1830.
Januar
1. Poetisches redigirt und mundirt. Nebenstehendes:Herrn Professor Zelter nach Berlin. Herrn Notar Mack nach Hildesheim. An Frau von Pogwisch. – Mein Sohn erzählte die Ereignisse des gestrigen Erholungsballes. Das Nothwendigste besorgt. Vorläufige Tecturen für das Jahr eingerichtet. Mittag Professor Riemer. Verhandelten das Vorliegende. Gegen Abend Herr Canzler von Müller. Später der Landesdirektionsrath Töpfer.
2. Erhielt ein Schreiben von Herrn von Cotta. Ingleichen von Herrn Soret. Frau von Diemar besuchte mich. Mit John alles möglichst geordnet. Mittag Hofrath Vogel. Krankengeschichten. Manches in Bezug auf polizeylich-medicinische Thätigkeit. Fortgesetzte Umsicht, Nachdenken und Revision. Herr Frommann der Jüngere. Über sein Tageblatt, der Thüringer Volksfreund, dessen Redaction er übernommen. Über Liberalismus und Radikalismus. Die großen Vortheile des [175] einen, die bedenklichen Gefahren des andern. Demoiselle Frommann, Abschied zu nehmen. Demoiselle Jacobi; über Charaktere und Zustände bedeutende Unterhaltung. – An die Frau Großherzoginn-Mutter, die letzte Lieferung meiner Werke. An die regierende Frau Großherzogin, Geschäfts-Promemoria.
3. Nebenstehendes: Herrn W. J. Sintenis nach Leipzig, sein Manuscript zurück. An Herrn Bürgermeister Beyer nach Eisenach, Zeichenblätter der Gewerkschule zurück. – Poetisches gefördert. Manches zum Geschäft gehörig. Ordnung der Tageshefte. Mein Sohn fuhr nach Erfurt. Ottilie erzählte mir von einer einzuleitenden Mittwochsgesellschaft zu musikalischen Zwecken. Mittag Dr. Eckermann. Er hatte sein Gedicht für Bayern vollendet und theilte solches mit. Nachher allein. Betrachtete eigene poetische Angelegenheiten näher.
4. Einiges ausgeführt und mundirt. Geh. Hofrath Völkel giebt Nachricht der zweyten Verwilligung von 1400 Thalern. Einige Concepte. Die Acten bezüglich auf die Geschäfte der Frau Großherzogin, welche bisher in Tecturen gelegen, zu heften angefangen. Herr Geh. Rath Schweitzer Excellenz freundlicher Neujahrsbesuch. War von dem schleichenden und einschleichenden Pietismus die Rede. Mittags für mich. Betrachtung und [176] Bemühung fortgesetzt. Eckermanns Gedicht nochmals betrachtet. Die neusten Weltbegebenheiten überlegt. Proben einer altdeutschen Sprache communicirt von Lacher in Speyer. Herr Canzler von Müller. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Vorarbeiten für morgen früh. – Herrn Geh. Hofrath Völkel, hier.
5. Poetisches concipirt und mundirt. Einige Geschäftsexpeditionen. Meines Sohnes Anregung wegen der bevorstehenden Maskerade. Mittag Wölfchen. Nachher fortgesetzte Vorbereitung zu dem allernächst Abzuthuenden. Abends Professor Riemer. Die bevorstehende Maskerade, die er mit einzurichten beauftragt worden, durchsprechend. Vorher Generalsuperintendent Röhr.
6. Poetisches vorgerückt, concipirt, mundirt, eingeschaltet, abgerundet. Nebenstehendes: Herrn W. J. Sintenis nach Leipzig. Herrn Dr. Weller, Jena.Herrn Major von Knebel, dahin. – Hofgärtner Baumann, den Holzbedarf erinnernd, deßhalb schon Verfügung ergangen war. Besprach mit ihm die Jenaischen Zustände in Absicht auf Botanik und Gartenkultur. Mittag Dr. Eckermann. Unterhaltung wegen seines Gedichtes. Blick in das Reich der Gnade von Krummacher. Merkwürdig genug als Erzeugniß des Tages in einer frommen niederländischen Gemeinde. Demoiselle Seidler, wegen einiger künstlerischen Angelegenheiten. [177] Demoiselle Jacobi, den vorseyenden Maskenzug, einige Inserate des Chaos betreffend.
7. Poetisches concipirt und mundirt. Secretär Kräuter machte Ordnung in den Büchern, John in den Rechnungen. Um 12 Uhr Frau Großfürstin und Demoiselle Mazelet. Abbildung des in Brüssel entwendeten Schatzes. Königreich Griechenland. Mittag für mich. Schreiben von Director Glenck. Sorge wegen dem Gesundheitszustand der Frau Großherzogin-Mutter. Abends Geh. Legationsrath von Conta. Zollangelegenheit retardirt durch die Braunschweigischen Händel. Hernach Serenissimus. Heitere Unterhaltung über Nachwirken der ersten Jugendeindrücke.
8. Poetisches fortgesetzt. Hofrath Vogel, Nachricht von dem Befinden der Frau Großherzogin bringend. Einige Zettel zur Autorisation von Kräuter vorgelegt. Ottilie das Neuste von dem Festaufzuge erzählend. Vorläufiger Aufsatz über die Zustände in Gemarke. Mittag für mich. Über den Ursprung der Menschen und Völker von Christian Kapp. Historisch-kritisch-etymologisches Bestreben eines gewissen, mit eigenen Gedanken und Richtungen beschäftigten Gelehrtenkreises, von dem unsereiner sich weghalten muß. Schreiben von Edmund Reade aus London wegen seines Cains.
9. Von Baumann gesendet Oxalis versicolor. Poetisches concipirt und mundirt. Manches andere [178] geordnet. Der neuangekommene Regierungsrath Thon zum Besuch. Mittag Hofrath Vogel, tröstliche Nachricht von der Frau Großherzogin bringend. Gespräch über mancherley vorfallende Krankheiten. John schrieb den Brief an Ihro Majestät den König von Bayern ab. Abends Ihro Königliche Hoheit der Herr Großherzog. Risse des alten Ilmenauer Schlosses. Charaktermaske zum nächsten Feste. – Frau Großherzogin, die lithographirte Nachbildung der Juwelen gesendet. Professor Göttling, ein Exemplar 6. Lieferung für ihn, ein anderes für die Bibliothek. An Dr. Eckermann, gleichfalls ein Exemplar. An Maler Preller nach Rom.
10. Poetisches concipirt und mundirt. Cammerconsulent Schnauß und Sohn. Einladungskarten an Geh. Rath Schweitzer und Generalsuperintendent Röhr. Mittag Dr. Eckermann. Über die Thätigkeit der hier befindlichen Engländer. Ihm einiges Poetische communicirt. Gespräch über dergl. Verlauf. Zeitungen und sonstiges Neue. Abends Oberbaudirector Coudray. Die vorgeschlagenen Maskendurchzeichnungen nach Theatercostumes. Antike und Nationalgestalten, sehr glücklich und lobenswürdig durchgeführt.
11. Übersicht der Poetischen Vorsätze und Schematismen. Nebenstehendes: Serenissimo, wegen dem[179] Costüm zur nächsten Maskerade. Der Frau Großherzogin, Verzeichniß der im December eingegangenen Bücher. – Le Temps, bis Ende des vorigen Jahrs geheftet, an Herrn Geh. Rath Schweitzer geschickt. Mittag derselbige mit Herrn Generalsuperintendent Röhr. Gegen Abend Herr Canzler von Müller. Sodann für mich. Der Curiositäten 10. Band gelesen. In Erinnerung vergangener Zeiten. Manches Angenehme aufgefrischt.
12. Nebenstehendes: Sr. Majestät des Königs von Bayern, Herrn Ludwig. An Herrn Feilner, Ofenfabrikant in Berlin. Herrn Professor Zelter, dahin. Rechnungssache der Separatkasse. Schreiben von Herrn Reichel. Über den 31. Band und dessen Stärke. Ich nahm hierauf das Manuscript des 32. Bandes vor, das daran Desiderirte zu berichtigen. Ich speiste für mich und fuhr in solchen Betrachtungen fort. Französische Tagesblätter. Demoiselle Jacobi. Mittheilung von Nürnberger Fastnachtslustbarkeiten aus den Curiositäten. Professor Riemer. Er las mir seine wohlgerathenen Gedichte zum Maskenzuge vor. Wir unterhielten uns weiter über diese Angelegenheit. Alsdann communicirte ich ihm die problematischen altdeutschen Gedichte, welche er mit besonderem Interesse aufnahm.
[180] 13. Zum 32. Bande die Bemühungen weiter fortgesetzt. Mancherley Notizen zusammengesucht, verschiedene Lücken auszufüllen. Secretär Kräuter zu diesen Zwecken. Nebenstehendes: Herrn Neureuther nach München. Herrn Börner, Kiste mit Ölgemälden zurück. Herrn Professor Göttling den 28. Band meiner Werke zur Revision. – Kapp contra Schelling, in Bezug auf des Ersteren Schrift von den Menschen und ihrer Entstehung. Mein Sohn wegen einiger Medaillen. Ottilie wegen der Maskerade und des Chaos. Mittag Dr. Eckermann. Unterhaltung über einige Monita zum Bande 32. Nachher fortgefahren in Kapps Ursprung der Menschen und Völker. Einiges Poetische vorbereitet. Mein Sohn kam später aus dem Schauspiel, indignirt über einige freylich sehr ungeschickte Darstellungen. Die guten Modernen wissen freylich nicht mehr, wornach sie greifen, noch welchem Heiligen sie sich widmen sollen.
14. Vielfaches Zerstreutes und Zerstreuendes. Desiderata des 32. Bandes. Secretär Kräuter, angekommene Bücher bringend. Rechnungen berichtigend. Einige Geschäftssachen. Mein Sohn wegen seiner Maske. Schuchardt eine bey'm Abbrechen eines Hauses in Buchfart gefundene eiserne Maske bringend; sie scheint mit plastischem Verstande in Blech getrieben, wohlgebildete Züge [181] darstellend. Die Frau Großherzogin und Demoiselle Mazelet. War von innern und äußern Verhältnissen die Rede. Manches durchgesprochen. Abends der Großherzog. Überlegung auf morgen.
15. John fuhr im Schlitten nach Tannroda, um die Porträts abzuholen. Mit Schuchardten Verschiedenes concipirt und mundirt, auch vorbereitet. Um 12 Uhr Friedrich Frommann und Braut. Hofrath Meyer. Zeigte demselben den Umriß der Medusa vor und anderes inzwischen Angekommenes. Anderes besprochen. Er blieb zu Tische, ob er gleich schon gespeist hatte, bis gegen Abend. Abends Professor Riemer. Wir gingen Stanzen zu dem vorseyenden Aufzuge durch, auch die problematischen sogenannten althochdeutschen Gedichte.
16. Nebenstehendes: An Fräulein Schopenhauer nach Bonn. – Poetisches aus den Concepten geordnet. Ein neues Schema dictirt. Die von John eingebrachten Bilder näher betrachtet. Schmeller lieferte das Porträt des Herrn von Poseck. Herr Hofrath Meyer mit Auftrag von Ihro Kaiserlichen Hoheit. Mittag Herr Hofrath Vogel. Nach Tische sein Töchterchen und Alma. Ich beschäftigte mich mit einigem Poetischen, dann aber auch mit Berichtigung der Chronik. Brief von Zeltern, eine Streitfrage sehr wohl [182] auseinanderlegend. Abends für mich. Obiges fortsetzend.
17. Nebenstehendes: Herrn Grafen Sternberg, Excellenz, 6. Lieferung meiner Werke. Herrn Börner 45 Thlr. 17 Gr. nach Leipzig. – Poetisches mundirt und schematisirt. Die Tage- und Jahreshefte vorgenommen. Herr von Lyncker von Kötschau. Riemer sendete das Festgedicht. Es ging mit einigen Bemerkungen zurück. Mittag Dr. Eckermann. Einige Vorlesung. Unterhaltung darüber. Gegen Abend Herr Geh. Rath von Müller. Ich fuhr fort die französischen Tagesblätter zu lesen.
18. Einiges Poetische. Den Aufsatz über die Krummacherischen Predigten für Herrn Generalsuperintendent Röhr. Herr Geh. Hofrath Helbig. Herr Consistorialdirector Peucer. Herr Geh. Rath Schweitzer. Die besprochenen Geschäfte weiter durchgedacht. Mittag für mich. Obwaltende Controversen durchdenkend. Gegen Abend Hofrath Soret. Einiges wegen seiner Übersetzung der Metamorphose besprochen.
19. Die nöthigen Concepte zu dem vorliegenden Geschäft ausgefertigt. Einiges Poetische bedacht und berichtigt. Dr. Kämpfer nach dem Ableben des Bergrath Wahl als Provincial-Physikus angestellt. Sodann Revisor Geist als Blumenliebhaber. Ihn über einige mitgetheilte Monstrositäten [183] besprechend, andere zusagend. Das Nähere über seine Geschäftsverhältnisse. Vorher Secretär Kräuter wegen des Professor Wolff, gegenwärtig in Jena, Zudringlichkeiten. Mittag für mich. Poetisches überlegend. Professor Riemer mir seine Festgedichte vorlegend, über darin beliebte Abänderung sich besprechend. Walther unterhielt mich eine Zeitlang mit seinen Liebhabereyen, die ich denn zu seinem großen Vergnügen gerade zu begünstigen Gelegenheit hatte.
20. Nebenstehendes: Herrn Generalsuperintendent Röhr, die Krummacherischen Predigten zurück mit einem Aufsatze. Herrn Dr. Weller, wegen des ihn betreffenden Geschäftes. Herrn Hofrath Döbereiner, einen silbernen Löffel mit oberflächlicher Verguldung. – Concept Berichts. Nähere Betrachtung der Angelegenheit. Generalsuperintendent Röhrs Antwort und Anfrage. Revisor Geist, einiges Botanische, besonders Monstrosen vorweisend. Ihro Hoheit der Großherzog, einiges über das vorliegende Geschäft besprechend. Mittag Dr. Eckermann. Demselben einiges mitgetheilt, den Zustand der Engländer besprochen. Histoire de France par Bignon zu lesen angefangen.
21. Nebenstehendes: Herrn Geh. Rath Schweitzer, den zu erlassenden Bericht in Concept übersendet. – Einiges zur Lehre der Spiraltendenz im[184] Pflanzenleben, bezüglich auf die gestern erhaltenen Mittheilungen. Einiger Fortschritt in Revision der Chronik. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Einiges zu Aufschluß und Beschwichtigung der leidenschaftlich verworrenen Angelegenheit, die aber durch einsichtigen guten Willen schon beseitigt worden. Mittags für mich. Fortgesetztes Lesen der neuern französischen Geschichte durch Bignon. Mannigfaltige Sendungen, welche in das deutsche Litteraturwesen gar wundersame Blicke werfen lassen.
22. Nebenstehendes: Mundum des Berichtes an Herrn Geh. Rath Schweitzer. Auf's Hofamt bezahlt restirende Gelder für Madeira. An Professor Hoffmann die Rechnung des Banquier Mylius in Mayland. – Die Revision der Chronik fortgesetzt. Mittag für mich. Bignons Napoleontische Geschichte. Mannigfaltige Überlegungen. Die Kinder beschäftigten sich mit Voranstalten zu Charaden bey Präsident von Schwendler aufzuführen, welches auch Abends mit Glück geschah.
23. Nebenstehendes: Herrn Bibliotheks-Secretär Kräuter den Wolffischen Brief. Herrn Frommann d. J., Jena, die ersten Bogen der französischen Übersetzung meiner Metamorphose. – Secretär Kräuter, über die an Frau Großherzogin zum Ansehen abzugebenden Medaillen. Setzte die Revision der Chronik fort. Mittag [185] Hofrath Vogel, welcher von seiner frühern Ansicht meiner Werke sprach, die er nach näherer Bekanntschaft mit mir nun besser zu verstehen glaubte. Nach Tische Herr Frommann. Über den von ihm herausgegebenen Volksfreund und einige Hin- und Widerreden deßhalb. Schönes Beyspiel von Vicia faba, wobey verkümmerte Haupttriebe die hinter den Cotyledonblättern runden Augen deutlich hervorgetrieben hatten. Umfüllung bey dieser Gelegenheit der früher aufgehobenen Exemplare mit Brandewein. Abends Fräulein Jacobi, merkwürdige Darstellung von Familien- und Gesellschaftsverhältnissen.
24. Revision der Chronik. Den ganzen Morgen damit zugebracht. Herr Chevalier Lawrence um 12 Uhr. Dr. Eckermann zu Mittag. Manches verhandelt. Er berichtete, daß er die Unterhaltungen fortsetze. Anderes auf Engländer und den jungen Prinzen Bezügliches. Ottilie, erzählend von den gestrigen Aufführungen bey Schwendlers, von sonstig Geselligem, dem nächsten Maskenaufzug und dergleichen. Französische Tagesblätter. Abends Oberbaudirector Coudray, von Geschäfts- und geselligen Zuständen.
25. Fortgesetzte Revision der Chronikhefte, sowohl für mich als mit John. Zelter sendete die Briefe von 1828. Das Jahr 1828 und 29. Nach Herrn von Gagerns Rubriken in Parallel gestellt. Jene [186] Correspondenz Johnen übergeben. Mittag für mich. Revue Française No. 12, Novbr. 1829. Vorzüglich schöner Aufsatz über Spanien, vielleicht von Salvandy. Abends Herr Soret, mir seine Arbeiten über Herrn Dumonts nachgelassene Werke vorlegend; eine Arbeit, die ohne tiefempfundene Pietät für den Verstorbenen nicht hätte geleistet werden können.
26. Gestrige Lectüre fortgesetzt. Das Manuscript der Chronik dem Abschlusse näher gebracht. Schreiben an Zelter. Mittag für mich. Hauptsächlich mit der Revue Française beschäftigt. Die Revision der nächsten Absendungen fortgesetzt. Manches beseitigt. Abends allein. Nachher Fräulein Ulrike. Von den nächsten geselligen Zuständen mich unterhaltend. Von Herrn Soret mitgetheiltes Manuscript, Herrn Dumonts Reise von London nach Paris und dortigen Aufenthalt betreffend. – Herrn Factor Reichel, mit Rücksendung einer gewünschten Correctur, Augsburg.
27. Fortgesetzte Revision des Tagebuchs. Revue Française. Nebenstehendes: Herrn Professor Göttling, Brief und 29. 30. Theil meiner Werke. – Mittag Dr. Eckermann. Einiges über sein Geschäft mit den Engländern und dem kleinen Prinzen. Sonstige Bemühungen. Verzeichnung an den Unterhaltungen. Fortgelesen an der Revue Française. Herr Canzler von Müller mancherley, [187] besonders aber von dem neulichen geistreichen Feste bey Schwendlers erzählend.
28. An den Chroniken, Concepte und Abschriften. Mein Sohn referirend von der Probe gestern Abend. Geh. Hofrath Helbig eine Sendung von Artaria überbringend. Eine Forderung von Levrault von Straßburg einreichend. Die Gesundheitszustände der Frau Großherzogin-Mutter besprechend. Frau Großherzogin und Demoiselle Mazelet. Mittag für mich. Absolvirte die Revue Française. Die eingekommenen französischen Tagesblätter; der Globe hatte sich für täglich erklärt. Studirte nachher den von Geh. Rath Stiedemann mir übersendeten amtlichen Bericht über die dießjährige Versammlung der Naturforscher in Heidelberg. Alles sehr erfreulich, nur noch immer nichts als Monologe. Nicht zwey Forscher, die zusammenarbeiten und wirken. Abends Ihro Königliche Hoheit der Herr Großherzog. Später obige Lectüre fortgesetzt. Poetische Blicke.
29. Fortleitung. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Professor Zelter, Berlin. – Abschluß der Chroniken. Mittag für mich. Gegen Abend Fräulein Jacobi und Professor Riemer. Erstere wegen einem nach Frankfurt zu sendenden Brief anfragend. Sodann nebst dem Herrn Professor über den vorseyenden Maskenzug sich unterhaltend. [188] Ich fuhr fort an die poetische Aufgabe zu denken.
30. Die Wellersche Angelegenheit gefördert und abgeschlossen. Sendung von Frau Fürstin von Wolkonsky kam an. Auch ein Schreiben von Murray aus London mit einem Byronschen Manuscript. Lieber zeigte seine restaurirte alte Costumes des 16. Jahrhunderts vor. Herr von Münchhausen ließ sich anmelden. Der Zimmermann Bergmann, Schüler der Baugewerken-Schule, brachte ein Modell eines ökonomischen Landhauses. Von Jena kamen die Proben des Abdrucks der Pflanzenmetamorphose mit Übersetzung. Secretär Kräuter brachte Klagen an wegen der zu erduldenden großen Kälte bey Ausleihung der Bücher. Mittag Herr von Münchhausen von Herrengosserstedt und Ottilie. Unangenehme Bemerkung für Jagdlustige, daß die Schnepfen in Frankreich in großer Anzahl getödtet werden, deßhalb im Frühjahr bey uns von diesen vorübereilenden Gästen wenige zu erwarten sind. Bemerkungen über sonstige und gegenwärtige Bezüge der Gutsbesitzer zu den oberen Behörden. Tischer Kolster hatte die colossale Meduse aufgespannt gebracht. Manches dem Abschluß und sonstiger Förderniß näher geleitet. Gegen Abend 24 Grad Kälte. Im Theater war der Stern von Sevilla mit Beyfall gegeben worden. – Herrn Dr. Weller, Abschrift [189] des Rescripts mit Verordnung, Jena. Geburtstagschreiben an die Frau Großherzogin-Mutter.
