey. Webers Memoiren. Vorbereitet zu Kunst und Alterthum. Abends Hofrath Rehbein und Canzler von Müller.
22. Kunst und Alterthum IV, 3. Revisionsbogen. Herr Soret einen Petersburger Reisenden ankündigend. Ihro K. H. der Erbgroßherzog. Herr Soret mit einem Reisenden von Petersburg. Derselbe brachte eine Sendung von Herrn von Köhler. Zeigte russische lithographirte Ansichten von Petersburg und Kostüm verschiedener Nationen vor. Auch verehrte derselbe einige russische Mineralien und sprach mit vielem Lob von einem [26] Künstler in Steindruck, Orloffsky. Mittag zu dreyen. Nachher Webers Memoiren. Nachgedacht über deutsche Baukunst, zum Behuf eines Aufsatzes für Boisserées. Abends Hofrath Meyer. Allein. Später Frau von Heygendorff, den Kranz aus der heutigen Vorstellung des Tasso bringend. Dazu die Kinder. Alle von der guten Darstellung des heutigen Abends rühmlich erzählend.
23. Anfang einer gewissen Ordnung in den Büchern meines Zimmers. Nebenstehende Expeditionen: An Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin. An Herrn Professor Zelter dahin. – Serenissimus kamen, verschiedenes mitzutheilen und zu vernehmen. Sodann Regisseur Durand; Unterhaltung über die gestrige Aufführung des Tasso und sonstiges auf das Theater Bezug habendes. Buchbinder Müller wegen einem neuen Kästchen zu den krystallisirten Diamanten. Mittag zu vieren. Büschings Einleitung in die Geschichte der alten deutschen Bauart. Canzler von Müller, Gräfin Line Egloffstein, Hofrath Meyer, Dr. Rehbein und Riemer und Oberbaudirector Coudray. Hauptsächlich die gestrige Vorstellung von Tasso recapitulirend und beurtheilend. Nachts an Büsching fortgefahren.
24. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Rath Leonhard nach Heidelberg. Herrn Hofrath Jäger, mit dem Carlsbader Mineralienverzeichniß, [27] nach Studtgardt. Verordnung an Professor Döbereiner nach Jena, wegen Naturalien dem Dr. Dienemann in Leipzig abzunehmen. Verordnung an Bergrath Lenz, in dieser Angelegenheit, nach Jena. – Besuch von Frau von Mandelsloh. Büschings deutsche Baukunst. Erster Anfang des Aufsatzes über deutsche Baukunst zu Kunst und Alterthum. Mittag zu fünfen. Nach Tische Herr Soret, zwey Trauerspiele Byrons und einige nachgemachte Edelsteine bringend. Frl. Adele, ein Unangemeldeter ...... Hofrath Meyer; dritter Bogen der Landschafts-Verhandlungen. 4. Revisionsbogen von Kunst und Alterthum.
25. Über deutsche Baukunst. An dem Münzcatalog abgeschrieben. Frau Obercammerherrin von Egloffstein. Mittag zu fünfen. Nach Tische Sardanapal von Byron. Abends Hofrath Meyer. Nachts Sardanapal geendigt.
26. Abschrift des Münzkatalogs fortgesetzt. Einiges darauf bezügliches fortgesetzt. Der Theatersecretär Teichmann von Berlin, referirend was er in Berlin gesehen und vernommen. Einiges zu Kunst und Alterthum revidirt. Mittag zu fünfen. Nach Tische die italiänischen Porträte berühmter Männer. Abends Oberbaudirector Coudray, den Riß für Berka vorweisend. Sodann Professor Riemer den 4. Revisionsbogen bringend. Hofrath [28] Rehbein, Herr Eberwein und Ottilie; es ward einiges gesungen. Nachts Landtagsverhandlungen vierter Bogen.
27. Von deutscher Baukunst 1823, Mundum. Den Paria schließlich revidirt; zum gegenwärtigen und folgenden Stücke Kunst und Alterthum das Manuscript durchgesehen und die verschiedenen Theile gesondert. Herr Obrist von Lyncker von Jena kommend. Mittag zu vieren. Nach Tische mancherley Untersuchungen. Abends Herr Präsident von Ziegesar, sodann von Froriep, sodann Hofrath Rehbein. – Herrn Wesselhöfts Druckerey, 4. Bogen Kunst und Alterthum, Jena; Manuscript deutscher Naturdichter Firnstein.
28. Abschrift von deutscher Baukunst von 1773. Besuch von Herrn von Münchow. Mollers Denkmäler deutscher Baukunst. Mit Ottilien über den Paria. Mittag zu vieren. Walther ging zum Prinzen. Abends Hofrath Meyer, Zeichnungen von Cassel ankündigend. Sodann Canzler von Müller; Privata und Publica durchgesprochen.
29. Die architectonisch landschaftlichen Zeichnungen von Cassel. Fortgesetzte Abschrift von deutscher Baukunst. Besuch von Fräulein Mellish und Lyncker. Herr Höyen aus Dänemark. Herr Professor Riemer, wegen Revision des Bogens D. zur Naturwissenschaft. Mittag zu fünfen. Nach Tische die Ruhlischen Zeichnungen. Abends Hofrath [29] Meyer, Canzler von Müller, Herr Soret. Ottilie, mein Sohn zum Thee. – Verordnung an Hofrath Döbereiner, wegen des Inventariums mit Beylage der älteren Verzeichnisse. Färber autorisirte Quittungen, ingleichen ein Zelterischer Brief an Betty Wesselhöft, nach Jena. Verordnung an Cammer-Calculator Hoffmann, wegen Kräuters Quartiergeld. Herrn Wesselhöfts Druckerey Bogen D. zur Naturwissenschaft, Jena.
30. Erster Osterfeyertag. Abkürzung des Nachtrags zu Heinroth. von Humboldt über die Vulkane. Fortgesetzte Abschrift des Münzcatalogs. Um 12 Uhr mit Ottilien spazieren gefahren nach Neuwallendorf. Nach Tische nöthige Vorarbeiten für beyde Hefte. Abends Professor Riemer. Mit ihm einige Munda durchgegangen. Dazu Hofrath Meyer. Nachts Alexander von Humboldt neuste Vorlesung.
31. Gegenständliches Denken und Dichten. Schrön, wegen Posselts Ableben. Erbgroßherzog. Um 12 Uhr mit Ottilien und Walther spazieren gefahren um's Webicht. Zu Tische Professor Riemer und Hofrath Meyer. Nach Tische Hofrath Döbereiner, Professor Bachmann, Hofrath Voigt. Naturwissenschaftliche Gespräche. Sendung von Bonn, Nees von Esenbeck, d'Alton, Nöggerath. Sendung von Breslau. Büsching ein Exemplar des Schlosses von Marienburg an Serenissimum.
[30]April
1. Mancherley expedirt, geheftet und sonst vorbereitet. Bemerkungen zu Heinroths Anthropologie. Betrachtung und Überlegung der von Bonn über-sendeten Papiere und Zeichnungen. Um 1 Uhr spazieren gefahren. Vorher ein Schweizer aus Basel. Mittag zu fünfen. Nach Tische Fortsetzung des morgendlichen Geschäftes. Abends Hofrath Meyer und Soret. Ball im Stadthause.
2. Einiges expedirt: An Herrn Professor Zelter, Mittheilung des dritten Bogens von Kunst und Alterthum, Berlin, mit Briefen von Ulriken. An Herrn Major von Knebel nach Jena, mit rückgesendeten Schreiben seines Sohns. – Vorbereitung zu Augusts Abreise. Ihro K. H. die Frau Großherzogin. Conducteur Schrön, wegen der Tabelle zum Dezember. Spazieren gefahren mit Ottilien gegen Gelmeroda. Bey Tische zu fünfen. Sodann Professor Riemer; Meyers Fortschritte des Steindrucks nochmals genau revidirt. Kam Hofrath Meyer. Betrachtungen und Scherze über die inneren und äußeren neusten Politica. Professor Riemer hatte sich an den neusten Heften d'Altons ergötzt.
3. Mein Sohn fuhr früh nach Jena, die oberaufsichtlichen Geschäfte zu expediren. Einige Worte über Humboldts Vulkane. Rath Vulpius' Vorbereitung[31] aus der Bibliothek zur Ankunft des Königs von Bayern. Rath Hage Briefe und Medaille für Büsching bringend. Expedition an Ritter Hermann Vorbereitet. Mittags zu vieren. Nach Tische die berühmten italiänischen Familien; Mayland 1820 etc. Gräfin Line Egloffstein; Herr Canzler von Müller, welcher länger blieb. Abends Oberbaudirector Coudray und Herr Soret.
4. Briefe mundirt. Absendungen vorbereitet. Inhaltsverzeichnisse der verschiedenen currenten Hefte aufgesetzt; auch einiges daran ausgearbeitet und das Folgende überdacht. Mittag zu vieren. Die Kupfer der berühmten Familien Italiens beachtet. Hofrath Meyer kam bald, wurde manches besprochen. Abends große Gesellschaft der Kinder in den vordern Zimmern, wobey die hier sich aufhaltenden Engländer. Ich kam auf eine Stunde. Nachts Fortsetzung der Tagsarbeiten.
5. Revisionsbogen von Kunst und Alterthum von Jena. Expeditionen für morgen. Meteorologischer Aufsatz. Leibchirurgus Kämpfer von Sere-nissimi Befinden Nachricht gebend. Die farbigen Glasjuvelen in Ordnung gebracht. Die Redaction der zwey Hefte Morphologie und Natur-wissenschaft und deren möglichen Inhalt mehr überlegt. Mittag zu vieren. Galerie Impériale de Florence durchgesehen. Professor Riemer, neuste Confession wegen des Gegenständlichen. [32] Hofrath Meyer Abenteuer des Gooroo. Englisch Glossarium. – An August wenige Worte mit der Botenfrau.
6. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Ferdinand Nicolovius nach der Ruhl, mit 18. Stück Fr. d'or.Herrn Professor Büsching nach Breslau, mit der Medaille Serenissimi. Herrn Professor Ritter Hermann nach Leipzig. – Abschrift des Münzkatalogs. Einiges mundirt zu den Heften. Besuche von Professor Succow und Major von Tompson nicht angenommen. Florentiner Galerie. Mittag zu vieren. Noch einiges zu den Heften bedacht. Abends Hofrath Meyer, florentinische Galerie mit ihm durchgegangen.
7. Behandlung von Hennings Einleitung zur Fahrbenlehre. Die vergleichende graphische Tabelle Vom Kupferstecher Birke geliehen. Anderes zu beyderseitigen Heften. Briefe an Schultz und Reinhard in's Concept dictirt. Leibchirurgus Kämpfer von dem Befinden Serenissimi Nachricht bringend. Mittag zu vieren. Nach Tische mein Sohn mit Dr. Weller. Ersterer referirte von seiner Expedition nach Jena. Abends Herr Canzler von Müller. Über die modernen Spaltungen in Religionsangelegenheiten und ihre stete Wiederkehr unter wenig Veränderter Form.
8. Briefe mundirt. Meinem Sohn die Bibliotheksangelegenheit [33] übertragen. Besuch von Herrn von Münchow. Bearbeitung verschiedener Concepte zu den Heften. Um 1 Uhr spazieren gefahren. Mittag zu fünfen. Viel Verhandlungen über die Liebhabercomödie, welche Abends aufgeführt wurde. Nach Tische Meteorologisches für mich. Abends Professor Riemer; mit ihm diese Materie fortgesetzt. Nachts einiges auf Indien bezüglich.
9. Verschiedene Expeditionen vorbereitet. Den meteorologischen Aufsatz mundirt. Der junge Froriep, nach Tübingen gehend, Abschied nehmend. Obige Beschäftigung fortgesetzt. Mittag zu fünfen. Ereignisse des gestrigen Schauspiels. Meteorologische Betrachtungen fortgesetzt. Cleaveland Elementar- Mineralogie und Geologie. Abends Oberbaudirector Coudray, Hofrath Meyer, Herr von Ziegesar. Letztere auf kürzere Zeit. Ersterer erzählte einen kleinen Roman aus der Abendzeitung, die Ereignisse eines Liebhabertheaters darstellend, und überreichte das Monatsblatt No. 3, worin dessen Notizen über das Bauwesen im Großherzogthum Weimar abgedruckt waren. – An Herrn Professor Schwägrichen nach Leipzig.
10. John war mit meinem Sohne beschäftigt. Ich notirte Schemata zu den nächsten Ausarbeitungen. Dictirte sie nachher in's Concept. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften. Cleavelands Mineralogie. Mittag zu fünfen. Gegen Abend Canzler von [34] Müller. Herr Professor Riemer; mit demselben den 6. Revisionsbogen durchgegangen. Englische Porträte. Von der Einbildungskraft geforderte Bilder zu den wirklich dargebotenen. – Herrn Graf Reinhard nach Frankfurt a. M., abgegangen den 11. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Stuttgardt, abgegangen d. 11. Herrn Bergrath Lenz nach Jena. Herrn Wesselhöfts Druckerey, Manuscript zur Morphologie, nebst Revisionsbogen Kunst und Alterthum 6, nach Jena. Verordnung an Herrn Hofrath Voigt in Jena, botanischen Garten betreffend.
11.Excerpte zur Naturwissenschaft, Munda. Meteorologica. Anmeldung des Herrn Staatsminister von Stein. Die neusten Acten die Sternwarte zu Jena betreffend formirt. Erwartung des ausbleibenden Herrn von Stein. Mittag zu fünfen. Nach Tische Betrachtung der Karte von Spanien und Vergleichung mit der Sorriotischen wegen der Gebirgszüge. Kam Hofrath Meyer, einen Theil der florentinischen Galerie durchgesehen.
12. Munda von Geschäftsconcepten und Briefen. Anderes vorbereitet. Studiofus Peters von Frankfurt a. M. Herr Frommann, Madame Frommann und Sohn. Mittag zu fünfen. Büste Vom General Benckendorf durch Dannecker. Canzler von Müller, Welcher sie gesendet hatte. Abends [35] Riemer. Tamulische Sprache. Sodann die meteorologischen Blätter durchgegangen.
13. Herr Staatsminister von Stein ganz frühe. Expeditionen in oberaufsichtlichen Geschäften. Die Prinzessinnen und der Prinz nebst Gefolge. Gesiegelt und ferner mundirt in oberaufsichtlichen Geschäften. Mittag zu fünfen. Lepas anatifera durchgedacht und schematisirt. Abends Herr Soret. Nachts Ball, wohin die jungen Leute gingen. – Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin.
14. Abschrift des Vertrags wegen der Jenaischen Anstalten. Einiges geheftet. Professor Osann. Hauptmann von Knebel und Dr. Weller. Herr Geh. Staatsrath Schweitzer. Einiges geheftet. Das neuste Heft von Schubarth und Brief. Einiges gedacht wegen Lepas anatifera. Um 1 Uhr spazieren gefahren. Mittag zu fünfen. Herr Canzler von Müller wegen der Landschaft von Claude. Abends Professor Riemer, die Schubarthische neue Sendung besprochen. Ingleichen die Sendung von Hermann über philologische Kritik. – Herrn Dr. Carus nach Dresden. Herrn Geh. Rath Willemer nach Frankfurt a. M.
15. Früh Sendung von Conta. Griechische Autoren, Ausgabe von Weigel, an Professor Riemer. Expeditionen für morgen vorbereitet. Kam der [36] Revisionsbogen No. 7 von Kunst und Alterthum. Vom Industrie-Comptoir Reineck mit den Probeblättern der illuminirten graphischen Tafel. Manuscript von Kunst und Alterthum durchgesehen. Um 1 Uhr spazieren gefahren mit Walther. Mittags zu fünfen. Nach Tische Unterhaltung mit meinem Sohn. Abends Gräfin Line Egloffstein. Oberbaudirector Coudray, welcher das Kupfer vom Tempel des Serapis zu sich nahm. Herr Soret. Man besah die englischen Porträte zu Walther Scotts Werken. 16. Nebenstehende Expeditionen vollendet und anderes vorbereitet: Packet an Färber nach Jena. Wesselhöfts Druckerey Bogen E. zur Naturwissenschaft, Kunst und Alterthum zu Bogen 8 und 9. Zwey Verordnungen an Rentamtmann Lange. Herrn Bergrath Leng, mit zurückgesendeten mehreren Briefen. Herrn Dr. Körner wegen des Bischoffischen Briefs. Herrn Professor Zelter, die Campagne, nach Berlin. Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz, Mantegna, dahin. Herrn Dr. Seebeck, frische Einleitung, deßgleichen. Herrn Dr. Carus, die trüben Glasplättchen, nach Dresden. – Kam Brief und Packet von Reinhard mit innenliegenden Briefen. Nähere Betrachtung des Gesendeten, welche auf ältere und neuere französische Litteratur führt. Herr Hauptmann von Germar, Gruß [37] von des Königs von Bayern Majestät bringend. Allein spazieren gefahren um Belvedere. Mittag zu fünfen. Nach Tische die morgendliche Betrachtung fortgesetzt. Hofrath Meyer. Vergleichung des Morgens nach Claude, jetzt von Haldenwang gestochen mit der Dessauer Aquatinta. Canzler von Müller über eben diesen Gegenstand. Landtagsverhandlungen, besonders wegen der Juden. Große Cour und Souper bey den jungen Herrschaften.
17. Betrachtungen über die französische Übersetzung meiner Noten zu Rameau Des Hommes célèbres de France. Nebenstehendes abgesendet, anderes vorbereitet: Gräfin Auguste Stolberg nach Bordesholm durch Hamburg. Hofrath Rehbein, wegen des Großherzogs Aufenthalt in Marienbad. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften. Zu Tische zu vieren, die Kinder aßen bey der Urgroßmama. Brief und Sendung von Leonhard. Ingleichen die Fortsetzung der Kupfer zu Bildung der Handwerker. Fräulein Adele. Abends Professor Riemer. Den 7. Bogen mit ihm durchgegangen. Über griechische Sprachbildung und Etymologie gehandelt. – Revision des 7. Bogens nach Jena durch Professor Riemer.
18. Auszug des Inhalts von Kunst und Alterthum. Einige Betrachtung über die Leonhardische Sendung. Die Frau Großherzogin Königl. Hoheit. [38] Die Berliner Muster vorgezeigt. Ingleichen die Petersburger lithographirten Prospecte. Einheften besorgt. Mittag zu fünfen. Architectonische Kupfer näher betrachtet. Herr Oberbaudirector Coudray, einen Abdruck des Kupfers vom Tempel zu Pozzuol bringend. Mit ihm die Berliner Sendung durchgesehen. Herr Ober-Consistorialrath Günther, zur Genesung Glück Wünschend. Nachts Vorbereitung aus morgen. – Des Herrn Grafen Reinhard Excellenz nach Frankfurt a. M.
19. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Dr. Carus nach Dresden, mit 7 Rthlr. Herrn Bergrat Lenz nach Jena. Herrn Professor Güldenapfel dahin. – Am Münzcatalog mundirt. Kurfürstin von Cassel mit Prinzessinnen. Ausgefahren mit Wolf. Mittag zu fünfen. Sendung von Nees von Efenbeck, Botanica. Abends Hofrath Meyer. Professor Riemer. Revisionsbogen durchgegangen. Die Sendung betrachtet.
20. Schrön von Jena; mit demselben das Meteorologische durchgesprochen. Hofrath Rehbein das Übelbefinden der Großherzogin meldend. Mancherley Expeditionen vorbereitet. Briefe concipirt. Facius die Münzstempel bringend. Deßhalb an Serenissimum; wegen der Mayländer Freunde und ihrer Wünsche. Mittag zu fünfen. Sendung von Serenissimo, Memoiren des General R. Nach Tische Geh. Legationsrath Conta, wegen [39] des Werkes über französische Litteratur. Tempel zu Puzzuol fortgesetzt. Abends Hofrath Meyer. – Wesselhöfts Druckerey Revisionsbogen Kunst und Alterthum 8, Zur Morphologie 3.
21. Schema und theilweise Ausführung des Tempels von Pozzuol. Rath Helbig, wegen der Jagemannischen Verlassenschaft, auch meteorologischen Angelegenheiten. Concepte corrigirt. Manches vorbereitet. Mittag zu fünfen. Nach Tische den Tempel von Puzzuol vorgenommen und die citirten Stellen durchgesehen. Abends für mich. Briefconcepte berichtigt.
22. Früh Herr von Cotta auf feiner Durchreife nach Leipzig; eigene und fremde Angelegenheiten mit ihm durchgesprochen. Neue Sendung der Boisseréeschen Steindrücke durch ihn erhalten, auch Text zu dem Domwerke. Briefe mundirt. Inhalt von Kunst und Alterthum. Einiges am Tempel zu Puzzuol. Mittag zu fünfen. Nach Tische Tempel von Puzzuol, ingleichen Briefe auf morgen vorbereitet. Abends Gräfin Line Egloffstein, Ottitie, der Herr Canzler, Generalsuperintendent Röhr, Hofrath Meyer und Soret.
23. Nachricht von dem bessern Gesundheitszuftand der Frau Großherzogin. Nebenstehendes: Herrn Dr. Weller Quittungen zurück. Herrn Ludwig Schrön Bibliothèque universelle nach Jena. – Manuscript zum Tempel von Puzzuol durchgesehen.[40] Hofrath Meyer wegen Prellers Reise nach Dresden. Briefe für morgen. Professor Renner und Oberbaudirector Coudray, wegen des neuen Gebäudes der Veterinärschule. Mittag zu fünfen. Nach Tische Tempel zu Puzzuol. Abends Professor Riemer, mit ihm den Aufsatz durchgegangen. Sodann Oberbaudirector Coudray, über das Jenaische Gebäude weitere Unterhaltung und Vorschläge. Leonhards Aushängebogen 3.
24. Nachricht von dem verschlimmerten Gesundheitszustande der Frau Großherzogin. Expeditionen für die morgende Reise meines Sohns nach Jena. Mit Revidiren der nächsten Druckbogen fortgefahren. Mittag zu fünfen. Nach Tische die neapolitanischen Kupferwerke durchgesehen. Auch Wolfen Bilder gezeigt und ausgelegt. An Hofrath Meyer 15 Thlr. für Preller. Abends für mich; von Hoffs Geschichte der Erdoberfläche. Wenige Besserung der Frau Großherzogin. – Herrn Geh. Rath von Leonhard nach Heidelberg. Herrn Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn.
25. Ungünstige Nachrichten von dem Befinden Ihro Hoheit. Abschrift des Aufsatzes über den Tempel des Jupiter Serapis. Professor Köhler von Rostock mit Zeichnungen alter aufgefundener Gefäße, Waffen, Geräthe und Sonstiger Merkwürdigkeiten [41] der mecklenburgischen Lande; von Rostock kommend brachte er Grüsse von Herrn von Both. Vorher Schwerdgeburth wegen der Tafel zum Tempel. Der junge Preller, um Abschied zu nehmen, nach Dresden gehend. Mittag zu fünfen. Schwankende Nachricht von dem Befinden der Frau Großherzogin. Gegen Abend Herr Canzler von Müller, Professor Riemer. Mit letzterm Gespräch über die höheren Angelegenheiten der Naturforschung. NB. Die gestern eingezeichneten Briefe gingen erst heut ab.
26. Nebenstehende Expeditionen: Verordnungen 2 an Rentamtmann Müller. Eine an Färber nach Jena, die Wohnung der Veterinäranstalt betreffend.Herrn Geh. Justizrath Martin dahin, die Sternwarte betreffend. – Herr Professor Riemer; Abrede mit demselben wegen des französischen Werkes. Mittag zu fünfen. Ungewisser Krankheitszustand der Frau Großherzogin. Mit Wolf die Albrecht Dürerschen Steindrücke besehen. Abends Hofrath Meyer, Oberbaudirector Coudray und Herr Soret.
27. Nebenstehenden Brief: Herrn Staatsminister Grafen Bülow nach Berlin. In den Geschäften manches geordnet und vorbereitet. Die Nachrichten von Serenissimae Krankheit verbesserten sich nicht. Meteorologisch-graphische Darstellung. Mittag zu fünfen. Nach Tische [42] mancherley vorbereitet. Abends Professor Riemer. Mit ihm den puzzuolischen Tempel durchgegangen. Herr Canzler von Müller. Untröstliches Billet von Hofrath Rehbein.
28. Hofrath Rehbein persönlich bessere Nachrichten bringend. Fortsetzung manches Angefangenen. Reinschriften verschiedener erster Concepte. Drey Kaufleute aus Berlin auf der Durchreise, der eine mit Namen Rauch. Mittag zu fünfen. Sendungen von Berlin, Bonn, Darmstadt. Mit Betrachtung darüber beschäftigt. Abends Hofrath Meyer.
29. Zu den Verschiedenen Heften manches redigirt. Promemoria an Herrn Peucer wegen der Recension des Pariser Werks. Schwerdgeburth Probedruck des puzzuolischen Tempels, Versuch die meteorologische Platte aus Pappelpapier zu drucken. Der Wirth von Hetschburg seinen Sohn zur Zeichenschule empfehlend. Mittag zu vieren. Mein Sohn machte eine Fußtour. Nach Tische die verschiedenen Hefte vorgenommen. Abends Herr Soret und Oberbaudirector Coudray. Wurde der Palast von Caserta angesehen.