31. Poetisches eingeleitet. Mehrere Concepte dictirt. Wölfchen übte sich im Durchzeichnen. Prinz Carl und Hofrath Soret. Letzterem legte ich die Druckbogen zur Metamorphose vor. Mittag Dr. Eckermann. Der Engländer Seymour hatte meine Biographie zu übersetzen angefangen. Es wurden einige Hefte vorgelegt, die sich, soweit man eine fremde Sprache beurtheilen kann, gut lesen ließen. Das colossale Medusenbild veranlaßt immer mehr Bewunderung. Abends Herr Canzler von Müller. Sodann Coudray, dem ich die griechischen Costumes vorwies. Meine Frau Tochter produzierte sich in ihrem eleganten Ballkleide. Wölfchen unterhielt sich und mich auf mancherley Weise. Nachts 21 Grad Kälte.
Februar
1. Nebenstehendes: Herrn Factor Reichel, nach Augsburg, Manuscript zum 32. Bande. An denselben einen Brief zur Anmeldung. – Einiges Poetische. Brief von Sieber aus Paris, so verrückt wie eine gedruckte Beylage. Hier kann man nicht sagen, in diesem Wahnsinn ist Methode, aber dieser Wahnsinn beherrscht ein unglaubliches Wissen. Mittags allein. Abends Oberbaudirector [190] Coudray. Hernach Wölfchen. Die Vorbereitungen im Hause und in der Stadt zu dem morgenden Maskenzug gingen lebhaft fort. Professor Riemer sendete seine wohlgerathenen Gedichte.
2. Einiges Poetische. Dr. Weller, zufrieden, dankbar für die neuste Entscheidung seiner Lage. Professor Göttling gleichfalls mit den letzten Anordnungen zufrieden. Hofrath Döbereiner. Wurden sämmtlich zu Tische gebeten. Das Diplom der Warschauer Gesellschaft war angekommen. Bey Tische mancherley Verhandlungen. Einiges von der letzten Zusammenkunft in Heidelberg. Einiges philologische Neue. Jenaische sociale Verhältnisse. Absichten die Besitzungen der Erholung zu erweitern und zu verbessern. Sodann für mich. Abend die Familie maskirt, zum Balle vorbereitet. Im Laufe des Tages waren die in Dresden von den Actionärs gewonnenen Gemälde angekommen.
3. Mein Sohn gab Nachricht von den Ereignissen der Nacht. Alles war glücklich und gut abgelaufen. Französische Tagesblätter. Betrachtung inwiefern der Le Globe und Le Temps nebeneinander bestehen und wie sich ihre Vorzüge gegeneinander verhalten. Betrachtung der eingesendeten Gemälde. Geborne schöne Talente, Bemühung, Fleiß, manches Lobenswürdige und doch [191] zuletzt nur kümmerliche Resultate. Daran ist die neue Zeit schuld, es ist nichts Munteres in den jungen Leuten. Die Sehnsucht wird durchaus als das Letzte aller Dinge gepriesen, und überall zeigen sich wo nicht kranke doch deprimirte Gemüther. Dabey haben sich Künstler und Kunstfreunde das Wort Ernst angewöhnt; sie sagen, es sey diesen Künstlern Ernst, das heißt aber hier weiter nichts als ein starrsinniges Beharren auf falschem Wege. Einiges Poetische. Mittag Dr. Eckermann und Wölfchen. Wiederholung der Geschichte des Festes. Ottilie erzählend von ihrer Seite. Abends für mich. Mémoires de St. Simon. Französische Tagesblätter. – Herrn Frommann, mit einem revidirten Exemplare der Metamorphose, Jena. Herrn Hofrath Meyer Billet.
4. Einiges Poetische. Hofrath Vogel. Gesundheitszustand der Frau Großherzogin-Mutter. Andere persönliche und Hofverhältnisse. Ihro Kaiserliche Hoheit und Demoiselle Mazelet. Mittag für mich. Fortgesetzte Studien und Betrachtungen über mancherley Gegenstände. Abends Gräfin Line, Fräulein Jacobi. Herr Oberbaudirector Coudray und Wölfchen. Die Gemälde von Dresden an die beyden durchlauchtigsten Fürstinnen gesendet. Interessante Mittheilung von Herrn Soret. Früh Herr Monday, Engländer.
[192] 5. Einiges Poetische. Antwort an Herrn von Quandt dictirt. Nebenstehendes: Herrn Oberschenk von Vitzthum hier. – Manches geheftet und geordnet. Herr Hofrath Vogel, Befinden der Frau Großherzogin-Mutter. Die Schmellerischen Porträte bis auf das letzte numerirt und catalogirt. Mittag Walther, welcher viele musikalische und andere Faxen machte und sehr unterhaltend war. Recension des Traité de haute composition musicale par A. Reicha. Zeitschrift Cäcilia, 11. Band, Heft 42. Manches andere Vorliegende bedacht. Herr Canzler von Müller. Dazu Ottilie. Unterhaltung über das letzte große Maskenfest.
6. Einiges Poetische. Nebenstehendes: Herrn von Quandt nach Dresden. – Sonstige Ordnung, Einheften und Vorbereiten. Nachricht von dem großen Eisgang der Seine. Der Großherzog in Erwiderung meines Geburtstagsschreibens. Mittag Hofrath Vogel. Brachte Meckels System der vergleichenden Anatomie. Nach Tische mein Sohn, Festzug auf morgen im Fürstenhause ankündigend. Ich fuhr in mancherley Thätigkeiten und Betrachtungen fort. Zeichnungen der Enkel, welche gut ausgefallen waren. Abends entsagte Wölfchen auf meinen Rath der Euryanthe, dagegen spielte ich Domino mit ihm.
7. Nebenstehendes: Dem Herrn J. Busch, Artillerie- Wirthschafts-Fourier, Dresden. – Einiges [193] Poetische. Sonstige Concepte. Mein Sohn einige Requisiten zum Maskenzug verlangend. Ihro Königliche Hoheit der Herr Großherzog. Fortgesetztes Gespräch von gestern. Mittag Dr. Eckermann. Aufmunterung desselben zu Fortsetzung und Vollendung seines poetischen Geschäftes. Mémorial de Sir Hudson Lowe, von Frau Großherzogin gesendet. Mein Sohn mit den Kindern präsentirte sich zur Maskerade gehend, welche sich auf dem Hinweg zum Schloß der Frau Großherzogin-Mutter im Fürstenhause vorstellten. Blieb für mich. Das zunächst zu fördernde Poetische durchdenkend.
8. Mémorial von Hudson Lowe, mit sorgfältiger Sammlung der vorhandenen Notizen geschrieben, sehr gut vorgetragen. Auf alle Fälle eine Composition. Man sieht von vorne herein noch nicht deutlich zu welchen Zwecken. Einiges die Separatacten zu bilden und zu ordnen. Mittag Hofrath Meyer. Die neuangekommenen Kunstwerke vorgelegt. Abends Oberbaudirector Coudray. Neue Eisenbrücke in Bamberg. Noch einiges über die durchgeführte Maskerade. Mémorial de Hudson Lowe. Vorher Aushängebogen des 3. Bandes der de Witischen Confessionen.
9. Einiges Poetische. Revision von Concepten. Secretär Kräuter kam, eine alte Forderung der Herren Levrault in Straßburg zu berichtigen. Mittag [194] Wölfchen. Das Mémorial de Hudson Lowe geendigt. In Meckels System der vergleichenden Anatomie gelesen und die Erinnerungen angefrischt. Abends Professor Riemer. Wiederholung des Maskenzugs. Verschiedene Gedichte. Wirkung derselben und Sonstiges. Ich theilte ihm das bisher Vorgekommene mit. Auch die Verrücktheiten von Sieber aus Paris gesendet.
10. Die Cottaische Angelegenheit wegen des Nachdrucks nochmals überlegt. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Geh. Rath von Müller, hier. Herrn Oberbaudirector Coudray, die Nachricht von der Bamberger Hängebrücke zurückgesendet. – Einiges Poetische. Mittag Dr. Eckermann. Einiges über die Engländer, ihr Verweilen, Abreisen, Wiederkommen und Betragen. Die Krankheit der Frau Großherzogin war bedenklicher geworden. Ich setzte das Nothwendigste fort. Herr Geh. Rath von Müller. Wölfchen las mir die ersten Acte des blauen Ungeheurs vor. Später las ich die letzten.
11. Früh Nachrichten von dem Befinden der Frau Großherzogin, das sich nicht sonderlich gebessert hatte. Kam ein Packet von Reichel an. Ein anderes von Graf Sternberg. Das Nöthige wegen beyder besorgt. Mittag speiste Walther mit mir. Wolf kam nach Tische, und der Narrenspossen war kein Ende. Blieb nachher für mich. Die [195] französischen Zeitungsblätter wie gewöhnlich. Den Unterschied der ästhetischen Urtheile des Temps und des Globe. Jenes ist sehr rein und natürlich, augenblicklich der Sache gemäß; in diesem sieht man mehr geschichtliche Kenntniß, und das Urtheil erhält daher eine andere Basis und Wendung. Die Sorge für das Heil unsrer Frau Großherzogin-Mutter ward etwas gemildert. Notiz von einem artesischen Brunnen, der den Marseillern auf einem ihrer bedeutenden Plätze St. Ferréol gelungen war. Bey dieser Gelegenheit schlug ich die malerische Fußreise durch's südliche Frankreich von C. F. Mylius nach.
12. Einiges Poetische. Briefconcepte und Munda. Mittag Wölfchen. Die Angelegenheit und Acten des Prager Museums durchdenkend und arrangirend. Abends Professor Riemer. Die tolle Sieberi sche Ankündigung zu munterer Betrachtung durchgegangen.
13. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Geh. Rath von Cotta nach München. Herrn Varnhagen von Ense, Brief und Packet, Berlin. – Anderes vorbereitet. Poetisches behandelt. Hofrath Vogel, Befinden der Frau Großherzogin-Mutter. Mittag allein. Das kleinere Italiänische Portefeuille durchgesehen. Poetisches fortgesetzt. Kirchners letzter Bericht von Paris an die Oberbaubehörde.
[196] 14. Den eingegangenen Bericht gelesen und überlegt. Einiges Poetische. Sonstiges Geforderte. Das kleine Niederländische Portefeuille. Schreiben des Herrn von Vitzthum. Mittag Dr. Eckermann und Wölfchen. Verscheiden der Frau Großherzogin gegen 2 Uhr. Wurde geläutet. Ottilie und Ulrike kamen. Später Herr Soret, auch Hofrath Vogel. Abends für mich. Mancherley Vorbereitungen.
15. Einige Concepte, Munda, Poetisches. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter, Berlin. – Sendung von Rochlitz: Für Freunde der Tonkunst. Mit Ottilien spazieren gefahren. Speiste Wölfchen mit mir. Herr Hofrath Vogel über die nächsten Zustände berichtend. Herr Hofrath Soret, mit einer freundlichen Botschaft von der Frau Großherzogin. In Rochlitz verschiedenes mit Antheil und Beyfall gelesen. Einige Portefeuilles Zeichnungen und Kupferstiche durchgesehen und mit näherm Urtheil betrachtet. Einiges Poetische vorbereitet.
16. Nebenstehendes: An Frau Großherzogin zum Geburtstag. – Von Halle ein Missionsbericht mit Niemeyers Porträt. Hermes 32. Band, 2. Heft. Hofrath Bachmann von Jena ließ sich melden. Im Globe eine Anzeige von deutscher Litteratur gab zu eignen Betrachtungen Anlaß. Hier ist nämlich nur vom augenblicklich Wirkenden die Rede, vom fortdauernd Wirksamen nicht; deßwegen [197] sieht die deutsche Litteratur viel magerer aus als sie ist, und auf diesem Wege erfahren die fremden Nationen nur das Geringste von uns. Die Franzosen geben uns viel deutlichern Begriff vom Nachwirkenden, Erlöschenden, wieder Aufflammenden, Andringenden, Abgelehnten, Eindringenden als hier geschieht, wo überhaupt nur von der Tageswelle die Rede ist. Spazieren gefahren mit Ottilien. Mittag für mich. Das altdeutsche Portefeuille durchgesehen. Einiges disponirt zu nächster Ausführung. Abends Herr Canzler von Müller. Sodann Coudray, die Zeichnungen des errichteten Katafalks vorlegend. Hofrath Vogel, Nachrichten aus dem Trauerhause.
17. Poetisches disponirt. Rochlitz, Für Freunde der Tonkunst, 3. Theil. Mit Ottilien um 12 Uhr spazieren gefahren. Mittag Dr. Eckermann. Wir besahen nach Tische das Niederländische Portefeuille. Dazu kam Herr Hofrath Soret, einiges in Auftrag Ihro Kaiserlichen Hoheit überbringend und vermeldend. Abends für mich. Spielte mit Wölfchen Domino. Friedrich war im Fürstenhause gewesen. Referirte von dem Anstand der Ausstellung der Fürstlichen Leiche.
18. Die Bestattung war morgens früh 4 Uhr vor sich gegangen. Friedrich erzählte davon. Nachher Wölfchen, der mit der Familie von oben zugesehen hatte. Herr Léon de la Borde übersendete [198] das erste Heft Du Voyage de L'Arabie Pétrée, das uns mit einem nie gesehenen, Sinne verwirrenden Zustand bekannt macht. Nebenstehendes: Herrn Factor Reichel, Augsburg. – Ich fuhr mit Ottilien spazieren. Einiges Bedenkliche besprechend. Mittag Wölfchen. Gegen Abend Herr Canzler von Müller, von der Function des heutigen Morgens erzählend, auch einen biographischen Aufsatz der Heimgegangenen besprechend. Nachher Fräulein Jacobi. Gleich nach Tische Frau von Gerstenbergk. Abends mit Wölfchen Domino gespielt. Ich hatte in den Zwischenzeiten des Herrn de la Borde 1. Heft und die kurze Beleuchtung der Tafeln durchgelesen.
19. Briefconcept mit John. Anmeldung der Frau Großherzogin. Leipziger Verzeichniß der 22. Kup ferstich-Auction. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Hofrath Meyer zu Tische. Mit ihm die la Bordischen Kupfer besehen. Anderes besprochen und eingeleitet. Professor Riemer um 6 Uhr. Zeigte demselben die la Bordischen Blätter vor, und ward anderes auf Litteratur, deren Förderniß und Hinderniß Bezügliches besprochen. Besonders die Möglichkeit, daß eine Parthey ein Werk dergestalt verschreyen kann, daß es weder gelesen noch auf irgend eine Weise benutzt werden darf.
20. Angekommener Kupferstich nach Cornelius, Orpheus [199] vor Pluto im Höllenreiche vorstellend, eröffnet und studirt. Der früher angekommene Brief von Boisserée mit Vergnügen, als eine wahrhaft freundschaftliche Communication, durchgedacht. Mittag Herr Hofrath Vogel. Er erwartete den Abdruck seines Werkes. Andere Zeit-, Tages-, Hof- und Familienverhältnisse durchgesprochen. Abends Oberbaudirector Coudray, den Vorschlag zu einem Katafalk in der Kirche vorlegend. Wir sahen das Raphaelische Portefeuille durch, woran er sich sehr ergötzte. Später Wölfchen.
21. Poetisches, Concept und Mundum. Manches vorbereitet und eingeleitet. Um 12 Uhr Prinz Carl und Herr Hofrath Soret. Wölfchen zeigte seine Kupfer vor. Mittag Dr. Eckermann. Ordnete manches. Bereitete anderes vor.
22. Nebenstehendes abgesendet: An die Direction des Deutsch-Amerikanischen Bergwerk-Vereins, Elberfeld. An die Frau Großherzogin, den Kirchnerischen Brief in Abschrift. An die Oberbau-Direction denselben Originalbrief zurück. – Poetisches, Concept und Mundum. Der Herr Gesandte von Schröder und Herr von Vitzthum. Billet von Frau von Pogwisch, näher zu betrachten. Mittag Ottilie und Walther. Sodann Herr von Müller, welchem den Münchner Kupferstich vorwies. Er brachte einen sehr einsichtigen Aufsatz gegen die Franzosen zu Gunsten [200] der Königl. Bayerischen Dichtungen. Besprach einiges von dem Unternommenen zum Andenken der Höchstseligen Frau Großherzogin. Nachher Wölfchen bis spät.
23. Einiges Poetische, Mundum. Nebenstehendes in Bezug auf Bibliotheksangelegenheiten: An Frau von Pogwisch, hier. – 25 Thaler von der Casse zu Förderung eines litterarischen Unternehmens. Ottilien die Frommannische Korbrechnung bezahlt. Verschiedenes geheftet und das Nächste beschaut und überlegt. Mittags allein. Das nächste Poetische durchgeführt. Abends die weiteren Plane bedacht. Niemand war gekommen.
24. Mein Sohn beschäftigte sich mit John, die Expedienda zu absolviren. Munda der Concepte von gestern Abend. Neues partielles Schema. Schmeller seine Abwesenheit entschuldigend. Major von Knebel sendete einen schon früher verfaßten Aufsatz über das Leben und die Weisheit des Epikur. Vermeldete, daß eine neue wohlfeilere Ausgabe seiner Übersetzung des Lukrez im Werke sey. Herr von Schröder, russischer Gesandter. Neuste Verhältnisse, besonders des französischen Staates. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag Dr. Eckermann. Vom gestrigen Concert bey Melos. Verhältnisse und Studien der Engländer. Nach Tische den Münchner Kupferstich vorgezeigt. Sodann Fräulein Frommann. Dazu Hofrath Soret. [201] Zeigte denselben gedachtes Kupfer und das erste Heft von Herrn de la Borde Arabia Petrea. Später Fräulein Jacobi. Familien- und Weltverhältnisse. – Herrn Dr. Weller, Zurücksendung von 6 Bibliotheksquittungen.
25. Poetisches, Concept und Mundum. Um 12 Uhr die Frau Großherzogin und Demoiselle Mazelet. Mittag Hofrath Meyer, besahen das Plutonische Reich von Cornelius und stellten sorgfältige Betrachtungen darüber an. Herr Canzler von Müller. Die Relation des Globe vor Gericht gefordert. Ich las gleich das erste Stück. Worauf dieses geschehn; der Artikel freylich stark und stellt die Existenz der Bourbonischen Familie in Frage. Man hat ihnen lange nachgesehen, und sie sind immer kühner geworden. Blieb für mich und las Meursii Creta etc.
26. Geschäftssachen expedirt: Herrn Hofrath Meyer, hier. Herrn Geh. Rath von Müller. – Einiges geordnet und vorbereitet. Brief und Verzeichniß, ausgestopfte Thiere und Balge betreffend, von Naturalienhändler Frank durchgesehen. Um 12 Uhr mit Herrn Professor Riemer spazieren gefahren. Wir besprachen Charakter und Verdienst der neuern Philologen der verschiedenen Nationen, besonders des vergangenen und gegenwärtigen Jahrhunderts, durch. Er speiste Mittag mit mir. Ich zeigte ihm das Kupfer von [202] Orpheus Höllenfahrt, das uns manche Betrachtungen über die mit Leidenschaft sich retardirende deutsche Kunst zu machen Gelegenheit gab. Blieb Abends allein. Überlegte das nächste Poetische.
27. Angenehme Sendung von Göttling. Zeugniß seiner Genesung. Das nächste Poetische, Concept und Mundum. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Major von Knebel, Zurücksendung eines Manuscripts mit Brief. Herrn Professor Göttling, Jena. – Allein spazieren gefahren. In den untern Garten. Die Wiese war überschwemmt. Ein Schwan zog gleichmüthig auf der Fläche umher. Um's Webicht. Mittag Hofrath Vogel. Polizeyliches, besonders über preussische Geschäftsform und die dadurch bewirkten Administrations-Vortheile. Vorher Fräulein Seidler; die Angelegenheit der jungen Facius und die Dresdner Verhältnisse besprechend. Einiges Poetische fortgeführt. Manches Antiquarische. Ein Promemoria mit Verzeichniß von Büchern den Landfrauen nützlich.
28. Anfang des Aufsatzes zu Ehren der verstorbenen Frau Großherzogin von Herrn Geh. Rath von Müller durchgesehen und gebilligt. Die Göttlingischen Anmerkungen zur vorigen Sendung durchgesehen und benutzt. Demoiselle Seidler; die Angelegenheit der Angelika Facius nochmals durchgesprochen. Kupferstich nach der Jubiläumsmedaille, Gedicht und Prosa zum Chaos, communicirt [203] von Ottilien. Fuhr allein spazieren. Mittag Herr Geh. Hofrath Helbig. Einige Angelegenheiten durchgesprochen und abgethan. Um 6 Uhr Herr Geh. Legationsrath von Conta. Die Cassler Angelegenheit mit ihm besprochen und sonstige Publica; ferner gab er Nachricht von seinen geognostischen Wanderungen in dem dortigen wundersamen Gebirge. Mit Wölfchen Domino gespielt. Dr. Eckermanns Gedicht für München. – Herrn Geh. Rath von Müller, seinen Aufsatz zurück. Herrn Professor Riemer, den 37. Band meiner Werke zur Durchsicht.
März
1. Poetisches, Concept und Mundum. Obiges Gedicht nochmals gelesen. Für Hofrath Voigt einige Bibliothekszettel unterzeichnet. Spazieren gefahren mit Wölfchen in den untern Garten. Das Wasser war in die Ufer zurückgetreten. Um's Webicht. Mittag Hofrath Voigt und Dr. Eckermann. Über Naturgeschichte, ein Werk, welches der Erstere übernommen, Philosophie der Natur, Zoologie, Kupferwerke, ausgestopfte Thiere und Bälge von Leipzig angeboten. Sonstige persönliche Verhältnisse. Gegend Abend Gräfin Line von Egloffstein. Sodann Frau von Diemar und Schwiegerin. Ferner Herr Canzler von Müller. Einige Desiderata durchgesprochen.
[204] 2. Ungewöhnlich hoher, diesen Winter seltener Barometerstand von 28 Zoll. Congruirender Nord- und Ostwind, konnte jedoch den bewölkten Himmel nicht frey machen, woraus eine fortgesetzte trübe Regenzeit auch für's laufende Jahr augurirte. Alles trocknete schnell. Poetisches. Concept und Mundum. Herr Oberhofmeister von Motz, wegen meiner Briefe an die Höchstselige Frau Herzogin. In den vordern Zimmern aufzuräumen angefangen. Mittag für mich. Weiter aufgeräumt und einiges aufgefunden. Indessen wurden meine hintern Zimmer angefrischt. Oberbaudirector Coudray, Nachricht gebend von dem Eisgang der Werra und Saale. Beredung wegen einer Thüre, auch neuen Stufen in den untern Garten. Herr Professor Riemer. Manches Grammatische und Kritische verhandelt. Ihro Hoheit der Großherzog. Die oben gemeldeten Briefe waren versiegelt an mich gekommen. Den 37. Band mit Riemer besprochen. – Herrn Canzler von Müller, eine kleine Note für Herrn von Gagern. An Ottilien, Anfrage wegen des Trauerblatts des Chaos. An Herrn Professor Zelter, Berlin.
3. Poetisches, Concept und Mundum. Das zweyte reinere Mundum gefördert. Manches vorbedacht. In die vordern Zimmer gegangen. Manches geordnet. Mit Eckermann spazieren gefahren. Sein Gedicht durchgesprochen. Er speiste mit mir. Nachher [205] fortgesetzte Ordnung der Kupfer und Zeichnungen, auch anderer Dinge. Abends Ottilie von Byrons Correspondenz, auch von der ihrigen referirend. Später spielte mit Wölfchen Domino. – Frau Großherzogin, Verzeichniß der eingegangenen Bücher vom Februar. Herrn Professor Riemer den 37. Band vollständiger.
4. Das zweyte Mundum gefördert, das Ganze noch einmal durchgesehen und durchdacht. Professor Zenker kam von Jena, das neuste Heft der Waarenkunde bringend, da er diese Arbeit Göbels fortsetzt. Zeichenmeister Lieber fragte wegen der alten Zeichnungen und ihrer Aufbewahrung nach. Buchbinder Bauer; demselben mehreres übergeben. Um 12 Uhr Ihro Königliche Hoheit und Demoiselle Mazelet. Ward das neue Gebäude besprochen. Auch den Frauen ökonomisch nützliche Bücher. Dann einige Vorkommenheiten. Fuhr mit Wölfchen spazieren. Speiste derselbe mit mir. Nach Tische Walther. Posse zwischen den beyden wegen eines zu verabreichenden Geburtstagsgeschenkes. Abends Herr Geh. Rath von Müller. Das Trauerblatt des Chaos durchgesprochen. Ich blieb für mich, sonderte und bereitete manches vor.
5. Das Trauerblatt Chaos mußte noch leider näher überlegt werden, wegen einiger Veränderungen und Zuthaten. John fuhr an dem Hauptmundum [206] fort. Um 1 Uhr Herr Graf Voß, Frau, Tochter und noch eine Dame. Ich sah sie in Erinnerung der Frau von Berg, Mutter der Frau Gräfin Voß. Mittag Hofrath Meyer. Wir besahen das Portefeuille Poussin und Glauber. Professor Riemer, der einiges Theatralische anbrachte. Hofrath Soret, muntere Unterhaltung. Blieb für mich, das Morgende vordenkend.
6. Poetisches, Concept und Mundum. Das Schema umgeschrieben. Anderes eingerichtet und eingeleitet. Revisor Geist brachte das schöne Monstrum von Valeriana phu, Juny 1829. Auch die Zeichnung desselben im grünen Zustande. Ich fuhr am Hauptgeschäft fort. Herr Staatsminister von Fritsch, wegen der hinterlassenen Papiere Serenissimae. Geh. Secretär Müller brachte nachher ein Packet davon. Ich blieb zu Hause, anzuordnen und einzuleiten. Mittag Hofrath Vogel. Seine Bearbeitung staatspolizeylicher Gegenstände. Das große Portefeuille der Italiänischen Schule von Rafaels Zeit an durchgesehen. Abends Oberbaudirector Coudray, das Modell mit den beyden Fürstlichen Profilen bringend, Nachrichten von dem errichteten Katafalk ertheilend. Mit Wölfchen Domino gespielt.
7. Einiges auf die letzte Lieferung Bezügliche. Das Trauerblatt kam an im Reindruck und ward ausgetheilt. Nebenstehendes: Herrn Hofrath von [207] Matthisson, Dessau, die laufenden Nummern des Chaos. Herrn Professor Zelter, Berlin. Herrn Börner nach Leipzig. – Eröffnung der von Paris angekommenen Kiste. Die große Sammlung der Medaillons von Herrn David ausgepackt, in Schubladen geordnet, nicht weniger die angekommenen Bücher durchgesehen. Mittag Dr. Eckermann. Mit demselben das Nothwendigste wegen der letzten Sendung besprochen. Für mich alsdann. Die Sendung näher angesehen. Vorzüglich die gedruckten Werke, die dabey befindlichen Briefe und Zuschriften. Herr Canzler von Müller, Schreiben des Herrn Grafen Reinhard mittheilend und Sonstiges. Herr Oberbaudirector Coudray. Mit demselben über das Angekommene gesprochen, einiges verabredet. Antworten besprochen und vorgewiesen.
8. Nebenstehendes: Herrn Bildhauer David nach Paris. Die Risse an Herrn von Schwendler zurück. – Durch Schuchardt den Handel mit Kaufmann wegen der Büsten besorgt. Weitere Ordnung in die gestrige Sendung. Mit Ottilien ausgefahren. Mittag Oberbaudirector Coudray, welcher verschiedenes von Herrn David und Herrn Favier Gesendete mittheilte. Dagegen ihm einen Theil der angelangten Medaillons vorwies. Wir hatten die sämmtlichen neusten Ereignisse, Kunst- und Geschäftsereignisse durchgesprochen. Fräulein [208] Jacobi. Ihre Abreise, bisherige und künftige Zustände verhandelt. Vorher war Consistorialrath Schwabe dagewesen und hatte mir seine Parentation der Großherzogin gebracht.
9. Brief an Graf Reinhard dictirt. Ingleichen einiges auf Rameau's Neffen Bezügliches. Wölfchen beschäftigte sich mit Durchzeichnen. Um 12 Uhr Herr Hofrath Vogel. Alsdann spazieren gefahren. Mittag Oberbaudirector Coudray. Manches Vorseyende besprochen. Besonders referirte er und communicirte, was schriftlich und im Druck eingelangt war. Ich ließ ihn alsdann einen Theil der Davidischen Medaillen sehen. Beschäftigte mich mit Ansicht und Ordnen der Kupfer, besonders der Landschaften. Abends Professor Riemer; gleichfalls die Davidischen Medaillen angesehen. Manches Litterarische durchgesprochen. Ich verglich ein Kupfer nach dem großen Pariser Kamee mit dem Original, das mitgekommen war. Manches Litterarische durchgesprochen, besonders auch die verschiedenen fragmentarischen Ausgaben altdeutscher Gedichte. Ich las nachher die Tragödie Henri III. et sa cour von Dumas.
10. Waren die Tagebücher von Jena angekommen. Nachricht von dem Rückfall des Bibliothekars. Nebenstehendes: Herrn Factor Reichel nach Augsburg, die 6. Lieferung revidirt, der vierzigste Band im Original. Herrn Granzau nach [209] Cassel. Herrn Notar Mack in Hildesheim. Herrn Dr. Weller, Jena. Herrn Professor Riemer, hier. – Mundum des Graf Reinhardischen Briefes. Anmeldung der Frau von Wolzogen. Van Ghert von's Gravenhage sendete eine academische Rede über Faust. Geh. Canzley-Secretär Müller. Brachte ein Exemplar des neuen Staatskalenders. Ingleichen den Abguß einer alten Medaille von Mohamed II. durch einen Florentiner gefertigt. Ist auf alle Fälle ein bedeutendes Stück. Mit Ottilien spazieren gefahren. Dr. Eckermann zu Tische. Einiges an Kupferstichen geordnet. Frau von Wolzogen. Die französischen durch David eingesendeten Werke theilweise durchgesehen. Man blickt in ein entschiedenes ernstes Bestreben hinein, mitunter von wunderlichen Richtungen. Früh Bezahlung der Gipsköpfe an den jungen Kaufmann.
11. Nebenstehendes: Communicat an Großherzogliche Oberbaubehörde wegen Kaufmanns Quartier.Herrn Geh. Rath von Müller, wegen des Grafen Reinhard Adresse. An Frau von Pogwisch, wegen der zu überlassenden Saamen. – Schreiben des Herrn von Gagern, mitgetheilt von Herrn von Müller. Um 12 Uhr Frau Großherzogin, blieb bis gegen Zwey. Der junge Martersteig von Dresden kommend. Wölfchen speiste mit mir. Nach Tische Herr Canzler [210] von Müller. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray. Über die Dornburger Felsen-Angelegenheit. Die von David eingesendeten Gipsprofile beschäftigten die sämmtlichen Personen, welche heute bey mir eingesprochen. Einiges in den französischen neuen Werken gelesen.
12. Nebenstehendes: Herrn von Cotta, Auszug aus dem von Gagernschen Briefe. Herrn Grafen Reinhard nach Paris, Beylage: die Trauergedichte des Chaos. – Abschrift des Dornburger Promemoria's von Kruse. Einiges mit Schuchardt. Übersetzung des englischen Gedichts von Schmidt durchgesehen. Mit Ottilien spazieren gefahren. Speiste für mich. Ordnete einiges von Kupferstichen und Zeichnungen. Herr Professor Riemer wie gewöhnlich. Er brachte den 37. Band revidirt zurück. Ich überdachte das vielfache Bevorstehende.
13. Nebenstehendes: Herrn Factor Reichel, Augsburg. Herrn Hofrath Meyer, mit einem Fascikel Separatacten. – Gnädigstes Rescript, die auf Großherzogliche Bibliothek zur Verwahrung gesendeten Briefschaften aus dem Nachlaß der Höchstseligen Großherzogin-Mutter betreffend. Ich ließ mir solche einliefern. Um 12 Uhr Herr Zahn von Berlin, welcher nach glücklich vollendetem 10. Hefte seiner pompejanischen Mittheilungen wieder nach Italien zu gehen gedenkt. Mittag Hofrath Vogel. Über die Einwirkung des [211] Brownischen Systems auf die Heilkunst und Sonstiges. Vorher Demoiselle Jacobi und Bruder in Jena studirend. Abends für mich. Die neuen Hefte von Faust durchgelesen.
14. Nebenstehendes: An Frau Großherzogin Kaiserliche Hoheit. Billet an Zahn, durch Schmeller.Herrn Philipp Jacob Marstaller in Hamburg. – Einladungen auf Mittags. Herr Hofrath Vogel. Herr Hofrath Soret und der Prinz. Ersterem zeigte ich die durch ...... angekommenen Werke. Der Prinz war mit seinem Herrn Vater auf dem Bibliotheksmuseum gewesen. Hatte sich der schönen Elfenbein-Arbeiten erfreut. John schrieb am Faust ab. Mittag Herr Zahn und Oberbaudirector Coudray. Nach Tische Schmeller, Verabredung wegen des Zahnischen Porträts. Man wies die Schmellerischen Porträte vor. Gegen Abend Herr Canzler. Kamen Serenissimus dazu. Blieb für mich, einiges durchzusehen und vorzubereiten.
15. Einiges Poetische, Concept und Mundum. Schreiben von Hofrath Soret wegen Zahn. Antwort nebenstehend: Herrn Hofrath Soret, hier. – Die Abbestellung angenommen. Hofrath Meyer brachte die Acten wegen Kaufmanns Gipsen zurück. Betrachtete mit demselben den Abguß des Pariser großen Kamees. Herr Oberhofmeister von Motz, welcher nach Berlin gesendet ward. [212] Herr Dr. Weise von Freyberg. Mittag die Herren Zahn und Coudray. War bey Sonnenschein vorher in den Garten gegangen. Sie aber waren nach Belvedere gefahren. Blieben lange beysammen. Besprachen vieles auf Kunst und Alterthum Bezügliches. Abends Herr Soret. Erklärte ihm die oberaufsichtlichen Verhältnisse in Jena und hier.
16. Der junge Martersteig brachte einige Zeichnungen, Schmeller das Porträt von Zahn. Verabredung wegen einer Reise meines Sohns. Herr Zahn und Oberbaudirector Coudray waren nach Tiefurt gefahren. Mittagsessen im Kränzchen dem Fremden zu Ehren. Speiste Herr Rothe, der Hofmeister meiner Enkel, mit mir. Nach Tische Dr. Eckermann. Gegen Abend Professor Riemer. Herr Zahn, Abschied zu nehmen. Gab Kenntniß von seinem lithographischen Verfahren in Berlin. Sodann für mich, das Nächste durchdenkend.
17. Die Zahnischen Nachbildungen einige Hefte durchgesehen. Überlegte eine Anzeige derselben. Anderes geordnet und eingeleitet. Mittag Dr. Eckermann. Recapitulation der dreyzehn biblischen Statuen. Auch aß Wölfchen mit. Nach Tische Fortsetzung der morgendlichen Studien, zu den vielfachsten Betrachtungen nach allen Seiten hin genöthigt. – Herrn Dr. Weller nach Jena, Quittungen zurück.
[213] 18. Poetisches revidirt. Dem jungen Martersteig die Zeichnungen zurück. Überlegung was wegen Zahn nach Wien an Deinhardstein gelangen könnte. Herr Chandler, ein Engländer, der schon vor'm Jahr hier gewesen und uns wieder besuchte und Nachricht gab von den in England sich wieder befindenden Weimarischen Gästen. Nach 12 Uhr Frau Großherzogin, Demoiselle Mazelet. Ich überreichte die kleine Büste des Prinzen Wilhelm. Berichterstattung, neue Aufträge. Mittag für mich. Nach Tische die Zahnischen letzten Lieferungen vorgenommen. Gegen Abend Herr Oberbaudirector Coudray. Über des Mathematiker Vents Gesuch gesprochen. Zeigte mir derselbe einen Vorschlag zu einer neuen Thüre in den untern Garten.
19. Den Bericht wegen der Kaufmannischen Wittwe ajustirt. Verschiedenes an Buchbinder Bauer abgegeben. Herr Geh. Hofrath Helbig, wegen des Maler Kaisers und anderer Angelegenheiten. Mit Hofrath Meyer spazieren gefahren. Derselbe speiste mit mir, auch Wölfchen. Wurde das Bild von Kaiser ausgepackt, durch schlechte Verwahrung beschädigt. Liebern zum Restauriren übergeben. Herr Hofrath Soret. Herr Professor Riemer. Mit demselben einige Dubia von Diderots Neffen abgethan. –Herrn Professor Zahn in Berlin, Unter'n Linden No. 69.
[214] 20. Oberaufsichtliche Concepte und Munda. Um 12 Uhr Herr Weiß aus Brüssel, Entwurf und Proben von einem neuen geographischen Atlas vorlegend. Geh. Hofrath Helbig, wurde ihm das Kaiserische Bild und Beschädigung vorgezeigt, auch solches an Lieber zurückgegeben. Mit Wölfchen spazieren gefahren in den untern Garten, dann um's Webicht. Mittag Hofrath Vogel, seine schöne, mit dem Großherzoglichen Chiffre bezeichnete Dose vorweisend. Gegen Abend Geh. Rath von Müller. Später bey Wölfchen, welcher wegen Verkältung im Bette lag. Hernach Serenissimus. – Unterthänigster Bericht wegen Kaufmanns Wittwe.
21. Poetisches Concept und Mundum. Die gestrigen Expeditionen völlig abgethan. Nebenstehendes ausgefertigt und abgesendet: Großherzogl. Sächs. Cammer, Communicat. Herrn Professor Göttling, Verordnung mit mehreren Quittungen. Herrn Hofrath Voigt, Jena, mit Saamenkörnern. – Dr. Eckermann zu Tische. Über die vorseyende Reise gesprochen. Absicht und Hoffnung der Reisenden sowie der Zurückgebliebenen. Gemma von Art, Trauerspiel von Thomas Bornhauser, gelesen und beurtheilt. Hübsche Localität, Sitteneinfalt, die gefällt. Poetisch-rhetorische glückliche Stellen; aber allem diesen der absurdeste Tyrann entgegengesetzt, wodurch [215] der Gang des Stückes und dessen Abschluß widerwärtig wirkt und keineswegs tragisch ist. Zeitig zu Bette.
22. Poetisches Concept und Mundum. In der zweyten Reinschrift vorgerückt. Das noch Übrige zum Ganzen durchgedacht. Herrn von Müllers Gedächtniß der hingegangenen Frau Großherzogin. Sehr wohl gerathen. Ottilie brachte noch einige Trauergedichte. Consultation deßhalb. Büchersendungen. Der Vossische Shakespeare 9. Bandes 1. Abtheilung. Kefersteins Deutschland 6. Bandes 3. Heft. Der Panzerische Büchercatalog. Unterhaltungen und Mittheilungen von und für Bayern, Nürnberger Zeitschrift. Diplom als Ehrenmitglied des Industrie- und Cultur-Vereins daselbst. Mittag für mich. War eine Sendung Börners von Leipzig angekommen. Ihre Betrachtung gab mir viel Vergnügen und neue Kenntniß. Abends Demoiselle Jacobi, welche von ihrer Nachhause-Reise Nachricht gab.
23. Nebenstehendes nochmals überlegt und ausgefertigt: Herrn Geh. Rath von Müller, hier, seine Gedächtnißschrift auf die Höchstselige Großherzogin zurückgesendet. An Ottilien, ein abzulehnendes Gedicht. Herrn Geh. Hofrath Helbig, Promemoria über das schlecht gepackte Gemälde von München. – Einiges zu Zahns Pompeji. Im Poetischen fortgerückt. Hofrath [216] Vogel über desselben Werk, worin ich gestern Abend noch gelesen. Die Aushängebogen sind bis g eingegangen. Ausgefahren mit Hofrath Meyer. Er speiste mit mir. Wir beschauten die angekommenen Blätter von Leipzig, auch den zweyten Probedruck von der Kreuzführung. Besprachen einiges Materielle die Zeichenschule betreffend. Sodann Herr Canzler, manches Vorliegende, besonders seine sehr wohlgerathene Trauerrede auf die Höchstselige Herzogin. Herr Professor Riemer. Wir gingen Diderots Neffen durch und berichtigten diesen Band. Ferner ein nachgekommenes Trauergedicht. Auch Concepte einiger Briefe.
24. Nachricht von Herrn Parish in Hamburg, das Kästchen sey mit der fahrenden Post abgegangen. Ich wendete mich zu dem Vorwort, welches ich versprochen hatte. Dictirte einiges deßhalb. Suchte die Briefe von Carlyle auf und richtete das Ganze im Sinne zurecht. Gestern Abend hatte ich noch Kefersteins Deutschland 6. Bandes 3. Heft gelesen. Die alten Harzer Erinnerungen, hier durch trockene Worte aufgefrischt, machten mir viel Vergnügen. Ein Amerikaner Harrisson, empfohlen von Herzog Bernhard, meldete sich. Mundum des Briefs an Herrn von Deinhardstein. Mittag Dr. Eckermann. Die Angelegenheit von Carlyle besprochen. Einiges von den angekommenen Kupfern und Zeichnungen besehen. Herr [217] Canzler von Müller. Abends Professor Riemer. Gingen den 36. Band abschließlich durch. Ich las das wunderliche Büchlein, der todte Esel und die guillotinirte Frau. Der Verfasser Janin besitzt genugsam, was man Welt- und Menschenkenntniß heißt, auch hat er sich mit dem Kehricht einer großen Stadt genugsam bekannt gemacht und, um die neuste Art der Autoren, welche sich mit dem Abscheulichen abgeben, zu parodiren, sich selbst ganz im Ernste dieses Verbrechens an der Menschheit schuldig gemacht. Übrigens kann man ihm Findungs- und Erfindungstalent nicht absprechen, er hat die vermaledeytesten Motive auszuspüren gesucht, sie aber geistreich und kunstreich zu seinen Zwecken zu nutzen gewußt. Sehr Weniges ist unwahrscheinlich, und das muß man ihm durchlassen, weil er sonst nicht auf dem kürzesten Weg zu seinem Zweck gelangt wäre.