30. Nebenstehendes expedirt: Wesselhöfts Druckerey Kunst und Alterthum, auch zur Naturwissenschaft.An Conducteur Schrön, auf die Sternwarte bezüglich, nach Jena. Herrn Hofrath Döbereiner, wegen der Kugeln von [43] Greifswalde, dahin. – Dann die Inhaltsverzeichnisse der Hefte mundirt und complettirt. Promemoria an Peucer. Das Nächste zu den sämmtlichen Heften durchgedacht und verzeichnet. Sendung an J. K. H. den Großherzog der bunten nachgeahmten Edelsteine. Mittag zu fünfen. Nach Tische den Prospectus des Bergdirectors Mayer durchgegangen. Abends Professor Riemer. Erst mit ihm Kupfer besehen, sodann die Peucerische Angelegenheit durchgesprochen. Es waren Gipse von Berlin angekommen.
Mai
1. Berliner Musterbilder. Serenissimus und Hofrath Rehbein. Geh. Referendar Helbig, wegen einiger meteorologischen Angelegenheiten. Mittag zu vieren. Nach Tische Chromatisches vorgenommen. Paläophron und Neoterpe von Schubarth. Abends Oberbaudirector Coudray, hernach Canzler von Müller. Letzterer von Kriegs- und Unterhandlungsgeschichten erzählend. Von Humboldts Essai géognostique.
2. Einiges zu den neuen Heften. Schreiben von Riemer wegen Rameau's Neffen. Kleiner Aufsatz darüber. Wahl, Professor von Jena, seine Disputation bringend. Professor Werneburg. Mittags zu fünfen. Nach Tische prosaische Übersetzung von Hermann und Dorothea. Gegen [44] Abend Professor Riemer; manches zu den Heften Gehöriges mit ihm durchgegangen.
3. Verschiedenes auf die Übersetzung der Hommes célèbres de France dictirt. Anderes auf die Hefte bezüglich. Um 12 Uhr die jungen Herrschaften. Mittag zu fünfen. Sodann fortgesetzt die morgendlichen Bestrebungen. Humboldts Essai géognostique. Hofrath Meyer, war vorher Gräfin Line mit einem Gruß von J. K. H. der Großherzogin dagewesen.
4. Den Abschluß von Kunst und Alterthum besorgt. Einiges nachgetragen. Die barometrische Tafel beseitigt. Sonstiges vorwärts durchgedacht. Fräulein Ulrike fuhr nach Denstedt als Brautjungfer. Hofrath Rehbein berichtete die wohlzugebrachte Nacht der Großherzogin. Brief an Geh. Oberregierungsrath Schultz. Einiges an meiner französischen Übersetzung. Litterar-Notizen. Mittag zu fünfen, Hofrath Rehbein speiste mit. Nach Tische fortgesetzte Betrachtungen von heute früh. Abends Fräulein Ulrike von der Hochzeitfeyer erzählend. Hofrath Meyer, der abgerufen wurde.
5. Brief an Schultz mundirt. Einiges zur vorläufigen Recension des französischen Litteraturwerkes. Spazieren gefahren um's Webicht und am untern Garten her. Mittag zu vieren. Fräulein Ulrike war bey von Bibras. Hofrath Meyer wegen einer Badereise. Coudray Zeichnungen zu [45] Grabmälern vorweisend. Professor Riemer den 10. Bogen Kunst und Alterthum revidirt bringend. – Herrn Bergdirector Mayer nach Gengenbach.
6. Aufsatz über das französische Werk Hommes célèbres de France. Nachricht von Körnern wegen beabsichtigten diebischen Anschlags aus die Sternwarte. Spazieren gefahren mit Walther in den untern Garten. Mittag zu fünfen. Abends Herr Soret, Welcher zum Thee blieb.
7. Nebenstehende Expeditionen und anderes aus die Jenaischen Museen Bezügliches: Herrn Wesselhöfts Druckerey Revisionsbogen 10 nach Jena.Herrn Dr. Körner, mit Protocollabschrift, dahin.Herrn Bergrath Lenz, autorisirter Schrank-Anschlag, dahin. Herrn Hofrath Döbereiner, Rücksendung des Dienemannischen Catalogs, dahin.Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz, nach dem Concept, Berlin. – Mittag zu fünfen. Vorher Graf Canicofs. Nach Tische zu den nächsten Heften das Manuscript abermals durchgesehen. Abends Hofrath Meyer, Professor Riemer; den Aufsatz über das französische Werk gelesen. Canzler von Müller.
8. An den Heften zur Morphologie und Naturwissenschaft. Privatdocent Naumann von Jena. Maler und Restaurateur Thioli von Berlin. Chansons par M. J. P. de Béranger. Die jungen [46] Herrschaften um 12 Uhr. Mittag zu fünfen. Nach Tische Vorbereitung im gewölbten Zimmer. Fortarbeit an den nächsten Heften. Revisionsbogen 10 zur Wissenschaft. Abends Hofrath Meyer. Verabredung wegen Thioli's. Notizen wegen dessen mitgebrachter Kunstwerke. – Brief an Will nach Schweinfurt.
9. Nochmalige Abschrift der Hommes célèbres etc. für Herrn Grafen Reinhard. Vorarbeiten zu den nächsten Bogen der Naturwissenschaft. Hof-rath Meyer war beschäftigt Thioli umher zu führen. Spazieren gefahren gegen Belvedere. Mittag zu fünfen. Hofrath Meyer, Abrede wegen Thioli's auf morgen. Professor Riemer; Verschiedenes mit ihm durchgegangen und besprochen. Canzler von Müller auf kurze Zeit.
10. Nebenstehende Expeditionen: An Wesselhöfts Druckerey Revisionsbogen E. Naturwissenschaft, Manuscript zum Schluß von Kunst und Alterthum IV, 2. Herrn Hofrath Voigt, wegen der von dem Docenten verlangten Erlaubniß, ingleichen das Cammer-Communicat wegen des Laubrechnens.Herrn Bergrath Lenz, Klagenfurter Brief zurückgesendet. – Herr Hofrath Meyer und Thioli, geschnittene Steine vorweisend. Mittag zu fünfen. Das nächste Manuscript zum naturwissenschaftlichen Heft betrachtet. Abends Oberbaudirector Coudray. Hofrath Meyer hatte [47] nach Tische reserirt die Restaurations-Unterhaltung mit dem Italiäner, ferner den Werth des Gemäldes, ausgegeben für Correggio.
11. Zur Naturwissenschaft Bogen F. und G. besorgt. Tedeum wegen Wiedergenesung der Frau Großherzogin. Mittag Oberbaudirector Coudray, Hofrath Meyer und Rehbein. Blieben zum Theil bis gegen Abend. Hofrath Meyer kam zurück. Theilweise Illumination der Stadt.
12. Zur Kenntniß von Böhmen. Schema und einige Puncte weiter ausgeführt. Professor Müller wegen eines Badeurlaubs. Geh. Rath von Schmidt, sein Werk über den Nachdruck bringend. Ordnung in zerstreuten Papieren. Mittag mit Walther allein. August war bey Hofe und die Frauenzimmer nach Jena. Paralipomena gemustert. Hofrath Meyer hatte mit Thioli aus morgen Abrede genommen. Abends Professor Riemer. Einiges zur Wissenschaftslehre durchgegangen. Die neuen Zürcher antiquarischen Bemühungen.
13. Einige Concepte und Munda. Herr Thioli und Frau, geschnittene Steine und Gemälde vorzeigend. Herr Hofrath Meyer und Professor Riemer als Beschauende. Einige Büchersendungen. Staatsrath Schweitzer und Minister von Lindenau wegen der Sternwarten-Angelegenheit. Mittag zu vieren. Vorher spazieren gefahren mit Ottilien. Nach Tische die Paralipomena fortgefahren [48] zu sortiren. Abends Herr Soret, einiges Mineralogische und Geologische durchgearbeitet.
14. Früh ein italiänischer Antiquar. Solchen an Herrn von Spiegel gewiesen. Cammerherr Graf Bose, Cammerherr von Baumbach. Herzog von Meiningen und Erbgroßherzog. Mittag zu fünfen. Nach Tische Paralipomena geordnet. Abends Canzler von Müller. Übersicht der landschaftlichen Verhandlungen. – An Wesselhöfts Druckerey, zum Bogen F. der Naturwissenschaft. Herrn Polizeyrath Grüner nach Eger, Aushängebogen wegen Firnstein.
15. Gedichte mundirt. Herr von Cotta. Graf Luxburg. Drey Herren aus dem Gefolge des Königs von Bayern. Zu Tische Herr von Cotta. Nachher Canzler von Müller. Gruß von Dr. Kapp in Dresden durch seinen Schwiegersohn. Hofrath Meyer wegen Thioli's Unterbringen. Die Paralipomena durchgearbeitet.
16. Abschriften zum neuen Manuscript der Paralipomena. Ihro Majestät der König von Bayern und der Großherzog K. H. Zu Tische fünf Personen, war Nicolovius von Schleusingen angekommen. Sodann an Ordnung der Paralipomena fortgefahren. Abends Professor Riemer, den Anfang der Paralipomenen mit ihm durchgegangen.
17. Hofrath Meyer wegen Thioli's. Fortgesetzte Abschriften der Paralipomena. Nebenstehende Expeditionen: [49] Herrn Major von Knebel, inliegend ein Brief an Dr. Nöhden, nach Jena. An Färber den gemalten Hasenkopf für's Zoologische Museum dahin. Academische Bibliothek Hamanns Schriften. Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz, Fortschritte des Steindrucks, nach Berlin. Herrn Graf Reinhard nach Frankfurt a. M., litterarische Anzeige für Paris. Herrn Graf Caspar Sternberg nach Prag. – Der Italiäner mit geschnittenen Steinen und sonstigen Alterthümern. Graf Rappenheim, Generaladjudant des Königs. Mittag zu fünfen. Nach Tische Oberbaudirector Coudray. Abends Tasso. Für mich die Meyerische Sendung und das Sonntagsblatt durchdenkend.
18. Die Facsimiles von Compter an Seine Majestät den König von Bayern. Munda fortgesetzt zu den Paralipomenen. Um 11 Uhr die Königin von Bayern, Erbgroßherzog und Erbgroßherzogin Hoheiten. Um 12 Uhr die bayerischen und hiesigen Prinzessinnen mit Gefolge. Mittag zu sechs; Nicolovius war gegenwärtig. Nach Tische Herr Canzler von Müller. Abends für mich. Die bisherigen Studien fortgesetzt.
19. Nebenstehende Expeditionen: A Madame la Comtesse de Chassepot, née Baronne de Knabenau, à Paris. An Fräulein Mathilde von Bülow nach Altona bey Hamburg. [50] An Frau Gräfin O'Donell nach Wien. – Conducteur Schrön wegen meteorologischen Angelegenheiten. Mittag zu sechsen; Nicolovius als Gast. Nach Tische Paralipomena. Abends mehrere Personen zum Thee. Oberconsistorialdirector Peucer, wegen des Aufsatzes für Paris.
20. Nebenstehende Expeditionen. Einiges zu den wissenschaftlichen Heften. Demoiselle Martini ein Bild bringend. Der junge von Heygendorff als zu Pfingsten Confirmirter. Starker Regen mit wenig Donner. Die Kinder waren in Tiefurth. Mittag zu sechsen; Nicolovius als Gast. Nach Tische Reisigs Ödipus. Abends Thee. Vielfache Unterhaltung.
21. Auf den Abschluß des naturwissenschaftlichen Heftes losgearbeitet. Zwey Hefte Minerva und Miscellen von Bran. Graf und Gräfin Palffy. Graf Luxburg, Gräfin Schulenburg. Graf Bose. Nachher Le Comte Salazar und Comte Wladimir Mouchin Pouchkin. Letztere durch einen Regen aus-gehalten, Wurden durch das Bolognesische Portefeuille einigermaßen entschädigt. Mittag zu fünfen; Nicolovius gegenwärtig. Nach Tische Nächstherauszugebendes durchgesehen. Abends Hofrath Meyer. Sendung von Sartorius. – Verordnung an Herrn Hofrath Voigt, eingeschlossen die zu autorisirenden Quittungen, inliegend: Verordnung an Rentamtmann Müller, wegen AusZahlung [51] derselben.An Buchdrucker Schwabe, rückgesendet Kupfer und Formbuch, nach Jena.
22. Abschluß der sämmtlichen Hefte Annäherung. Schrön Abschied nehmend, einige Aufträge erhaltend. Fortgesetzte Arbeit. Abschluß des Heftes zur Naturwissenschaft an Riemer. Besuch von Herrn von der Hagen auf seiner Durchreise nach Brüssel und Paris; er übergiebt seine schriftliche und bildliche Darstellung der alten Heldengeschichten. Sendung des 11. Bogens Kunst und Alterthum von Jena. Deßgleichen von Berlin. Gemmenabdrücke; Bürdes Pferde 3. Abtheilung. Reisigs Ödipus auf Colonos. Abends Hofrath Meyer. Oberbaudirector Coudray, welcher die Geschichte von der versperrten Chaussée erzählte. Professor Riemer. Vorgewiesen die Terracottas des Londner Museums. Ferner die deutschen Heldenbücher des von der Hagen. Mit Professor Riemer später den 11. Bogen Kunst und Alterthum und Sonstiges auf die Hefte Bezügliches. Nachts Sartorius neueres Rußland, in Spittlers Entwurf.
23. Einiges geordnet und gefördert. Staatengeschichte von Spittler und Sartorius gelesen. Mit Walther um's Webicht spazieren gefahren. Mittag zu sechsen. Nicolovius. Gegen Abend Hofrath Meyer, Canzler von Müller von Allstedt kommend. Professor Riemer; mit demselben den 11. Bogen [52] Kunst und Alterthum durchgegangen. Terminologie griechischer Dramatiker.
24. Bogen 12 Kunst und Alterthum von Jena. Schönes Rohrstück aus den Steinkohlen Vom Cammerberg durch Mahr. Absendungen vorbereitet. Um 11 Uhr der Frau Großherzogin zum erstenmal ausgewartet. Mit dem Kind spazieren gefahren. Mittag zu fünfen. Nach Tische die Angelegenheit der neuen Ausgabe überdacht. Frau Cammerherrin von Egloffstein. Abends Hofrath Meyer, das Spittler- Sar-toriusische Werk. Dasselbe auch Nachts für mich fortgelesen. – Herrn Wesselhöfts Druckerey, Revisionsbogen 11 Kunst und Alterthum, Schluß des Bogen F. zur Naturwissenschaft, nach Jena.
25. Briefe dictirt. Auf das wissenschaftliche Heft Bezügliches vorgenommen. Zelters Briefe rangirt. Professor Kosegarten. Herr Soret. Der junge Müller hatte das Porträt von dem Landstand Zeutzsch aufgestellt. Mittag zu fünfen. Zelters Briefe von 1805 und 6. Jacobi gegen Mendels-sohn. Professor Riemer, den 12. Bogen zu Kunst und Alterthum durchgearbeitet und abgeschickt. Nachts Sartorius. Spielte Eßlair im Theater den Theseus. – 12. Bogen revidirt an Wesselhöft durch einen Boten.
26. Bogen 4 zur Morphologie vorgenommen. Haydons Vergleichung der antiken Pferdeköpfe. Thioli[53] wegen Restaurationen und Gemälde-Handel. Geh. Legationsrath Conta, politische Correspondenz bringend. Spazieren gefahren um's Webicht mit Walther. Mittag zu fünfen. Nach Tische Jacobi gegen Mendelssohn. Abends Professor Riemer; den zurückgekommenen zwölften Bogen mit ihm revidirt. Die mitgetheilten Politica gelesen. Herr Hofrath Meyer, Verabredung wegen Thioli's Bezahlung und Ausstellung. – Herrn Hofrath Sartorius nach Göttingen. Den 12. Bogen an Wesselhöft mit der Abendpost.
27. Herr Hofrath Meyer, welcher bey Serenissimo gewesen und die Sache wegen Thioli's arrangirt, auch das weitere bey Professor Müller besorgt. Mit Heften der Zelterischen Briefe zugebracht. An Professor Riemer einiges zur Morphologie. Spazieren gefahren um's Webicht mit Walther. Den Abschluß der naturwissenschaftlichen Hefte überdacht. Abends Theegesellschaft, siehe Fol. 1 des Tagebuchs. – Herrn Genast Retzschens Faust für Herrn Dr. Küstner in Leipzig.
28. Beschäftigung mit älteren Briefen; von 1801 an die Zelterischen ausgezogen, die Schillerischen gezeichnet. Herr Frommann seine Wiederkunft von Leipzig meldend; die bevorstehende Reise seines Sohnes recapitulirt. Spazieren gefahren mit Walther um's Webicht. Mittag zu fünfen. Nach Tische Jacobi, herrliche Stelle von Hamann. Hofrath[54] Meyer. Besorgung von Thioli's Ausstellung. Abends Fräulein Ulrike aus Tell kommend ; erzählte von Eßlairs Spiel und Weimarischen Gesellschafts-Händeln.
29. Früh ein Blättchen für den jungem Soret geschrieben. Schillers Briefe von 1801 an aufgesucht. Meteorologische Betrachtungen. Lieber, der mir feinen Freyschütz vorwies. Ward demselbigen das Honorar für die colorirten Skizzen ausgezahlt. Herr Hofrath Meyer wegen der Thiolischen Ausstellung. Fuhr mit demselben hin und freute mich sehr an Herodes und Herodias, nach meiner Vermuthung von Paul Veronese. In dem untern Garten, wo ich meinen Sohn fand. Mittag zu sechsen. Hofrath Rehbein war gebeten einen Trappen verzehren zu helfen. Nach Tische Herr Canzler von Müller. Die Kinder fuhren nach Tiefurth zu Thee und Ball. Abends Hofrath Meyer; Bemühungen das Geschäft mit Thioli zu beendigen.
30. Schillers Briefe aus den Heften gesammelt von 1801-5 complett. Von 1794 einige Jahre schematisch behandelt. Spazieren gefahren mit Fräulein Ulriken. Mittag zu fünfen. Nach Tische die geordneten Schillerischen Briefe durchgelesen bis Abends. Hofrath Meyer. Oberbaudirector Coudray, die Aufstellung der Bilder des Prinzen im Jägerhause, sodann die übrigen. Über Eßlairs Übelbefinden.
[55] 31. Tagebücher und Bericht von Jena. Professor Müller, wegen dem Aufhängen der Bilder. Die Schillerschen Briefe von 1800 und 1799 ausgehoben. Spazieren gefahren mit Walther um's Webicht. Mittag zu fünfen. Nach Tische Studien der Schillerschen Briefe mit Zuziehung gedachter Jahre. Abends Hofrath Meyer wegen Besorgung der Zeichenschule in seiner Abwesenheit. Anfrage wegen Sorets Reise. Betrachtungen über den hohen Barometerstand im Sommer.
Juni
1. Schillersche Briefe ausgeschnitten. Absendungen vorbereitet. Frau von Schiller und von Wolzogen. Herr Professor Riemer, das d'Altonische Manuscript bringend. Mittags Hofrath Rehbein. Nach Tische Illumination vorbereitet. Hofrath Meyer; mit demselben und Walther durch die Stadt gefahren. Die Illumination war schön und das Wetter günstig. Nachts mit August über die Jenaische Expedition.
2. Nebenstehende Expeditionen: Communicat an das Landschafts-Collegium, wegen Posselts Wittwe.Verordnung an Cammercalculator Hoffmann, wegen Schröns Gehalt. Herrn Geh. Legationsrath von Hoff, die Revisionsbogen wegen des Tempels zu Puzzuol nach Gotha. Herrn von Rennenkampff nach Oldenburg, [56] Empfehlung Thioli's. – Herr Thioli und Frau, Abschied zu nehmen. Schillers Briefe von 1797 ausgehoben. Vorgearbeitet; der Umschlag zu Kunst und Alterthum. Mittag zu fünfen. Abends Herr Soret, Hofrath Meyer und Canzler von Müller. Mit ersteren Verhandlung über die Barometerstände. Auch war früher Professor Riemer dagewesen.
3. Schillersche Briefe ausgesondert. Kam Herr von Knebel und Dr. Weller. Wartete der Frau Großherzogin aus, ingleichen den Prinzessinnen, dem Prinzen und dem Erbgroßherzog. Speiste mit Knebel und Weller. Unterhaltung nach Tische mit den Münzen. Gegen 5 Uhr Abfahrt. Abends Hofrath Meyer, Soret und Coudray. Eckermanns Aphorismen gelesen. Griechenlieder von Leipzig erhalten. Der Seiltänzer Stieg vom Fürstenplatz aus den Schloßthurm.
4. Bericht von Schrön mit den gedruckten meteorologischen Blättern des vorigen Jahrs nebst Nachtrag. Bericht an den Großherzog. Kleine Notiz an den abreisenden Herrn May. Hofrath Rehbein und Stark jun. von Jena. Mittag zu fünfen. Walther in's Panorama geschickt. Fräulein Adele, ihr die Umrisse noch Fiesole gezeigt. Abends Professor Riemer, die Nubischen Alterthümer durchgesehen, ingleichen höhere Ansichten der gegenwärtigen politischen Lage.
[57] 5. Briefe vorbereitet. Geh. Referendar Helbig, wegen Schröns letztem Bericht; Übereinkunft mit demselben. Gespräch über Constitution und Landtag. An Briefen fortgefahren. Mittag zu fünfen. Nach Tische die morgentlichen Briefe durchgesehen. Sartorius Staatengeschichte. Mein Sohn blieb in Jena übernacht.
6. Serenissimus wegen der Marienbader Reise. Nächst abzusendende Briefe dictirt, revidirt, mundirt. Expedition nach Jena vorbereitet. Mittag zu dreyen. Mein Sohn war noch in Jena geblieben. Die Kinder waren bey der Urgroßmama. Nach Tische kam mein Sohn. Nachricht wie es in Jena aussehe. Héron de Villefosse, hauptsächlich Steinkohlen. Abends für mich.
7. Leibchirurgus Kämpfer, über die Gesundheit der Großherzogin. Briefe Mundart und concipirt. Mittag zu fünfen. Nach Tische Héron de Villefosse. Abends Hofrath Meyer, Professor Riemer, Oberbaudirector Coudray. Letzterer gab Nachricht von der fürstlichen Grabstätte; dem neuen Bau gegen dem Schauspielhaus über. Canzler von Müller blieb zuletzt; Eröffnung einiger Novissimorum. – Supplement an Wesselhöft nach Jena. An Schrön, der Abschluß der meteorologischen Notizen wie sie in's Publicum kommen sollen.
8. Berichtlicher Vortrag meines Sohns über seine [58] letzte Expedition in Jena. Briefe ferner concipirt und mundirt. Mittag zu fünfen. Die Kinder nach Tiefurth. Walther in's Panorama und zum Seiltänzer. Abends Hofrath Meyer. Herr Soret. Über Einwirkung der Mathematik in physische Dinge. – Abänderung der gestrigen Sendung an Wesselhöft.
9. Auf's neue Repofitorium die Bücher provisorisch eingeräumt. Briefe fortgesetzt und mundirt. Um 1 Uhr zu Suhr aus das Stadthaus, die Panora-men zu sehen. Mittag zu fünfen. Nach Tische Bolognesische Schule, Grimaldi's eingeräumt. Walther dazu kommend und die Bilder durch Ge-sang erklärend. Abends Hofrath Meyer. Canzler von Müller. Eckermann von Hannover meldete sich. Ward auf morgen bestellt. – An Herrn Geh. Rath Leonhard nach Heidelberg. Herrn Anton Rad'l nach Frankfurt a. M.
10. Bericht an Serenissimum wegen Müller. Brief an Nees von Efenbeck. Abschrift des Räthsels von Lord Byron. Um 12 Uhr Eckermann von Hannover. Mittag zu fünfen. Nach Tische in Ordnung gebracht. Was zu Kunst und Alterthum nächstens abzudrucken ist. Abends Hofrath Meyer und Soret. Die Frauenzimmer. Vorher mit Walthern Kupfer gesehen und erklärt.
11. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geh. Hofrath von Cotta, Eckermanns Brief und Manuscript, [59] Stuttgardt. Ingleichen eigenes Schreiben deßhalb in Verknüpfung mit ändern Geschäften. Herrn Baron von Stein nach Breslau, Ankündigung der Radirungen. Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin, mit Eckermanns Brief. Herrn von Stein die Radirungen auf einer Rolle, Breslau. Herrn von Cotta das Packet von Eckermann, Stuttgardt.Herrn Graf Reinhard Abdruck des Aufsatzes für Paris und Übersetzung, Frankfurt a. M. – Um 12 Uhr Eckermann. Um 1 Uhr der Erbgroßherzog. Mittag zu fünfen; Hofrath Rehbein speiste mit. Nach Tische Fräulein Adele. Sodann Professor Riemer; mit demselben den vierten Bogen Morphologie durchgegangen. Anderes tiefer in die Wissenschaften und das Leben Führendes durchgesprochen.