25. Einiges Nothwendige fortgeführt. Herr Harrisson aus Virginien, empfohlen von Herzog Bernhard. Frau Großherzogin, Demoiselle Mazelet. War von der Untersuchung der Dornburger Felsspalte die Rede. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog, der Erbprinz mit Herrn Soret und Coudray waren dagewesen. Ich las in dem Roman Cinq-Mars.
26. Poetisches Concept und Mundum. Dank an Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin für [218] die an Alma geschenkten Spielsachen. Stammbuch der Demoiselle Jacobi zum Abschiede. Einige alte Schriften eingesehen, auf Herculanum und Pompeji bezüglich. Mittags Herr Oberbaudirector Coudray. Mittheilung des Dornburger Protocolls. Nähere Auskunft darüber. Einsweilige Beruhigung über diesen Punct. Nach Tische zeigt' ich ihm Zahns 10. Heft. Betrachtungen über die Brauchbarkeit dieser Mittheilungen zu unsern Zwecken. Fräulein Jacobi, Abschied zu nehmen. Professor Riemer, einiges nachträglich zu Diderot verhandelt. Wölfchen amüsirte sich und uns mit Aufschneiden der neuen französischen Bücher. – Ihro Hoheit die Frau Großherzogin.
27. Nebenstehendes: Herrn Professor und Censor Deinhardstein, Wien. Herrn Professor Zelter, Berlin. – Einiges Poetische von gestern Abend in's Mundum. Anderes durchgesehen und durchgedacht. Schuchardt wegen Kupferstichen der Höchstseligen Frau Großherzogin, auch dem Kaufmannischen Quartier. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag Hofrath Vogel. Unterhaltung über sein Werk. Einige Geschäfts- und Personenverhältnisse. Nachher die Zahnischen Blätter angesehen. Herr Großherzog. Gelesen in denen von Herrn David gesendeten französischen Werken.
28. Geheftet die nächst durchzuführenden Concepte. Schmeller, Durands Porträt bringend, eins der[219] Thonbilder wieder mit zurücknehmend. Professor Wackenroder von Jena. Frau Präsident von Schwendler. Fuhr allein in den untern Garten. Dr. Eckermann kam nach und speiste mit. Um halb 6 Uhr nach Hause. Geh. Rath von Müller und Oberbaudirector Coudray.
29. Einiges zu Zahns Heften dictirt. Beschäftigte sich Wölfchen mit Falzen. Kirchner, von Paris über London und Brüssel zurückkehrend, von Aufenthalt und Reise vorläufig Nachricht gebend. Um 12 Uhr spazieren gefahren. Allein gespeist. Nach Tische Gräfin Line Egloffstein und Hofrath Soret, wozu Wölfchen kam.
30. In Bezug auf Schillers Leben von Carlyle verschiedenes dictirt und arrangirt. Hatte schon gestern die eine Zeichnung an Lieber übergeben. Halb 1 Uhr allein spazieren gefahren. Speiste Wölfchen mit mir. Nachher Herr Geh. Rath von Müller, der mich mit Betrachtung alter Portefeuilles beschäftigt fand. Herr Professor Riemer, welcher den 37. Band meiner Werke durchgesehen und völlig arrangirt hatte.
31. Einiges zu Carlyle dictirt und schematisirt. Dr. Eckermann um 12 Uhr. Mit demselben im Hausgarten spazierend. Besprachen sein Gedicht. Speisten zusammen. Nach Tische Ottilie. Später mit Wölfchen.
[220]April
1. Bezüglich auf Carlyle verschiedenes beygeschafft und durchgedacht. Secretär Kräuter, einiges demselben aufgetragen, anderes abgeschlossen. German Romance vorgenommen. Um 12 Uhr Kaiserliche Hoheit und Demoiselle Mazelet. Mittag Herr Professor Riemer. Ihm die neusten Kupfer vorgewiesen. Von einer intentionirten Gesellschaft der hiesigen wissenschaftlichen Männer gesprochen und gehandelt. Auch die Interessen von Carlyle besprochen. Nachher für mich, geordnet und vorgearbeitet.
2. In Bezug auf Carlyle gelesen, notirt und redigirt. Nebenstehendes: Herrn Professor Riemer, kleine Gedichte. Herrn Geh. Rath von Schardt, Sendung von Breslau. Herrn Kunsthändler Börner, Leipzig. Herrn Factor Reichel, Augsburg. Für die morgende Post: Herrn Börner, Handzeichnungen pp., Leipzig. An Denselben 33 Thlr. Sächs. Herrn Reichel den 36. und 37. Band nach Augsburg. – Schmeller brachte die Zeichnung von dem einen antiken Thongebilde. Hofrath Vogel. Der junge Kaufmann nahm ein Empfehlungsschreiben dictirt nach Rom. Mit Ottilien spazieren gefahren. Allein gespeist. Zu ordnen angefangen in den vordern Zimmern. Abends Ihro Hoheit der Großherzog.
[221] 3. Carlyle betreffend einiges gefördert. Schreiben von Graf Reinhard an Geh. Rath von Müller. Absendung der drey verlangten Medaillen an denselben. Fuhr mit Walther spazieren. Speiste mit Hofrath Vogel. Interessante Unterhaltung über den Begriff von Identität und Differenziren. Kräuter wegen der Bibliotheksangelegenheit, die alten Gemälde betreffend. Abends Wölfchen mit manchen Possen sich und mich unterhaltend.
4. Munda. Anderes eingepackt. Die Edinburger Reviews zu vorliegenden Zwecken durchgesehen. Kam ein Briefchen von Dr. Wellern in Jena, welches Schmellern mitgetheilt ward. Mit Ottilien spazieren gefahren. Dieselbe und Dr. Eckermann speiste mit mir. Mein Sohn hatte Hofdienst. Nach Tische Hofrath Meyer. Besprach mit ihm die Bibliotheksangelegenheit und anderes. Beschäftigte mich mit den Edinburger Angelegenheiten.
5. Nebenstehendes: An Herrn Carl Ernst Schubarth in Hirschberg. An Herrn Geh. Legationsrath Kestner in Rom. – Die Edinburger Angelegenheit weitergeführt. Inspector Schrön das Nächste vorlegend, seine höchst löblichen Frühjahrsunternehmungen vortragend. Herr Hofrath Soret seinen Vetter anmeldend. Speiste derselbe mit mir. Zeigte ihm nach Tische das Schatzkästchen der russischen Mineralien. Dazu Hofrath [222] Vogel. Blieb nachher für mich und bereitete das Nothwendigste vor.
6. Zu den Aufsätzen über Carlyle. Nebenstehendes:Herrn Hofrath Rochlitz, Leipzig. – Salinendirector Glenck. Inspector Schrön von Jena. Schmeller meldete sich, daß er dahin gehe. Spazieren gefahren. Nachher Demoiselle Vilter und ein Studirender vom Rhein. Speiste mit Ottilien. Nach Tische einige Ordnung im letzten Zimmer. Um 6 Uhr Professor Riemer. Einige Concepte durchgegangen. Die neuentdeckten Fragmente des Ulfilas besprochen.
7. Mundum an dem Aufsatze für Wilmans. Färber verschiedenes vortragend, wurden ihm verschiedene Aufträge gegeben. Nebenstehendes auf Schmeller bezüglich expedirt: An Herrn Geh. Hofrath Stark, Jena. An Herrn Hofrath Stark deßgleichen. An Herrn Geh. Hofrath Luden deßgleichen.An Herrn Geh. Hofrath Eichstädt deßgleichen. An Herrn Hofrath Martin deßgleichen. Sämmtlich an Dr. Weller mit zwey Flaschen Wein. – Im Hausgarten. Mittag mit Ottilien und Dr. Eckermann. Herr Geh. Rath von Müller. Abends Frau von Münchhausen und Schwester.
8. Oberaufsichtliche Geschäfte. Mundum für Carlyle und Concepte deßhalb. Frau und Fräulein von Münchhausen zum Frühstück. Kam dazu Herr[223] Soret und Vetter. Um 12 Uhr Ihro Kaiserliche Hoheit. Mittag Wölfchen, der die Geschenke zu seines Bruders morgendem Geburtstage negocirte. Femme de Qualité Tom. V. Hatte vorher Diderots Jacob den Fatalisten gelesen. Merkwürdiger Unterschied beyder zwey verschiedenen Zeiten angehörigen Schriften. Ihro Hoheit der Großherzog. Fortgesetztes Lesen. – An Herrn von Deinhardstein, Empfehlungsschreiben für Herrn W. Zahn, an denselben eingeschlossen, nach Berlin.
9. Brief an Carlyle. Abschrift des Eckermannischen Gedichts fortgesetzt. Geh. Secretär Müller. Medaille von Mohamed II. durch Berthold, Gießer von Florenz. Hofrath Vogel. Jenaische Studenten nach Bonn reisend. Speiste mit der Familie, weil des Walthers Geburtstag war. Nach Tische mein Sohn. Um 6 Uhr Herr Professor Riemer.
10. Concepte und Munda aus Carlyle bezüglich. Nebenstehendes auf Großherzogliche Bibliothek:Herrn Hofrath Meyer, hier. Herrn Obrist-Lieutenant von Beulwitz deßgleichen. – Professor Riemer in derselben Angelegenheit anfragend. Herr Stromeyer. Herr Genast und Madame Devrient. Letztere sang. Hofrath Vogel zu Tische. Nachher zeigt' ich ihm Botanica auf Metamorphose der Pflanzen bezüglich. Mémoires d'une Femme de Qualité.
[224] 11. Die Sendung ihrem Abschluß näher gebracht. Herr Geh. Rath Schweitzer. Im Hausgarten. Mittag Dr. Eckermann, die Kinder. Jenen ließ ich die Vorarbeiten für Carlyle's Leben Schillers durchsehen. Dr. Weller, Nachricht bringend was sich bey Schmellers Aufenthalt in Jena zugetragen. Herr Geh. Rath von Müller; demselben den Inhalt der Frankfurter Sendung vorgelegt und ihn um ein Beyschreiben ersucht. Später die Memoiren des Baron von Frauenburg mitgetheilt.
12. Expeditionen in Bezug auf die oberaufsichtlichen Geschäfte. Ordnung gemacht und Übersichten genommen. Die gestern angekommene Sendung von Herrn von Cotta näher beleuchtet. Herr Graf Santi, der Graf Basile Kotschoubey und Mr. J. Joyeux. Hernach Herr Banfield. Herr Oberbaudirector Coudray zu Mittag. Die letzten Schmellerischen Porträte durchgesehen. Mémoires d'une Femme de Qualité, 6. Band.
13. Gedicht an den König von Bayern von Eckermann mundirt. Briefe deßhalb dictirt. Einiges auf Carlyle bezüglich. Um 12 Uhr Ihro Königliche Hoheit Frau Großherzogin und Demoiselle Mazelet. Mittag Wölfchen. Sodann Herr Hofrath Voigt mit Frau und Sohn, welchen sie auf das hiesige Gymnasium bringen. Jene Mémoires ausgelesen.
[225] 14. Verschiedenes auf Carlyle Bezügliches, auch Sonstiges dictirt und eingeleitet. Nebenstehendes:Herrn Heinrich Wilmans und Herrn Geh. Rath Willemer nach Frankfurt a. M. Herrn Thomas Carlyle nach Schottland. – Mittag Dr. Eckermann. Verabredung wegen des Gedichtes an den König. Übergab ihm den Faust. Das Vorwort für Wilmans weiter geführt. Abends Friedrichen dictirt, Brief nach Paris. Die Übersetzung der Metamorphose vorgenommen.
15. Das Gedicht an den König, Correctur mundirt. Am Vorwort gleichfalls einiges. Übersetzung der Metamorphose bedacht. Das Vorwort für Wilmans weiter geführt. Burns' Leben und Schicksale in Betracht gezogen. Nicht weniger die von Freyberg gesendeten Cristallisationen. Einige Zeit im Garten. Die französischen Tagesblätter rubricirt. The Upholsterer's Repository. Mittags allein. Herr Geh. Rath von Müller. Frau von Wolzogen. Vorarbeiten.
16. Meistens Munda, auch einige Concepte. Herr Oberschenk von Vitzthum, die Handschrift des persischen Prinzen lithographirt von Petersburg überbringend. Mittag Hofrath Meyer. Die mannigfaltigsten Obliegenheiten beseitigt. Abends Herr Professor Riemer. Einiges auf Carlyle bezüglich durchgegangen. Auch den 38. Band meiner Werke.
[226] 17. Alles Vorliegende möglichst gefördert. Das Rescript wegen der Mineralogischen Gesellschaft in Jena bedacht und einen Bericht deßhalb in den Sinn gefaßt. Mit Ottilien spazieren gefahren. Hofrath Vogel. Über sein eigenes Werk, Polizey- und Criminalfälle. Blieb für mich und bedachte jenen Bericht noch weiter.
18. Nebenstehendes absolvirt: Herrn Geh. Rath von Cotta nach München, Rolle mit Eckermanns Gedicht. – Mehrere Briefe fortgesetzt. Die Acten von 1826 über die Einrichtung der Mineralogischen Societät in der Folge aufgesucht und vorgenommen. Schuchardt fing an die Kupfer zu revidiren. Frau von Knebel und Sohn, welcher gestern hier examinirt worden war. Im Garten Walthern sein Geburtstagsgeschenk eingehändigt. Dr. Eckermann. Wurde die classische Walpurgisnacht recapitulirt. Nach Tische beschäftigte ich mich mit dem Heft bezüglich aus Carlyle. Hofrath Meyer hatte mir einen Blechkasten von Ihro Hoheit der Frau Großherzogin angekündigt. Acten bezüglich auf den neuen Flügelbau. Ich zog dieselben in Überlegung.
19. Nebenstehendes expedirt: Herrn Geh. Rath von Cotta, München. Herrn Geh. Rath von Willemer, Frankfurt a. M. Herrn H. G. Hotho, Berlin. – Anderes vorbereitet. Bericht wegen der Mineralogischen Gesellschaft durchgesehen. [227] Kam die Recension des Prager Museums von Berlin an. Brief von Varnhagen von Ense, auch von Zelter, das Auftreten der Demoiselle Sontag beurtheilend. Sendung von Herrn Beuth, die Musterbilder enthaltend. Besuch des Prinzen von Oldenburg und Herrn von Rennenkampffs. Hofrath Meyer zu Tische. Besprachen die neuen Schloßbaulichkeiten. Ich packte nachher die Beuthische Sendung aus, welche freylich höchst bedeutend und dankenswerth gefunden wurde. Zweytes Schreiben von Varnhagen mit dem preußischen Manifest, gegen meine Zueignung der Schillerischen Briefe an den König von Bayern. Unbegreiflichkeit eines solchen Schrittes. Auf morgen einiges vorbereitet.
20. Mundum des Berichtes wegen der Mineralogischen Societät. Mein Sohn legte mir die Abschlußrechnung vor seiner Reise vor. Herr Oberhofmeister von Motz, von seinem Aufenthalt in Berlin erzählend. Herr von Froriep, die Zeichnung eines monstrosen Palmzweiges für Herrn Professor Jäger in Stuttgart sollicitirend. Mehrere Abschriften und Munda, nächste Sendungen vorbereitend. Mittag für mich. Nach Tische die nächsten Expedienda durchgedacht und vorbereitet. Abends Professor Riemer.
21. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter, Berlin. A Madame la Comtesse Chassepot, [228] Paris. Herrn Frommann d. J. nach Jena, mit einer Rolle. Bericht in der Mineralogischen Societäts-Angelegenheit an Herrn Staatsminister von Fritsch, mit einem Promemoria. - Schmeller das Frommannische copirte Porträt bringend. Ihro Königliche Hoheit die Frau Curfürstin von Hessen. Mittag Eckermann zum letzten Mal vor seiner Abreise, besprachen manches auf dieses Unternehmen Bezügliche. Ich revidirte manches Vorliegende. Dictirte spät noch einiges an Friedrich. Ging zeitig zu Bette.
22. Nebenstehendes: An Frau von Wolzogen nach Jena. – Mein Sohn hatte Abschied genommen und war mit Eckermann verreist. Ein Packet von Augsburg kam an, die Aushängebogen der 7. Lieferung bringend; eins von Berlin, den Text zu jenen Kupfertafeln enthaltend; ein anderes mit den Grundrissen von Musik und Philosophie. Der Prinz und Hofrath Soret. Studiosus Glasen von Stettin. Studiosus Schüler, der drey Jahre in Freyberg studirt und mich in Dornburg besucht hatte. Mittag Ottilie, Professor Göttling und Rinaldo Vulpius. Promemoria von Hofrath Meyer, dasselbe überlegt und Expeditionen vorbereitet.
23. Oberaufsichtliche Geschäfte expedirt: An Großherzogliche Oberbaubehörde, hier. An Cammerrevisor Martini, die Rechnung nebst [229] Belegen vom Jahre 1829. Herrn Hofrath Meyer, hier, in Angelegenheit oberaufsichtlicher Geschäfte. – Einige Briefe auf wissenschaftliche Angelegenheiten weiter gefördert. Herzog Oldenburg Königliche Hoheit, begleitet von den Herren von Beaulieu und Rennenkampff. Graf Caraman, französischer, Graf Colloredo, österreichischer Gesandte. Mittag Hofrath Soret und Ottilie. Ersterem die Freyberger Mineralien vorgewiesen. Nach Tische Herr von Henning. Abends Professor Riemer. Die Einleitung für das Leben Schillers mit ihm durchgegangen. Auch Sonstiges besprochen.
24. Nebenstehendes: Frau von Wolzogen, Auszug aus dem von Varnhagenschen Briefe. Herrn Professor Göttling, Diplom von Warschau. Herrn Hofrath Soret, wegen Abdruck der Metamorphose. Herrn Factor Reichel nach Augsburg den 38. und 39. Band meiner Werke Manuscript. Herrn Riepenhausen in Göttingen, mit einer Rolle Kupferstiche. – Sonstige Munda und Vorbereitungen. Alexis Dosa, Doctor der Rechte, aus Siebenbürgen. Doctor Bohtz, Privatdocent aus Göttingen. Madame Devrient und Genast. Letztere accompagnirte, Erstere sang den Erlkönig von Schubert. Hofrath Vogel zu Mittag. Interessantes Gespräch über seine Ansichten und Verwandtes. Ich ging die drey ersten [230] Hefte von Zahn durch, in Absicht die Recension für Wien vorzubereiten. Sendete einen Theil des Faust an Riemer und zugleich ein Blättchen für Madame Devrient. Elisabeth d'Angleterre, Tragédie en cinq actes, par M. Ancelot. Früh hatte der Zeichner König eine Nachbildung des monstrosen Palm blatts vorgewiesen.
25. Briefconcepte und Mundum. Die Spiraltendenz der Pflanzen beachtet. Die Zahnischen Hefte wieder vorgenommen. Dienemann, der den Wunsch äußert, seinen Sohn in die Zeichenschule aufgenommen zu sehen. Inspector Heß wegen verschiedener herrschaftlicher Baulichkeiten. Schema ausführlicher zu der vorseyenden pompejanischen Recension. Graf Caraman mit Bruder und Schwägerin. Herr Staatsminister von Fritsch. Herr Graf Colloredo und Geh. Rath von Müller. Speiste mit Wölfchen. Blieb für mich und machte das geordnete Verzeichniß der Zahnischen Tafeln. Ich dachte die ganze Angelegenheit weiter durch. Sonderte auch radirte Landschaften und dergleichen Zeichnungen aus den übrigen Portefeuilles. – Herrn Geh. Legationsrath von Ense nach Berlin.
26. Briefconcepte dictirt. An den pompejanischen Arbeiten fortgefahren. Sendungen von Generalconsul Küstner, die Religionshändel in Halle betreffend. Fuhr in den Garten. Ottilie holte [231] mich ab. Wir fuhren gegen Umpferstedt. Sie speiste Mittags mit mir. Bey schönem Wetter viel im Garten. Die pompejanischen Angelegenheiten überdenkend.
27. Rector Martini, Das gleichsam auflebende Pompeji, 1779. Über diesen Gegenstand einige Puncte ausgeführt. Zu Fuße in den Garten gegangen. In den Werken über Pompeji fortgelesen. Wölfchen war mit herunter gekommen. Der hohe Barometerstand überwältigte erst gegen 11 Uhr die Nebel der Atmosphäre. Der junge Russe, der italiänische Capellmeister, sein Führer. Herr Geh. Rath von Müller. Ich ging mit ihnen hinein. Abends Professor Riemer. Einige Briefconcepte durchgegangen. Über die Fortsetzung von Faust gesprochen.