12. Zur Correspondenz, ingleichen zu den laufenden und folgenden Heften vorbereitet und geordnet. Allein spazieren gefahren nach Belvedere; im obern Garten umher gegangen. Mittag zu vieren. Walther war bey Adelen zum Geburtstage. Nach Tische naturwissenschaftliche Manuscripte durch-gesehen und einigermaßen geordnet. Abends Hofrath Meyer, Publica und Privata besprochen. Nachts mein Sohn; über Hof- und Familien-Verhältnisse. – Herrn Wesselhöft, Bogen F. Naturwissenschaft, Jena.
[60] 13. Die Mayerischen Mineralien ausgepackt und angesehen. Concipirt das Nöthige für Elkan wegen der 800 Thlr. Um 12 Uhr Herr Domherr von Ambach und Rath Vulpius. Nebenstehende Expeditionen: An die Cottaische Buchhandlung Assignation auf 25 Fl. 12 Kr. zu Gunsten des BergdirectorsMayer in Gengenbach. Avisbrief und Schreiben an letzteren. Herrn Präsident Nees von Esenbeck, bezüglich auf die Recension in der Litteratur-Zeitung, nach Bonn. – Professor Müller, um Abschied in's Bad zu nehmen. Mittag zu fünfen. Nach Tische Papiere zur Naturwissenschaft u. s. Abends Hofrath Meyer, Canzler von Müller. Württembergisches Ereigniß durchgesprochen.
14. Aufgeräumt. Nachricht von Jena wegen eines vierteljährigen Aufenthalts. Nachrichten von Lenz. Briefe concipirt. Mineralien geordnet. Sonstiges vorbereitet zur nahenden Abreise. Mittag zu vieren. Ottilie war in der Auction. Nach Tische abermals Mineralien geordnet. Sendung von Herrn von Schreibers. Frankfurter Protocoll wegen der württembergischen Angelegenheiten. Hofrath Meyer. Demselben communicirt. Professor Ziemer; demselben die Gengenbacher Sendung vorgelegt. Brasilianische Reisen österreichischer Naturforscher durchgelesen. Conversation deßhalb.
[61] 15. Abschrift des Briefes an Grafen Sternberg. Den Abschluß des Heftes zur Wissenschaftslehre befördert. Die brasilianischen Nachrichten gelesen. Ingleichen mehrere Briefe und Antworten bedacht. Das Portefeuille für Gräfin O'Donell arrangirt. Nachricht von dem leidlichen Befinden der Frau Großherzogin zur bevorstehenden Abreise. Brief- Munda. Mittag zu fünfen. Mein Sohn hatte den Hofdienst. Leibmedicus Rehbein speiste mit. Nach Tische brasilianische Nachrichten fortgesetzt. Abends Hofrath Meyer und Canzler von Müller. Die neusten Frankfurter Verhandlungen wegen Württemberg besprechend.
16. Fortgesetzt und verschiedenes nachgetragen. Briefe concipirt. Bey Suhr in den Panoramen. 800 Thlr. von Elkan. Sendung von Berzelius, Schrön, Wesselhöfts Druckerey. Der junge Eckermann; ich übergab ihm die Frankfurter Recensionen im Manuscript. Mittags zu vieren; mein Sohn hatte den Hofdienst. Nach Tische das nothwendige Manuscript zu G. und H. zusammen gestellt. Auch zu künftigen Heften den Inhalt überlegt. Abends Hofrath Meyer, Soret und Professor Riemer. Ersterer mit Zeichnungen beschäftigt, der zweyte mit der brasilianischen Reise, mit dem dritten betrachtete ich die von Gengenbach und Stockholm angekommenen Mineralien.
17. Die Schrönschen Papiere an Helbig. Munda in[62] oberaufsichtlichen Angelegenheiten. Verschiedenes auf morgen vorbereitet. Bey J. K. H. der Frau Großherzogin. War vorher der Herr Erbgroßherzog bey mir gewesen. Kam Herr Soret, Abschied zu nehmen; ich übergab ihm einige Wünsche schriftlich. Besorgung des vordern Mineralien-Schranks. Spazieren gefahren um's Webicht mit Ottilien und Walthern. Mittag zu vieren. Nach Tische Einrichtung des Schrankes. Aushängebogen von Kunst und Alterthum IV, 2. Abends Herr Canzler von Müller, Hofrath, von Froriep, Herr Soret. Zuletzt Gräfin Henckel und Frau von Pogwisch. Scherz über Naglers Verdienste.
18. Fuhr die Frau Großherzogin ab. Kräuter wegen Eckermann. Hofrath Voigt von Jena; seine Krankheitsgeschichte erzählend, wie auch in Fakultätsangelegenheiten. Geh. Referendar Helbig, Meteorologisches und anderes. Eckermann, Nachrichten von seinen bisherigen Arbeiten und Betrachtungen, auch gemachten Bekanntschaften. Mittag zu fünfen. Einige Mineralien in den vordern Schrank geräumt. Durchsicht des Manuscripts zu den nächsten Heften. Abends Professor Riemer, wegen Abschluß des naturhistorischen Heftes. Verhandlung über die allgemeine Anwendbarkeit philosophischer Sätze scheinender Sätze. – Güldenapfel die Tagebücher[63] nach Jena. Herrn Wesselhöfts Druckerey Manuscript zu Erfüllung des Bogen G., ingleichen Haupt- und Schmutztitel, Jena. Rentamtmann Müller, Moneta der letzten Rechnung, dahin. Herrn Dr. Weller, an Eckermann abgegeben.
19. Oberaufsichtliche Geschäfte. Sodann Briefe dictirt. Anderes vorbereitet. Knebels Brief, übersendend ein Heft von Schweigger. Mittag zu fünfen. Cleavelands Mineralogie. Titanite aus Schweden, Professor Schweiggers Abhandlung über eine electrische Lusterscheinung pp. Entschluß an seiner Gesellschaft Theil zu nehmen. Ganz allein. – An Wesselhöfts Druckerey Abschluß des naturhistorischen Hefts, Jena. Herrn Medicinalrath Meyer nach Minden.
20. Briefe vorbereitet und mundirt. Herr Genast seine Tochter anmeldend. Eckermann; ich übergab ihm meine Recensionen in die Allg. Litt. Zeitung. Geh. Secretär Müller, den autorisirten Paß bringend. Oberbaudirector Coudray, bessere Nachricht von Hofrath Meyer aus Gotha bringend. Handelsmann Castro von Altona, wahrscheinlich aus portugisischem Judenstamme. Mittag zu sechsen; Hofrath Rehbein speiste mit. Nach Tische Kritik der geologischen Theorie von 1821. Abends Canzler von Müller; abermals neuere typographische Händel besprechend.
[64] 21. Die bisherigen Expeditione gefördert. Nachricht vom bessern Befinden des Hofraths Meyer durch Soret. Besuch von Madame Unzelmann und Herrn Genast. Abschiedsbesuch von Eckermann. Mittag zu fünfen. Gegen Abend Mineralien numerirt, beschrieben und einrangirt. Abends Professor Riemer. Bogen G. durchgegangen. Des Nauwerkischen Faust erste platte betrachtet. Menander und Philemon.
22. Einen Boten nach Jena abgesendet. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Grafen Caspar Sternberg nach Prag. Herrn Director von Schreibers, Wien.Herrn Baron von Humboldt nach Berlin. Herrn Major von Knebel nach Jena. Herrn Bergrath Lenz dahin. Herrn Wesselhöfts Druckerey, durch einen Boten. – Manches andere eingeleitet und berichtigt, geheftet und abgethan. Geh. Hofrath Huschke Nachricht bringend von Meyers besserem Befinden und nächster Rückkehr nach Weimar. Mittag zu fünfen. Kam Doris Zelter. Die sämmtlichen Mineralien in das vordere letzte Zimmer gebracht. Entoptischen Apparat durchgesehen. Oberbaudirector Coudray, das neue Veterinärgebäude mit ihm durchgesprochen. Kam der Bote zurück mit der Revision.
23. Briefe concipirt. Manches auf die Abreise vorbereitet. Gedicht an Lord Byron. Nach 12 Uhr [65] besuchten mich mit Doris Zelter Madame Meyer, ...... Mittag Doris Zelter. Entoptische Betrachtungen. Einiges in Ordnung. Abends Professor Riemer, den Bogen G. letzte Revision durchgegangen.
24. Vorbereitung zur Abreise. Briefconcepte, Munda und sonst. Zu Mittag Hofrath Rehbein. Nach Tische Entoptica und sonst eingepackt. Abends Canzler von Müller. Professor Riemer.
25. Sendung des H. Bogens zur Revision von Jena. Mit Einpacken beschäftigt. Maler Scherer zeigte mir die Vorstellung des Kreuzbrunnens. Handelsmann Gerhard und Frau von Leipzig. Mittag zu fünfen. Nach Tische fortgesetztes Einpacken. Professor Riemer wegen des Bogens H. Oberbaudirector Coudray wegen der Eisenacher Schule und der fürstlichen Gruft. – An Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz, Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn Major von Knebel, Herrn Professor Göttling nach Jena. Herrn Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn. Herrn Professor Schweigger nach Halle mit drey Friedrichsd'or. Herrn Soret nach Wilhelmsthal.
26. Weggefahren nach acht Uhr mit meinem Sohn von Jena. Wo ich einen Augenblick im botanischen Garten abgetreten war. In Kahla. Zusammen durch die Stadt über die Brücke zum [66] Schießhaus und weiter zum Erdfall. Abends unterhaltende vertrauliche Gespräche.
27. Um 6 Uhr kommen die Meinigen. Abgefahren halb 9 Uhr, regnete stark; heiterte sich nach und nach wieder auf. Gegen 10 Uhr in Naschhausen. Halb 1 Uhr in Rösneck. Hofrath Rehbein, Rath Hage kamen um halb 6 Uhr Abends an. Einiges an meiner Biographie. Blieben zusammen im Gasthof.
28. Um 6 Uhr ab von Pösneck. Hofrath Rehbein und Hage eine Stunde früher. Zwischen Pösneck und Volksmannsdorf brach die Waage, wurde jedoch durch eine junge Tanne ersetzt. Es regnete fortwährend. 11 Uhr in Schleiz. Rehbein war schon um 10 Uhr angekommen. Wurde Mittag gehalten. Halb 5 Uhr in Gesell, sehr starker Regen. Ich ließ mir einige weiche Eier sieden. Abends sieben Uhr in Hof. Es heiterte sich auf. Wohnte in der Rost.
29. 6 Uhr von Hof. Hofrath Rehbein war eine Stunde früher abgefahren. Wetter leidliche starker Südwest. Rehau gegen 9 Uhr, einige Augenblicke verweilt. Auf der Höhe vor dem Rehauer Wald zeigten sich vorzüglich schöne Cumulus. Asch Uhr. Begrüßte mich der Postmeister Langheinrich nach seiner Weise derb, lebhaft und wohlgesinnt. Ein Gedicht ward mir von einem hiesigen Naturdichter, einem Mautbeamten und [67] gar guten Manne von etwa 58 Jahren, überreicht, den ich lange sprach und ihn durch manches erfreute. Hofrath Rehbein fuhr eine halbe Stunde früher, um Franzensbrunn zu besuchen. Halb 3 Uhr ab von Asch. Sehr schönes Wetter. Nach 5 Uhr in Franzensbrunn. Einige Augenblicke gehalten. Um 6 Uhr Abends in Eger; in der Sonne logirt. Rath Grüner besuchte mich sogleich. Die Luft hatte sich in reinen West gestellt.
30. Rath Grüner hat seit einem Jahr die Wundervollsten Schritte in der Mineralogie gethan; das Lenzische Compendium, das ich ihm schickte, hat er zum Grund gelegt und seine Sammlung, die schon sehr angewachsen ist, darnach geordnet. Auch andere Compendien hat er zur Vergleichung herbey gezogen; er übt sich in den äußeren Kennzeichen, welche durch die Augen zu erkennen find, fügt hinzu Getast, Geruch und sonstiges Gefühl; hiermit nicht zufrieden bedient er sich der Reagentien, des Löthrohrs u.s.w. – genug, er hat, die Sache so angegriffen wie ein tüchtiger Geschäftsmann, dem ein neues Fach anvertraut würde. Zugleich ist er unermüdet im Bergbesteigen und hat herrliche Sachen gefunden. Andalusiten so schön als die Tyroler, krystallisirt und in Masse, Menilithe und was sonst. Von jedem schafft er viele Exemplare zusammen und fing schon an zu tauschen: die wohlverpackten [68] Exemplare sendet er mit den Franzensbrunner Krugsuhren, der Freund erhält sie frachtfrey und ist also verpflichtet, die Gegengabe auf gleiche Weise zu übersenden. Dabey hat er sich eine Tabelle der Fundorte gemacht und betrachtet die Badegäste als solche Freunde, die von den bezeichneten Orten ihm Gegenstände liefern, die ihnen vor der Thüre liegen. Man muß recht wissen, was zu einem Geschäft gehört, um es in kurzer Zeit auf diesen Grad zu bringen. Seine Leidenschaft für die Sache wird durch Bemühung und Gelingen nur noch mehr erhöht.
Der junge Fikentscher sprach bey mir ein im vorbeygehn, da er seinen Vater in Marienbad abzuholen gedenkt. Er fährt fort in fabrikmäßiger Thätigkeit und läßt dabey nicht ab seine Naturstudien zu erweitern. Er nahm viel Theil an dem was wir für Witterungskunde thun und hat mir einigen Beystand und Aufschlüsse versprochen. –
Früh an der Lebenschronik von 1799. Am vergangenen Tagebuch. Einige Briefe: Art Frau Gräfin O'Donell nach Wien Packet mit Radirungen nach meinen Skizzen. Kam Herr Rath Grüner, brachte seine neuentdeckten Mineralien und besprach seinen Tauschhandel. Der junge Fikentscher besuchte mich, referirte von seinem Familienzustand, von dem Brande in Redwitz, [69] nahm Theil an unseren meteorologischen Bemühungen und versprach einiges beyzutragen. Nach Tische Herr Rath Grüner. Seine Reisebücher und Bemerkungen mitbringend. Vorliegende Mineralien verzeichnend und andere zusagend. Ausgefahren bis auf die Höhe vor Mühlbach, daselbst merkwürdiges Quarzgestein gefunden. Abends Unterhaltung über dergleichen Gegenstände und weitere Aufsicht. Nachts Bote von Marienbad, Antwort durch denselbigen: An Herrn Inspector Gradl nach Marienbad, durch rückkehrenden Boten.
Juli
1. Stadelmann ging mit der Equipage nach Marienbad. Ich dictirte die Lebenschronik bis 1804 incl. Verbreitete mich weiter über das Ganze, vollendete das Schema von 1822. Bedachte ferner die Hauptepochen. Bemerkte manches was zu thun sey und wie? Fuhr mit Grüner aus, gegen den Siechhof. Um 7 Uhr zurück. Blieb noch einige Zeit mit ihm zusammen. Hatte mich vorher Bürgemeister Finkenscher und Sohn besucht von Redwitz. Ersterer war mit seiner Marienbader Kur sehr zufrieden. Seine Übel waren den meinigen sehr ähnlich gewesen.
2. Die gestrigen Arbeiten fortgesetzt. Kam der Kutscher von Marienbad zurück. Gab ihm Nebenstehendes mit nach Weimar: Herrn Cammerjunker[70] und Cammerrath von Goethe nach Weimar, die glückliche Ankunft meldend. Herrn Hofrath Meyer dahin. – Um 12 Uhr Rath Grüner. Wurde eingepackt. Grüner blieb bis zur Abfahrt, welche halb 3 Uhr erfolgte. Halb 7 in Sandau. Um 8 Uhr in Marienbad. War eine Stunde vorher Ihro K. H. der Großherzog eingetroffen. Besuchte mich Hofrath Rehbein und Inspector Gradl.
3. Um 5 Uhr aufgestanden. Am Biographischen fortgefahren. Besuchte Ihro K. H. den Großherzog. Um 11 Uhr zu Hause. Besuchten mich Präfect Steinhäuser von Pilsen, Kriegsrath Schultz von Magdeburg, Stromeyer und Müller Professor. Der Herr Prälat, dann Major von Germar. Graf Gorcey und Rath Graff. Nach Tische am Selbstbiographischen fortgefahren. Hofrath Rehbein. Dr. Heidler.
4. Um 5 Uhr aufgestanden, Brunnen getrunken. Das Jahr 1822 bis zu Ende geführt. Sonstige angeordnet. Herr Dr. Bran besuchte mich. Ich ging spazieren, hinter dem Badehause weg, den Waldstieg hinauf bis an die Pragerstraße. Als ich von da herunter in's Gebüsch kam, erreichten mich von oben Hofrath Rehbein und Hofrath Schäffer, Leibarzt des Herzogs von Württemberg. Ich fand den Großherzog, Herrn Dr. Heidler, und ging mich auszuruhen. Nach Tische bey der [71] Fürstin Hohenzollern und Frau Gräfin Lochen. Besuchte mich Fürst Labanoss Rostoff. Fuhr mit Rehbein und seinem Schwager nach der Ferdinandsquelle. Daselbst traf ich den Generalsuperintendent Schuderoff, Frau Präsident Bülow u.a.m. waren vorher bey mir Major von Wartenberg, Dr. Scheu. Eine große Gesellschaft war auf dem Hammer-Hof bey Herrn von Helldorff und zog Abends mit Musik in Prozession herein.
5. Stand um 5 Uhr auf und trank den Brunnen zu Hause. Bearbeitete die Jahreschronik von 1821, machte einen Spaziergang von anderthalb Stunden. Ruhte aus. Ging zu der Gesellschaft auf der Terrasse. Graf Klebelsberg war angekommen, zusammen zu Grafen Notitz in der unmittelbaren Nachbarschaft. Gemahlin und Töchter zugegen. Der Ossaberg an der Grenze von Bayern ward aufgesucht. Dessen Höhe und anderer im Dlask nachgesehen. Zu Tische bey mir. Dr. Heidler, Inspector Gradl. An dem Brunnen mit der Fürstin von Hohenzollern. Vorher Hofrath Schäffer. Abends bey Brösigkes in Gesellschaft.
6. Um 6 Uhr aufgestanden. Das Schema von 1821 reiner ausgeführt. Kritik der geologischen Theorie zu lesen angefangen. Zu Serenissimo, den ich in dem untern Zimmer fand. Scene wegen der [72] jungen Thörin, welche mit Gewalt baden wollte. Die Hofräthe Schäffer und Rehbein des Großherzogs Kur berathend. Mit letzterem spazieren gefahren gegen den Hammer. Mittag bey mir. Vorgemeldetes Heft zu Ende gelesen. Graf Bathiany aus Ungarn. Fing an die Marienbader Suiten zusammenzustellen und zu numeriren. Blieb zu Hause, das schöne Wetter auf dem Zimmer genießend. Der Großherzog war auf die Entenjagd.
7. Halb 6 Uhr aufgestanden und Wasser getrunken. Dictirt am Jahre 1821. Stadelmann holte Gestein. Besuch von Hofrath Schäffer und Rehbein. Auch hatte der Wirth von Eger angefragt. Braun von Braunthal, ein junger Schriftsteller von Wien, der mir schon früher nach Weimar geschrieben. Mit Serenissimo bey Frau von Geymüller. Wo Stromeyer sang. Mittag bey mir. Nach Tische Generalsuperintendent Schuderoff von Ronneburg. Tagebuch und Gedichte des jungen Wieners gelesen. Abends zu Hause. Mit Stadelmanns geologischen Sammlungen beschäftigt. Brief an Herrn Geh. Staatsrath Schultz.
8. Um 6 Uhr aufgestanden. Mancherley geordnet; die vorliegenden Expeditionen abgeschlossen. Bey Serenissimo. Briefe und Zeitungen kamen an. Nachher für mich. Major von Wartenberg. Aß Mittags bey mir. Hermann und Dorothea [73] lateinisch. Die abzusendenden Briefe völlig geschlossen.
9. Kritik der Breislakischen Theorie und aller ähnlichen. Bildende Kunst für die Chronik rein schematisirt und zwar für 1821. Hofrath Schäffer einladend zu dem Herzog von Württemberg. Machte einen Umgang, von den Füllhäusern bis herunter zu Heidlers und dann wieder nach Hause. Vice-Präsident von Seckendorff von Frankfurt a. O. Zu Mittag zu Hause. Nach Tische weniges an der Chronik. Hatte der Herzog von Württemberg eine Karte gelassen. Das Geologische gefördert. Die Karte von Catalonien mit der Zeitung verglichen. Kam ein Brief von meinem Sohn. Wurde die Rechnung abgethan. Zum Herzog von Württemberg, woselbst ich den Großherzog fand. – Herrn Staatsrath Schweizer, die Sternwarte zu Jena betreffend, Weimar. Herrn Cammerrath von Goethe nach Weimar, das Tagebuch pp. Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz, Relation der Reise und des Aufenthalts in Marienbad, nach Berlin. (Durch Herrn Rath Hage besorgt.)
10. Bildende Kunst zu 1821. Nebenstehendes durch Hofrath Rehbein abgeschickt. Welcher Serenissimum nach Tepl begleitete: Herrn Pater Prior Clemens Eckl nach Tepl, die Monatstabelle graphisch vom December 1822. Stadelmann brachte abermals [74] Gebirgsarten. Frauenzimmer im Hause, das sich dafür interessirt. Dr. Bran, um Abschied zu nehmen. Gitterwerk zu den täglichen meteorologischen Beobachtungen. Brief und Sendung der Glaszeichnungen nach Redwitz vorbereitet. Großherzog und Gesellschaft fuhren nach Tepl. Speiste für mich. Schema der Naturforschung von 1821. John beschäftigte sich die Gitter der graphischen Tabellen zu ziehen. Abends am Brunnen. Den Großherzog bey der Wiederkehr begrüßt. Der Herzog von Leuchtenberg war angekommen. Blieb bis nach Sonnenuntergang auf der Terrasse. Stadelmann hatte schönes Gestein zusammengebracht. Ein Barometer ward in's Haus gebracht, hatte aber leider eine willkürliche Scala. War das schönste Wetter.
11. Beharrte das Barometer und so war auch morgens heiterer Sonnenschein. Vom Jahre 1621 die Naturwissenschaft durchgeführt. Ferner nebenstehende Briefe: Herrn Major von Knebel nach Jena, Herrn Cammerrath von Goethe nach Weimar, durch Dr. Bran. – Hofrath Schäffer wegen räthlichem und unräthlichem Baden gesprochen. Mittag allein. Abends an den Brunnen. War Frau von Levetzow und Töchter angekommen. Abends bey der Gesellschaft. An diesem Tage waren abermals viele Parthien angekommen, welche kaum Herberge fanden.
[75] 12. Früh getrunken. Serenissimus frühstückten auf der Terrasse. Auszug aus der Beurtheilung Breislaks. Sonstige Expeditionen vorbereitet. Fürst Labanoff und sein Maler. Bey Serenissimo angefragt. Mittag für mich. Abends auf der Terrasse. Expeditionen vorbereitet. Kam Herr Rath Grüner von Eger.
13. Nichts besonderes vorgenommen. Unterhaltung mit Rath Grüner, besonders über die mitgebrachten ächtvulkanischen Producte. Umständliche Beschreibung einer Fahrt dahin, schriftlich verfaßt und nach der Landkarte durchgegangen. Aufwartung bey'm Großherzog. Kam die Frau Räthin mit Gesellschaft. Um 11 Uhr zeichnete der russische Maler mein Porträt. Unterhaltung mit ihm über gegenwärtige römische Kunst und Künstler, besonders deutsche. Ingleichen über Paris und dortige Verhältnisse. Mittag für mich. Der Maler nochmals. Vice-Präsident Nicolovius von Danzig, Bruder des Berliner. Oberamtmann von Königswart nebst Gattin. Rath und Räthin Grüner. Einige bedeutende Massen von zerschlagenem Bergkrystall einem Juden abgehandelt. Abends am Brunnen. Dr. Wiedemann von Eichstädt, der mir die Krankheitsgeschichte des Herzogs von Leuchtenberg erzählte. Frau von Geymüller gab einen Ball. Ich blieb im Freyen und kehrte nach Hause zurück.
[76] 14. Grüners Relation über die geschmolzenen Erdproducte von Altalbenreuth und Booden revidirt. John fing an sie abzuschreiben. Ich revidirte meine vorjährige Tour auf Pograd. Zum Frühstück auf der Terrasse bey der Gesellschaft. Der russische Maler zeichnete fort. Mittag für mich. Ein starkes Gewitter im Anzug von Südwesten und legte sich am südwestlichen Zweige des Böhmerwaldes; umzog den Marienbader Gebirgskessel und nach einigen fernen Blitzen und Donnern und leichtem Sprühregen heiterte der West sich wieder auf. Auf die Terrasse, die zum Kaffee abfahrenden Damen zu begrüßen. Die klebelsbergische Terrasse allein hinauf und hinter der Traube herunter. Abschrift des Grünerischen Aufsatzes geendigt. In der geologischen Kritik zu lesen fortgefahren, auch auszuziehen. Späterhin Concert für die Armen; wurde, auf der Terrasse auf und abgehend, von außen zugehört. Major von Germar hatte den Streit mit Stromeyer geschlichtet und dieser sang noch.