28. Die pompejanische Angelegenheit. Ging bald in den Garten. Setzte Betrachtungen über das nächste Nothwendige fort. Demoiselle Brehme, Tochter des ehemaligen Administrators in Oberweimar, ein sehr verständiges Frauenzimmer, besuchte mich in Erinnerung einiger Freundlichkeit, die ich ihr als einem Kind erwiesen, und machte mich als Braut vertraulich mit ihren Zuständen bekannt. Ein Brief von meinem Sohn aus Frankfurt war angekommen. Ich speiste allein. Verfolgte bis gegen Abend in Gedanken die nächsten Gegenstände. Bey'm Hereingehen traf ich auf Herrn [232] Geh. Rath von Müller, welcher mit mir nach Hause ging und manches mittheilte und anderes erforschte. Ich verfolgte meine Vorbereitungen auf morgen.
29. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter, Berlin.Herrn Oberberghauptmann von Herder, Freyberg. Herrn Wegebauinspector Goetze, Jena. – Von Willemers war ein Packet angekommen. Ein Schreiben von Frau von Wolzogen. Ein Brief von Eckermann an Hofrath Soret mitgetheilt. Pompejana fortgesetzt. Der Gärtner brachte einen monstrosen Eschenzweig, der sich in Krümmung endigte. Friedrich eine keimende Kastanie, wo sich die Augen hinter den Cotyledonen ganz deutlich zeigten. Plan von Weimar angeschafft wegen vergleichender Berechnung der Area. Einiges von Jena angekommen, eingetragen und zum nächsten Posttage geordnet. Um 12 Uhr Ihro Kaiserliche Hoheit und Demoiselle Mazelet. Gegen 2 Uhr Professor Riemer. Wir unterhielten uns über litterarische Gegenstände, besonders die Sprachen betreffend. Einiges Psychologische. Das Spiralleben der Pflanzen kam zur Sprache. Der Gärtner hatte nach meinem Wunsch die Gegend durchsucht und ein hübsches Exemplar eines monstros gewundenen Eschenzweigs gefunden. Ich fuhr mit demselben in den untern Garten, fand Herrn Oberbaudirector [233] Coudray, welcher die neue Thüre besorgte. Zurück um 6 Uhr. Beschäftigte mich mit der Sendung der antiquarischen Gesellschaft in Rom. Ihro Königl. Hoheit der Großherzog.
30. Früh gebadet. Manches abgeschlossen und zur Absendung zu bereiten. Herr Moltke und Sohn mit einem Baßfänger von Magdeburg, welcher den König von Thule nach Zelters Composition vortrug. Mittags Herr Hofrath Meyer zu Tische. Zeigte demselben die von Rom angekommenen Gemmenabdrücke vor, worunter ein junger Herkules besonders unsre Aufmerksamkeit erregte. Anderes durchgesprochen. Auch das Verhältniß zur Gewerkschule. Abends in den untern Garten gefahren. Kam mit Herrn Geh. Rath von Müller zusammen. Auch war Herr Oberbaudirector Coudray unten, wegen der neuen Stufen und Thüre. Fortgesetzte pompejanische Betrachtung. – Herrn Andreas Wild nach Eilenburg, ein Manuscript zurück. Herrn Geh. Cammerrath von Goethe, Empfehlungsschreiben des Herrn Ministers von Bernstorff, nach Mayland.Herrn Minister von Altenstein nach Berlin. Herrn Geh. Oberfinanzrath Beuth, dahin. Herrn Heinrich Mylius nach Mayland.
[234]Mai
1. Porträt der Frau von Humboldt durch Wach. Ledebour, russische Flora, der Bibliothek verehrt durch die Frau Großherzogin, ein merkwürdiges, meist neue Species darstellendes Werk. Oberaufsichtsgeschäfte beseitigt. Um 12 Uhr Frau von Wolzogen. Um halb 1 Uhr spazieren gefahren; vorher die neuen Einrichtungen in der untern Etage des Jägerhauses besehen. Mittag Hofrath Vogel. Nachher in den untern Garten.
2. Oberaufsichtliche Geschäfte abgeschlossen, wie nebensteht expedirt: Herrn Professor Göttling, mit den Tagebüchern, Jena. Herrn Hofrath Voigt, Jena. Rentamtmann Steiner, Verordnung in duplo.Rentamtmann Lange, Verordnung. An Großherzogliche Oberbaubehörde hier, Communicat. – Demoiselle Seidler und zwey Reisende von Cronach. Geh. Secretär Müller. Herr Staatsminister von Fritsch, Hofrath Soret und Prinz Carl, der junge Narischkin. Ein Elsasser zeigte das Modell einer Dampfmaschine vor; ein sehr complicirtes und schwer zu begreifendes Maschinenwerk. Mittags Ottilie. War ein Brief von meinem Sohn von Carlsruhe angekommen. In den untern Garten gefahren.
[235] 3. Kam eine Sendung von Herrn Regierungsrath Meyer in Minden an. Röhrs kritische Prediger-Bibliothek, 11. Band 1. Heft, meinen Aufsatz über Krummachers Predigten enthaltend. Einiges Pompejanische. Ein morphologisches Heft von Dr. Schmidt, praktischer Arzt in Paderborn. Zu Tische Ottilie und Herr Soret. Sie waren glücklich über neue musikalische Einleitungen. Von Varnhagens Graf Zinzendorf, mit Neigung, gründlich, mit Mäßigung vorgetragen. Zu bedeutendem Nachdenken auffordernd. Mir besonders willkommen, da es mir die Träume und Legenden meiner Jugend wieder vorführt und auffrischt. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog, wegen einiger Anstalten in Cromsdorf sprechend und Sonstiges verhandlend.
4. Varnhagens Zinzendorf fortgefahren. Kam eine Sendung von der Oberbaubehörde, Kirchners Angelegenheit betreffend. Einiges zu Pompeji. Das Leben Zinzendorfs hinausgelesen. Betrachtungen darüber aus dem höheren sittlichen und weltlichen Standpuncte. Ich speiste unten. Nach Tische botanische Betrachtungen in Bezug auf die Spiraltendenz. Abends Professor Riemer; gingen den Aufsatz über Pompeji durch. Rescript wegen des Locals der Gewerkschule. – Kaiserlicher Hoheit Frau Großherzogin, Verzeichniß eingegangener Bücher vom April. Geh. [236] Rath von Müller, das Schreiben des Herrn von Gagern zurück. Professor Riemer den eingeschlossenen Brief vom Regierungsrath Meyer.
5. Vorbereitungen den Tag im unteren Garten zuzubringen. Einiges beseitigt. Dr. Meyers und Sohn Ansuchen überlegt. Zeitig in den Garten. Die Collectanea über die Spiraltendenz der Pflanzen separirt und einigermaßen geordnet. Das neue Gartenplätzchen ward eingeleitet. Compter von Jena sprach zu und fragte nach. Die Frau Badeinspector Schütz. Sodann Herr Soret und der Prinz. Speiste für mich. Verfolgte die heute früh angestellten Betrachtungen. Ließ in der kleinen Anlage fortfahren. Kehrte spät nach Hause zurück und ging zeitig zu Bette. – Der Frau Großherzogin die monatliche Bücheranzeige. Herrn Geh. Rath von Müller, Brief von Gagern zurück. Herrn Hofrath Voigt das Briefchen von Dr. Meyer.
6. Oberaufsichtliche Geschäfte. Vorliegende Geschäfte durchgedacht, auch beseitigt. Einiges Poetische für Wendt ausgesucht; an Professor Riemer zu geben. Kirchnern eine Vergleichung der pompejanischen Area mit einem Theil von Wien aufgetragen. Anderes beseitigt. Frau Großherzogin hatte ihren heutigen Besuch ausgesetzt, wegen eines Frühstücks in Berka. Mittag für mich. Blieb in den oberen Regionen und hielt mich hauptsächlich [237] an botanische Betrachtungen. Das Wachsthum von Knoten zu Knoten. Sendung von Professor Weiß. Oberbaudirector Coudray. Zeigte ihm verschiedenes Neuangekommene vor. Von Holtei's schlesische Gedichte. Herr Advokat Haumann, empfohlen von Herrn Quetelet aus Brüssel. – Communicat an Großherzogliche Oberbaubehörde in duplo.
7. Brief von Zeltern von 1808, in die Correspondenz eine Abschrift eingefügt. Kleine Gedichte für Wendt, heute Abend an Professor Riemer zu geben. Fortgesetzte botanische Betrachtungen. Im Garten und Gartensälchen verweilend. Kolster hatte das Münzschränkchen gebracht; dessen Platz und Stellung mußte eingerichtet werden. Auch die Meduse ward aufgehängt. Speiste für mich. Herr Canzler von Müller. Das Gespräch kam auf die Streitigkeiten Cuviers mit St. Hilaire und überhaupt auf den Unterschied der stationären und progressiven Naturbetrachtung. Herr Professor Riemer. Den Abschluß des Aufsatzes für Wien durchgegangen. Demselben einiges für den Leipziger Musenalmanach mitgetheilt.
8. Dem Ritter Lawrence sein französisches Manuscript zurückgeschickt. John fing an den Aufsatz über Pompeji abzuschreiben. Ich beschäftigte mich mit Fortsetzungen und Vorbereitungen. Kirchner brachte die vergleichende Messung von Pompeji[238] mit einem Wiener Local. Um 12 Uhr die Frau Großherzogin. Zu Mittag Hofrath Vogel. Mit demselben von einem wunderlichen Jenaischen Duellfall und der Behandlung des Verwundeten gesprochen. Wegen Beobachtung des Barometers in Bezug auf Krankheits-Exacerbationen und sonst einige Abrede genommen. Der Pole Kozmian. Unterhaltung von französischer neuster Litteratur. Der Brüsseler Advokat Haumann, zur Benthamischen Lehre geneigt. Zinzendorfs Biographie wieder durchdacht. Schema des morgen Bevorstehenden. John fuhr fort, den Aufsatz für Wien abzuschreiben. Ich übersah die Berechnungen Kirchners nochmals.
9. Abschrift jenes Aufsatzes abgeschlossen. Dieselbe an Hofrath Meyer gesendet. Ein Brief von meinem Sohn aus Basel kam an. Verschiedene Briefconcepte vorgearbeitet. Die Singstunde war dießmal bey Ottilien. Die bißherigen Blätter vom Globe und Temps waren bis Ende April rangirt und zum Einheften vorbereitet. Einiges Botanische fortbewegt. Seltsamer Contrast eines niedern Barometerstandes, bedeckten Himmels und Ostwinds, zur Verzweiflung dessen, der die Regel befolgt sehen möchte. Mittags Ottilie. Einige Portefeuilles durchgesehen. Gegen Abend Herr Canzler. Herr Des Voeux von der englischen Gesandtschaft aus London war angekommen.[239] – Herrn Hofrath Meyer, pompejanischer Aufsatz.
10. Einiges zu dem pompejanischen Aufsatze. Herr Geh. Hofrath von Otto, im Namen der Frau Großfürstin, Concept eines Schreibens verlangt. Ausfertigung desselben. Herr Deveux, nach Constantinopel reisend. Herr Hofrath Meyer speiste mit mir. Ich besprach mit ihm jenen pompejanischen Aufsatz, ingleichen eine Geschichte der Kupferstecherkunst. Nachher sah ich vor mich das Portefeuille der Kupfer des 16. Jahrhunderts. – Herrn Cammerherrn von Goethe nach Mayland. Herrn Oberbaudirector Coudray, Einladung auf morgen.
11. Nebenstehendes abgeschlossen und ausgefertigt:Herrn Collegienrath von Otto, mit einem Concept für Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. – Nachtrag zu dem Pompejanischen. Sonstiges beseitigt. Fuhr in den untern Garten. Verweilte daselbst bis gegen 2 Uhr. Mittag für mich. Später kam Wölfchen, der mit der Mutter und Herrn Deveux in Berka gewesen war. Herr Canzler von Müller. Sodann Professor Riemer; da wir denn, was an der Zahnischen Recension noch zu erinnern war, noch beseitigten. Besprachen die an Herrn Wendt zu sendenden kleinen Gedichte.
12. Nebenstehendes: Wegebauinspector Goetze, wegen der Saalkiesel. Geh. Rath von Müller,[240] wegen der Wichmannischen Angelegenheit. Varnhagen von Ense, seinen Zinzendorf betreffend.Herrn Professor Riemer, das vollkommen ajustirte Manuscript wegen Zahn. – Dr. Stickel, Orientalist, von Paris kommend, Schüler von Sylvestre de Sacy. Manches Angenehme und Unterrichtende von dort bringend. Herr Geh. Hofrath Helbig, die Angelegenheiten Prellers, welcher mit Gräfin Egloffstein nach Neapel zu gehen wünscht. Ferner die rothblühende Vicia Faba versprechend. Brief von meinem Sohn aus Lausanne. Das Tagebuch vom 1. May bis 4. ej., von Basel bis Lausanne enthaltend. Mittags Herr Oberbaudirector Coudray, Hofrath Soret, und Ottilie. Nach Tische allein. Ordnung der Kupferstiche und Zeichnungen befördernd.
13. Briefe concipirt. Kräuter trug die neueingegangenen Werke in den Catalog. Cammerconsulent Schnauß, das Umständlichere von dem Tod des jungen Mylius zu Triest erzählend. Um 12 Uhr Frau Großherzogin. Mittags mit Ottilien. Allerley gesellige Verhältnisse auf Bezüge mit Fremden besprochen. Demoiselle Seidler, wegen Eröffnung des Ateliers. Später Ihro Hoheit der Großherzog. Fortgesetzte Betrachtung von Kupferstichen, besonders: Desnoyers.
14. Nebenstehendes: Herrn Heinrich Mylius nach[241] Mayland, Einschluß: Herrn Cammerherrn von Goethe. – Anderes eingeleitet und beseitigt. Gegen Mittag mit Oberbaudirector Coudray nach dem untern Garten gefahren. Daselbst wegen der Mosaik am Eingang verhandelt. Er speiste daselbst mit mir. Wir besprachen manches die vorseyenden Geschäfte betreffend. Fuhren zurück um 5 Uhr. NB. Hatten vorher die Blumenausstellung im Schießhaus gesehen. Abends Professor Riemer. Die Recension von Zahns Heften abgeschlossen.
15. Eingetragen, vorgeschoben und manches bedacht. An Oberbaudirector Coudray die Doubletten der französischen Profile, auch den porphyrnen Diskus. Heinrich Müller zeigte einige Porträte vor, seinen Abgang nach Eisenach anmeldend. John fing an einige Zeichnungen zu stempeln. Mittag Frau Gräfin, Frau von Pogwisch, Fräulein Ulrike und Hofrath Vogel. Wurden die französischen Medaillons nach Tische vorgezeigt. Vor Tische war ich ausgefahren auf Oberweimar und ging von da die Straße her nach meinem Garten zu. Herr Canzler von Müller, Descrizione del Cimitero di Bologna, ingleichen Descrizione delle Pitture del Campo Santo di Pisa mittheilend. Sodann kam die Berliner Berichtigung im Namen des Herrn Niethammers zur Sprache, worüber viel hin und wieder gesprochen [242] wurde in Gegenwart Hofrath Meyers, welcher dazu kam. Später für mich. Obige italiänische Büchlein durchsehend.
16. Nebenstehendes: An Herrn Buchhändler Wilmans, Vorrede zu Schillers Leben von Carlyle, Frankfurt a. M. An Herrn von Deinhardstein, Anzeige von Zahns pompejanischen Heften, nach Wien. Herrn von Deinhardstein, Brief dahin.Herrn Geh. Legationsrath Varnhagen von Ense, mit Einlage von der Frau Großherzogin, Berlin. – Einiges in oberaufsichtlichen Geschäften beseitigt. Mit Rinaldo Vulpius die vorliegenden Häuslichkeiten besprochen. John fuhr fort Zeichnungen und Kupferstiche zu stempeln. Mittag mit Ottilien. Nachher die botanischen Angelegenheiten vorgenommen. Besuch von Herrn von Quandt. James Tod, Annals of Rajast'han.
17. Damit fortgefahren. Nebenstehendes expedirt: Communicat an das Hofmarschallamt. Deßgleichen an die Oberbaubehörde. Billet an Helbig, wegen Kaisers Personalien. – John fuhr fort zu stempeln. Hirts Kunstbemerkungen über Dresden und Prag. Rousseau's botanische Fragmente. Hernani zu lesen angefangen. Ein Wiener Handelsmann Namens Neustädter. Zu Mittag Herr von Quandt, von Müller, Meyer, Coudray, Vogel und Riemer. Blieben bis gegen [243] Abend. Riemer zuletzt. Einiges in den Kupferstichen eingeordnet.
18. Rousseau's botanische Briefe. Nebenstehendes: An Hoffmann, Verordnung wegen der Rentamtmannswittwe Müller. – Die Kiste mit Kaisers Bild war gepackt. Ich fuhr in untern Garten, speiste daselbst. Las den kleinen Nachtrag zur Schilderung von Paris. Bedachte mir anderes. Um 5 Uhr in die Stadt. Professor Riemer. Wir gingen No. 1 des Nachtrags zur Metamorphose durch. Beriethen einiges.
19. Rousseau's botanische Bemühungen. John mundirte. Einiges mit Schuchardt. Buchbinder Bauer brachte einiges Gearbeitete. Herr von Reutern nach Livland gehend. Wir besprachen seine farbigen Zeichnungen. Speiste mit Ottilien. Nach Tische kam Herr Soret, mit welchem ich den Anfang seiner Übersetzung der Metamorphose durchging. Hofrath Meyer. Notirte seine Beurtheilungen indessen über die neusten Kupferstiche.
20. Fortsetzung der ersten Nummer des Anhangs. Entwurfschreiben an Herrn Canzler für München. Ihro Königliche Hoheit die Frau Großherzogin. Zeigte derselben die von Reuterischen Zeichnungen vor. Kamen drey Kisten an, von Boisserée, Quandt und Beuth. Mittag mit Ottilien. Nach Tische die Kisten eröffnet. Den Telephus leider [244] beschädigt gefunden. Herr Canzler von Müller. Über das Dresdner Heft. Herrn von Quandts Gegenwart. Gräfin Julie Aufenthalt in Rom. Münchner Anforderung wegen der Berliner Berichtigung.
21. Nebenstehendes: Ihro Kaiserlichen Hoheit das letzte Journal Kirchners. An Herrn Hofrath Soret sieben Exemplare des Dresdner Heftes. An Herrn Canzler von Müller, Vorschlag zu einer Antwort nach München. – Demoiselle Seidler brachte ihr großes Bild für die Dresdner Ausstellung bestimmt. Schuchardt fuhr fort Ordnung in den Zeichnungen zu machen. Die rothblühende Vicia Faba war angekommen und wurde gleich der Erde vertraut. Mitgesendete schon fast einen Fuß lange Pflanzen zeigten bestrittene Behauptung ganz deutlich und wurden wieder in die Erde gesetzt. Mittag Felix Mendelssohn und Fräulein Ulrike. Spielte derselbe nachher auf dem Flügel, die Musik wurde bey der Theegesellschaft fortgeführt.
22. Einiges Oberaufsichtliche. Schulrath ...... von Königsberg. Nähere Betrachtungen über Rousseau's botanische Studien fortgesetzt. Um 12 Uhr kurze Spazierfahrt. Um 1 Uhr Großherzog Königliche Hoheit. Sodann Herr von Reutern; mit demselben über sein schönes Talent gesprochen. Reichthum und schickliche Bedeutsamkeit der Vordergründe[245] empfohlen. Mittags die Herren Vogel, Gille, Felix und Fräulein Ulrike. Nach Tische Hofrath Meyer. Die von Reuterischen Zeichnungen vorgewiesen und besprochen. Später Geh. Rath von Müller.
23. Rousseau's Botanik. Nebenstehendes: Billet an Schmeller, wegen Felix Mendelssohn. Deßgleichen an Herrn Professor Riemer, wegen Rousseau's Botanik. – Ordnung unter den Kupferstichen weiter fortgesetzt. Mittags Fräulein Ulrike, Felix Mendelssohn und die Kinder. Herr von Conta, einiges Freundliche von Cassel bringend. Abends im Garten.
24. Nebenstehendes: Herrn Hofrath Hirt in Berlin.Herrn Hofrath Quetelet, Brüssel. – Fortgesetzte Botanica. Herr Geh. Hofrath Helbig Abschied nehmend und wegen Prellers Aufenthalt in Italien einiges besprechend. Ich hatte gebadet. Felix Mendelssohn gab einige musikalische historische Exhibitionen auf dem Piano. Mittags Felix Mendelssohn. Nach Tische allein. Abends Gesellschaft, wobey Felix auf dem Piano spielte.
25. An Schuchardt dictirt. John reparirte die von Berlin angekommenen Gipsbilder. Herr Geh. Hofrath Helbig. Dann einiges dictirt. Ein Brief von meinem Sohn aus Mayland kam an. Ingleichen mehrere Sendungen, aus England [246] und sonst her. Auch ein Brief von Schlosser mit Ansichten der Heidelberger Gegend. Um 12 Uhr Frau von Wolzogen. Mittags Felix und die Familie. Mit demselben einige Gespräche über Musik und bildende Kunst. Er hatte mir früh Symphonien von Haydn und Mozart vorgespielt, auch über die neusten Pianospieler gute Nachricht gegeben. Abends Theegesellschaft. Felix ließ sich auf dem Piano hören.