15. John mundirte die Fahrt nach Pograd. Ging auf die Terrasse. Kiprinsky Maler; dazu Fürst Labanoff. Die große Karte von Sorriot aufgeschlagen und darüber gesprochen. Mittags für mich. Nach Tische Oberforstmeister von Lüttichau von Dresden. Las in von Hoffs Geschichte der Erdoberfläche. Fuhr mit Rehbein spazieren. [77] Abends auf der Terrasse, Serenissinius kamen von der Jagd zurück. Stadelmann hatte Pechstein und Verwandtes geholt.
16. Abschrift des Tagebuchs für August. Bey Serenissimo und der Familie auf der Terrasse. Von Hoffs Werk fortgelesen. Der russische Maler. Fürst Labanoff verreiste nach Carlsbad. Mittag für mich. von Hoff fortgesetzt. Stadelmann brachte die Steinsammlungen immer weiter in Ordnung. Abends auf der Terrasse, ward besprochen der morgende Ball, welchen Serenissimus zu geben gedenken.
17. Chronik von 1818 und 16 in's Reinere. Der russische Maler nach 11 Uhr. Mittags für mich. Nach Tische an der Chronik von 1818. Oberforstmeister von Lüttichau aus Dresden. Abends Ball bey Serenissimo im klebelsbergischen Hôtel. Blieb man bis 12 Uhr.
18. Chronik des Jahrs 1818 fortgesetzt. Am Porträt fortgearbeitet oder vielmehr dasselbe abgeschlossen. Herr Baron von Junker meldete sich an. Kam um 12 Uhr, bedeutende Stufen vom Sangerberg bringend und die Lage des Werkes vortragend. Nebst Dank für das Mitgetheilte ward er gebeten, das was er mündlich erzählt, schriftlich abzugeben, damit davon öffentlicher schicklicher Gebrauch gemacht werde. Mittag bey mir. Nach Tische kam der Maler wieder und [78] entwarf die Figur am Tische sitzend, in der rechten Hand die Feder, die linke verborgen. Abends zur Gesellschaft, der Großherzog kam von der Entenjagd zurück und verweilte. Frau von Levetzow erzählte die Abenteuer vor und nach der Leipziger Schlacht.
19. Ausführung des Jahres 1815. Den ganzen Vormittag damit beschäftigt. Für mich gegessen. Das Jahr 1816 auszuführen angefangen. Professor Zauper, Unterhaltung mit demselben. Abends zu Brösigkens.
20. Meteorologische Beobachtungen eingeschrieben und zur Tabelle gebracht; auch die Pilsner. Professor Zauper bedeutende Mineralien bringend, besonders vom Wolfsberg und der Pilsner Gegend. Stadelmann hatte die ausgefressenen und aufgelösten Gebirgsarten zurecht gelegt. Unterhaltung mit Professor Zauper. Dann kurze Zeit zu Serenissimo. Abermals mit Zauper von seinen Studien, seinem Lehramte und sonstigen Verhältnissen. Vor Tische auf der Terrasse. Für mich allein gesteift. Sodann Professor Zauper, das morgendliche Gespräch weiter fortgesetzt. Später Hofrath Eichler von Töplitz. NB. Vor Tische Commerzienrath Widow von Hamburg. Gegen 7 Uhr zum Ball. Nach Hause gegen 10 Uhr. Hatte den Herzog von Leuchtenberg umständlich gesprochen.
[79] 21. Das Jahr 1816. Frau von Rehberg, Gruß vom Rhein bringend. Späterhin ihr Gemahl Geh. Cabinetsrath Rehberg aus Hannover. Nach Tisch beyde zusammen. Abends 5 Uhr mit Hofrath Rehbein spazieren, erst zur Flaschenfabrik, sodann auf den Ferdinands-Brunnen. General Schack den Vater gefunden. Zurück auf der Terrasse bey schönem Abende, die Schackische Familie war unten. Nähere Bekanntschaft mit Dombrowsky gemacht. Sodann im Zimmer das Abendessen; da ich mich entfernte.
22. Wie der gestrige ein sehr schöner Tag, bey sinkendem Barometer. Das Jahr 1816 durchgeführt. Abbé Dombrowsky; von böhmischen und anderen Litteraturen, Documenten und sonst verwandten Gegenständen sprechend. Herr Baron von Junker brachte den erbetenen Aufsatz über sein Silberbergwerk zu Sangerberg, nebst einer sehr schönen belehrenden Gebirgs- und Stufenfolge. Nahm ich Abschied von der Fürstin Acerenza. Blieb mit der Gesellschaft einige Zeit auf der Terrasse. Suchte mich Bergmeister Beschorner von Mies, bedeutende Bleyspäthe von daher überbringend, früherer Aufträge sich erinnernd. Ich suchte die von allen Seiten her zufließenden Mineralien einigermaßen zusammen zu rücken und das Einpacken vorzubereiten. Ein von Osten zurückziehendes Gewitter begegnete sich mit einem von [80] Westen herkommenden. (Stadelmann war Morgens früh 4 Uhr nach dem Wolfsberg abgegangen.) Brief an Professor Zelter dictirt. Bey der Gesellschaft. Kamen Serenissimus von der Jagd, die Frauenzimmer waren im Schauspiel gewesen. Unterhaltung über Kranke und Gesunde, besonders auch über Dombrowsky. Bey dieser Gelegenheit vom Präger Museum und andern Anstalten, wovon Herr von Lützow die besten Kenntnisse besaß. Der Großherzog blieb lange und die Gesellschaft trennte sich erst spät. Graf von St. Leu war angekommen.
23. 1817 nochmals schematisirt. An Serenissimum die Mineralien vom Sangerberg mit Beschreibung. Einige Fremde. Mit Serenissimo ausgefahren gegen den Hammerhof und weiter hinaus. Minister von Bülow präsentirt. Mittag zu Hause. Nach Tische zur Fürstin Hohenzollern. Wo Berlinische Damen. Später bey der Quelle wo ich dieselbigen Frauenzimmer wieder antraf. Später bey Concert und Ball nur kurze Zeit. Abends zu Hause. Stadelmann kam vom Wolfsberg zurück. Die mitgebrachten Stufen angesehen. Das Bad genommen.
24. Schreiben von der Gräfin O'Donell. An den Mineralien vom Wolfsberg ausgesucht und geordnet. Superintendent Schuderoff und Regierungsrath Hartmann. Zu Serenissimo, mit den [81] Steinen vom Wolfsberg, welche jedoch niedergesetzt wurden, weil der Fürst nach dem Bade schlief. Bey der Familie, weitläufiges Gespräch mit Major von Wartenberg über mineralische Wasser und Badeorte. Er war um eine zerrüttete Gesundheit wieder herzustellen in ollen Bädern umhergereist und wußte davon sehr gute Rechenschaft zu geben. Unfall des Frauenzimmers, das über die Schwelle stolperte, mit dem Kopf auf die Steine fiel und sich beschädigte. Unruh deßhalb die ganze Nacht. Dem Großherzog unten die Mineralien vorgelegt. Wegen einfallendem Regenwetter fuhr der Fürst nicht nach Königswart wie vorgesetzt. Zu Tische für mich. Nebenstehende Briefe abgeschlossen und abgeschickt: Ihre K. H. der Frau Großherzogin nach Wilhelmsthal. An meinen Sohn, Abschrift der Tagebücher, Weimar. Herrn Professor Zelter nach Berlin. (Alles an meinen Sohn. Siehe Freytag.) – König Louis, wie ich ihn noch immer gerne nennen mag, besuchte mich, und was wahre Verhältnisse Schönes haben, es war immer das Alte, als wenn man sich gestern gesehn hätte. Abends zum Ball aus dem Stegreife. Kleines Abendessen bis Mitternacht. Einige Herren sangen zur Guitarre muntere Lieder mit Chorus.
25. Obenstehende Expeditionen gänzlich abgeschlossen und Rath Hage übergeben. Bey der Gesellschaft. [82] Der Großherzog kam nachher in meine Wohnung. Eversmanns Reise von Orenburg nach Buchara. Gespräch darüber. Stadelmann hatte das Einpacken fortgesetzt. Serenissimus fuhren nach Königswart zur Herzogin von Württemberg. General Glitzky. Vor Tische bey der Familie. Kamen die Gäste; ich unterhielt mich mit Staatsminister von Bülow. Zu Hause gegessen. Das Einpacken fortgesetzt. Auch Eversmanns Reise fortgelesen. Abends bey der Gesellschaft kleine Spiele. Mit Minister von Bülow Wissenschaft. Positiven Vortrag. Bald nach Hause.
26. Das Jahr 1817 nochmals schematisirt und abgeschlossen. Gelesen Racine et Shakespeare; sodann Les hermites en Prison, par E. Jouy et Jay. Paris 1823. Auf der Garten-Terrasse. General Glitzky und die Familie. Serenissimus waren nach Franzen brunn gefahren. Mittag für mich. Bey Graf St. Leu, den ich nicht antraf. Abends auf der Terrasse, wo ich mit von Schack lange auf und ab ging. Sodann zum Thee, Frau Gräfin Nostitz mit beyden Töchtern war gegenwärtig. Die Frauenzimmer tanzten nach dem Flügel, den Graf Klebelsberg schlug. Die französischen Hefte ausgelesen.
27. Meteorologische Beobachtungen von Tepl, eingetragen in die Tabelle. Hefte von Pilsen. Die prosaische Übersetzung von Homer gelesen. Stadelmann[83] beschäftigte sich mit Ordnen und Einpacken der Mineralien, worüber der Morgen hinging. Mittag für mich. Suchte nach Tische den Grafen St. Leu, der indessen auf die Terrasse gekommen war. Er ging mit mir aufs Zimmer. Wir sprachen über die Notwendigkeit des Reims in französischer Poesie, von der Möglichkeit ihn abzuschaffen oder einzuschränken. Derselbe schickte mir nachher einige Hefte, worin ich las. Spazieren gefahren bis über'n Damm vom großen Teiche Abends auf den Ball. Um 10 Uhr nach Hause. Einige Gedichte.
28. Nebenstehendes: Herrn Rath Grüner nach Eger, durch rückkehrenden Boten. Die Hefte des Grafen St. Leu studirt. An der Ordnung der 15 Mineralien des Wolfsbergs fortgefahren. Auf der Garten-Terrasse. Mittag für mich. Fortgesetzte Lectüre. Mit Rehbein an den Ferdinands-Brunnen. Serenissimus kamen ein Glas zu trinken. Auf der Terrasse; die gräflich Nostitzische Familie kam herab. Abends kleine Spiele und Tanz. Meteorologisches von Weimar.
29. Einiges aus dem Calender abdictirt und selbst mundirt. Den Auszug der Kritik revidirt. Am Brunnen gesprochen mit Comte de St. Leu. Graf Nostitz u.a. m. Mittag für mich. Regisseur Wolff und Maler Hensel von Berlin. Mit beyden spazieren gefahren nach dem Teiche von Kuttenplan. [84] Abends bey der Gesellschaft. Nachts am Tische. – Herrn Rath Grüner nach Eger, durch rückkehrenden Boten.
30. Wolff und Hensel, letzterer zeichnete. Graf Stroganoff, Minister Bülow später. Mittag Wolff und Hensel zu Tische. Die Fürstin Hohenzollern und Frau von Lochen. Erbgroßherzog und von Beulwitz. Abends auf den Ball. (Früh Serenissimo die Zeichnungen vorgewiesen, ingleichen der Familie.)
31. Auszug der Kritik. Maler Hensel, vorher Wolff über theatralische und eigene Angelegenheiten. Erinnerung voriger Jahre. Werthschätzung derselben. Fürstin von Hohenzollern, von Loeben, zusehend Hensels Zeichnen. Auf der Terrasse Herrn Präsidenten von Heydebreck. Begleitete ihn in's Zimmer, wo wir seine kranke. Von der Reise sehr angegriffene Frau fanden. Mittag bey mir; die beyden Berliner waren abgereist. Abends auf der Promenade bey'm Brunnen. Sodann auf der Terrasse mit Major von Wartenberg. Später für mich. Einiges Naturwissenschaftliche bedacht. War nach Tische Petrowsky da gewesen. – Herrn Pater Prior Clemens Eckl nach Stift Tepl, durch Herrn von Beulwitz.
[85]August
1. Früh aufgestanden; in die Promenade. Der Herzog und Prinz Gustav von Mecklenburg. Zu Hause einiges wenige an der Kritik. Mit den Schwestern spazieren gegen die Mühle. Zu dem Grafen St. Leu. Bey Frau von Struve vorgefragt. Dieselbe nebst Fräulein Tochter und von Mannsbach auf der Allee gefunden. Herr von Mannsbach war angekommen. Mittag zu Tische. Die Wolfsberger Suite immerfort eingepackt. Abends auf der Promenade mit dem Grafen St. Leu viel auf und abgegangen. Französisches Theater reihenweise durchgesprochen. Ingleichen Dr. Scheu wegen des Grafen Gesundheits-Zuständen. Herr von Mannteuffel ging nach Franzenbrunn, seine Familie in den Stern zu holen. Abends auf der Terrasse.
2. Zu des Großherzogs Frühstück. Auf der Terrasse. Versuch einiges zu arbeiten. Der schwarze Spiegel kam zurück. Sendung von Eckermann. Fortgesetztes Einpacken vulkanischer Vorkommenheiten. Frau Ober-Präsident von Heydebreck, Abschrift des zweyten Gesangs der Ilias. Kurze Betrachtungen von Zauper. Mittag für mich. Nach Tische auf der Terrasse. Abends zu und von der Comödie. Frau von Struve. Abends im Freyen. Dann bey Tische.
[86] 3. Durch Zufälligkeiten aufgefordert zu Thätigkeiten. Manches Versäumte nachgeholt. Catalog der Wolfsberg-Mineralien. Ein junger wackerer Studiosus Koren (wird ausgesprochen Korschen). Mundirt den zweyten Gesang der Ilias. Überlegung über Zaupers Brief. Mittag für mich. Nach Tische auf die Terrasse. In heißer Sonne auf die Garten-Terrasse. Mit Hofrath Rehbein nach den Kuttenplaner Teich. Dreyfache Feyer des Königl. Geburtstags. Differenzen deßhalb. Staatsminister von Bülow; Geschichte Der Aderlaß. Griechische Terminologie ...... Zurück. Spaß über den Tyrannen. Zum Thé dansant, wo mir viele ältere und neuere Badegäste bekannt wurden.
4. Briefe concipirt. Stadelmann war auf Sangerberg gefahren. In der Vorhalle gefrühstückt. Bey Baron von Greiffenclau, Abschied zu nehmen. Die Dame kam noch herüber. Man blieb bis zur Tischzeit. Klarer und heißer Tag. Nach Tische kam Herr von Petrowsky. Erzählung der Tragödie Luidgarda. Alsdenn viel über bildende Kunst, Poesie und was er auf seinen vielen Reisen gesehen hat. Wegebauinspector Ritter von Prag, schöne Wavelliten bringend, die in seinem Bezirke vorkommen. Nachher auf der Terrasse. Mit Serenissimo, der Familie und Oberpräsident Heydebreck, erst an den Ferdinands- Brunnen, dann [87] ohne letztere nach dem Hammerhof. Drohende Gewitter hatten von allen Seiten den Horizont überzogen. Der obere Himmel ward bey einbrechender Nacht wieder klar. Die Sterne und die Milchstraße zeigten sich hell. Um Mitternacht stand eine graue breite Wolke im Mittag. Dann zogen Donnerwetter herauf von Westen nach Süden. Es blitzte und regnete stark.
5. Früh dampfende Berge, die sich in der Luft verzogen. Fortdauernde Tendenz des oberen Himmels zur Wasserverneinung und Cirrhusbildung. Erfindung gewisser Scenen. Nicht getrunken. Der Mann von 50 Jahren. Abschriften fortgesetzt. Bey des Großherzogs Frühstück. Zum Grafen von St. Leu. Mit den Pohlinnen wieder herauf. Zu Baron Mannteuffel. Zur Familie. Die Kinder hatten einen großen Bergspaziergang gemacht. Der Großherzog fuhr nach Plan auf die Jagd. Mit General Schack, vor dem Hause mannigfaltiges Gespräch, besonders über russische Verhältnisse. Fissel, Bankal-Inspector von Klattau, zu danken für die Freundlichkeit, die ich bisher für sein Kind gehabt hatte. Auf der Terrasse, mit Herrn und Frau von Heydebreck gesprochen. Mit den Schwestern auf den Waldsitz. Über den Kreuzbrunnen nach Hause. Der Großherzog kam von der Jagd, blieb bey der Gesellschaft und bey'm Abendtisch.
[88] 6. Abschrift von Zaupers Blättern vollendet. Ferner Briefe nach Haus abgeschlossen. Stadelmann war beschäftigt die Mineralien für Stroganoff einzupacken. Auf die Terrasse. Erfreuliche und belustigende Nachricht. Man blieb zusammen, frühstückte. Um halb 1 Uhr mit General Schack im Vorsaale. Mancherley bespochen. Kanal, der die Communication von Süden nach Norden im russischen Reiche möglich macht. Mittag zu Hause. Einiges geordnet. Sangerberger Suiten vorbereitet. Einiges an den neusten dichterischen Unternehmungen gedacht. Graf St. Leu.
7. Früh aufgestanden. Ordnung gemacht in manchen Dingen. Die Sangerbergischen Mineralien geordnet und catalogirt. Abschiedsvisite vom Gubernial- Rath Breinl. Auf der Terrasse. Viel hin- und hergegangen. Vorher bey dem Großherzog. Die Verlobung aus dem Stegreife besprochen. Eingepackt was auf das Silberbergwerk in Sangerberg bezüglich, Johann Baptist Heinrich, K. K. Rath, mit einem geistlichen Herrn. Brachte Galmey-Stufen, näher bezeichnet in unseren Catalogen. Mittag für mich. Sodann Petrowsky mit einem Professor der von einer großen Reise zurückkam, einem tüchtigen interessanten Mann. Stadelmann fing an die ausgefressenen Steine zu packen ...... Spät zur Gesellschaft. Sodann bey Tische. Fräulein Meyer ward als Rehbeins [89] Braut vorgestellt und des Paares Gesundheit getrunken. Bekam mir nicht. Schlimme Nacht.
8. Gedichte des Grafen de St. Leu mundirt. Der Großherzog ging fort. Man versammelte sich drüben zum Abschied. Hübscher Tag. Stadelmann legte die ausgefressenen Steine zurecht und ordnete drey Sammlungen; deßgleichen der Catalog dazu geschrieben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nach Tische aus Irrthum an den Ferdinands-Brunnen; zurückkehrend mit Herrn von Petrowsky gesprochen. Auf der Terrasse. Graf Mannteussel saß mit Familie vor dem Stern. NB. Vorher bey Herrn und Frau von Heydebreck gesessen. Sodann am Brunnen. Ein unbekanntes Frauenzimmer sprach mich an. Dr. Hildebrand erneuerte sein Andenken. Abends zu Hause. Befand mich nicht wohl, schlimme Nacht. – An meinen Sohn, Tagebücher, mit Briefan meine Schwiegertochter.
9. Schlechtes Wetter. Dr. Heidler Über meine Zustände gesprochen und sehr verständige Anordnungen gemerkt. Wechselsweise zu Hause und im Hôtel. Das Balkonzimmer war in eine Garderobe verwandelt, wegen des Einpackens. Fräulein von Ringel kam. Frau v. Levetzow war krank. Stadelmann hatte die angefressenen Steine eingepackt. Der Kasten für Prag war fertig geworden. Ingleichen der für Jena. Früh zu [90] Bette. – Herrn Professor Zauper nach Pilsen, Rücksendung seiner Manuscripte.
10. Zeitig aufgestanden. Gutes Befinden. Manches expedirt. Abgeschrieben, überdacht und concipirt. Stadelmann suchte mit Einpacken fertig zu werden. Regen bey steigendem Barometer. Dictirt am Mann von 50 Jahren. Der Secretär des Grafen St. Leu bey mir. Hierauf zu dem Grafen hinabgefahren. Bey mir zu Tische. Stadelmann brachte die Gentiana ...... und Parnassia palustris. Abschrift des Promemoria wegen des Silberbergwerks zu Sangerberg. Zu Tische für mich. Nachmittag Briefe dictirt. Abends an den Brunnen. Einige Spazierwege. Auf die Terrasse, dann im Zimmer.
11. Früh aufgestanden. Stadelmann war auf den Wolfsberg gegangen. Herr von Brösigke fuhr zeitig nach Eger. Bey'm höchsten Baromerstande bedeckter Himmel. Tabellarische Übersicht meiner Productionen für den Comte St. Leu. Dessen Begleiter Petrilli besuchte mich in einigen Aufträgen. Das Jahr 1798 in Quartaufsatz betrachtet. Dr. Heidler. Manches verständig verordnend, Befolgung desselben. Mittag für mich. Petrowsky; Notizen von seinem Land und eigenen Gütern. Manches andere über Welt und Litteratur. Später Herr von Knorring, ein vorzüglicher junger Mann, von Dresden kommend, nach [91] der Schweiz reisend. Briefe von meinem Sohn und Tochter. Inliegend Brief von Lord Byron. Betrachtung des wunderbarsten Zusammentreffens.
12. 1798. Die Vorfallenheiten im Contexte dictirt. Herrn von Knorring. Dr. Heidler, sich nach meiner Gesundheit erkundigend. Mittag für mich. 1797 mundirt. Auf der Terrasse. Trat der verwundete Pole, Graf Mycielski, hinzu. Mit Herrn von Knorring ausgefahren bis an den Damm des großen Teichs. Den Schwestern begegnet. Lustige Einholung des heranfahrenden Wagens. Auf der Terrasse Augenblick und im Zimmer. Erleuchteter Vorsaal. Zu Hause. Munda von Briefen. Kam Stadelmann vom Wolfsberg zurück mit großen Gepäck.
13. John schrieb die Jahre 1795 und 96 aus dem Quart in's Folio. Ich ging an den Brunnen. Abenteuer mit der verfehlten Madame Milder. Zu Hause, die Depeschen von Weimar ansehend. Lord Byrons Brief abgeschrieben. Madame Milder besuchte mich. Auch Herr Petrilli, Secretär von Graf St. Leu. In obigem fortgefahren. Stadelmann reinigte die Schätze vom Wolfsberge. Einige kleine Gedichte. Das für Weimar zum 28. Dr. Heidler, das Nächste verordnet. Wenig gegessen. Briefe dictirt. John schrieb an der Chronik fort. Brief von Eckermann. Mit der Familie nach der Flaschenfabrik. Hernach auf der Terrasse [92] mit Geh. Rath Brand. Polizey-Ge schichten während der Kriegsepoche. Wunderbarer Mittelpunct von Dresden aus. Scherz mit Fräulein Meyer. Unterhaltung mit General von Schack. Plan auf Carlsbad zu gehen. Nachts das nächste Nothwendige überlegt. – Herrn Hofrath Meyer nach Carlsbad. Herrn Rath Grüner nach Eger.
14. Nebenstehende Expeditionen: Mannigfaltige Sendung an August und Ottilien nach Weimar. Madame Szymanowska und Schwester. Herr Petrilli. Mit ihm mißglückter Versuch der Übersetzung meiner Tabelle. Dr. Heidler. Auf der Terrasse mit Baron Mannteuffel. Nachher Major von Wartenberg, John copirte an der Chronik 93 und 94. Mittag für mich. Einiges geordnet. Zu Madame Milder, welche nicht antraf. Zu Madame Szymanowska, welche in einem benachbarten Hause auf dem Flügel spielte, ein Stück von Hummel, eins von sich und noch zwey andere, ganz herrlich. Mit ihr spazieren gegen die Mühle. Der Regen überfiel uns. Mit Regenschirmen an die Quelle. Abends auf der Terrasse. Sodann im Zimmer. Graf und Gräfin Gorcey. Es wurde gehupft und galoppirt wie immer. Die Gräfin spielte.
15. Den Kreuzbrunnen gegen Heidlerische Recepte vertauscht und mich wohl dabey befunden. Briefe vorbereitet. Die Schachtel für Herrn von Struve gepackt. John schrieb die Chronik von 90, 91 [93] und 92. Zu Doctor Heidler, wo Madame Milder unvergleichlich sang und uns alle zum Weinen brachte. John fuhr fort die Chronik abzuschreiben. Ich durchsah die Briefconcepte, auch ein Schreiben des Rath Grüners, bestellte ihn auf Dienstag den 19. Wiederholte den morgendlichen Spaziergang, hinter dem Badehause hinauf. Die Tepler Straße herunter. Fand die sämmtlichen Damen. Die Mamas fuhren auf die Terrasse. Ich ging mit den Töchtern hinauf. Abends für mich. NB. War nach Tische bey'm Grafen St. Leu gewesen. – Herrn Rath Grüner nach Eger.
16. Die vorliegenden Expeditionen nach und nach abgethan. Madame Szymanowska und Schwester besuchend und einladend. John zeichnete den Wolfsberg. Gedicht für Madame Szymanowska. Mittag zu Hause. Um 4 Uhr bey Madame Szymanowska, welche köstlich spielte. Die Nachbarin hatte das erst verweigerte schöne Piano herüber gegeben. Die Frauenzimmer waren nicht abgereist. Mancherley Wunderlichkeiten und Scherze wegen Mißverständnissen und Verirrung. Abends bey Tische, alles ward ausgeglichen. Brillantirtes Glas. Königliche Gabe des Grafen St. Leu. – Herrn Staatsrath Struve, durch Frau von Struve nach Hamburg.
17. War gestern die Abschrift bis hervor zu den ersten Jahren fertig geworden. Die Familie bereitete [94] sich zur Reise. Man versammelte sich bey Frühstück und machte vor dem Abschied Plane, sich wieder zu sehen. Deßhalb man denn auch fröhlich auseiander ging. Sodann zu Hause. Stadelmann packte fort. Die Gedichte für Madame Szymanowska weiter geführt. Madame Milder kam zum Besuch. Vorbereitungen zur Abreise. Abends mit Frau von Brösigke zum Ferdinands-Brunnen.
18. Gedichte in die zwey Albums vollbracht und geschrieben. Madame Szymanowska besuchte mich. Neugierig auf den Inhalt des Albums. Absendung verschiedener Kisten. Blieb zu Hause. Nachmittag briefliche Expeditionen: An das Museum der vaterländischen Gesellschaft in Böhmen nach Prag, Suite vom Wolfsberg und des Marienbrunnens angegriffenes Gestein. Nach Tepl an Pater Prior Clemens Eckl, die Suite vom Wolfsberg. – Abends mehrere Briefe durch meinen Sohn erhalten. Zugleich das Brewsterische Sendschreiben von Edinburgh.
19. Die Einladung auf den Abend zu Madame Szymanowska abgelehnt. Das Verzeichniß meiner Werke für den Grafen St. Leu mundirt. Kam der Graf selbst mit seinem Sohn und dessen Hofmeister. Gras Mycielski. Billete herumgeschickt. Einen Augenblick bey Frau von Brösigke. Frau Gräfin Gorcey gefunden, eiliger Abschied im Vorhause [95] von General von Schack und andern. Consultation mit Dr. Heidler. Nach Tische nebenstehende Expeditionen zusammengebracht und abgeschlossen: An Frau Cammerjunker und Cammerrath von Goethe nach Weimar. Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin. ? Abends geschröpft. Mit Dr. Heidler manches besprochen. Das Vergangene bedacht. Das Nächste überlegt. Frau von Humboldt und Tochter.
20. Ruhige Nacht. Conziliante Träume. Fortgesetztes Aufräumen und Einpacken. Madame Szymanowska und Schwester. Graf St. Leu. Brösigkens. Demoiselle Meyer. Dr. Heidler. Mittag mit Rath Grüner. Abgefahren gegen Drey. Herrlichster klarer Tag. Von ferne Localität des Meniliths. Über dem Fichtelgebirge der ganzen Reihe nach aufruhende Cumulus; ganz oben drüber ein breiter Nebelstreif, zwischen beyden die Sonne prächtig untergehend. Vertheilung des obern Nebelstreifens in die Atmosphäre.
21. Hatte gegen Morgen stark geregnet. (In Marienbad gleichfalls gegen drey Uhr.) Die Tafel aufgestellt. Steine von Herrn Rath Grüner. Herr von Knorring. Conversation mit ihm über hunderterley Dinge. Derselbe zu Tisch mit Rath Grüner. Er besuchte sodann den Herrn Huß. Kam zurück. Über diesen und andere Dinge [96] weiter gesprochen. Über Haxthausen zu Bonn und dessen Liedersammlung. Finnische und lettische Lieder; Unterschied des Charakters derselben. Über die Heimskringla Saga und andere mächtige Wesen des alten Norden. Der Regen hörte gegen Abend auf. Die Meinigen kamen nach acht Uhr von Marienbad. Abends vom Apotheker die letzten barometrischen Tage.
22. Briefe dictirt und mundirt. Graf Trautmannsdorf und drey andere Badegäste von Franzensbrunn abgewiesen. Der junge Fikentscher mit Rath Grüner, über des Vaters Reise, den Gang ihrer Geschäfte und sonst. Nach Tische bey Rath Grüner; dort auch die ältere Schwester gefunden und begrüßt. Die seit einem Jahre angeschafften Mineralien besehen. Über dessen Tauschhandel und ernste Bemühungen in diesem Fache. Mit ihm gefahren bey schönem Sonnen-Untergang bis auf die Höhe über Mühlbach. Eine Fahrt auf morgen nach Albenreuth beschlossen. Das Nöthige bestellt. Nachts für mich. Nosiana recapitulirt.
23. Anstalten zur Abfahrt. Um 10 Uhr im Wagen. Fuhren zum Oberthor hinaus. In einem kleinen aber reinlichen Bauernwirthshause zu Gosel. Vorbereitung auf unsere Wiederkunft. Durch ein Kieferwäldchen auf sandigem Weg, wo Thonschiefer mehr oder weniger verwittert anstand. [97] Auf die sanfte Höhe des Rehbergs, wo gleichfalls Thonschiefer. Von da hinab in das Dorf Booden, das am Fuß eines offenbar vulkanischen Hügels liegt. Hier fand sich sehr quarzreicher, wellenförmiger Thonschiefer; sowohl davon als am Bache liegenden Schlacken vieles zusammengepocht. Auf den Hügel selbst; die Lage desselben bemerkt. Pyrotypisches Gestein aller Art aufgelesen und mitfortgeführt. Altalbenreuth erreicht, wo sich vulkanische Spuren auf der Oberfläche finden; sodann merkwürdig aufgeschwemmte Schichten von originärem und verändertem Gebirg. Auf Gosel zurück; frugales Essen. Anmaßlicher armer Jäger; gar hübsche Familie, vier Buben, zwey Mädgen. Halb 8 Uhr wieder in Eger. Brief von Hofrath Meyer, dessen Ankunft auf morgen anmeldend. Ausgepackt. Unterhaltung mit Rath Grüner. Die Fahrt überdacht. – Herrn Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn. Herrn Regierungsrath von Haxthausen nach Cöln.
24. Nebenstehendes expedirt: Herrn Professor Zelter, Berlin. Herrn Cammerrath von Goethe, Tagebuch bis gestern incl., an Kräuter einige Aufträge. Hinzugefügter Andalusit. – Das Tagebuch von 1823, die ersten Monate ausgezogen. Rath Grüner, die gestrigen Exemplare von Booden und Altalbenreuth arrangirend. [98] Graf Trautmannsdorf und Bruder. Nach Tische die Mineralien überlegt. Grüners Abhandlung über die Eger-Trachten. Um 4 Uhr kam Hofrath Meyer. Besprachen Carlsbader Angelegenheiten, besonders Kunst betreffend. Vorbereitung zum Einpacken. Abends Herr Rath Grüner und Meyer.
25. Hofrath Meyer nahm Abschied. Rath Grüner auch. Verabredung wegen des Grafen Auersperg. 3/4 7 Uhr ab von Eger. 10 Uhr in Zwotau. Schönstes Wetter. Vor Zwotau zeigte sich im Südost eine einzige Wolke Cumulus, ganz auf dem Horizont aufliegend. In Zwotau Frau von der Recke und Dichter Tiedge. Um 1 Uhr abgefahren. Gegen 4 Uhr in Carlsbad. Hinter Zwotau zeigten sich Wolken im Ost, Cumulus, aber sehr klein, diese zehrten sich jedoch schnell auf. Meldung bey Frau von Levetzow. Über ihr im 2. Stock vom goldenen Strauß eingezogen. Schönes Quartier, schöne Aussicht. Es war ein Wagen mit Früchten und sonstigen Victualien von Graf Klebelsberg angelangt. Köstliche Feigen und Aprikosen vorgesetzt. Polnischer junger Mann Nakwaski – sehr heftig über die Unbilden seines Vaterlandes. Mit der Familie gegen den Posthof. Abends vor der Thüre, bey'm Thee. Graf Walleski, sehr verständiger, sowohl überhaupt, als auch im Deutschen sehr wohl unterrichteter Mann. Nachts mit der Familie. Der abnehmende Mond[99] ging sehr klar über dem Dreykreuzberg auf. –Herrn Rath Grüner nach Eger, durch John.
26. Früh um 5 Uhr durchaus klarer Himmel wie gestern. Die Sonne ging Punct sechs Uhr über dem Dreykreuzberg gar herrlich auf. Ich besuchte den Sprudel, wo ich Herrn von Heydebreck fand. Sodann an den Neubrunnen. Unterwegs General Metsch. Am Neubrunnen niemand Bekanntes. Um 7 Uhr schon große Hitze. War von verschiedenen Personen angesprochen, auch von Frau Heilingkötter und Tochter; am Meyerschen Laden. Mit der Familie gefrühstückt. Sodann für mich bis halb 2 Uhr. Nachher Almanache und andere kleine Kupfer mit Ulricken. Nach Fünfen auf Aich gefahren an der Eger hinauf. Kaffee getrunken. Zurück über den Hammer. Herrlicher Abend. Etwas Cumulus in Nordwest. Auf der Wiese einige Zeit spazieren. Graf Walleski, ingleichen Kugeski, der von Marienbad kam und Notiz von meinen Gedichten für die zwey polnischen Damen hatte. Zenigeo, der Dicke, Seltsame und gewissermaßen Geheimnißvolle. Abends Graf Fredro. Bey'm Abendessen war des neuen Anbaues in Marienbad gedacht worden. Verabredung wegen einer Parthie nach Elbogen.
27. Um 6 Uhr aufgestanden. Die Sonne ging schon um ein geringes später auf als gestern. Abermals heiterer Tag. Carlsbad hat an Häusern [100] sehr gewonnen. Die Häuser sind nicht nur reinlich abgeputzt, sondern es sind auch wirkliche Paläste entstanden, besonders zu öffentlichen Vergnügungsorten, sowohl in der Stadt als in der Nähe, so daß das Bad übervoll seyn und doch die verschiedensten Gesellschaften ihr Unterkommen finden werden. Der Weg nach Aich am rechten Ufer der Eger hinauf ist bey trocknem Wetter ganz leidlich; über den Hammer zurück sehr gut und angenehm. Von der großen Wasserfluth sieht man auch gar keine Spur; nur der Brückenbogen bey'm ersten Eingang liegt noch in Ruinen. Daß dieser zusammenbrach, ist gar kein Wunder; er war so schlecht construirt, daß er von irgend einer drüber gehenden Last hätte zusammenstürzen können. –
Nachmittags bewölkte sich der Himmel bey sehr heißer Atmosphäre. Nachts verzog sich alles wieder. Graf Zenigeo gab, auf Ameliens Neckereyen, einen Tanzthee im Sächsischen Saal, wo man vorher sitzend Thee trank und viele Süßigkeiten genoß. Die guten Tänzerinnen und Tänzer, deren nicht viel waren, kamen nicht vom Platze. Mir entstand bey dieser Gelegenheit das Angenehme, daß ich die bedeutenden, hier sich noch aufhaltenden Personen kennen lernte. Fürst Hohenzollern-Hechingen redete mich an; ingleichen Prinzessin Julie. Mehrere Polen und Polinnen [101] ließen sich mir vorstellen. Ingleichen auch Madame de Gajewska, eine Dichterin. Zu der Schlußpolonaise forderte mich eine polnische Dame zum Tanz auf, den ich mit ihr herumschlich und mir nach und nach bey'm Damenwechsel die meisten hübschen Kinder in die Hand kamen. Nach 10 Uhr Schicht. Bey'm Abendessen noch lange zusammen.
28. Früh aufgestanden. Meist reiner Himmel, wenig Wolken am Horizonte. Man eilte, um 7 Uhr fortfahren zu können. Gegen 9 Uhr kamen wir in Elbogen an. Der Himmel hatte sich überzogen. Eine halbe Stunde mochte die Fahrt heißer gewesen seyn. Im weißen Roß eingekehrt, wo Stadelmann alles gestern bestellt hatte. Großer Spaziergang erst am rechten Ufer der Eger, durch die neuen Felsengänge. Bertha mit dem Gestein beschäftigt. Zuletzt sehr warm. Rückkehrend fanden wir Stadelmann und John, die mit dem Dessert angekommen waren. Lieber Brief von meinem Sohn. Glasbecher mit den drey Namen und dem Datum. Die Marienbader Geschichten recapitulirt und andere. Auf's Rathhaus, den Meteorstein zu sehen. In die Porzellainfabrik. Erhielt Zwillings-Krystalle. Nach 6 Uhr abgefahren, bey kühler Luft besonders gegen Nordost und am Horizont bedecktem Himmel. Glücklich zurückgekehrt bey einbrechender Nacht. Nakwaski kam, sich beurlaubend, nach Marienbad [102] gehend. Unterhaltung über des Grafen Klebelsbergs Gut, dessen Vater und Gesinnungen. Freundlichster Abschied.
29. The Sketch Book of Geoffroy Crayon. London 1821. Brief an meinen Sohn. Bericht an den Grafen Sternberg nach dem Schema. Besuch bey Fürsten Hohenzollern-Sigmaringen. In Meyers Laden. Ferner mit einigen Carlsbadern gesprochen. Mit einigen Polen. Im Laden bey Zimmer. Kam unvermuthet Geh. Secretär Müller, der sich über die heftige Wirkung, welche wenige Becher Sprudel auf ihn ausüben, beklagte und fast die Absicht wegzugehen äußerte. Stadelmann hatte die Kisten bey Frau Heilingkötter eröffnet und einiges davon mitgebracht. Die Absicht ist Rath Grünern zu seinem Tauschhandel damit ein Geschenk zu machen. Brief von Herrn Rath Grüner, Glückwunsch zum gestrigen Tage. Mittag zusammen. Zimmer schickte eine Note mit unverschämten Preisen, wie ich sie erwartet hatte. 11 Louisd'or verlangte er für 4 Majolikateller, für anderes eben so unsinnig. Er denkt sich nach seiner Erfahrung die Leute, die zu ihm kommen, vornehm, reich und unwissend. Meyer hatte mir schon davon gesagt. Der Mann hat auch einige schöne Elfenbeine, zu denen der Erbgroßherzog Luft bekam. Gegen Abend gingen wir aus. Gemäßigte Wärme. Auf den Choteckischen Weg [103] hin und wieder. Graf Walleski gesellte sich zu uns. Auf dem Mariannensitze lange verweilt, es gab mancherley gute, unterrichtende Gespräche. Bey der Rückkehr noch eine Zeitlang auf der Wiese. Der Abend war kühl, ohne feucht zu seyn. Bey Tische Wirkung der Nachricht von meiner Krankheit in Dresden und auf die Familie. Sonstiges Vertrauen. Präsident von Bülow mit seiner Gemahlin gingen durch Carlsbad; von Heydebreck wollte nach Marienbad zurück, weil dort sein Kind sehr krank geworden sey. Unter uns Geschichten der Marienbader Verhältnisse. Charaktere der Bauherren, Hausherren und Hausfrauen, Mängel und Vortheile der verschiedenen Quartiere; nicht weniger die Geschichten des Aufbauens selbst, welches denn freylich ganz wunderliche Blicke gab in das Innere eines solchen Zustandes. Sketch Book und schwarzer Zwerg fortgelesen.
30. Abschrift der Tagebücher für die Kinder. Bey'm Frühstück. Beschreibung wie es nach der Überschwemmung ausgesehen. Toben des Sprudels nach derselben. Mit Dictiren und Lesen oben benannter Bücher beschäftigt. Zum Frühstück mancherley Abenteuer recapitulirt. Besuch bey Gräfin Jaraczewska, nicht angetroffen. Bey Hofrath Mitterbacher. Krankheitsgeschichte der Frau Director Gotter. Am Sprudel, welcher noch [104] immer nicht hoch stieg. Zu Hause. In dem Höfchen. Zu Tische. Um 4 Uhr ausgefahren auf Engelhaus. Ringsum wölkter Himmel. Auf dem Erzgebirge gingen Regengüsse nieder, es donnerte in der Ferne. Das alte Schloß bestiegen. Wunderliche Abenteuer. Großes Gelächter. Die Dreyfaltigkeits-Capelle. Eingedenk des fehlenden Gottvaters. Strafe des Kirchenraubs. Fortgesetzte Lustigkeit. Auf dem Straßen-Hause späten Kaffee. Anlässe zu Spaß und Spott. Bey dem herrlichsten Wetter nach Hause. Carlsbad mit Zimmerlichtern und Straßenlaternen. Heitere Verwechslung der Sterne. Um 9 Uhr angelangt. Neue Projecte. Man blieb noch lange beysammen. –Herrn Cammerjunker und Cammerrath von Goethe, die Tagebücher etc., nach Weimar.
31. Später aufgestanden. Einiges am Bericht für Grasen Sternberg. Zum Frühstück. Frau von der Recke ließ sich nach meinem Befinden erkundigen. Sketch Book. Frau von Levetzow erzählte die Geschichte ihres Zusammentreffens mit Frau von Stael in Genf. Abends in der Comödie. Simson, eine Art Melodrama, an und für sich abscheulich; die Vorstellung noch abscheulicher. Nachher auf der Wiese spazieren. Nachts zusammen. Die jüngeren zeitig zu Bette. Blieb mit Frau von Levetzow und Ulricken in vielfachen Erinnerungen.
[105]September
1. Früh am Brunnen, wenig Gäste. Gefrühstückt auf der Wiese. Später den Fürsten Hohenzollern und Prinzeß Schwester besucht. Zusammen zu Tische. Frau von Levetzow und Ulricken zum Schilde begleitet, die eine kranke Engländerin Edgeworth besuchten und wegen einer Cammerjungfer verhandelten. Entwicklung des englischen Charakters. Ich ging indessen mit Amelie und Bertha erst auf der Brücke, dann auf der Wiese auf und ab. Der Ersteren lustige Ungeduld. Es war spät geworden; man blieb auf der Wiese. Nacht der Überschwemmung lithographirt. Plan von Carlsbad und der Umgegend in Kupfer von Platzer. Abends las Bertha die ersten Capitel des schwarzen Zwerges sehr artig. Könnte durch Unterricht leicht zur Vollkommenheit gelangen. Kleines dramatisches Fest zum Empfang des Grafen Klebelsberg in Trziblitz. Anmuthige Erzählung. Allgemeine Müdigkeit. Früh aus einander. – Herrn Rath Grüner nach Eger.
2. Herrlichstes Wetter. Einiges vorbereitet. An den Neubrunnen. Wenig Gesellschaft. Pferde zum Spazierfahren und auf Hartenberg bestellt. Frühstück auf der Wiese. Sodann für mich auf und abgegangen. Von den Polen an Madame Botta vorgestellt. Setzte mich zu ihnen. Kam ein [106] Dr. Bayer von Wien, der an alte Carlsbader Geschichten erinnerte und sich besonders nach Demoiselle Ulrich erkundigte. Herrlich dunkelblauer Himmel. Bey Frau von der Recke, welche ich gar nicht wohl fand. Fortgesetzte lästige Geschichte der Engländer. Anmaßlichkeit und Pracherey. Archivrath Kestner von Hannover. Dr. Mitterbacher, sprach über Staatsrath Hufelands allzukurzes verweilen. Der Pole von Marienbad Briefe bringend. Abermaliger Aufenthalt. Abgefahren nach Schlackenwerth; unterwegs Basalt und stänglicher Eisenstein, weiterhin Basalt und Mandelstein. Im Garten einige vergnügliche Stunden. Glücklicher Scherz über die Almosen einem Blinden zu reichen. Rückfahrt bey schönstem Wetter. Halb 9 Uhr im Finstern angekommen. Zusammen geblieben. Kleine Gelegenheitsgedichte voriger Zeiten. Schilderung eines früheren Hofmeisters der jungen Töchter. Ameliens unglaubliche Ungehorsams-Possen. Über Weimarische hohe Cultur, ältere und neuere.
3. Nebenstehendes expedirt: Herrn Grafen Auersperg, durch einen Expressen nach Hartenberg. Abschrift der Tagebücher. Gegen den Brunnen zu gegangen, abzuholen. Auf der Wiese gefrühstückt. Glaswaaren bey Mattoni besehen. Amelie disputirend mit dem General Ominsky. Merkwürdige Thorheiten. Er zerbricht ein sehr schönes [107] Glas und wird ausgelacht. Dame von Wien, Freundin von Madame Pereira. Viel Gutes und Freundliches im Namen dieser. Auch von Frau von Pichler gesprochen. Für mich. Anstalten zum Einpacken. Stadelmann hatte den Töpfer besucht und Steine herbeygebracht. John schrieb die Weimarischen Gedichte ab. Sie waren mit sehr erfreulichen Briefen angekommen, die mich den ganzen Morgen unterhielten. Mittag zusammen. Gegen 4 Uhr auf Aich. Kleid von gegittertem ächten schottischen Zeuge, das sehr gut stand. Der Himmel fing an sich zu überziehen. Den Fürsten Hohenzollern und Gesellschaft gesprochen. Den Obrist Burggrafen begrüßt. Über den Hammer zurück. Bedeckter Himmel, sehr schöne Fahrt, warmer Abend. Auf der Wiese. Nach 7 Uhr entstand von Westen her Wetterleuchten. Spazierend lange zugesehen. Sprühregen; in's Haus. Ulricke fuhr fort den schwarzen Zwerg zu lesen, im ganzen natürlich und gut; sie müßte sich zu mehr Energie und Darstellungs-Lebhaftigkeit bequemen. Man blieb beysammen. Amelie voller Thorheiten. Gegen 10 Uhr sah man schon wieder die Sterne an dem theilweis bedeckten Himmel.
4. Später aufgestanden. Papiere zusammen gepackt. Am Neubrunnen. Im Zimmer gefrühstückt. Madame Szymanowska und Schwester überraschte[108] mich. John vollendete die Abschrift der Geburtstagsgedichte. Brief von Canzler von Müller mit einem Exemplar derselben. Angeschaffte Trinkgläser. Für Graf Taufkirchen Handel von Glaswaaren und Toiletten beschäftigte Frau von Levetzow. Zu Tische Scherz mit den Gläsern. Wiederholung der Geburtstagsgeschichte. Auf den Hammer gefahren. Abends Taufkirchen und Erfolg seines Handels. Große Toilette vorgezeigt. Abends mit der Familie, Jugend-Einzelheiten der Töchter. Amelie erschien dabey sehr verständig. Die Mängel ihrer Pensionslehrerin hervorhebend.
5. Früh alles gepackt. Kam Rath Grüners Wagen, dem die sämmtlichen Steine aufgeladen wurden; auch mein Wagen fuhr ab. Stadelmann besorgte einige Abschiedsvisiten. Graf Taufkirchen. Als sich der entfernt hatte, allgemeiner, etwas tumultuarischer Abschied. Ich ging bis zum goldnen Löwen, wo ich den Wagen traf. Abgefahren nach 9 Uhr. Bey kaltem Westwinde heiteres Wetter, viel aufgeregter Staub. Halb 1 Uhr in Zwotau. Erste Nachricht vom Unglück in Hof. Abschrift eines Gedichtes. Nach 5 Uhr in Hartenberg. Vielfache Unterhaltung mit dem Grafen, besonders über seine Öconomie. Abends mit der Familie. Der Sohn war angekommen.
6. An dem Gedichte redigirt. Mit dem Grafen [109] spazieren gefahren durch Gossengrün auf die Glasfabrik. Wieder herauf und nach Hause. Notizen von dem Feldbau und sonstiger Bewirthschaftung. Große Verbesserung der Herrschaft seit 1816, da der Graf hier wohnt und alles administrirt. Vorsätze und Aussichten auf die Zukunft. Zu Mittag Bergmeister Meyer von Bleystadt. Bergmeister Lößl von Falkenau. Nach Tische kam Rath Grüner. Der Graf hatte mir eine sehr schöne Stufe von Bleyspath verehrt. Ingleichen der Bergmeister von Bleystadt mehrere. Nach Tische bey'm Kaffee Rath Grüners mitgebrachte Mineralien besehen. Für mich allein auf dem Altan. Recapitulation der Tour von heut früh. Freudige Ansicht einer zweckmäßigen Ökonomie in einem großen Complex einer Herrschaft wie die heute früh überschaute. Sie hat zwischen 4 und 5000 Bewohner und alles ist beschäftigt; ganz arme, die man Bettler nennen konnte, nur drey. Abends zum Nachtessen bey der Gesellschaft. Der ehemalige Hofmeister des jungen Grafen war angekommen. Vorbereitung auf morgende Abfahrt.