26. Einige Concepte dictirt. John schrieb No. I. des botanischen Anhangs zu Ende. Herr von Reutern Abschied nehmend. Schreiben von Herrn und Frau von Cotta. Felix Mendelssohn und die Familie zu Tische, wozu Herr Hofrath Soret kam. Felix producirte eine Ouvertüre von Weber und eine kleine heitre Composition. Abends großer Thee, Musik, große Symphonie von Beethoven. – Herrn Professor Göttling zwey Werke gesendet.
27. Nebenstehendes: Herrn von Quandt nach Dresden. An Mademoiselle Seidler, mit fünf Exemplaren der Dresdner Kupferwerke. – Verschiedene Concepte. Sendung von Herrn von Varnhagen. Ordnung gemacht. Halb 1 Uhr Frau Großherzogin. Ich besorgte noch einiges in den letzten Zimmern. Mittags Felix Mendelssohn und die Familie. Auch Fräulein Jenny. Nach Tische besahen wir das eine Portefeuille [247] der Porträte. Abends Herr Oberbaudirector Coudray und Geh. Rath von Müller. Felix spielte einiges. Wir hatten vorher das Portefeuille Poussin und Claude angesehen, woran erstgenannter besondere Zufriedenheit bewies.
28. Nebenstehendes: Herrn Dr. Schlosser nach Frankfurt am Mayn. – Denkwürdigkeiten Benjamin Erhards von Varnhagen von Ense. Wunderlicher Blick in die achtziger und neunziger Jahre. Einiges Botanische. Hofrath Vogel über verschiedene Fälle der polizeylichen Medicin. Mittag Felix Mendelssohn und die Familie, außer Walthern, der in Berka war. Blieb für mich in botanischen Betrachtungen. Abends Professor Riemer. Wir gingen die hierauf bezüglichen Confessionen durch. Von 7 Uhr an spielte Felix manche interessante Sachen, welche ihre Meister bezeichneten. Ich las das französische Werklein La Confession mit Bedacht und ward an Diderot und seine Verdienste erinnert. 29. Schuchardt catalogirte die Poussins und Glaubers. Dictirte Concepte verschiedensten Inhalts. Fertigte Nebenstehendes aus: An Herrn Hofrath Meyer nach Belvedere, mit einem Exemplar von Erhards Hinterlassenschaft. An Cammercontroleur Hoffmann, die Erinnerungen gegen die Hauptkasserechnung. – Einiges vorbereitet. Schuchardt hatte auch die aufgezogenen Holzschnitte [248] eingeliefert. Mittag der Engländer Herr ...... Felix, interessante Unterhaltung. Gegen Abend Herr Geh. Rath von Müller, einen Franzosen Namens ...... auf morgen ankündigend. Abends für mich.
30. Einige Concepte. Erhards Verlassenschaft. Herr Kanzler von Müller mit dem Angemeldeten. Herr Geh. Rath Beuth. Unterhaltung mit demselben über manches Technische, besonders die Erzgießerey. Speiste derselbe mit uns. Ging einige Stunden spazieren und kehrte dann zurück. Herr Oberbaudirector Coudray kam dazu. Die große neuanzulegende Chaussée ward durchgesprochen; Obrist von Pfeil, merkwürdiger Mann, erwähnt, dessen Talent die Menschen zu solchen Arbeiten zu versammeln und zu beherrschen ruhmvoll detaillirt wurde. Blieb zum Abendessen und nahm Abschied.
31. De l'histoire de la Poésie par Ampère, treffliche Arbeit. Er hatte diesen Diskurs in Marseille vorgelesen zu Eröffnung des Cursus über die Geschichte der Poesie überhaupt. Nebenstehendes: Herrn Dr. S. Boisseree nach München. – Concept Berichts wegen Preller. Dr. Stickel, das Bildniß von Sylvestre de Sacy verehrend. Herr Professor Göttling. Derselbe speiste Mittags mit. Ingleichen Felix. Nach Tische Herr Frommann der Ältere. Herr Soret. Beyde gingen bald. Felix trug bedeutende Stücke, ältere, neuere, [249] auch von ihm selbst componirte, vor. Madame Frommann und Alwine. Ottilie und Felix gingen später in die Oper. Oben benannten Gästen und Freunden hatte ich die französischen Medaillons vorgelegt. Erinnerung an einen biographischen Catalog. Abends Herr Soret. Ich ging mit ihm die Notata durch zu seiner Übersetzung.
Juni
1. Verschiedenes gefördert. Nebenstehendes: Herrn Hofrath Meyer nach Belvedere. Herrn von Quandt, mit der Pinakothek von Weimar. – Beschäftigung mit botanischen Angelegenheiten. Mittags Felix Mendelssohn. Erinnerung an alte Zeiten. Spielte nach Tische treffliche Dinge. Ich überdachte mir das Nächste. Las in Varnhagen von Ense's Erhard, welcher gute Mann sich 1830 nicht sonderlich ausnimmt. Herr Geh. Rath von Müller. Professor Riemer. Frau von Motz von Hanau. Herr von Motz, nicht ihr Gemahl, sondern Sohn des Ministers. Frau von Groß und ...... Ein Franzose. Felix trug wieder treffliche Musik vor.
2. Nebenstehendes: Herrn Frommann d. J., der Anfang von Frommanns Übersetzung. Bericht wegen Prellers Aufenthalt in Italien. Empfehlungskarten nach München für Felix. – Das Manuscript ferner durchgesehen. Augusts Tagebuch [250] aus Mayland lebhaft und gut. Maler Kaiser Abschied nehmend. Felix dankend für das mitgetheilte alte eigenhändige Manuscript. Kam eine Sendung von Lathyrus und Vicia von Jena. Die Belvederischen waren gestern unter die Erde gebracht worden. Die jungen Leute versammelten sich in den vordern Zimmern und musicirten. Mittags Fräulein von Froriep, Ulrike, Felix. Wurde Augusts Tagebuch producirt. Fräulein Froriep war auch in Ober-Italien gewesen und nahm daher vorzüglichen Antheil. Nach Tische las ich in Erhards Nachlaß. Felix spielte später gar lobenswürdige Stücke von seinen eigenen.
3. Die Soretische Übersetzung nochmals zum Druck durchsehen. Schuchardt brachte die Everdingens nochmals revidirt zurück. Ich übergab ihm das Schreiben nach Warschau. Felix Mendelssohn nahm Abschied und fuhr mit Ottilien und den Kindern nach Jena. Drey Göttinger Studenten. Ihro Königliche Hoheit die Frau Großherzogin. Herr von Conta mit Herrn Oberbergrath Schwedes aus Cassel. Mittag für mich. Im Garten. Einiges Botanische. War auch Rinaldo dagewesen, hatte mir die Rechnungsauszüge gebracht. – An Herrn Professor Zelter nach Berlin.
4. Soretsche Übersetzung durchgegangen. Schuchardt hatte die Claude Lorrains geordnet. Ich bereitete manches vor, besonders auch die Haushaltung [251] betreffend. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Mittag mit der Familie. Einiges in Kupferstichen und Zeichnungen geordnet. Herr Canzler von Müller. Über die Anwesenheit und Bedeutung des Königl. Preussischen Präsidenten von Motz gesprochen. Anderes bezüglich auf die neuste Lieferung meiner Werke. Später für mich. Auf morgen verschiedenes vorbereitet.
5. Nebenstehendes: Herrn Inspector Schrön in Jena, Verordnung. Deßgleichen an Färber dahin, Billigung zu Anschaffung von Präparatengläsern. An Prinzessin Wilhelm, mit einer Mappe Kupferstiche des Dresdner Kunstvereins. Deßgleichen einen Brief an Dieselbe. – Rinaldo Vulpius; Haushaltungs-Angelegenheiten. Mit Ottilien deßgleichen. Kam ein Brief an von Carlyle, war von Dumfries bis hierher 14 Tage gegangen. Fuhr mit Ottilien in den untern Garten. Die besondere Schönheit des Augenblicks bewundernd. Mittags Hofrath Vogel, der mir vorher die Species Facti über das letzte Duell vorlas, zu Tische blieb, wozu Dr. Weller kam; einige Verabredung wegen Jena. Nach Tische und gegen Abend für mich. Es mußte wegen großer Trockenheit gegossen werden. Manches wegen Carlyle bedenkend.
6. Schreiben nach Warschau besorgt. Schmellers Zeichnung des einen eleusinischen Votivbildes [252] angenommen. Antwort und Sendung an Carlyle gefördert. Ein Brief dictirt und das Kästchen vorbereitet. Ich fuhr auf die Höhe am Webicht, um die aufsteigenden Gewitter am Horizont zu beobachten. Welche bald nach Zwey besonders von Westen heranrückten, sehr mäßig abregneten, den Himmel bedeckt ließen. Einiges in den Kupferstichen gekramt. Herr Canzler von Müller, einen Brief von Mylius vorlegend, über litterarische Gespräche in Belvedere sich erklärend. Ich überlegte bey mir die letzten Aufträge Ihro Kaiserlichen Hoheit wegen Einrichtung eines gesellschaftlichen Instituts. – Billet an Herrn von Beulwitz, denselben um eine Sitzung ersuchend.
7. Mittheilung von Hofrath Meyer. Das Schreiben an die Warschauer Societät, ingleichen an Carlyle ausgefertigt. Bittschrift des Schnitzmeisters Depont wegen seines Sohns. Herr von Vitzthum, Obermundschenk. Um 12 Uhr Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Spazieren gefahren mit Wölfchen in den untern Garten. War das Grün in vollkommner Fülle. Mittag mit der Familie. Nach Tische Herr Geh. Rath von Müller. Abends Oberbaudirector Coudray. Mit ihm die Verzierung zu Schillers Leben von Carlyle besprochen. Communicat vom Hofamte, wegen des Gartens am Atelier. – Mr. Thomas [253] Carlyle, Dumfries. Mr. Julien Ursin de Niemcewicz, Varsovie.
8. Expeditionen auf's Oberaufsichtliche sich beziehend. Sonstiges berichtigt. Einiges durch Musculus Mitgetheilte, wovon schon gestern Abend vor Kenntniß genommen war. Verschiedenes mit Kräuter abgethan. Concepte. A. Lewin, Bernsteinarbeiter aus Tilsit, mit artigen kleinen Galanteriesachen. Mittag mit Ottilien allein. Wolf war mit Herrn Rothe nach Lützendorf gegangen. Herr Canzler von Müller. Ich sah eben das Niederländische Portefeuille durch und bedachte mir den Gang der Landschaftsmalerey. Später Professor Riemer, da wir denn gar manches Sprache, Stil und Litteratur betreffend verhandelten. – Verordnung an Malerin Seidler.
9. Einiges bezüglich aus oberaufsichtliche Geschäfte. Hofmechanicus Körner von Jena. Über die Schwierigkeiten bey'm Achromatismus. Demoiselle Seidler, Wegen der Gartenangelegenheit. Mittag mit Ottilien und Wölfchen, ward manches Äußere und Innere durchgesprochen. Hofrath Meyer brachte einen vortrefflichen Aufsatz über das Herankommen der Kupferstecherkunst und Recensionen einiger der neusten Blätter. Geh. Rath von Müller dazu. Ich zog mich zurück und dachte auf morgen. – Herrn Adolph [254] Kaiser, Eisenach. Herrn Factor Reichel, Augsburg.
10. Packet von Augsburg: Sedez-Ausgabe wenig, viel von der Octavausgabe. Manche Concepte dictirt. Das Kistchen nach Schottland gepackt. Die vorletzte Sendung meiner Werke an Göttling zurechte gelegt. Die Rechnungen der Separatcasse überdacht. Ein Promemoria an die Frau Großherzogin vorbereitet. Spazieren gefahren mit Wolf. Speiste mit der Familie. Herr Geh. Rath von Müller. Herr Oberbaudirector Coudray. Letzterer brachte die landschaftlichen Zeichnungen für Frankfurt.
11. Oberaufsichtliche Geschäfte. Briefe concipirt und mundirt. Mundum des Aufsatzes über die Kupferstecherkunst. In den vordern Zimmern Ordnung gemacht. Speiste mit der Familie. Setzte gewisse Einrichtungen und Ordnungen fort. Professor Riemer. Zeigte ihm die griechischen Costumes von Baron Stackelberg. Auch die landschaftlichen Zeichnungen von dem Engländer Read. Wir besprachen manches Biographische. Ich hatte ihm morgens zwey Bände der 7. Lieferung eingehändigt zur Revision.
12. Beachtung von Faust wieder vorgenommen. Sonstige Munda durch John und Schuchardt. Einiges Wegen des Locals im Jägerhause besprochen. Mittag allein. Nach Tische Herr [255] Hofrath Meyer. Die kurze Geschichte der Kupferstecherkunst und sonstige Zwecke besprochen. Abends allein. Plutarchs Biographien vorgenommen. – Ein Packet an Rath Grüner nach Eger.
13. Nebenstehende Expeditionen ausgefertigt und abgesendet: Herrn Wilmans nach Frankfurt a. M.Herrn Thomas Carlyle, Craigenputtock, durch Parish in Hamburg, ein Kistchen mit Büchern. Herrn Banquier Parish in Hamburg, Avisbrief deßhalb. – Das Mundum des Meyerschen Aufsatzes fortgesetzt. Professor Müller, Porträts vorzeigend. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog in's Carlsbad gehend. Mittags mit der Familie. Nach Tische Verschiedenes besorgt. Abends Plutarch.
14. Faust Hauptmotive abgeschlossen. Cauer, Bildhauer, welcher d'Altons Büste geleistet hatte und nun Herrn von Froriep abbildete. Preller, dem ich die Nachricht von Verlängerung der Pension seines Sohnes mittheilte. Anderes besorgt. Schreiben des Präsidenten Capodistrias an Prinzen Leopold. Mademoiselle Purgold aus Gotha. Mundum des Meyerschen Aufsatzes beendigt. Mittags mit der Familie. Nachmittags Plutarch. Wölfchen las in dem ersten Band meiner Biographie und machte neckische Bemerkungen. Bald zu Bette. – Brief an Kaiser nach Eisenach, [256] welcher zurückgekommen, an Müllern zur Besorgung, etwa nach Geis, mitgegeben.
15. Neue Resolution wegen Faust. Katholischer Pfarrer von Nordhausen, Breitenbach. Schreiben von Victor Cousin, einen Herrn Girardin einführend. Ottilie sprach ihn zuerst. Mittag mit der Familie. Herr Rothe zeigte die Aushängebogen seines in Halle zu druckenden Werkes. Abends Thee bey meiner Tochter. Herr Girardin, Frorieps, Coudray und Riemer. Auch Frau von Mandelsloh und Fräulein Teubner.
16. Kam der erste Bogen Metamorphose von Jena. Manches bedacht und vorbereitet. Herr Ritter Spontini durchreisend. Brachte seine Composition von: Kennst Du das Land. Manches beseitigt. Das Stehkörbchen für Frau Hofrath Vogel zubereitet. Mittag mit Wölfchen und Herrn Rothe. Mit letzterem über die Veranlassung seines Werks, einer Dogmatik mit Sprüchen. Hofrath Meyer. Wir besprachen die vorzunehmende Arbeit über Kupferstechen und Kupferstecher. Ich übergab ihm die Acten dazu. Fing nachher an Gustav von Gülich geschichtliche Darstellung des Handels, der Gewerbe und des Ackerbaues. NB. Früh hatte mich Herr von Feldhoff besucht und brachte mir ein Packet von der Direction des Deutsch-Amerikanischen Bergwerk-Vereins in Elberfeld. Ich beschäftigte mich sowohl früh als Abends [257] in den übersendeten Circularien. – Herrn Léon Renouard nach Straßburg, Chaos von No. 27 – 38. An den Controleur Hoffmann hier, Verordnung, Quittung und Resolution. Herrn Professor Zelter die drey letzten Bände von Schillers Correspondenz. Herrn Dr. Weller, Jena.
17. Den ersten Bogen der Metamorphose revidirt. Die nothwendigen anzufügenden Noten nach den Paragraphen bemerkt. Ein Gehülfe aus dem Industrie- Comptoir brachte mir das Erforderliche zum lithographischen Schreiben. Ich schrieb acht Octavblätter. Fuhr fort, einiges zu ordnen. Hofrath Meyer kam bey Zeiten, um noch einige Kupfer zu beurtheilen. Wir speisten zusammen. Ich rühmte Gustav von Gülich, Geschichte des Handels pp., theilte daraus manches mit. Wir besahen nach Tische noch einige Kunstsachen. Ich las in Gülich weiter und bedachte das Bevorstehende.
18. Nebenstehendes: Herrn Regierungsrath Dr. Meyer nach Preußisch-Minden. – Fortsetzungen aller Art besorgt. Kam ein Schreiben des Herrn von Deinhardstein, ingleichen Herrn Sorets. Bauer heftete die Zelterische Correspondenz von 1828 und 1829. Demoiselle Seidler sendete eine Zeichnung. Hofrath Meyer zu Tische. Behandelte noch einige Kupferstiche. Wir besprachen das Wiener Verhältniß. [258] Herr Canzler von Müller. Behandlung der Verlassenschaft der Frau Großherzogin-Mutter. Professor Riemer. Bogen 1 der Metamorphose revidirt. Er las in dem Nachlasse Byrons durch Moore. Ich überschlug das vorräthige Manuscript und dessen Verhältniß zu dem Druck. Fräulein Ulrike nahm Abschied.
19. Wölfchen nahm Abschied. Ich besorgte viel nach allen Seiten, wegen meines Entschlusses nach Jena zu gehen. Zu Tische mit Hofrath Vogel und Ottilien. Gegen Abend nach Jena. Im botanischen Garten abgestiegen und den Erker bezogen. Fand alles in bester Ordnung. Die Terrasse zunächst des Hauses sehr löblich angelegt. An den Wegen war noch einiges zu thun. Mit Baumann die Wege durchgegangen. Einiges notirt zu meinen nächsten Zwecken. Dr. Weller, Custos Färber. Verabredung wegen morgen.
20. Früh aufgestanden. Die Angelegenheiten überdacht. Im botanischen Garten. Um 10 Uhr in's Schloß mit Dr. Weller. Erst das mineralogische, dann das zoologische Museum durchgegangen. Das kleinere mineralogische zu didactischem Zweck, ingleichen das Auditorium. Ferner die beyden untern Säle. Überall gute Ordnung und Zucht. Durchaus die größte Reinlichkeit auf's Neue empfohlen. Mittag mit Dr. Weller. Manches über die Jenaischen Zustände. Nachmittag dessen [259] Schwester und zwey Kinder. Die Professoren Voigt und Göttling gesprochen und das Nächste mit ihnen verhandelt. Dr. Wellern einige Aufträge wegen des botanischen Gartens gegeben. Um 4 Uhr abgefahren. Furchtbar geballte Wolkenberge über dem Harz. Der ganze Horizont ringsumher regen- und gewitterhaft. Gewaltsames Wetter ging an dem Ettersberg hin über Weimar Weg und faßte uns zwischen Frankendorf und Umpferstedt. Nach wenigen Minuten war es vorüber, die Sonne schien wieder, aber der ganze Horizont war umlagert und umtrübt. Nach Hause gelangt macht' ich noch Ordnung in manchen Dingen. Recapitulirte das am heutigen Tage Geschehene. Unterhielt mich mit Ottilien, welche mir Nachricht gab von einem auf den 23. Juni intentionirten Feste. Worüber nachzudenken war. Ich schlief in den vordern Zimmern, weil die hintern gescheuert worden. – Herrn Frommann die Revision des ersten Bogens Metamorphose.
21. Nebenstehendes: Herrn Fikentscher nach Redwitz, Bestellung von Gläsern für das anatomische Museum. – Brachte Kräuter die meteorologischen Tabellen vom May. Aus der Froriepschen Anstalt die lithographischen Probedrücke. Einiges in Bezug auf den 23. Juni. Um 1 Uhr mit Ottilien zu Frorieps gefahren. Die wohlgerathene [260] Büste des Herrn Obermedicinalraths von Froriep von Cauern besehn und belobt. Mit derselben zu Tische. Gegen Abend Herr Oberbaudirector Coudray, welcher mir von dem Feste auf den 23. d. M. nähere Nachricht gab.
22. Früh aufgestanden. Bald wieder niedergelegt. Hofrath Vogel abgewartet. Nochmals vereitelter Versuch aufzustehen. Indessen arbeitete ich immerfort. Schrieb, dictirte, ließ mundiren, sodaß ich bis gegen Abend erwünscht zu Stande kam. Um 6 Uhr Professor Riemer. Verschiedenes durchgesprochen. Unternommenes Sach- und Namenregister zu meinen Werken. Ottilie brachte später von Frau Gräfin Henckel zurückkehrend einiges was die Dame für mich mitgebracht hatte.
23. Entschloß mich im Bette zu bleiben. Revidirte dabey die gestrigen Arbeiten und brachte sie mehr in's Reine. Die 7. Lieferung meiner Werke war angekommen. Nachmittag Herr Geh. Rath von Müller, welcher mit Ottilien das Weitere beredete und derselben, da ich früh die mir angeordnete Deputation nicht annehmen können, ein bedeutendes Pergament, einzelne kleinere Blätter desselben Inhalts und ein Gedicht übergab, welches alles dieselbe mir noch am Abend zustellte.