7. Sonntag das Gedicht fortgesetzt. Abschied vom Grafen und der Familie. Abfahrt mit 2 Chaisen über Gossengrün und andere Dörfer. Maria-Kulm blieb weit links, wohin heute, besonders aber morgen auf Maria Geburt zahlreiche Wallfahrten [110] wandern. Waren um 9 Uhr ausgefahren bey gutem, ob gleich kühlem Wetter. In Eger gegen 1 Uhr. Zu Hause gespeist. Nach Tische Rath Grüner, die Altalbenreuther Feuerproducte ordnend und fünf Folgen zurechtlegend. Von 4 Uhr an für mich. Briefe geheftet, Papiere geordnet. NB. Gleich nach der Ankunft Abschrift der neusten Strophen. Gegen Abend Briefe dictirt. Späterhin Rath Grüner; über Mineralientausch und sonstige Acquisition gesprochen, auch was in der Folge zu thun sey. Über Mineralogie und Geologie in Böhmen Schwung gegeben. Graf Auerspergs Betrachtungen über das Unternehmen, das Museumscabinet in Prag nach dem Mohsischen System zu ordnen. Überhaupt künstliche Anstalten diese Lehre zu verbreiten und die bisherigen zu beseitigen. Der Apotheker lieferte den Barometerstand seit unserer Abwesenheit. Fand den gestickten Teller von Madame Szymanowska. Ingleichen anderes Eingesendete während meiner Abwesenheit.
8. Um halb 6 Uhr aufgestanden. Kreuzbrunnen getrunken. Vollkommen klarer Himmel. Einiges nachgeholt. Abschriften aller Art. Das Verzeichniß von Booden und Altalbenreuth viermal. Briefe concipirt und mundirt. Stammbuchsblätter für die Grafen Trautmannsdorf. Zu Rath Grüner; bey Stadelmann, welcher Steine [111] auspackte und ordnete. Zum Oberthor hinaus, rechts um den Wall. An der Eger hin auf dem Weg zum Siechhäusel. Zurück durch die Tuchrähmen. Die Stadt herauf und in die Sonne. Mittag für mich. Rath Grüner war auf eine Pfarreinführung ausgefahren. Nachher die morgendlichen Expeditionen fortgesetzt. Späterhin Rath Grüner, der von seiner Pfarreinführung erzählte, Mineralogica besprach und wie in dieser Angelegenheit fortzufahren. NB. War Joseph Schmidt bey mir gewesen, seine guten Zeugnisse vorweisend.
9. Briefe dictirt, mundirt, alles abzuschließen gesucht. Stadelmann hatte bey Rath Grüner das Geschäft die mitgebrachten Mineralien zu sondern und zu ordnen vollbracht und fing an bey uns einzupacken. Übersicht des geognostischen Gewinnes. Redaction mancher Papiere. Fortgesetzte Concepte und Munda. Mittag für mich. Rath Grüner, das Kochbuch bringend, das Nächste besprechend. Zu Rath Grüner. Seine Mineralien betrachtend, mit Vergnügen den Zuwachs seiner Sammlung bemerkend. Vorschläge und dringender Wunsch, er möge einige Schränke anschaffen und am System zu ordnen anfangen, wozu schon das schönste Material vorhanden ist. Zum Oberthor hinaus bey ganz klarem Himmel. Wegen einfallender Kälte mit Sonnenuntergang nach Hause. Fand den Weimarischen Kutscher und eine Sendung von [112] meinem Sohne. In Kunst und Alterthum und Zur Naturwissenschaft gelesen. Rath Grüner kam spät; wurde alles Vorseyende durchgesprochen, ich übergab ihm die Mineralogie des Breslauer. Beredung wegen des Nächsten, auch Kunst und Alterthum erhielt er IV, 1. Heft und 2. – Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz nach Berlin. Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt a. M.
10. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Pater Prior Clemens Eckl nach Stift Tepl, durch Herrn Bergmeister Lößl. An Frau von Levetzow nach Carlsbad. Herrn Professor Zauper nach Pilsen, gleichfalls durch Bergmeister Lößl. Herrn Grafen Sternberg nach Brzezina, Herrschaft Radnitz, mit Kunst und Alterthum IV, 2 und Naturwissenschaft. – Kam Bergmeister Lößl von Elbogen; verehrte sehr schöne böhmische Stufen. Speiste bey mir mit Rath Grüner. Hauptgespräch Geognosie und Mineralogie von Böhmen. War in der Apotheke mit John, nach dem Barometer zu sehen. Nachts Rath Grüner. Mit demselben noch seinen Mineralientausch und sonstige Unternehmungen.
11. Das völlige Einpacken verspätete uns, Rath Grüner war gegenwärtig.
In Asch den Naturdichter gesprochen, von demselben ein Gedicht erhalten nach meinem Angeben. Das Unglück von Hof erneute sich in jedem Gespräch. Hof im Hirsch abgetreten. Das Haus neu eingerichtet und glücklich erhalten gefunden. Ledige Schwester des Wirthes.
12.
Ich fuhr um Hof herum, den greulichen Anblick nicht zu sehen, und doch konnte man sich desselben nicht ganz erwehren. Die herbeyeilenden Sachsen von Adorf und anderen Orten haben sich großen Ruhm erworben, indem durch ihre Entschlossenheit und Thätigkeit die obere Vorstadt erhalten worden. In Schleitz zu Mittag gespeist. Kaufmann Meyer, der mir die Nachricht brachte, meine 5 Kisten Mineralien und Kreuzbrunnen seyen gerettet. Der Fuhrmann habe aufgepackt gehabt, habe aber, weil die Confusion groß geworden, ohne Frachtbrief fortfahren müssen und werden nun schon längst in [114] Weimar abgegeben worden seyn. Bey sehr schönem Wetter nach Sonnenuntergang in Pösneck eingetroffen. Das Gedicht abermals unterwegs durchgegangen und Bemerkungen gemacht.
13.
Bey Herrn Major von Knebel zu Tische, wo ich meinen Sohn fand. Gegen Abend in den botanischen Garten. Denselben durchgegangen. Mit meinem Sohn vorläufig das Nöthige besprochen. Einiges ausgepackt.
14. Früh aufgestanden, Mehreres ausgepackt, auch in Papieren sich umgesehen. Unterhaltung mit meinem Sohn über die neuesten Ereignisse. Dr. Weller, Güldenapfel, Bergrath Lenz. Ins osteologische Museum, ingleichen die neue Einrichtung des runden Thurms angesehen; die Museen im Schlosse außer dem Mineralogischen; auf das Dach, die Bleiche des Wallfisches zu betrachten. Nach Hause. Goethe in den Zeugnissen der Mitlebenden, Berlin 1823. Zu Obrist von Lyncker, Mittagessen, Geh. Hofrath Stark theilnehmend; nach Hause. Hofrath Rehbein auf der Durchreise nach Eger. Zu Frommanns; Wesselhöft und Dr. Fries gegenwärtig. Müller, Geschichte [115] seiner Reise; Einheimisches, Novissima; blieb bis Mitternacht. – Herrn Grafen Reinhard nach Frankfurt a. M.
15. Früh mit Eckermann die Recensionen, sowohl die älteren als die jenaischen, durchgegangen. Auf's Mineralogische Cabinet, alles in schönster Ordnung, sowie neue bedeutende Acquisitionen vorgefunden. Von da auf die Bibliothek, gleichfalls die beste Ordnung und Reinlichkeit, nicht weniger regelmäßig fortschreitende Arbeit, wodurch der Abschluß der ersten Einrichtung alsbald erreichbar zu übersehen stand. Zu Hause Besuch von Fräulein Ulrike. Speiste bey Obrist von Lyncker, mit Knebels und dem jungen Stark. Fräulein Ulrike, welche bey Frommanns gespeist hatte, kam nachher. Rath Vulpius und Frau. Fuhr nach Burgau, wo ich Knebeln fand. Bald zurück unter androhendem Gewitter von Norden her, Wetterleuchten und Donner in der Ferne, starker Regen aber nicht anhaltend in der Nähe.
16. Früh mit Eckermann das gestrige Geschäft fortgesetzt, den Abschluß vorbereitet, den er zu beschleunigen versprach, seine Arbeit war durchaus gelungen. Bestellung wegen heutiger Geschäfte. Schrön den neuen Döbereinischen Versuch vorzeigend. Wegebauinspector Götze. Auf die Sternwarte; zu Körner, den Schmelzofen angesehen, ihm einige Augiten übergeben. Gedichte abgeschrieben. [116] Verschiedenes Geschäftliche mit meinem Sohn verhandelt. Bey Obrist von Lyncker zu Tische, Staatsrath Schweitzer kam später. Verschiedene Mineralien und Beschäftigungen durchbesprochen. Hofrath Voigt hatte, leider gelähmt, einen Besuch gemacht. Abends bey Frommanns, wo Fräulein Succow war. Zu Knebel. Um halb 10 Uhr nach Haus. Verschiedenes durchgedacht und geordnet. Beyträge zur Kenntniß Norwegens von Naumann.
17. Die meisten Untergeordneten zum Abschied. Übrigens eingepackt. Hofrath Voigt in eine Lähmung gefallen sehr bedauert und getröstet. Gegen 10 Uhr abgefahren. Gegen 1 Uhr in Weimar. Freundlicher Empfang. Erste Einrichtung. Angekommene Briefe und Packete eröffnet. Die Abschrift des Gedichtes angefangen.
18. Die Abschrift des Gedichtes fortgesetzt. Geschäftssache mit meinem Sohn abgethan. Bey Ihro K. H. der Frau Großherzogin aufgewartet. Mittag Frau Gräfin Henckel. Eingesendete Kupfer einstweilen in die Portefeuilles gelegt. Abends Professor Riemer und Canzler von Müller. Mancherley Geschenke und Aufsätze zum Geburtstag nachbringend. Ergötzung an anderen, besonders Berlinischen Gaben.
19. Die Abschrift des Gedichts vollendet. Vieles andere in Ordnung. Besuch von Huschke. Fortgesetztes [117] Ordnen, Lesen und Bekanntmachen. Von meinem Sohn entworfene Concepte wurden mundirt. Stadelmann fuhr fort die Mineralien auszupacken und zu ordnen im Gartenhause. Mittags aß Herr Sterling mit; viele Scherze über gesellige und leidenschaftliche Verhältnisse, auch über den Theaterbesuch. Nach Tische einige Portefeuilles durchgesehen. Abends mit Ottilien bey'm Thee, wozu August kam. Nachts für mich. Von Hennings dießjährige Vorlesungen über die Farbenlehre. Schelvers Kritik der Lehre von den Geschlechtern der Pflanzen.
20. Vorgemeldete Lectüre fortgesetzt. Hennings Einleitung. Schelvers Kritik. Verschiedenes geheftet. Bücher von der Bibliothek. Sendung von der Subscriptionsanzeige der Werke von Diderot. In Belvedere bey Ihro Hoheit. Fand Ihro Hoheit die Großherzogin. Prinzeß Auguste brachte Ihre Muscheln und Seeproducte. Prinzeß Marie erschien gleichfalls. Der Erbprinz war munter und wohl. Aldann mit der Frau Erbgroßherzogin die neu arrangirten Zimmer besehen. Nach Hause. Mittag zu drey. Mein Sohn war in Belvedere. Ottilie befand sich nicht wohl. Besuchte dieselbe. Abends Hofrath Meyer. Mit ihm besprochen, bezüglich auf die Ausstellung und Prämien, auch auf Kunst und Alterthum bezüglich. – Herrn Wesselhöft Manuscript zu Kunst [118] und Alterthum bis Fol. 18. incl. Herrn Major von Knebel, mit dem Gedicht an Byron, nach Jena.
21. Abschriften in oberaufsichtlichen Geschäften. Die Langerischen Apostel an Hofrath Meyer. Hofbildhauer Kaufmann. Hofrath Rehbein und Frau. Zimmer-Bereitung für Schultz. Mittag zu dreyen. Mein Sohn an Hof; Ottilie krank. Nach Tische Kupfer aufgesucht. Abends Hofrath Meyer, Canzler und Peucer. Vorbereitung zu den nächsten Heften.
22. Weitere Vorbereitung zu den nächsten Heften. Von Hennings Farbenlehre vom Standpunct der Naturphilosophie aus betrachtet. Augiten und sonstige Mineralien ausgepackt. Das Zimmer für Schultz zurecht gemacht. Laborde Voyage pittoresque en Espagne wegen Cadix. Das übrige angefangen durchzusehen. Kupfer an Meyern zur Recension. Mittag mit Ulriken und Walther. Oberconsistorialrath Günther von seiner Münchner Reise erzählend. Brief von Willemers. Abends Hofrath Meyer, die nächsten Gegenstände besprochen. Unsere Stellung gegen deutsche bildende Kunst und das Publikum überhaupt. Hennings Einleitung durchgelesen. – Herrn Geh. Hofrath Cotta nach Stuttgardt.
23. Die Berichtigung der Hefte von Kunst und Alterthum angefangen, aber nicht vollendet. John [119] Abschrift des Briefs von Aachen, von Nees von Esenbeck. Capitelweise Abschrift des auf der Reise Bemerkten aus allen Fächern. Zahme Xenien III durchgesehen und arrangirt. Einiges an Kupferstichen geordnet. Gedichte und Briefe zum Geburtstag gesammlet. Mittag zu vieren. Verabredung wegen der Berliner Reise meiner Schwiegertochter. Vorbereitung auf den Besuch I. H. der Großherzogin. Noch einiges an Hofrath Meyer zu beliebigen Recensionen. Abends Canzler von Müller; über Christen- und Juden-Heirathen, unerfreuliche Unterhaltung. Inhalt von Briefen vorbedacht und schematisirt. – Schreiben an General-Münzdirector Loos nach Berlin, wegen kleinerer und größerer Medaillen.
24. Erst mit Secretär Kräuter verschiedenes berichtigt. Dann mit John Brief an Nees von Esenbeck. Mineralien für Grüner vorbereitet. Mit Ottilien spazieren gefahren. Herr Canzler von Müller mit Professor Umbreit von Heidelberg. Mittag die Familie und Nicolovius. Nach Tische die Notiz des Haager Münz- und Gemmen-Cabinets durch Prinz Christian. Recension der Pseudo-Wanderjahre. Fortgesetzte Vorarbeiten. Nachts Anordnung und Sonderung vieler Papiere zum nächsten Gebrauch.
25. Fortarbeit an den nächsten vorliegenden Beschäftigungen. [120] Um halb 11 Uhr Ihro K. H. die Frau Großherzogin. Mittag Ferdinand Nicolovius. Hopfenblüthen aus der Frau Gräfin Henckel Garten. Hofrath Rehbein, über seine häuslichen Verhältnisse günstig sprechend, John Verordnungen mundirend, ingleichen Briefe. Abends zuerst für mich Betrachtungen des Nächstzuunternehmenden. Canzler von Mütter; Gedichte vorlesend und anhörend. Später bey Ottilien, welche sich nicht wohl befand. Überlegung der Danksagungsschreiben wegen der mitgetheilten Notiz das Münz- und Gemmen-Cabinet im Haag betreffend.
26. Schrön; demselben die Meteorologica von der Reise mitgetheilt und besprochen. Maler Preller meldete seine Ankunft und zeigte verschiedene Arbeiten vor. Die Sendung an Nees von Esenbeck weiter geführt, ingleichen manches andere zu den bevorstehenden Heften. Abends Gräfin Lina von Egloffstein. Las derselben das Buch des Paradieses vor.
27. Verhandlungen wegen Eckermann. Expressen nach Jena, um Major von Knebel meine Ankunft abzusagen. Mittags Hofrath Rehbein und Frau.
Regierungsrath Schmidt. Nach Tische Musik. Abends Gräfin Lina, Canzlar von Müller. Oberbaudirector Coudray. Hofrath Meyer. Über Berlin, hauptsächlich über die dortigen Baulichkeiten.
[121] 28. Bey'm Großherzog zur ersten Aufwartung. Vieles Mitgebrachte besehen, auch eine große von Nees von Esenbeck in Zeichnung gesendete Blume. Legationssekretär Struve. Soret. Fuhr dem Geheime Regierungsrath Schultz entgegen, traf ihn vor dem Kegelthor, fuhr mit ihm über die Gärten, bey Gräfin Henckel herabgestiegen, durch's Schallthor nach Hause. Generalsuperintendent Röhr. Mittags Familie und Schultz. Abends Hofrath Meyer und Riemer.
29. Aufsatz wegen des Hopfens. Mit Schultz über verschiedenes, allgemeines und besonderes. Um 1 Uhr Eckermann. Im Bibliotheksthurm, auf die Bibliothek. Kamen Serenissimus; über die Verbindung der Bibliothek mit dem Thurm gesprochen. Einige Zeit in dem Expeditionszimmer, Bücher ausgesucht. Bey Tisch Familie und Schultz. Abends Froriep, Meyer, Riemer, der Canzler; beyde letztere blieben zu Tische.
30. Expeditionen auf morgen vorbereitet. Kam an Revisionsbogen 1 und 2 Kunst und Alterthum IV, 3. Mit Geh. Regierungsrath Schultz über verschiedene Mittheilungen. War der Prinzeß Auguste Geburtstag. Ulrike fuhr nach Belvedere. Rafaels Zeit und Folge wieder zurecht gelegt. Walther sah zu und sang. Mittag Familie und Schultz. Nach Tische mancherley Öffentliches und Besonderes besprochen. Abends der junge Graf [122] Reinhard seinen Vater anmeldend; späterhin derselbe mit Familie, ingleichen von Froriep, Coudray, Rehbein, Sterling. Sämmtlich zum Thee. Wir blieben zum Abendessen unter uns. Ich las das Buch des Paradieses. Mit Schultz allein bis Mitternacht.
October
1. Einige Briefconcepte. Mit Staatsrath Schultz conferirt. Verschiedenes geheftet und geordnet. Demoiselle Seidler von Rom kommend. Göttinger Student. Mit Schultz um's Webicht. Indessen Graf Reinhard und Familie. Letztere blieb zu Tische. Er war an Hof. Nach Tische Hofrath Meyer, wegen der Seidlerischen Wünsche. Die junge Welt in der Comödie; ich blieb mit Schultz zusammen. –Herrn Nees von Esenbeck nach Bonn, enthaltend Morphologie für ihn und Nöggerath, Kunst und Alterthum für ihn, Rußkrankheit des Hopfens. Herrn Dr. Carus nach Dresden, mit einem Heft Morphologie. Herrn Dr. Ernst Meyer nach Göttingen, mit einem Heft deßgleichen.
2. Gestern concipirte Briefe durchgesehen. Berlinische Theaternotizen vom July und August. Schultz über fernere Verhältnisse. Eckermann verschiedene Manuscripte bringend. Graf Reinhard. Die Damen hatten Visite gemacht; Ottilie ging zur [123] angekündigten Engländerin. Vor Tische lange Unterhaltung mit dem Grafen über vergangene Zustände und Zufälligkeiten; über seine Gefangenschaft in Frankfurt, der Veranlassung und was sonst vorher ging. Mittag im Familienkreise des Grafen Geburtstag gefeyert. Abends Canzlar von Müller mit geselligen Anträgen.
3. Auszug der Berliner Theaterrecensionen. Der Juwelier von Petersburg, J. Seguin, das von Herrn Soret angekündigte Kästchen Mineralien. Die von demselben mitgebrachten Medaillen reponirt, ingleichen die Hefte von Decandolle. Die Professoren Wilbrand und Ritgen aus Gießen. Von Henning aus Berlin. Graf Reinhard und Frauenzimmer speisten in Belvedere. Nach Tische mit Schultz, sodann Graf Reinhard und Familie, ingleichen Canzler von Müller, welcher den Abend großen Thee und Concert gab. Bei uns zum Thee von Henning, Frau und Schwester. Abends für uns. Schultz war sehr vom Katarrh angegriffen. – Herrn Rath Grüner ein Kästchen Mineralien. Herrn Wesselhöfts Druckerey Manuscript zu Kunst und Alterthum bis Fol. 28 incl.
4. Den Auszug aus Nose vorgenommen. Denselben revidirt und abschreiben lassen. Herr Soret und der Petersburger Juwelier. Graf Reinhard. Mit Geh. Regierungsrath Schultz über die projectirte [124] Ausgabe. Mittag für uns und der junge Graf Reinhard. Die Frauenzimmer in die Comödie. Graf Reinhard und Canzler von Müller. Dazu Oberbaudirector Coudray. Zeichnungen zu Faust von Retzsch. Herr Canzler blieb, um die nächsten Tage zu besprechen.
5. Auszug aus Rose fortgesetz. Canzler von Müller wegen der Eintheilung der Tags. Graf Reinhard einige Stunden vor Tische. Er und die jungen Frauenzimmer bey Hofe speisend. Der junge Graf blieb bey uns. Die Tante, Roman von Madame Schopenhauer. Abends Graf Reinhard in kleiner Gesellschaft. Geh. Regierungsrath Schultz blieb als krank in seinem Zimmer.
6. Canzler von Müller, Nachricht von den neusten passionirten Bewegungen. Graf Reinhard und Familie speisten bey uns. Ingleichen Canzler von Müller und Professor Riemer. Schultz kam wieder zum Vorschein. Abends waren die Damen bey Frau von Schiller. Der Graf blieb in kleiner Gesellschaft bis gegen 10 Uhr. Die Tante fortgelesen. Ansicht neuer auf die Bibliothek gekommener Kupferwerke.
7. Ordnung und Betrachtung vieles Vorliegenden. Mancherley Sendungen kamen an. Oberaufsichtliche Expeditionen gefördert. Mit Graf Reinhard nach längerem vertrauten Gespräch Belvedere besucht, das Palmenhaus besehen und sonstige [125] Gewächshäuser. Waren die Frauenzimmer gleichfalls nachgekommen. Büste der Juno Ludovisi. Zu Tische Herr Canzler von Müller. Nach Tische mannigfaltige Unterhaltung. Abends viele junge Leute zum Thee; Kupfer und Zeichnungen besehen. Die Tante 1. Theil geendigt.
8. Ging Graf Reinhard fort. Der Tante 2. Theil angefangen. Eine Recension derselben überlegt. Schöner Tag. Mit Ottilien um' s Webicht spazieren gefahren. Canzler von Müller eine Fahrt nach Gotha ankündigend, um den Grafen Reinhard zu besuchen. Den Abend mit Staatsrath Schultz zugebracht; verschiedenes zusammen gelesen und gesprochen.
9. Abschied und Abfahrt. Reinigung der vordern Zimmer. Eingezogen daselbst. Mit Ottilien spazieren gefahren um's Webicht. Über den Schopenhauerschen Roman gesprochen und was dabey gelegentlich vorkam. (Die Herrschaften auf dem Carlsplatz gesprochen.) Mittag für uns. Weitere Anordnung in den vordern Zimmern. Entwickelung der Papiere. Abends blieb Ulrike bey mir. Ankunft der Bisquitbüste von Berlin.
10. Einleitung zu fernern Expeditionen. Manches bey Seite geschafft. Professor Müller wegen des Ateliers und sonst. Müller der Sohn ein Kupfer nach Overbeck bringend. Mit Ottilien spazieren gefahren um's Webicht. Mittag für uns. Nach [126] Tische fortgesetzte Betrachtung was zu den neuen Heften nöthig; ingleichen was von Correspondenz zunächst zu besorgen wäre. Abends Oberbaudirector Coudray, Riemer und Hofrath Meyer. Erzählung der Sündfluth von Lord Byron. Nachher Ottilie, Vorlesung des serbischen Gedichtes. Sodann Betrachtungen fortgesetzt.
11. Oberaufsichtliche Expeditionen. Kam der Revisionsbogen IV, 3 an. Mehreres für die beyden gangbaren Hefte aufgesucht und redigirt. Herr Soret galvanisch-magnetische Versuche mitbringend. Für mich von großer Bedeutung. Dagegen die Rauchische Büste an Kaufmann geschickt. Auch eine Garnitur entoptischer Gläser bereitet. Fortgefahren die Hefte zu fördern. Mit Ottilien und Walther nach Tiefurth. Die Wiederherstellung der Vergangenheit daselbst betrachtet. Mittag Generalsuperintendent Röhr. Nach Tische fortgesetzte Frühgeschäfte. Besonders über Kunstcharakter des Tacitus. Hufeland atmosphärische Krankheiten. Carus Muscheln und Schnecken. Abends Canzler von Müller, die Reise nach Gotha, Schnepfenthal, Reinhardsbrunn nrit Graf Reinhard und Familie erzählend. Später Cain von Lord Byron.
12. Fortsetzung alles Gestrigen. Rath Vulpius, Bibliotheks- und Münzcabinets – Angelegenheiten Landschaftsmaler Röfel von Berlin kommend. Die[127] eingeleiteten Geschäfte durchgeführt. Maler Röfel zu Tische mit Professor Riemer, beydes Landsleute und Schulfreunde. Nach Tische vorgewiesen seine Federzeichnungen. Eine Zeitlang für mich. Sodann Gräfin Line, hernach der Canzler von Müller. Beyde sowie meine Schwiegertochter nach Hof. Die Kinder sämmtlich Abends auf den Ball im Stadthause. Byrons Cain und Himmel und Erde wieder gelesen und überdacht. – An Herrn Wesselhöft nach Jena, Kunst und Alterthum Manuscript bis Fol. 43 incl. Naturwissenschaft bis Fol. 12 incl. Erlaß an Professor Voigt, wegen des väterlichen Cabinets.