24. Das gestern eingetretene fünfzigjährige Jubiläum meiner Freymaurerschaft ward heute in der Johannisloge [261] gefeyert. Ich hielt mich still und dictirte John die weitere Redaction der bisherigen Arbeit. Zwölf Exemplare der kleinen Ausgabe meiner Werke wurden zum Buchbinder geschafft. Angenehme Briefe von Boisserée und Felix Mendelssohn waren angelangt. Holteis waren in der Nacht angekommen. Um 12 Uhr stand Ottilie bey Vogels Gevatter. Mittags speisten bey derselben Herr und Frau von Holtei und die Herren Riemer, Vogel und von Gerstenbergk. Nach Tische fuhr ein Theil der Gesellschaft nach Tiefurt. Ich versuchte wieder in's Leben zu treten. Verfügte mich aber bald wieder zur Ruhe.
25. Früh aufgestanden. In allem Ordnung gemacht. Das Nächste sogleich beseitigt. Anderes disponirt. Besonders das Louisenfest frühster Jahre, für Serenissimum bestimmt, näher gebracht. Mittags waren Holteis bey Ottilien zu Tische, auch Frau Gräfin Henckel, Geh. Rath von Müller und Oberbaudirector Coudray. Nachmittags Briefe dictirt. Um 6 Uhr Professor Riemer. Wir revidirten das 1. Bändchen der 7. Lieferung.
26. Briefe mundirt und concipirt. Kam ein Circular von der Geh. Staatscanzley, wegen des morgenden Festzugs. Herr Börner von Leipzig zeigte verschiedenes seiner Verlagsartikel und ließ ein Portefeuille älterer Kupferstiche und Zeichnungen [262] zurück. Herr Schüler von Freyberg, jetzt in Jena, brachte einige Mineralien und trug seine Angelegenheiten vor. Alles Nöthige wegen des morgenden Fests besorgt. Circular an sämmtliche Untergeordnete. Promemoria an ein hohes Staatsministerium, zustimmende Antwort. Mittags Herr Hofrath Vogel. Das schon mehrmals angeregte Gespräch wegen der Zurechnung, Strenge und Milde in Criminalfällen; in der Überzeugung stimmte er völlig mit mir überein. Mir sind seine besonderen praktischen technischen Kenntnisse höchst schätzenswerth. Durchsah nachher das Börnerische Portefeuille, wozu Hofrath Meyer kam. Es war darunter manches Angenehme und Bedeutende.
27. Indem das Fest vor sich ging, ordnete ich alles, was vorerst vorzunehmen sey. Da man denn freylich nicht säumen darf. Nebenstehendes expedirt:Herrn Geh. Cammerrath von Goethe, durch Mylius in Mayland. Herrn W. von Goethe, Dessau. – Ein Engländer ......, welcher ein ganz artiger junger Mann schien, nachher aber bey meiner Schwiegertochter eine wunderliche Scene machte. Mittag Hofrath Meyer, von dem Verlauf der Festlichkeit und dem daran genommenen schicklichen Antheil erzählend. Wurde auch das Verhältniß zu Wien ferner besprochen. Bey herankommendem starken Gewitter entfernte [263] sich der Freund. Es wuchs sehr stark an. Ich betrachtete übrigens die neuangelangten Kupfer und Zeichnungen abermals und sortirte dieselben. In der Nacht war das Gewitter mit großer Gewalt zurückgekommen. Die Ilm war stark gewachsen und des Morgens übergetreten.
28. Ich besorgte eine reine Abschrift vom Louisenfeste, vorbereitend eine stattlichere für Serenissimum. Die sämmtlichen 48 Bände der wiener Jahrbücher für Litteratur trafen ein. sowie eine Sendung des Hirschberger Schubarth an meinen Sohn gerichtet. Ingleichen von Herrn von Quandt mit sechs kleinen Kupferstichen. Ich fuhr gegen die Bibliothek zu, stieg aus und ging an dem oberen Parkplatz her bey der Klause hinunter. Die Wirkungen des schon wieder in seine Gränzen getretenen Wassers betrachtet. Den Weg über die Wiesen zu meinem Garten konnte man noch nicht einschlagen. Ging den untern Weg wieder zurück. Begegnete einem jungen Frauenzimmer, das ich vorigen Sommer einmal in meinem Garten gesehen. Ich besprach mich mit ihr. Setzte mich in den Wagen und fuhr zurück. Mittag Hofrath Vogel. Bedeutende Unterhaltung über medicinische praktische und polizeyliche Angelegenheiten. Las in den Wiener Jahrbüchern der Litteratur verschiedenes, besonders die Tragödie von Grillparzer Betreffendes. Herr [264] Geh. Rath von Müller. Nachher Oberbaudirector Coudray.
29. Weitere Ordnung und Vorbereitung. Nachschrift meines Sohnes aus Mayland. Schreiben an denselben wegen seiner ferneren Reise. Abgeschlossenes Manuscript des Louisenfestes und weitere Disposition deßhalb. In der Darmstädter Kirchenzeitung den Aufsatz gegen Schlegels. Die Erinnerung voriger Zeiten wieder herbeygerufen. Mehres in den Österreichischen Jahrbüchern vom Jahr 1829. Ich speiste für mich. Setzte das Lesen von Morgens fort. Schloß die Rechnung der letzten Börnerischen Mittheilung. Herr Geh. Rath von Müller. Manches Ältere und Neuere besprochen. Professor Riemer. – Herrn Geh. Cammerrath von Goethe, Mayland.
30. Vier merkwürdige Blätter nach Sandro Botticelli von Herrn von Quandt. Drey Göttinger Studirende. Hofrath Vogel, die Eigenheiten eines Dresdner Bibliotheksecretärs vor kurzem in einem Tagesblatt mitgetheilt. Hofrath Voigt meldete sich und wurde zu Tisch eingeladen. Jugendliche Fragmente, gestern durch Professor Riemer zur Sprache gebracht. Das Wahre, aber unentwickelt, sodaß man es für Irrthum ansprechen könnte. Mittag Hofrath Voigt. Interessante Gespräche über wissenschaftliche Arbeiten und Zustände, [265] ingleichen über academische Intrigue und Kabale. Hofrath Meyer, Sendung eines Portefeuilles. Zeichnungen von Weigel in Leipzig. Betrachtung und Auswahl. Plafond in Belvedere. Anstalten denselben aufzubringen. Österreichische Litteratur-Jahrbücher. Höchst merkwürdig im Verfolg zu lesen. – Herrn Hofrath Voigt, mit einer Rolle, Jena. Herrn Professor Göttling, mit zwey Bänden meiner Werke dahin. Herrn Dr. Schrön, Meteorologisches. Hofgärtner Baumann, Quittungen zurück. Herrn Dr. Körner, Manuscript zurück. An Färber, autorisirte Zettel. Herrn Landesdirec tionsrath Gille, Briefe meines Sohnes.
Juli
1. Gestern Abend gegen Uhr großes Wasser, welches einen großen Theil des Floßholzes mit sich fortnahm, die Wiesen überschwemmte und über die obern Stufen meines Gartens am Stern ging. Ein Fall, der sich seit mehr als 50 Jahren nicht ereignet. Einige Geldgeschäfte abgemacht. Einen Schädel aus der Jagemannischen Verlassenschaft erhalten, der für van Dycks ausgegeben wird, auf alle Fälle aber von der vorzüglichsten Construction ist. Mittag für mich. Beschäftigt mit den Wiener Jahrbüchern. Die Weigelische Kupfersendung wieder vorgenommen. [266] Einiges einrangirt. Herr Canzler von Müller, Lamartine neuere Gedichte belobend, anderes Litterarische durchsprechend. – An Herrn Hofrath Soret in Magdeburg, poste restante.
2. Manches abgeschlossen. Anderes vorgeschoben. Tagebuch von Walther aus Frankenhausen. Mit Ottilien darüber conferirt, und was weiter geschehen solle. Mittag für mich. Schuchardt hatte den Catalog der Rafaelischen Nachbildungen im Museum gebracht. Ich sah mein Rafaelisches Portefeuille durch, in Absicht einen gleichen Catalog fertigen zu lassen. Sonstige Kupfer und Zeichnungen durchgesehen, einiges eingerahmt. Österreichische Jahrbücher. Aufmerksamkeit auf Tendenz, Geschmack. Besonders merkwürdiger Fleiß und Ausführlichkeit im Einzelnen. Wir gingen den 32. Band meiner Werke durch. Wo er besonders die Rechtschreibung der Namen besorgt hatte. Abends Professor Riemer. Mit demselben das Kurzvorherstehende verhandelt. Sodann aber auch den Aufsatz über das Louisenfest. – Herrn Julius Elkan, hier.
3. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach München. Verordnung an Dr. Schrön nach Jena. – Das Louisenfest an Professor Riemer. Mit Buchbinder Bauer wegen dem Binden des dazu bestimmten Papieres Abrede genommen. Herr Geh. Hofrath Helbig wegen der [267] Boisseréeschen und Prellerischen Angelegenheit. Mit Herrn Oberbaudirector Coudray zu Straubes gefahren, um den Sarg zu sehen, welcher nach Zeichnungen des Genannten theils in Guß und Treibewerk gefertigt worden. Ein höchst bedeutendes originelles Werk. Zu Mittag Hofrath Vogel und Ottilie. Nachher mit ihm allein. Über sein Werk sprechend. Die Weigelischen Zeichnungen nochmals durchgegangen. Später Hofrath Meyer, mit demselbigen über dieses und anderes. Er fuhr wieder nach Belvedere zurück. Fortsetzung der wiener Jahrbücher der Litteratur.
4. Berichtigung der abzusendenden Exemplare meiner Werke. Herr von Müller schickt die Geschichte meiner botanischen Studien zurück. Familienbriefe, das unglückliche Verhältniß der von Diemarischen Eheleute betreffend. Brief von meinem Sohne; Abreise desselben von Venedig, über Mantua, Cremona nach Mayland zurück. Mylius in Frankfurt kündigt eine Sendung an. Absonderung der lithographirten Blättchen. Mittag mit Ottilien. Nach Tische Betrachtung von Kunstblättern. Einiges Litterarische. Manches vorbereitet.
5. Kam das Kästchen von Mayland an. Wurde ausgepackt. Die sehr bedeutenden Bronzmedaillen des 15. und 16. Jahrhunderts betrachtet und besonders schätzenswerth gefunden. Auch anderes [268] Mitgekommene ausgetheilt und reponirt. Brief an meinen Sohn nach Mayland. Frau Präsident Schwendler vor ihrer Reise nach Brückenau einsprechend. Mittag mit Ottilien. Nach Tische die Medaillen zu betrachten fortgesetzt, die Umschriften zu lesen und die Allegorien der Rückseite auszulegen gesucht. Herr Geh. Rath von Müller, der die Metamorphose der Pflanzen zur Sprache brachte. – Herrn Cammerherrn von Goethe nach Mayland.
6. Die Dresdner Angelegenheit in Ordnung gebracht. Einiges Botanische. Inspector Weise brachte Landkarten. Die Münzen weiter untersucht. Den Schicksalen der abgebildeten Personen nachgeforscht. Mittag Ottilien. In obigem Geschäft fortgefahren. Abends Professor Riemer, das 33. Bändchen ausgefertigt. Auch das Louisenfest meistens berichtigt.
7. Nebenstehendes: Herrn Factor Reichel nach Augsburg, 31. 32. 33. Bändchen. Herrn Hofrath von Quandt nach Dresden. – Um 11 Uhr Madame Durand, dankend für die Aufmerksamkeit zu ihrem gestrigen 25. theatralischen Jubelfeste. Ein junger Schriftsteller Namens . . . Herr Landesdirectionsrath Gille, die mitgetheilten Briefe Augusts zurückbringend, dankend und einiges Besondere mittheilend. Hofrath Vogel. Alsdann ein Musicus, Bruder der Schauspielerin [269] Zischka, ferner von Nieskowski, Berliner. Botanische Betrachtungen angereiht. Brief des Herrn Grafen Sternberg, denselben aus den 14. hujus anmeldend. Mittags Ottilie. Einige geographische und historische Unterhaltung. Sodann nahm ich die Medaillen wieder vor. Suchte die Umschriften zu entziffern und was sonst dergleichen. Hofrath Meyer, welchem zwey Schublädchen vorgelegt wurden, wobey sehr angenehme kunsthistorische Bemerkungen vorkamen. Er fuhr wieder nach Belvedere, und ich verfolgte meine Betrachtungen und Bemerkungen. Auch hatte ich den Tag über mehreren Pflanzen meine Aufmerksamkeit geschenkt, besonders in Betracht der neusten bedeutenden Anschauung.
8. Mehrere Briefe dictirt. Zelters Correspondenz 1829 durchzulesen und zu revidiren angefangen. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter nach Berlin.Herrn Factor Reichel nach Augsburg. – Reise nach Spitzbergen von Barto von Löwenigh. Mittag Ottilien damit bekannt gemacht. Andere unbequeme Sendungen. Ich nahm die ältesten Medaillen vor. Beschrieb ihre Vor- und Rückseite kürzlich. Jahrbücher der Litteratur von Wien 49. Band 1. Heft war angekommen. Ich beschäftigte mich damit, Gesinnungen und Urtheile näher zu prüfen.
9. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Fikentscher [270] nach Redwitz. Herrn Marstaller nach Hamburg.Herrn von Deinhardstein in Wien. Herrn Geh. Rath von Cotta, München. – Wiener Jahrbücher weiter gelesen. Museum Mazzuchelli vorgenommen und die neuangekommenen Medaillen darin ausgesucht. Mittag mit Ottilien. Nachher setzte ich die Münzbetrachtungen fort. Herr Geh. Rath von Müller. Mittheilungen in der gräflich Reinhardischen Sache. Abends Professor Riemer. Er legte den Entwurf des Registers zu meinen Werken vor. Ich zeigte ihm die Cavinischen Münzen, auch den Folioband Museum der heiligen Genoveva in Paris, wobey manche antiquarische Betrachtung angestellt wurde.
10. Nebenstehendes: Herrn Geh. Rath von Willemer, Frankfurt a. M. – John schrieb das Verzeichniß der Cavinischen Münzen aus den Köhlerischen Münzbelustigungen ab. Manches geordnet und beseitigt. Geh. Rath von Müller giebt Nachricht von der Wirkung unseres Erlasses nach München. Ich suchte in meines Sohnes Münzschrank nach Cavineern, unterließ aber das weitere bis auf eine nähere Untersuchung. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittag Hofrath Vogel und Ottilie. Er zeigte mir nachher die ...... Arterienwerke auf die fragliche Wunde jenes Studenten bezüglich. Hofrath Meyer, welcher seine [271] bisherige Arbeit über die Kupferstecherkunst vorlegte. Ich ging mit ihm die übrigen neugesendeten Medaillen durch. Blieb für mich, noch einiges daraus und die Weigelische Zeichnungssendung Bezügliches zu bearbeiten. Walther war von Frankenhausen zurückgekommen.
11. Die Abschrift des Münzverzeichnisses geendigt. Blieb im Bette wegen Unwohlseyn und brachte still den ganzen Tag zu.
12. Morgens blieb deßgleichen im Bette. Um 12 Uhr Besuch von Herrn Oberbaudirector Coudray. Sendung von Herrn Hofrath Meyer. Nebenstehendes:Herrn Hofrath Meyer in Belvedere. Herrn Baurath Steiner, durch Schmeller.- Später Herr Hofrath Soret, von seiner Reise mit dem Prinz Carl nähere Nachricht gebend. Ich hatte manches gelesen. Stand Abends auf und ordnete das Nöthige.
13. Die Kupfer und Zeichnungsrechnung in Ordnung gebracht. Bauer reichte das Bändchen ein zum Louisenfeste. Ich übergab solches mit dem Concept, auch nöthigen Anweisungen an John. Suchte die Berliner Musterblätter auf, Kupfer und Text. Letzteren an Bauer zum Heften. Walther spielte auf dem Flügel. Geh. Legationsrath ...... brachte eine Papierrechnung von der Eisenacher meteorologischen Anstalt zur Autorisation. Mit Ottilien und Walthern zu Tische. Herr [272] von Müller Abschied nehmend, in's Hannöversche reisend. Professor Riemer. Wir gingen die dänische Walpurgisnacht durch, das Nöthige zu berichtigen.
14. John übernahm die Abschrift des Louisenfestes. Ich dictirte einiges an Friedrich. Herrn Grafen Sternberg erwartend. Suchte manches zu ordnen und zu entwirren. Mittag Ottilie und Walther. Erstere beschäftigt mit englischen zu verkaufenden Büchern. Nach Tische las ich Perikles, ein jüngeres Werk von Shakespeare; die leichte geistreiche Behandlung. Später ließ Herr Graf Sternberg seine Ankunft melden.
15. John brachte die Abschrift des Louisenfestes. Weniges beseitigt. Kam Herr Graf Sternberg. Brachte mit demselben den Tag zu. Mittags speiste Ottilie und Walther mit. es wurden wissenschaftliche und Weltangelegenheiten durchgesprochen.
16. Vorhaben und Geschäften die möglichste Folge gegeben. Einiges vorbereitet. Graf Sternberg um 10 Uhr. Ich zeigte ihm die Berliner Musterblätter zu seiner Bewunderung vor. Zu Tische Ottilie und Walther. Nachher beschäftigten wir uns mit Betrachtung der von August eingesendeten Medaillen. Hiezu Herr Hofrath Soret. Brachte derselbe sehr schönes chromsaures Alcali, merkwürdig durch Gestalt und Farbe. Graf [273] Sternberg und Ottilie fuhren spazieren. Nach der Rückkunft noch einiges von allgemeinem Interesse. Die Einnahme von Algier hatte sich bestätigt.
17. Nebenstehendes: Herrn Dr. Wackenroder, mit einem Billet an Hofgärtner Baumann in Jena. An R. A. Steiner autorisirte Quittungen dahin. An Museumsschreiber Färber ein Zettelchen zurück.Frau Amalie Wortmann geb. Simons, Elberfeld. – Um Uhr 10 Herr Gros Sternberg. Wir besahen die Medaillen des 15. und 16. Jahrhunderts; ingleichen anderes Interessante. Besprachen viele Verhältnisse. Derselbe speiste in Belvedere. Mittag Hofrath Vogel bey uns. Gegen Abend Herr Graf Sternberg. Fortsetzung der Beschauungen und Betrachtungen. Hofrath Meyer, die Berliner Musterblätter durchschauend. Unterhaltung darüber, den Kunstgehalt und die kupferstecherische Ausführung betreffend. Rath Töpfer vor seiner Reise nach Gotha, Aufträge wünschend. Graf Sternberg zum Thee. Allgemeine und besondere Unterhaltung mit Ottilien.
18. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter, Berlin, 6. und 7. Lieferung meiner Werke. Deßgleichen eine Rolle, enthält das Freymaurer-Jubiläum, einige Facsimiles und Chaos. – Graf Sternberg fuhr mit Ottilien nach Tiefurt. War ein Brief von August angekommen, seine Abreise [274] von Mayland nach Genua meldend. Herrn Grafen Sternberg nach der Rückkehr einige Zahnische Hefte vorgewiesen. Fuhr derselbe nach Belvedere. Ich speiste mit Ottilie und Walthern, durchsah später einige Kupferstiche, einige Portefeuilles. Zuletzt das Bilderbuch: Der englische Spion von Cruikshank. Wenig im Garten.
19. Nebenstehendes: Herrn Hofrath Soret, den ersten Nachtrag zur Metamorphose, Original und Manuscript. Herrn Hofrath Meyer, Anfrage, inliegend ein Billetchen an die Hofgärtner. Professor Riemer, Verzeichniß der Medaillons von David.Herrn Professor Dr. Zelter, Berlin. – Herr Graf Sternberg kam gegen 11 Uhr. Wir frühstückten zusammen und besprachen mehrere wissenschaftliche und sonstige Angelegenheiten. Blieb derselbe bey Tafel und wurde viel über unser Weimarisches Verhältniß mit den Bewohnern der drey Königreiche gescherzt. Der edle Freund nahm Abschied, und ich blieb für mich. Das Nothwendigste durcharbeitend. Herr Oberbaudirector Coudray. Hindernisse und Negociationen bey Veränderung des Locals der Gewerkschule. Communication mit Meyer und Soret in Belvedere. NB. Um 12 Uhr war Ihro Kaiserliche Hoheit eingetroffen. Überbrachten Höchstdieselben ein Geschenk von polnischen Münzen für das Großherzogliche Münzcabinet; besprachen [275] hiesige und allgemeine Verhältnisse und kehrten um 1 Uhr nach Belvedere zurück.