13. Revision mehrerer Concepte. Briefe concipirt. John schrieb den frühern Aussatz aus dem Leonhardschen Taschenbuche ab. Fuhr mit Ulriken nach Berka. Verfehlten den Badeinspector. Besprachen uns mit dem Arzte, der von geglückten und mißglückten Curen erzählte. Auch die Geschichte des Öconomens Kirstens auf Bergern Tod. Zurück unter androhendem Regen. Mittag unter uns. Nach Tische Lord Byrons Gedichte, besonders The Island. Abends Mr. Sterling und ...... Nachher Professor Schelver, meistens Unterhaltung über Magnetismus.
14. Manches mundirt. Möglichstes beseitigt. Das verlangte Manuscript vom 3. Bogen Kunst und [128] Alterthum kam von Jena. Machte mit Ottilien wegen stürmischen Wetters nur eine kleine Tour. Unterhaltung über die Engländer, ihre Absichten, Leidenschaften und Grillen. Mittag für uns. Nach Tische das Eyland von Lord Byron. Abends bis 11 Uhr. Dazu kam Geh. Rath von Savigny aus Berlin mit Familie. Regierungsrath Schmidt spielte auf dem Flügel.
15. Eine Sendung von Ritter Hermann kam an. Mit Professor Riemer den 3. Bogen Kunst und Alterthum. Die Frau Großherzogin K. H. Die neusten englischen Facsimiles der Originalzeichnungen italiänischer Meister. Abschriften der serbischen Lieder durch John. Brief von Zauper. Nicolovius und Graf Schulenburg gingen. Mittag unter uns. Mit meinem Sohn Öffentliches und Häusliches besprochen. Abschrift der serbischen Lieder fortgesetzt. Abends Ottilie, Wiedersehen und Scheidung vorgelesen. Ferner für mich, das Eyland von Byron. Der Großherzog war früh nach Eisenach gefahren. –Herrn Staatsrath Süvern nach Berlin. Herrn Staatsrath Hufeland dahin, mit einem Heft Morphologie. A Monsieur Brière à Paris.
16. An den serbischen Liedern fortgefahren und abgeschlossen. War angekommen Bogen J. zur Naturwissenschaft. Vorrede zu Hermanns Bacchen. Sonstiges redigirt, ausgezogen und überblickt. [129] Die jungen Herrschaften um 12 Uhr. Nachher mit Walthern ausgefahren. Mittag ohne Ottilien. John setzte die serbischen Lieder fort. Abends oben bey den Kindern. Fräulein Minchen von Münchhausen war angekommen. Ulrike blieb krank für sich.
17. Silberbergwerk zu Sangerberg mundirt. Eyland von Byron weiter gelesen. Hofrath Voigt einiges aus dem botanischen Garten vortragend. Briefconcepte dictirt. Papiere gesondert und ausgezogen. Mittag für uns. Herr Canzler nach Jena gehend zur Feyer des morgenden Tags. Abends Besuch von Herren und Damen. – An die Herren Schloß und Comp. nach Frünkfurt a. M., zurückgesendete Lotterieloose.
18. Einzelheiten ausgezogen und dictirt. Ingleichen einige Briefe concipirt. Mit Ottilien nach Belvedere. Lorbeer und Myrthen geholt. Mittag unter uns. Abends Herr Geh. Cammerrath Stichling, wegen der Jenaischen Bibliothekssache. Ingleichen einen Krankheitsanfall seines Sohnes erzählend. Gedicht zu Eckermanns Schrift. Lafontainische Fabeln gelesen und die Steindrücke von Carl Bernet dazu angesehen. – Herrn Wesselhöft Revisionsbogen 1 Naturwissenschaft, ingleichen ferneres Manuscript von Fol. 13 bis 21 incl.
19. Möglichste Ordnung in Hinsicht des Nächstbevorstehenden. [130] Einige Munda in Erwartung der Prinzessinnen. Diese kamen halb 11 Uhr, blieben bis halb 2 Uhr. Spazieren gefahren mit Ulriken in den untern Garten. Eckermann zu Tische. Über englische Sprachlehre und sonstige hiesige Lehranstalten. Sendung von Bonn und Darmstadt. Professor Riemer. Canzler von Müller. Über die Anwesenheit Raupachs. Öffentliche bedenkliche Angelegenheiten. Vorläufige Entwickelung des spanischen Schicksals. Byrons Cain und Sündfluth.
20. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Geheime Rath von Willemer nach Frankfurt a. M., das Eckermannische Büchlein. Herrn Ritter Hermann nach Leipzig, Kunst und Alterthum IV, 2. Herrn Bibliothekar Grimm nach Cassel. – Einiges geheftet und sonst geordnet. Walther besah die indischen Prospecte. Einiges an den oberaufsichtlichen Geschäften mundirt.
Spazieren gefahren mit Ottilien in den untern Garten. Vorher Herr von Motz, besuchend. Nach Tische Fräulein von Münchhausen. Ulrike sah mit ihr die Lafontainischen Fabeln-Steindruckbilder. Abends für mich. Die Acten der Bonner Akademie durchgesehen und theilweise studirt.
21. Schema von 1819 durchgeführt. Brief an den Landgraf Christian. Oberaufsichtliche Munda. Fräulein Adele von Frankfurt kommend. Mit [131] ihr und Ulriken um's Webicht gefahren. Mittag für uns. Nach Tische verschiedene Jahre der Lebenschronik durchgegangen. Abends Geh. Legationsrath Conta, Eckermann. Später Soret. Mit Ottilien langes Gespräch über die gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnisse.
22. Kam der 5. Revisionsbogen von Kunst und Alterthum. Der 4. von Riemer zurück. Note des Lords Strangford an den Divan. Ingleichen des Grafen Nesselrode an die russischen Gesandten. Die erste so heftig und hart; die zweyte so sanft und anmuthig als nur diplomatische Mittheilungen seyn können. Nebenstehende Expeditionen: Verordnung an Gehülfen Metius. Verordnung an Prosektor Schröter. Verordnung an Rentamtmann Müller. Schreiben an Hofrath Renner, sämmtlich nach Jena. An Herrn Rath Vulpius Schreiben. An das Oberconsistorium zu Eisenach. (Alles nach den Concepten.)Herrn Oberbergrath Frick nach Berlin, Dank für die Bisquitbüste. Herrn Wesselhöfts Druckerey nach Jena, Revisionsbogen 4 zurück, Manuscript gesendet der Xenien. – Professor Riemer wegen des vierten Revisionsbogen. Spazieren gefahren mit Ulriken. Mittags zu drey. Walther aß bey Adelen. Briefe von Zelter und Cotta. Summarien der Jahre von 1807 bis den heutigen Tag. Abends für [132] mich. Die Acten der Bonner Societät, 11. Band. Später Canzler von Müller, Serenissimi Reise nach Göttingen besprechend, ingleichen andere öffentliche und Privatverhältnisse. Einige Bretter Mineralien waren aufgelegt und das Vergangene geognostischer Forschungen in Erinnerung gebracht.
23. Schreiben an den Prinzen Christian Ludwig von Hessen. Sendung von Carus in Dresden. Das erbgroßherzogliche Paar. Die Lebenschronik durchgedacht, besonders 1819 bearbeitet. Allein spazieren gefahren um's Webicht. Mittag zu vieren. Gegen Abend Frau Hofrath Schopenhauer und Adele. Für mich Bedenken des Nächsten. Später Herr Soret, besonders über entoptische Versuche, die er selbst angestellt, sich unterhaltend. NB. War den ganzen Tag und Umgegend geschossen wegen erfreulichster Nachricht, Herzogin Bernhard habe einen Sohn in London geboren. – An den Landgrafen von Hessen nach Darmstadt.
24. Stiftungstag der Loge. Beschäftigung meines Sohns deßhalb. Das Nächste geordnet und zurechtgelegt. Eisenachische Mineralien von Serenissimo. Chronik von 1819 revidirt. Geschröpft. Gemeldet Madame Szymanowska von Dresden und Leipzig kommend. Fortgesetzte Chronik von 1819. Einiges zu Kunst und Alterthum. Madame Szymanowska und Schwester zu Tische. So gefällig als trefflich auf dem Flügel gespielt. [133] Nach Tische für mich. Carus Abhandlung über die Schneckeneyer und deren Entwickelung. Abends die Frauenzimmer. Frau von Pogwisch. Gräfin Line kam spät von Gotha anlangend. Mehrere Engländer, Canzler von Müller, Professor Riemer. Mit demselben die Revision des 5. Bogens vorgenommen. Unterhaltendes Flügelspiel. Verabredung auf ein morgendes Frühstück in Belvedere.
25. Die Sangerbergischen Mineralien in Ordnung gebracht. Schöne Recension von Hofrath Meyer empfangen. Auszug und Übersetzung aus dem Königl. Niederländischen Medaillen- und Gemmen-Cabinet. Abschrift der Meyerschen Recension. Morgenstern über Rafaels Sanzio's Verklärung. Emaillemaler Müller von Berlin kommend; Serenissimum wegen Unterstützung anzugehen. Das Frühstück in Belvedere fand statt bey sehr schönem Wetter. Madame Szymanowska zu Tische. Abends Hofrath Meyer. – Herrn Wesselhöfts Druckerey, Revision des 5. Bogens Kunst und Alterthum, nach Jena.
26. Die gestrige Übersetzung durchgesehen, ingleichen die Abschrift von Meyers Kunstrecensionen. Bey Ihro K. H. dem Großherzog. Sodann bey Prinzeß Auguste, welche die mitgebrachten Seeproducte ausgelegt hatte, davon sie mir einiges verehrte. Zu Kunst und Alterthum manches zurecht gelegt. Consul Küstner von Leipzig. Lieutenant [134] von der Messung aus der Ruhl kommend. Vulkanistische Gespräche im Sinne von Sartorius. Ein Heft Zur Naturwissenschaft pp. Serenissimo. Mittag Madame Szymanowska und Schwester. Nach Tische spanische Gedichte. Von Hoff. Canzler von Müller mit dem neuangekommenen Engländer. Des Üschylus Prometheus und Sieben vor Theben gelesen in der Stolbergischen Übersetzung.
27. Vorbereitung zu dem abendlichen Concert. Die kleinen Recensionen an Hofrath Meyer zurück. Übersetzung von Hermann und Dorothea in's Griechische. Abschrift der Recension des niederländischen Catalogs. Besuch des französischen Gesandten, Mr. de Rumigny, und Herrn Canzler von Müllers. Mittag Madame Szymanowska, Schwester und Bruder. Einiges für den Abend probirt und vorbereitet. Einrichtung der Zimmer zum Concerte. Eckermann, die Mittheilung in's Morgenblatt bringend. Gab ihm das neuste Gedicht zu lesen. Alsogleich sehr seine Bemerkungen darüber. Die Gesellschaft kam nach und nach an. Madame Szymanowska spielte. Madame Eberwein sang, von Saiten- und Blasinstrumenten accompagnirt. Blieben bis gegen 10 Uhr. Sendung von Nees von Efenbek. Erpresser von Jena, wegen retardirter Bezahlung.
28. Das gestrig Angekommene besorgt und studirt. Von Jena den Revisionsbogen K. Naturtwissenschaft. [135] Neue Sammlung von Stickmustern auf 1824. Oberaufsichtliches concipirt und mundirt. Geh. Regierungsrath von Gerstenbergk von seiner Berliner Reise erzählend und wegen einer Wolffischen Tochter nachfragend. Madame Szymanowska und Schwester, sich vom Mittagessen entschuldigend. Der Engländer Brouhton einen neuen Ankömmling Johnston präsentirend. Für mich allein spazieren gefahren um's Webicht. Begegnete der Gräfin Fritsch und Demoiselle Sylvestre. Mittag zu vieren. Übersicht des Nächsten. Canzler von Müller wegen eines Concerts der Madame Szymanowska; auch französische Zeitungen bringend, wegen litterarischer Anzeigen, besonders Recensionen von Walther Scotts Werken. Luxus des sechzehnten Jahrhunderts mit ausländischen Mitteln. Concepte von Briefen. Abends Geh. Legationsrath Conta. Dessen Aufenthalt in Paris zur Zeit des Moreauschen Prozesses. Briefconcepte durchgesehen.
29. Revision des Bogens K. zur Naturwissenschaft. Ingleichen andere Concepte und Manuscripte. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Major von Knebel nach Jena, mit einem Heft Morphologie.Herrn Wesselhöfts Druckerey dahin, der Bogen K. Naturwissenschaft. Herrn Dr. Carus, die eingefendete Abhandlung mit Zeichnungen, nach Dresden.Herrn Geh. Hofrath [136] Kirms, wegen des Concerts, Rücksendung des Försterschen Gedichtes. – Herrn Canzler von Müller, wegen einem Concert auf den Dienstag. Mr. C. Sneyd Edgeworth, den ich in Carlsbad kennen lernte. Gesandte von Rumigny, Abschied zu nehmen. Mittag Szymanowska und Schwester. Gegenwärtig waren Soret und der jüngere Engländer. Ich suchte Expeditionen zu beseitigen. Revidirte mit Riemern den Bogen K. zur Naturwissenschaft. Gegen Abend Gesenius Übersetzung und Commentar zum Jesaias. Vorbereitung auf morgentliche Expeditionen.
30. Im Deckenzimmer der Wärme wegen geschlafen. Briefe dictirt und mundirt. Die jungen Herrschaften um 12 Uhr. Fortgesetzte Arbeiten. Madame Szymanowska, Schwester und Bruder zu Tische. Abends größere Gesellschaft. Die Schlafstätte rückwärts verändert.
31. Aufgeräumt. Herr von Schweinichen. Munda von Briefen. Ottiliens Geburtstag. Für das Wissenschaftliche Heft manches arrangirt, aufgesucht und geordnet. Mittag Madame Szymanowska und Schwester. Mineralien von Soret kamen an. Sinn aus Frankreich. Canzler von Müller, theils die neuen Concertgeschichten, theils Verhältnisse zu Engländern erwähnend und erzählend. – Herrn Geh. Hofr. Blumenbach, in Auftrag Serenissimi, nach Göttingen. An [137] Herrn Rath Grüner nach Eger, inliegend kleine Promemorias an Herrn Baron Junker nach Schweissingen und Herrn Bergmeister Lößl nach Falkenau. Herrn Präsident Nees von Esenbeck nach Bonn.
November
1. Ankunft der Palmen von Martius mit einer trefflich geschriebenen Einleitung. Auf der Bibliothek, wo Serenissimus, General von Haake und Coudray waren. Viele Kupferwerke, besonders die Friesen im Mayländer Palast von Appiani gemalt und von verschiedenen gestochen durchgesehen. Vorzügliche Beschäftigung die nächsten Rubriken für Kunst und Alterthum festzustellen und Tecturen einzurichten. Fortgesetzte Betrachtung der von Martiussischen Sendung. Mittag Madame Szymanowska und Geschwister. Nach Tische Fortsetzung des frühe Eingeleiteten. Vor dem Schauspiel Canzler von Müller. Hernach Eckermann. Die Reise von 1797 besprechend. Von Schweinichen 3. Theil fortgesetzt. Herr Soret später.
2. Betrachtung über Kunst und Alterthum fortgesetzt; einige Einzelheiten verzeichnet und eingelegt. Abmeldung der Prinzessinnen. Aus dem Büschingischen Briefe ausgeschrieben die Stelle über Marienburg. Schema über Martius Palmen. [138] Um 12 Uhr die Prinzessinnen. Vorgezeigt die Graf Sternbergischen Hefte der Flora Subterranea. Der Erbgroßherzog schickte einen merkwürdigen Amethystzapfen zum Kauf angeboten.
In des Canzlers Equipage spazieren gefahren. Mit Ulriken um's Webicht. Mittag Madame Szymanowska und Geschwister. Nach Tische Pianospiel. Für mich weitere Betrachtung der Martius- Palmen. Interessanter Brief von Ernst Meyer aus Göttingen. Brief von Graf Reinhard. Abends Professor Riemer, die kleineren Recensionen über bildende Kunst durchgegangen. Vorher Canzler von Müller. Sodann Oberbaudirector Coudray. Mancherley Hof- und Stadtereignisse; Hindernisse und Fördernisse des dienstägigen Concertes.
3. Geordnet und das Nächste bedacht. An Lange die Concertbillete bezahlt. Revisionsbogen 6 Kunst und Alterthum. Vorbereitung zum 1. Bogen zur Morphologie. Einiges an 1819. Madame Szymnnowska und Geschwister zu Tische. Spielte vortrefflich ein Rondo von Klengel. Nach Tische für mich. Überdachte, was sie in ihr Stammbuch arrangirt haben wollte. Abends Eckermann. Über die Schweizerreise und sonst vieles besprochen. Sodann Oberbaudirector Coudray, die Eisenacher Feyerlichkeit erzählend, die Rede mittheilend. Manches andere über Baulichkeiten und sonst.
[139] 4. Vorbereitung der morgenden Sendung an Wesselhöft. Schreiben aus Böhmen. Beantwortung desselben. Dr. Ernst, Kupfer Don Steinla bringend. Kräuter Zeichnung von Schwerdgeburth vorlegend. Die Kupfer und Gedichte in Madame Szymanowska Stammbuch besorgt. In Schweigers Jahrbuch, Bernhardi's Abhandlung über krystallographische Bezeichnung im allgemeinen beschaut. Mittag Madame Szymanowska und Schwester. Herr Canzler von Müller, einige Nachricht vom Concert bringend. Nach Tische für mich. Einiges in der Campagne von 1792 gelesen. Abends nach dem Concert Madame Szymanowska, Schwester und Herr Canzler.
5. Abschrift des Zelterischen Diariums gefördert. Professor Riemer über den 6. Bogen handelnd. Schwerdgeburth wegen des großherzoglichen Bildes. Abschrift des Zelterischen Briefes fortgesetzt. Madame Szymanowska und Schwester zu Mittage. Herr Canzler von Müller. Verhandlung wegen Empfehlungsbriefen. Herr Soret mit zwey Polen Blieb für mich. Herr Canzler kam wieder. Über seine drey letzten Gedichte gesprochen. Dag Schwesternpaar nahm Abschied. Ich blieb mit Hofrath Meyer. Wir verhandelten die neusten Kupferstiche, was darüber gesagt war und gesagt werden sollte. Zeitig zu Bette. – Herrn Wesselhöfts Druckerey [140] 6. Revisionsbogen zurück, ingleichen Manuscript für Kunst und Alterthum bis Fol. 58, zur Morphologie Manuscript 1. Bogen.
6. Abgelehnte Anmeldung der jungen Herrschaften. Die Siege Napoleons von Appiani. Vier Porträte nach Kügelgen: Meines, Schiller, Wieland, Herder, in Deutschland und Italien gestochen, gesendet von Artaria. Notiz wegen Rameau's Neffen. Abschrift von Zelters Reisediarium. Mittag für uns. Die Siege Napoleons in Italien nach Tische betrachtet. Canzler von Müller. Gegen Abend befand ich mich nicht zum Besten. Las die Memoiren des Baron Fain. Dr. Weller präsentirte sich.
7. Dr. Weller abgefertigt. Er ging nach Jena zurück. Von Serenissimo Sendung Bürgerischer Werke und Anfrage. Mittheilung an Höchstdieselben des von Humboldtischen Briefes. Secretär Kräuter, mit demselben einige Verabredungen. Die Beschreibung sämmtlicher Gemälde in Spanien von Frau von Humboldt vorgesucht. Die fortgesetzte Abschrift der Jenaischen Catalogen angesehen. Von Humboldt über das vergleichende Sprachstudium, Vorlesung in der Academie. Abschrift von Zelters Tagebuch geendigt. Mittag zu vier. Mein Sohn war auf Bauexpedition in Heichelheim. Martius' Palmen. Napoleons erste Abdankung, in der Minerva. Befand mich nicht [141] zum Besten. Oberbaudirector Coudray. Sodann mein Sohn und Ulrike.
8. Die Bürgerische Angelegenheit durchgedacht. Ingleichen die Ghaselen von Grafen von Platen. Die Töchter erzählten die abenteuerliche Geschichte des problematischen Engländers. Das Vorliegende überdacht und fortgesetzt. Mittag zu fünfen. Die Minerva von Bran und Miscellen gelesen. Abends Canzler von Müller, den Braunschweiger Prolog und Tableau bringend. Eckermann, einiges über die Schweizerreise von 1797 besprochen. Fräulein Adele, über verschiedene schickliche und häusliche Zustände. Später mein Sohn und Fräulein Ulrike.
9. Heiterer Morgen, hoher Barometerstand. Geh. Hofrath Huschke nach meinem Befinden sich erkundigend und einiges verordnend. Mein Sohn hatte den Bericht wegen Hofrath Voigts Eintritt in die Fakultät und Einräumung des unteren kleinen Zimmers in der Bibliothek zum Münzcabinet gemacht. Bey schlechtem Befinden soviel als möglich die Arbeiten gefördert. Zu Mittag fortgesetzte Relation der Berwirrung letzter Tage und Stunden. Abends Oberbaudirector Coudray. Professor Riemer, Canzler von Müller, Soret. Letzterer angenehme Mineralien bringend. Professor Riemer Abbildung der kleinen Bronze von Dornburg, von der patriotischen Menge für einen [142] Gott Thor, von uns aber für einen Christus gehalten, von uralter schlechter Nachbildung eines guten Musters. War früh Geh. Hofrath Huschke bey mir gewesen.
10. Wegen Hustens die Nacht übel geschlafen. Spät aufgestanden. Den gestern von Zelter empfangenen Brief fing John zu copiren an. Dr. Neuburg giebt Nachricht von dem Ableben der Tante Melbert. Mittag zu vieren. Ottilie blieb auf dem Zimmer. Sendung von Barnhagen; ingleichen von dem serbischen Wuk interessante Lieder genannter Nation. Abends Herr Canzler von Müller. Überfeine neusten Gedichte, über die kleinen Geburtstagsfeste. Geistreiche Scherze der Frauenzimmer dabey.
11. An Zelters Tagebuch zu mundiren fortgefahren. Berliner Theaterrecensionen. Geh. Hofrath Huschke. Demoiselle Seidler Thorwaldsens Bild und einen alten Plan von Rom bringend. Herr Hofrath Meyer, verschiedene Kunstwerke ankündigend, anderes besprechend. Mittag zu vieren. Ottilie befand sich noch nicht wohl. Nach Tische die von Meyer gesendeten und andere Kupfer. Giotto, Abendmahl, Fries, das Bild von Rafael. Noch einige Recensionen von Kupferstichen. Abends Herr Canzler und Herr Soret. Letzterer brachte noch einige polnische Bernsteine und einen ganz kleinen Smaragd in Feldspath aus Ägypten.
[143] 12. Mancherley vorbereitet. Dictirt am Bibliotheksberichte. Kam Hofrath Rehbein, seine Krankheit erzählend, meine überlegend und verschreibend. Meyersches Concept abgeschrieben. Im Sessel gedämmert. Walther war gar artig im Erzählen theilnehmend. Nähere Betrachtung des kleinen Smaragden in Feldspath. Die Grimmischen kleinen Radirungen an Fräulein Adele. Mittag zu vieren. Nach Tische Herr Staatsminister von Humboldt. Mit ihm den Nachmittag unter mancherley Gesprächen zugebracht. Abends Canzler von Müller und Hofrath Meyer. Gar manche Dinge wurden durchgesprochen.
13. Schlimme Nacht. Einiges beseitigt. Hinweisung auf die Göttingische Recension der serbischen Lieder. Staatsminister von Humboldt. Verschiedene Verhältnisse, litterarische und philosophische. Correspondenz zwischen Schiller und mir. Gab ihm das letzte Heft der Morphologie pp. Mittag zu fünfen. Den Nachmittag mit verschiedener Lectüre zugebracht. Schillers Briefe an Humboldt zu lesen angefangen. Abends Oberbaudirector Coudray, Riemer, Soret und Canzler von Müller. Briefe von Professor Zelter waren angekommen. – Herrn Maler Anton Rad'l nach Frankfurt a. M., Absendung seines Gemäldes betreffend.
14. Schillers Briefe vom Jahre 1795-96 an Humboldt, auch weniges von 1805. Auszüge daraus, [144] was mich betraf. Herr von Humboldt besuchte mich. Einige Jahre der Chronik vorgelesen. Sonstiges besprochen. Tagebuch eines jungen Soldaten. Mittag zu fünfen. Nach Tische mancherley durchgedacht. Abends war große Cour bey der Erbgroßherzogin. Mich besuchten Canzler von Müller und Eckermann. Vieles Erfreuliche durchsprechend. Auch kam Rehbein für kurze Zeit.
15. Kamen die Enkel mich besuchend und waren sehr artig. Eckermann wegen der Schweizerreise von 1797. Abschrift eben dieser Reiseacten. Herr von Humboldt war mit Serenissimo auf der Bibliothek u.s.w. Mittag für uns. Das Diarium des jungen spanischen Kriegsmannes durchgelesen. Abends Herr Soret. Nachher Riemer und Canzler von Müller, ingleichen Eckermann.
16. An der Schweizerreise von 1797 mundirt. Des jungen spanischen Soldaten Tagebuch gelesen und die erste Abtheilung vollendet. Kam Hofrath Meyer und besuchte mich. Mittags für uns. Nachmittags Eckermann. Abends einige Freunde.
17. Wie gestern. Durchsah die von der Frau Erbgroßherzogin gesendeten Studien von Isabey. Die Abschrift von der Schweizerreise von 1797 fortgesetzt. Zu Mittag Herr von Humboldt auf einige Stunden; er las den Paria. Zu Tische für uns. Nachmittags die Abschrift von obigem [145] fortgesetzt. Oberbaudirector Coudray mich besuchend.
18. Die Abschrift von der Reise von 1797 fortgesetzt. Herr von Humboldt las das neue Buch des Paradieses. Mittags für uns. Herr von Humboldt, Meyer, Canzler und Soret. Geschenk der Amethiststufe von Seiten des Herrn Erbgroßherzogs. Blieb die Nacht sitzend im Sessel.
19. Gesenius Jesaias gelesen. An der Schweizerreise von 1797 fortgefahren zu mundiren. Kam Herr von Humboldt. Später Ihro Königl. Hoheit der Großherzog. Um 1 Uhr beyde nach Belvedere. Mittags für uns. Nach Tische Staatsminister von Humboldt. Später Oberbaudirector Coudray, Riemer und Canzler von Müller. Beschauten die 50 lithographischen Blätter von Isabey. Waren auch die Madonna von Schadow, ingleichen mehrere Eisengüsse angekommen. Brachte die Nacht abermals im Sessel zu.
20. Einiges im oberaufsichtlichen Geschäft. Verschiedenes geheftet und geordnet. Kam der 7. und 8. Revisionsbogen von Kunst und Alterthum. Mundirte John an Zelters Reise. Staatsminister von Humboldt auf einige Stunden. Ließ Blutigel setzen. Ruhte nachher, blieb aber nachher im Sessel.
21. Verschiedenes geordnet und geheftet. Einige Briefconcepte. An dem Reisetagebuch fortgefahren zu [146] mundiren. Ruhte einige Zeit im Sessel. Mittag für uns. Beschäftigung für mich. Abends ganz allein. Nachts im Sessel. – Herrn Professor Zauper nach Pilsen, von Eckermann.
22. Nebenstehendes expedirt: Herrn Wesselhöft nach Jena Manuscript zu Kunst und Alterthum, die Ec kermannischen Inhaltsverzeichnisse zu den letzten Bogen. Am Reisetagebuch Zelters fortgefahren zu mundiren und den Bogen h. abgeschlossen. Kam Herr Professor Riemer. Herr Canzler, Soret mich besuchend. Vorher Herr Geh. Hofrath Huschke. Mittags für uns. Nachmittags allein. Nachts mit meinem Sohn. Brachte im Sessel zu.
23. Auf die Schweizerreise von 1797 Bezügliches copirt. Besuchte mich Herr Staatsminister von Humboldt. Später Soret und Herr Canzler. Ersterer von Rudolstadt kommend, um Abschied zu nehmen. Mittag zusammen; wegen dem Tode des Onkels in Dessau alles in Consternation. Abends Herr Obermedicinalrath von Froriep, von Müller und Coudray. – Herrn Wesselhöfts Druckerey Revisionsbogen 7 und 8 nach Jena.
24. Kein besseres Befinden. Tausend und eine Nacht gelesen. Verschiedenes geheftet. Brief an Oertel und Herdegen nach Hof dictirt. An der Reise fortgefahren von 1797. Herr Professor Zelter [147] kam an. Später Herr Canzler von Müller. Professor Zelter blieb zu Tische. Unterhaltung über mancherley. Zelter stattete Besuche ab. Kam Abends wieder. Die Korssunschen Thüren zu Nowgorod, von der Frau Erbgroßherzogin zum Ansehen gesendet.
25. Brief an Oertel und Herdegen mundirt. Ferner an dem Jahr 1797 auszuschreiben fortgefahren. Herr Canzler von Müller mich besuchend. Mittags mit Zelter zu Tische. War meine Schwiegertochter frühe nach Dessau gefahren, wegen dem Tode des Onkels daselbst. Nachts im Sessel zugebracht.
26. Frühe Herr Professor Zelter nach Jena zum Besuch. Nebenstehendes fortgesendet und einiges geordnet und geheftet: Herren Oertel und Herdegen in Hof, wegen zwey Kisten Mineralien. Las im Tagebuch des jungen spanischen Soldaten die Fortsetzung. Kam Herr Canzler von Müller, einen Brief von Major von Knebel bringend. Mittags zu drey. War Eckermann, Hofrath Meyer da. Versuch im Bette liegend zu Schlafen. War nicht durchzuführen.
27. Den gestern angefangenen Blumenbachischen Brief mit dem Diplom der Göttinger Societät fernerhin erwiegend. An der Schweizerreise von 1797 fortgefahren. Besuchte mich Herr Geh. Hofrath. Ferner Fräulein Schopenhauer und Herr Soret. [148] Rath Vulpius brachte ausgezogene Bogen aus den Curiositäten. Mittags für uns. Kam Professor Zelter gegen Abend von Jena zurück. Einige Unterhaltung. Hernach ganz allein. Meyersche Kunstgeschichte weiter gelesen. Schlief die Nacht im Sessel.
28. Fortgesetzte Lectüre. Unterhaltung mit Zelter. Zeigte ihm die englischen Facsimiles ber italiänischen Zeichnungen. Mittag zu vieren. Nach Tische meist allein. In Meyers Kunstgeschichte fortgefahren. Waren Briefe für die nächsten Posttage vorbereitet worden. Zelter speiste Abends bey Frau von Heygendorf.
29. Meyers Kunstgeschichte zu Ende gelesen. Einiges Spanische. Mit Zelter über Berlinische Verhältnisse. Geh. Hofrath Huschke. Bücher nach hinten gebracht. Sendung von Herrn von Wiebeking von München, 2. Band dessen Civil-Architectur. Mittag zu fünfen. Nach Tische geschlafen. Abends Ottilie. Zelter war in der Oper; Die heimliche Heyrath, sodann bey Schopenhauers gewesen. – Herrn Wesselhöfts Druckerey den neuen Aufsatz von Carus zum 6. Bogen der Morphologie, Revisionsbogen Morphologie 5.
30. Briefe revidirt. Manches geordnet. Unterhaltung mit Zelter. Erhöhung der Stimmen bey'm Steigen des Barometers. Verhältniß des neuern kleinen Theaters zu dem größern. Die Elegie [149] gelesen und wieder gelesen. Mittags zu vieren. Mein Sohn hatte den Hofdienst. Zelter hatte sich entschlossen zu bleiben. Nach Tische geruht. Abends Gräfin Line. Sodann mit Zelter die Elegie nochmals gelesen. Nachts in die hintern Zimmer gezogen. Zum erstenmal wieder im Bette geschlafen. (NB. Hatte vor Tisch mit Meyer die Abbildung des Basaltbruchs verhandelt.) – Herrn Banquier Zeis nach Dresden, Inlage nach Böhmen.
December
1. Ordnung der Papiere in dem neuen Aufenthalte. Einiges aufgesucht und vorbereitet. Mittags Professor Zelter und Eckermann im Hinterzimmer mitspeisend. Gegen Abend allein. Verschiedenes unternommen und beseitigt. Zeitig zu Bette.
2. Kräuter stellte verschiedene Bücher an die rechten Plätze. Nebenstehendes expedirt: Herrn Geh. Regierungsrath von Gerstenbergk, mit einer Notiz wegen den zwey fehlenden Kisten Mineralien. Unterhaltung mit Professor Zelter, Speiste derselbe mit. Den Seitenschmerz gepflegt. Zeitig zu Bette, obgleich erst spät eingeschlafen.
3. Früh, obgleich unwohl, einige Expedienda angegriffen: Herrn Geh. Oberregierungsrath Schultz, mit Zelters Brief und einigen Beylagen. Herrn Ritter von Martius nach [150] München, die Abhandlung über die Palmen nebst Danksagungsschreiben.Herrn Rath Grüner nach Eger, die mehr erwähnten Mineralien-Kisten betreffend. – Die Sendung an Graf Sternberg vorbereitet. Mit Professor Zelter die Appianischen Friesen durchgesehen. Sonstiges besprochen. Geh. Regierungsrath Gerstenbergk wegen der Steinkisten. Herr Canzler von Müller von Jena, der Knebelschen Geburtstagsfeyer und sonst erzählend. Mittag Zelter, die Frauenzimmer und Walther. Nach Tische für mich. Zeitig zu Bette. Nahm Ulrike noch Abschied, die nach Dessau ging.
4. Gebadet.
5. Schlußmanuscript für das laufende Heft Kunst und Alterthum. Memorial de Sainte-Hélène. Par le Comte Las Cases. Mit Zelter Schillersche Briefe an Wilhelm von Humboldt gelesen. Herr Oberbaudirector Coudray, Herr Soret, einige Mineralien, auch eine besonders merkwürdige röthliche Farbenerde bringend. Mittag zu vieren. Nach Tisch geschlafen. Abends Zelter und Rehbein. Über das Lebensdiarium des Herrn von Schweinichen gesprochen. Mit Zelter nachher die Schillerschen Briefe fortgesetzt. Er ging zu Frau von Heygendorf. Ich las Nettelbecks dritten Band, die Belagerung von Colberg.
6. Einiges dictirt am laufenden Heft. Kam Professor Riemer, mit ihm das Schlußmanuscript [151] durchgegangen. Professor Zelter befand sich nicht wohl, hütete deßhalb das Zimmer und blieb im Bett. Zu Mittag unter uns. Eckermann schickte die kleine Recension. Abends blieb mein Sohn lange und ging nachher zu Soret zum Abendessen. Im Laufe des Tags hatte ich Herrn Soret die electromagnetischen Apparate geschickt.
7. Brief zu Nebenstehendem mundirt: Manuscript an Wesselhöft zum Abschluß des neuesten Heftes Kunst und Alterthum. John arbeitete bey meinem Sohn. Alles Oberaufsichtliche expedirt und bey Seite geschafft. Betrachtung eines von Demoiselle Seidler gesendeten Kupferwerkes, die drey Thüren am Baptisterium zu Florenz enthaltend. Ingleichen zwey Kupfer von Koch nach Dante. An Zelter den Herrn von Schweinichen 1. Theil. Herr Canzler von Müller besuchend. Lieber zeigte sein Gemälde vom Freyschütz vor. Mittags für uns. Nach Tische Las Cases 2. Theil. Die Bronze vom Baptisterium näher angesehen. Kamen die Kisten von Eger endlich an.
8. Notiz an Herrn von Gerstenbergk wegen den angekommenen Kisten. Oberaufsichtliche Munda. Um 10 Uhr gebadet. Mineralien ausgepackt. Las Cases gelesen. Mittag zu vieren. Herr Soret den electromagnetischen Apparat wiederbringend. Fortgesetzte Lesung des Las Cases. Sendung des serbischen Wörterbuchs, nicht weniger der Grammatik. [152] Brief von Ulriken, über die Berliner Unglücksfälle. Abends mit meinem Sohn Äußeres und Inneres besprochen. Fortgesetzte Lectüre und Betrachtung des Gesteins.
9. Kam Zelter herüber bey Zeiten. Weitere Betrachtung über das Gestein vom Wolfsberg. Las Cases 3. Band. Mittag zu fünfen. Nach Tische Fortsetzung des Gesprächs. Schillers Briefe an Humboldt. Oberbaudirector Coudray. Gestein vom Wolfsberg fortgesetzt. Bald zu Bette.
10. Starker Schnee, bey 27' 8" Barometerstand. Nebenstehendes expedirt und abgesendet: Herrn Hauptmann Raabe nach Dresden die gesendeten Gemälde zurückgeschickt. Herrn Rath Grüner nach Eger, wegen der wiedergefundenen Kisten.Herrn Hauptmann Raabe, obige Gemälde angemeldet. An Fräulein Ulrike von Pogwisch nach Dessau. – Gebadet. Den Generalsuperintendenten vergebens erwartet. Canzler von Müller. Mittag zu fünfen. Nach Tische ganz allein. Verschiedenes durchgearbeitet. Fossile Stierschädel nach Cuvier.
11. Mundum der Gewitterzüge vom Grafen Sternberg. Unterhaltung mit Zelter. Generalsuperintendent Röhr. Mittag zu fünfen. Nach Tische geschlafen. Abends Zelter. Aus der Chronik des Jahres 1809. Er hatte früh die Elegie nochmals gelesen. In den Zwischenmomenten [153] las ich fort an dem Las Cases. Brief von Boisserée.
12. Antwort an Boisserée. Gebadet. Den Brief an Boisserée zu mundiren angefangen. Professor Zelter. Eckermann; über verschiedenes die neue Ausgabe betreffend. Ich gab ihm den Divan mit. Mittag zu fünfen. Erhielt mich wach nach Tische. Abends Zelter, Canzler von Müller, Hofrath Meyer. Wunderlicher Zeitungsartikel wegen der Frankfurter Naturforscher in Alexandrien. Ingleichen Cabinetsordre des Königs wegen des Unglücks bey dem Einzug der Prinzessin.
13. Den Brief an Sulpiz Boisserée abgeschlossen. An der Schweizerreise von 1797, Vol. II angefangen zu mundiren. Um 1/2 11 Uhr kam Zelter, um Abschied zu nehmen. Nach 11 Uhr nach Jena abgefahren. Mémorial de St. Hélène. Vorbereitung zu den naturwissenschaftlichen Heften. Mittag zu vieren. War von dem Verkauf der Geschenke zum Frauenverein die Rede. Nach Tische 4. Band des Las Cases geendigt. Abends blieb mein Sohn. Über Haushaltung, Gartenwesen und sonst. Fing ich an die Chronik meines Lebens wieder zu lesen.
14. Früh gebadet. Den Aufsatz über die Lepas dictirt. Schwerdgeburth zeichnete nach Großherzogs Porträt. Über die ausgewitterten Steine von Marienbad. Mémorial de St. Hélèn, 3. Band. [154] Die naturwissenschaftlichen Hefte weiter durchgedacht. Vor Tische Eckermann. Blieb derselbe mitzuspeisen. Fortgesetztes Lesen von St. Helena. Abends Professor Riemer. Mit demselben die symbolischen Zeichnungen zum Sächsischen Land- und Lehnrecht. Über verschiedene noch secretirte Gedichte. Demselben die Elegie mitgetheilt. Darüber gesprochen. Nachher Unterhaltung mit meinem Sohn. Über Verschiedenes Vergangene, Geleistete, Genossene und Gelittene.
15. Aufsatz über die Mineralien, welche von der Marienquelle angegriffen. Nebenstehendes abgeschickt: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Paris.Herrn Wesselhöfts Druckerey, Jena, Manuscript zum Bogen L. – An der Schweizerreise von 1797, Vol. II mundirt. Las Cases fortgelesen, fünften Band. Herr Canzler von Müller. Später mein Sohn.
16. Gebadet. Manches zum Behuf der nächsten Hefte. John beschäftigt mit der Reise von 1797. Professor Müller; übergab ihm den Basaltbruch. Mittag zu vieren. Nach Tische St. Helena. Hamanns Brief an Jacobi. Zeitig zu Bette.
17. Die gestern Abend spät angekommene Sendung von Jena betrachtet und beachtet. An Riemer zwey Bogen; die beyden andern an Eckermann. Selbsteigene Beherzigung. Vorbereitung der abzusendenden Briefe. Gegen zwey Uhr Eckermann. [155] Wir besprachen das Vorliegende. Blieb zu Tische. Sprach mit ihm wegen des Englischlernen. Nach Tische Las Cases 6. Band. Abends Herr Oberbaudirector Coudray und Hofrath Meyer. Letzterer mehrere Kupferbücher abholend. Später mein Sohn, Nachricht von dem Feste des öconomischen Vereins, begangen in Belvedere, bringend. Ingleichen das Arrangement in Jena wegen Naumann.
18. Absendungen weiter vorbereitet. Quartalextract der Hauptkasse. Derselben guter Bestand. Schreiben an Boisserée vorbereitet. Ingleichen Herrn Grafen Sternberg. Eckermann wegen der zwey letzten Bogen für Kunst und Alterthum. Mémorial de St. Hélène. Hamanns Briefe an Jacobi. Die an Moser vorgesucht. Mittag zu vieren. Brief Zaupers an Eckermann. Fortgesetztes Lesen der morgendlichen Bücher und Schriften. Abends Herr Canzler von Müller. Die Appianischen Briefe mit ihm durchgegangen. Reise des Regierungsrath Schmidt und Zweck derselben.
19. Der Einsiedler von Gagern. Aufsatz über die Lepaden redigirt. Hamanns Briefwechsel mit Jacobi. Herr Soret, die Augitkrystalle ferner sondernd. Mittag Eckermann. Die Correcturen waren früh auf den 2. Bogen des Verzeichnisses übertragen worden. Frage wegen Erlernung des Englischen diskursirt. Bey Tische manches über [156] Hamann und damalige Zeiten. Nach Tische frühmorgendliche Arbeiten fortgesetzt. Abends Professor Riemer. Mit demselben den 9. und 10. Revisionsbogen durchgegangen. – Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Paris.Herrn Grafen Caspar Sternberg nach Prag.
20. Den Aufsatz über die Lepaden abgeschlossen. Nebenstehendes expedirt: Herrn Wesselhöfts Druckerey nach Jena 9. und 10. Revisiongbogen. Herrn Wuk Stephanowitsch nach Leipzig. – Einige Briefconcepte. An der Reise von 1797 abgeschrieben. Hamanns Leben in dem Jacobischen Briefwechsel betrachtet. Ingleichen Napoleon in dem Las Cases. Mittag Dr. Weller, über Jenensia berichtend. Morgendliche Lecture fortgesetzt, ingleichen Abends. Kamen an calligraphische Blätter von Schulgen; ingleichen meine Porträte aus England. Blieb den Abend für mich.
21. Nebenstehende Expedition: Herrn Wesselhöft Revision der 2 letzten Bogen mit dem Wunsch nochmaliger Zurücksendung; Manuscript zu Kunst und Alterthum V, 1; Manuscript zu Erfüllung des 6. Bogens Morphologie. Vorbereitung durch Concepte und Munda. Herr Soret arbeitete an den Augiten. Mittag Eckermann. Sutors Tradition einer Himmelserscheinung. Nach Tische Vorstehendes durchgedacht. Canzler von Müller, wegen meinen aus London gekommenen Porträts. Brief [157] des Herrn von Gagern mitgetheilt. Hofrath Meyer. Über das Recensirte und nächst zu Recensirende.
22. Meyers Sendung von Kupferwerken und Recensionen. Verschiedenes zur Morphologie und Naturwissenschaft. Absendung der Koffer und Kisten nach Berlin für Ottilien. Mittag zu vieren. The Abbot von Walther Scott. Abends Herr Soret, der sich mit den Augiten beschäftigte. Brief von Fräulein Ulrike. Vorsatz der Frau von Pogwisch nach Berlin zu gehen. Beschleunigte Abreise deßhalb Ottiliens und der Gesellschaft.
23. Nebenstehendes. An Serenissimum, wegen der Bürgerischen Angelegenheit. Herrn Frege nach Leipzig. – Über den Wolfsberg einiges. Mehreres geheftet und geordnet. Eckermann brachte die zwey letzten Bogen von Kunst und Alterthum. Besprechung mit ihm über den Divan. Mittag zu vieren. Nach Tische den Abbot fortgelesen. Abends Canzler von Müller. Las die Elegie, sodann Schillers Briefe an Humboldt. Sprach über Ludens Angelegenheit.
24. Nebenstehende Expeditionen: Wesselhöfts Druckerey letzte Revisionsbogen 9 und 10 durch den Boten, ferner Bogen 11 und 12 durch die Post. Hamanns Brief copirt durch John. The Abbot 2. Theil. Fünf Porträte von Dawe eingepackt und zum Theil versendet. Um 1 Uhr der Herr [158] Erbgroßherzog. Mittag zu vieren. Verschiedenes, auf die nächsten Hefte Bezügliches. Abends allein. Den dritten Band von Abbot ausgelesen.
25. Abschriften Meyerischer Recensionen. Nach 12 Uhr spazieren gefahren. Mittag zu vieren. Nach Tische St. Helena. Revisionsbogen 6 Morphologie. Abends Hofrath Meyer und Oberbaudirector Coudray. Den Wiebekingischen 2. Theil Bürgerlicher Baukunst; besonders Kupfer.
26. Nachrichten vom Bade Gastein. Abschrift von Hamanns Briefen. Ich las in Hamanns Schriften, herausgegeben von Roth. Geh. Cammerrath Helbig, wegen meteorologischer Gegenstände. Mittag zu vieren. Fortsetzung des früheren Lesens. Abends Generalsuperintendent Röhr. Ottilie nahm Abschied. (Um 1 Uhr spazieren gefahren.)
27. Ottilie fuhr um 1/2 7 Uhr ab nach Berlin. Fortgesetzte Hamannische Abschrift und Studien. Spazieren gefahren mit Walther. Mittag Eckermann. Austern von Hofrath Rehbein. Kleines niederländisches Bild durch Schmeller. Abends Hofrath Meyer, günstige Nachricht bringend von den Landschaften. Professor Riemer, revidirt mit ihm Bogen 6 Morphologie. Über Carus bedeutende Ideen. Über Las Cases und Sonstiges Napoleon betreffend.
28. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Banquier Zeis nach Dresden. Herrn Hofrath Voigt, [159] wegen dem Mineralien-Cabinet der Naturforschenden Gesellschaft, nach Jena. Herrn Wesselhöfts Druckerey Umschlag Kunst und Alterthum, Revisionsbogen 6 Morphologie. – Manches andere vorbereitet. Herr Canzler von Müller. Sodann Präsident von Ziegesar. Mittag Professor Riemer. Derselbe las nach Tische einige Excerpte und einige Reflexionen. Abends die beyden jungen von Heygendorf, Dresdner Cadetten. Später Hofrath Meyer. Mit demselben die zu recensirenden Kunstwerke durchgesprochen. Ferner neue Schemata und Agenda entworfen. Register von Las Cases Annalen.
29. Inhaltsanzeige triplirt. Betrachtungen und Vorarbeiten zu den verschiedenen Heften. Herr Kochel, Münzmeister aus Mannheim, von Dresden kommend, einen Brief von Tieck bringend. Herr Schönberger die Ansicht einiger Landschaften anbietend. Mittag Herr Sterling. Kamen die 500 Thlr. von Frege. Ingleichen ein Madonnenbildchen in gebranntem Thon von Henschel aus Cassel. Fräulein Adele Schopenhauer. Sodann Herr Canzler von Müller. Neuste Nachrichten vom Bundestag und dessen Vorschritten. Einige Gedichte vorlesend. Das Gräflich Reinhardische Gedicht aus früherer Zeit bringend. Ich sah die Schublade der Kupferstich-Miscellen durch.
30. Nebenstehende Expeditionen: Herrn Ritter von[160] Hoff, mit einem Stück Morphologie. Frau von Goethe nach Berlin, mit einer Anzeige von Kunst und Alterthum. Herrn Geh. Hofrath Blumenbach nach Göttingen, Dank für die Aufnahme in die Göttingen Societät. Herrn Geh. Cammerrath Frege, Anzeige von den angekommenen 500 Thlrn., Leipzig. – Abbé Dubois, Letters on the state of Christianty in India. Herr Soret setzte seine Untersuchung der Augiten fort. Um 1 Uhr spazieren gefahren allein. Mittag Eckermann. Herr Director Stichling. Herr Soret. Über kirchliche Einrichtung in Genf und den benachbarten Kantonen. Über Physik und Chromatik.
31. Mehrere Briefe und Billete vorbereitet: Verordnung an Rentamtmann Lange, wegen Abschluß der Jahresrechnung, nach Jena. Deßgleichen anCammercalculator Hoffmann, dahier. – Herr Regierungsrath Schmidt, Abschied zu nehmen, nach Berlin gehend. Herr Genast. Herr Rath Hage. Herr Geh. Hofrath Kirms. Mittag zu zweyen. Die Kinder waren bey der Urgroßmutter. Nach Tische Unterhaltung mit meinem Sohn. Den indischen Missionarius weiter gelesen. Abends Fräulein Adele. Prosaische und poetische Reisende. Später kam Ulrike von der Reise. Ging noch zu Schopenhauers. Mein Sohn zu Pikenik und Ball. Ich bedachte Schmellers Angelegenheit.
[161]- Rechtsinhaber*in
- TextGrid
- Zitationsvorschlag für dieses Objekt
- TextGrid Repository (2012). Goethe: Tagebücher. 1823. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5E16-0