20. Geschichte der Lehre von der Metamorphose zu redigiren angefangen. Herr Hofrath Voigt, von einer Unterhandlung mit Zenker in Gegenwart des Herrn Curator Ziegesar Nachricht gebend ......, ein Offizier von Potsdam, durchreisend. Mittags mit der Familie. Herr Rothe erzählte von seiner zurückgelegten kleinen Reise. Vorher war noch Herr Rittmeister von Thompson bey mir gewesen. Ich hatte ihm für die gute Behandlung Walthers bey dem Aufenthalt in Frankenhausen zu danken. Nach Tische eröffnete ich das von Warschau angekommene Kästchen und ordnete die darin enthaltenen Münzen zu den übrigen in das besondere Schränkchen. Abends Professor Riemer. Er brachte das Register der Profile von David mit einigen Bemerkungen zurück. Wir gingen Concepte durch und besprachen einige Probleme.
21. Abschrift des Berichts an die Frau Großherzogin, bey Einsendung der Rechnung von 1829. Anderes geordnet. Redaction der Mittheilungen die Geschichte des Einflusses meiner Metamorphose betreffend. Mittag mit der Familie. Nach Tische mit Ottilien. Über sittliche und öconomische Verhältnisse verschiedener Bekannten. Die Geschichte der Musik fortgelesen. Hofrath Meyer, die bisherigen[276] Arbeiten besprochen. Den Text zu den Berliner Mustertafeln ihm mitgegeben. – Des Herrn Oberberghauptmann von Herder nach Freyberg.
22. Die gestrige Redaction fortgesetzt. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin, verschiedenes Ihro zurückgelegte Reise nach Warschau betreffend. Ich gab die Rechnungen des Jahrs 1829 der Separatcasse mit. Principes de Philosophie Zoologique par Mr. Geoffroy de St. Hilaire. Streit zwischen den beyden Classen der Naturforscher, der analysirenden und synthesirenden. Mittag mit der Familie. Nachher für mich. Obgemeldetes französisches Werk zu lesen fortgefahren und das was vor soviel Jahren in Deutschland deßhalb geschehen wieder in's Andenken gebracht. – Eine Rolle an Börner nach Nürnberg.
23. Die gestrige Redaction fortgesetzt. Nebenstehendes: Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach München.Herrn Geh. Rath von Willemer, Frankfurt, in bey den die Pflanzenblätter eingeschlossen, auch lithographirte Blättchen. Herrn Auctionator Schmidmer, Nürnberg. – Den Streit der französischen Naturforscher weiter beachtet. Ein Brief von Grafen Reinhard von Beaujeu, seine Reise dieses Jahres ausführlich erzählend, einiges andere hinzufügend. Um 12 Uhr Herr Oberbaudirector Coudray. Mittags mit der Familie. [277] Heil Canzler von Müller von der Reise zurückgekommen. Mit demselben in den untern Garten gefahren, um die Pflasterarbeit zu besehen. Um 6 Uhr Professor Riemer. Fuhr mit demselben um's Webicht. Früher Herr Hofrath Soret.
24. Einiges Oberaufsichtliche geordnet und Nebenstehendes abgesendet: Herrn Superintendent Anger nach Blankenhayn, ein Exemplar von Hermann und Dorothea. Herrn Inspector Schrön, autorisirte Zettel, Jena. – Um 12 Uhr Herr Obermedicinalrath Caspers von Berlin und Gattin, eingeführt von Hofrath Vogel. Mittags mit der Familie. Nachher Herr Hofrath Meyer; brachte seinen fortgeführten Aufsatz über Kupferstiche, brachte die Berliner Musterblätter zurück und nahm die Apostel von Thorwaldsen, auch einiges andere mit. Ich setzte meine Lesung der französischen Streitigkeit und Betrachtung darüber fort.
25. Fortgesetzte Betrachtung über die französischen wissenschaftlichen Streitigkeiten. Frau Professor Thiersch und der junge Frommann. Herr von Vitzthum. Herr von Beulwitz einen Brief aus Warschau bringend. Demoiselle Seidler, welche früher einige Porträts geschickt hatte. Mittag mit der Familie. Fortgesetzte Betrachtung über die Streitigkeiten in der französischen Academie. Herr Canzler von Müller, Nachricht bringend [278] von Bolivars Abdankung und der Aussicht des Prinz Paul von Württemberg, Vorgesetzter der griechischen Angelegenheiten zu werden. Herr Oberbaudirector Coudray, über die Heizung mit erwärmter Luft nach den neusten Einrichtungen Kenntniß gebend, ingleichen die Plane vorlegend, wie die vier neuen Zimmer der Frau Großherzogin eingerichtet werden sollen. Ich verfolgte obgemeldete Betrachtungen. – Herrn Geh. Rath von Müller, Augusts Tagebuch und Graf Reinhards Brief.
26. Früh beim Erwachen Wölfchen, der gestern Abend von Dessau zurückgekommen war. Le Temps vom 20. Juli bringt ferneren Dissens zur Sprache, der sich bey der letzten Sitzung der französischen Academie hervorgethan. In oberaufsichtlichen Geschäften einiges vorbereitet. Göttinger Anzeigen, Paxo mitternächtliches Afrika. Lacretelle Frankreich nach der Restauration. Demoiselle Seidler. Zu Mittag Fräulein Pogwisch, vieles erzählend von Dessauischen Persönlichkeiten und Zuständen. Wolf brachte die Localitäten zur Sprache, besonders das altdeutsche Haus. Ich setzte verschiedene Betrachtungen fort. Abends Professor d'Alton, Schwester und Frau. Mit Ersterem vieles über Berlin und München. Auch Frau Münderloh, die Herren Coudray und Vogel waren gegenwärtig.
[279] 27. Einen Aufsatz über die Streitigkeiten der französischen Naturforscher zu dictiren angefangen. Gräfin Fritsch, einiges von Warschau bringend und meldend. Maler Grünler aus Italien kommend und von seiner Reise Studien und Beschäftigungen meldend. Mittag mit der Familie. Nach Tische Beschäftigung mit Zeichnungen und Kupferstichen. Die französische Streitigkeit nicht außer Augen lassend.
28. An jenem Aufsatz fortdictirt. Nebenstehendes:Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach Kissingen. Herrn Dr. Weller, Jena. – Mittags mit Wolf und Herrn Rothe. Nach Tische den französischen Streit bedacht. Hofrath Meyer. Mit ihm die angekommene Zeichnung nach Tischbein durch gesprochen. Seinen Aufsatz für Wien ferner beredet. Einige Kupfer zurückgenommen. Den Kölner Dom mitgegeben. Abends in den Garten mit Walther. Die Pflasterung angesehen. Wunderschöne Beleuchtung bey großer Stille des Grüns. Einiges nachher zu Hause berichtigt und vorgearbeitet.
29. Über die französische Angelegenheit fernerhin dictirt. Kleine Geschäfte abgeschlossen. Acht Thaler Conventionsgeld an Elkan bezahlt. Um 12 Uhr Ihro Kaiserliche Hoheit. Vorschläge der Blumenliebhaber mittheilend. Mittag mit der Familie. Nach Tische Kupfer und Zeichnungen sortirend.[280] Abends mit Walther in den untern Garten. Über Oberweimar zurück.
30. Französische academische Streitigkeit. Einiges Oberaufsichtliche. Nähere Betrachtung der gestern angekommenen Sendung von Baron Stackelberg, Bröndsteds Athen und Cockerells Wiederherstellung des Capitols. Um 12 Uhr Herr Durand. Hernach Herr Hofrath Vogel mit Professor ...... Zu Mittag mit den Kindern. Nachher Herr Hofrath Vogel, wegen dem Verband. Sodann Herr Geh. Rath von Müller, nach Brückenau gehend. Herr Professor Riemer; mit demselben spazieren gefahren, in den untern Garten und über Oberweimar. Ich zeigte ihm das Kupfer des römischen Forums und Zubehör.
31. Nebenstehendes, oberaufsichtliche Geschäfte betreffend: An Großherzoglich Sächsisches Ober- Consistorium zu Eisenach, wegen H. Müllers Verpflichtung. An Hofrath Voigt, Verordnung wegen des botanischen Gartens. – Die französische Ge lehrten-Streitigkeit weiter durchgearbeitet. Ihro Hoheit der Großherzog. Mittag Hofrath Vogel und die Familie. Nachricht von der aufgehobenen Cammer, sowie der Preßfreyheit und was dem anhängt. Andere Hof- und Stadtgeschichten. Hofrath Meyer. Das forum romanum demselben vorgewiesen. Die nächsten Arbeiten mit ihm verabredet. Oberbaudirector [281] Coudray. Dasselbe Blatt mit ihm angesehen und durchgesprochen. Zusammen nach dem untern Garten gefahren. Bey androhendem Gewitter bald nach Hause. Schubarth über Goethes Faust nach Vorlesungen in Schmiedeberg.
August
1. Übersicht des Aufsatzes die französische Streitigkeit betreffend. Einige Absendungen vorbereitet. Frau von Wolzogen. Der Prinz Carl und Hofrath Soret. Hofrath Vogel und die Familie. Nach Tische mit demselben allein. Vorliegende Geschäfte. Hof- und Stadtpersönlichkeiten und Ereignisse. Marino Falieri von Delavigne. Abends mit Ottilien um's Webicht, zurück, oben an dem Garten vorbey. In's Thal herunter den neuen Weg über Ehringsdorf und nach Hause.
2. Die Abschrift angefangen über den französischen Streit. Concepte in Oberaufsichtsangelegenheiten. Bey dem Buchbinder Bauer einen Pappkasten bestellt für das Boisseréesche Domwerk. Herr Geh. Rath Schweitzer über manche Geschäfts und Geselligkeitsverhältnisse. Ich zeigte ihm gleich das bewundernswürdige forum romanum von Cockerell. Mittag mit der Familie. Nach Tische: Scènes Populaires en Irlande par Mr. Shiel. Paris 1830. Unschätzbare Klarheit der An- und Übersicht sowie der Darstellung und des [282] Vortrags. Abends spazieren gefahren mit Ottilien die gestrige Tour. Obiges fortgelesen. Die französischen Pariser Zeitungen waren ausgeblieben.
3. Erste Nachricht von dem Ausstand in Paris. Nebenstehendes: Herrn von Cotta nach München. Herrn Frommann d. J., Jena. – Meldung, daß die Prellerischen Malereien unterwegs sind. Herr Hofrath Helbig deßwegen. Hofrath Vogel jene Pariser Geschichten umständlicher meldend. Auf Ansuchen Secretär Kräuters ein paar junge Leute auf morgen früh bestellt. Ein Brief meines Sohnes aus Genua war angekommen. Die Grafen Salm aus Mähren mit Hofrath und Burgemeister Schwabe. Mittags mit der Familie. Nach Tische die irländische Lectüre fortsetzend. Sodann die Sacountala von Chézy. Abends die beyden Grafen Salm, Hofrath Schwabe und eine größere Gesellschaft von Damen und Herrn. Man beschäftigte sich viel mit den Bilderchen des Londoner Spion.
4. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Dr. Weller nach Jena. Herrn Hofrath Soret nach Jena. Herrn Professor Bachmann, Jena. Museumsschreiber Färber, dorthin. – Fortgefahren an dem Streit der französischen Academiker. Ich las die Königl. französischen Erlasse, welche die neusten Bewegungen hervorbrachten. [283] Es ist merkwürdig, den Vorabend großer Begebenheiten zu beachten. Zwey junge Leute aus Berlin. Mittag mit der Familie. Nach Tische Sacountala des Herrn de Chézy. Gegen Abend Hofrath Meyer, den Aufsatz über die neuen Kupferstiche bringend. Den Oppenheimer Dom beschauend. Las obgenanntes Werk bis zu Ende und fing die Noten an.
5. Den Aufsatz über Kupferstiche an Schuchardt. An der französischen Streitigkeit weiter mundirt. Viel Eingaben die Bibliothek betreffend. Geh. Hofrath Helbig, den Brief eines Buchhändlers aus Berlin bringend. Herr von Conta, in Auftrag Serenissimi, gleichfalls auf die Bibliothek Bezügliches. Le Temps vom 31. Juli war wieder angekommen nach einer Pause von vier Tagen: den Beginn der großen Umwendung berichtend, auch ein beygelegtes Blättchen mit der Declaration des Herzog von Orleans. Frau Großherzogin Kaiserliche Hoheit. Äußere und innere Zustände besprochen. Mittag Dr. Weller. Jenensia durchgearbeitet. Nach Tische Travels in various Parts of Peru, by Edmond Temple. Ein heiterer, allerliebster Reisender, der's nicht zu genau nimmt. Ohne wissenschaftliche Richtung, aber doch klar und menschenverständlich gebildet, vollkommen wie man einen Reisegefährten wünschte. Die Reise beginnt 1825, in Geschäften einer Bergwerks-Association.
[284] 6. Schuchardt lieferte einen Theil des Manuscripts ab die Kupferstiche betreffend. Ich setze Concept und Mundum des Aufsatzes über die französische Streitigkeit fort. Ein emigrirter Geistlicher aus Mayland, Bernard Castelli. Ich gebe ihm Nebenstehendes mit: Herrn Hofrath Steffens nach Breslau. – Mittag mit der Familie die Reise nach Potosi und den Aufenthalt daselbst fortgelesen. Noch einiges auf die französische Umwälzung Bezügliches.
7. Die Separatrechnung von Ihro Kaiserlichen Hoheit mit Approbation zurück. Die Geschichte der deutschen Bemühungen um vergleichende Anatomie schematisirt. Anmeldung eines Niederländers durch Blumenbach. Die zwey von Göttling erhaltenen Bändchen von Cellini durchgesehen und einpacken lassen. Frau von Arnims Zudringlichkeit abgewiesen. Ein Attestat für Friedrich unterschrieben. Manches vorbereitet. Mittag Hofrath Vogel. Allerley zu Belehrung eines Hof- und Leibmedicus. Vorher Ihro Königliche Hoheit der Herr Großherzog. Nach Tische las ich den ersten Band der Reise nach Potosi durch, ein Werk mit allem Beyfall aufzunehmen.
8. Briefe dictirt und mundirt. Die Frau Großherzogin hatte Rechnungen geschickt. Herr von Conta, gefällig die Abwechselung der zugestandenen und weggenommenen Preßfreyheit gesammelt [285] und ältere Zeitungen gesendet. Brief von meinem Sohn aus Genua. Anderes vorbereitet und durchgedacht. Globe und Temps vom 3. August waren höchst bedeutend. Mittag mit Ottilien und den Kindern. Nachher Buffons Histoire naturelle des animaux. Betrachtungen darüber bezüglich auf das Erscheinen dieses Werks. Einige Portefeuilles durchgesehen und geordnet. Auch die Auswahl aus den Sendungen von Weigel und Börner abgeschlossen. –Herrn Factor Reichel, Cellini zur Octav-Ausgabe, Augsburg.
9. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Geh. Cammerrath von Goethe, drinn eingeschlossen: Herrn Dr. Eckermann, ingleichen von Herrn Landesdirectionsrath Gille. Sämmtliches an Herrn Heinrich Mylius nach Mayland. Herrn Gruners Erben in Lindau, mit 6. bis 35. Band meiner Werke. – Der Temps und Globe vom 4. August. Die Quittung der Rechnung der Gewerkschule. Einiges auf den Dresdner Verein bezüglich. Über Dresden kam eine Gold- und Platina-Stufe von Petersburg. Mittag mit der Familie. Nach Tische las ich in Buffon weiter, auch Turners amerikanischer Reise.
10. Peruanische Reise fortgesetzt. Sendung von Berlin. Das Verzeichniß der Gemäldesammlung, ingleichen der Bildhauerwerke, mit einem freundlichen Brief von Rauch, von seiner italiänischen[286] Reise die interessantesten Nachrichten gebend. Mittag mit der Familie. Einiges mitgetheilt aus der peruanischen Reise. Die Cölner Domblätter in den neuen Pappkasten eingelegt. Sonstiges geordnet. Die Prellerischen Landschaften und die Grünlerischen Porträte näher betrachtet. Die peruanische Reise weiter gelesen. – Herrn von Conta, ältere Zeitungen zurück und Einladungen. Herrn Hofrath Meyer den Temps von heute und die Papiere wegen des blumistischen Vereins zurück. Herrn Hofrath Meyer nach Belvedere einiges von Ihro Kaiserlichen Hoheit Mitgetheilte zurück.
11. Nebenstehendes: Herrn Hofrath Soret, Jena. – Briefconcepte dictirt. Mit Schuchardt einiges besorgt. Schmeller brachte das Porträt vom Obercammerherrn von Wolffskeel. Mittag Herr von Conta. Wurden die Vorfälle des Tages in mancherley Bezügen durchgesprochen. Gegen Abend Hofrath Meyer. Wurden verschiedene Geschäfte besprochen, verhandelt, auch abgeschlossen und verabredet. Verfolgt' ich die Lectüre der peruanischen Reise und überdachte das Nächstauszufertigende.
12. Nebenstehendes absolvirt: An Frau Baronin von Sartorius in Göttingen. An Herrn Börner, Leipzig. Herrn Weigel dahin, mit Autorisation von Schuchardts Rechnungen. – Über die verglasten Burgen in Schottland. Die [287] peruanischen Reisen geendigt. In der Revue Française die ältere Geschichte von Irland. Demoiselle Facius von Berlin kommend. Hatte sich recht anständig und anmuthig gebildet. Sie brachte mir eine kleine Büste des Kaiser Nicolaus. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin nur auf kurze Zeit. Einiges besprochen, bezüglich auf Geschäft, auch auf die neusten Welthändel. Hernach Professor Schneider aus Ungarn, welcher durch Deutschland reist, um die Schulanstalten näher zu besehen. Mittag Herr Geh. Rath Schweitzer, Herr Generalsuperintendent Röhr dazwischen Herr von Conta; die Nachricht, wie der Herzog von Orléans zum König der Franzosen ausgesprochen worden. Jenen beyden Herren zeigte ich die von David gesendeten Profile. Blieb nachher für mich. Ordnete manches und bereitete anderes vor.
13. Die oberaufsichtlichen Angelegenheiten angegriffen. Manches beseitigt. Anderes vorgesehen und bedacht. Die französischen Blätter brachten die Ernennung des französischen Königs umständlich. Brief von meinem Sohn von Spezzia. Mittags mit der Familie. Nach Tische Sacountala von Chézy, die Noten zur Übersetzung. Abends Professor Riemer. Gingen einige Concepte durch. Besprachen die russischen Mineralien und wurden dadurch in die Naturgeschichte geführt. Schnell eintretendes[288] und vorübergehendes Gewitter und Sturm. – An Herrn Dr. Schrön, Jena.
14. Concepte und Munda. Revue Française, Recension der Mémoires des Elie de Beaumont. Erhielt die Wiener Jahrbücher der Litteratur Heft 50. Darin eine Anzeige meiner neusten Arbeiten. Ingleichen Rochlitzens Für Freunde der Tonkunst. Sonstige Vorbereitungen. Mittag Herr Hofrath Vogel und Landesdirectionsrath Gille. Hofrath Meyer. Die Boisseréeschen Lithographien zu recensiren. Abends Oberbaudirector Coudray. Ich beschäftigte mich mit Überdenken der nächsten Vorkommenheiten und Expeditionen. War auch der französischen Regierungsveränderung im Stillen eingedenk. Herr Canzler von Müller von Brückenau kommend. – Des Herrn Professor Wackenroder, Jena. An Controleur Hoffmann, Verordnung.
15. Schuchardt schrieb das Meyerische Manuscript ferner in's Reine. John beschäftigte sich die Acten zu ordnen und zu heften. Nebenstehendes: Herrn Rath Grüner in Eger. – Einiges andere in's Concept. Die Wiener Jahrbücher zu beachten fortgesetzt. Mittag die Alma mit am Tisch. Die Knaben speisten in Belvedere mit dem Prinzen, der von Jena da war. Sacountala wiederholt gelesen. Einiges an Zeichnungen und Kupfern revidirt.
[289] 16. John fuhr Fort die Acten zu ajustiren. Ich beschäftigte mich mit einigem auf die Naturwissenschaft Bezüglichen. Um 12 Uhr spazieren gefahren mit Ottilien. Nebenstehendes abgesendet: Herrn Baron Barclay de Tolly in Dresden, eingeschlossen ein Brief an Herrn Minister Grafen Cancrin in St. Petersburg. – Mittag mit der Familie. Nachher Cours d'histoire moderne par Mr. Guizot von der 12. Lieferung an.
17. Geschichte meines Verhältnisses zur vergleichenden Anatomie zum Zweck jenes Aufsatzes über die französische Streitigkeit. Geh. Hofrath Helbig, einige Wünsche vorbringend. Ottilie, von der gestrigen Parthie in Tiefurt erzählend. Nebenstehendes:Herrn Auctionator Weigel in Leipzig, Kupfer zurück. Herrn Börner, dahin, deßgleichen. – Mademoiselle Seidler. Zwey Demoiselles Hoße von Eisenach, die eine in Berlin der Kunst sich widmend, die ältere einem Institut in Eisenach vorstehend. Mittag mit der Familie. Ich fuhr fort die Vorlesungen von Villemain zu lesen. Abends Professor Riemer. Wir gingen den Meyerschen Aufsatz über Kupferstecherkunst und Kupferstiche durch. Auch sonstige Concepte.
18. Den Discours préliminaire von Geoffroy de St. Hilaire durchgelesen und ausgezogen. Nebenstehendes von Professor Riemer unterschrieben: An[290] eine hochverehrliche Königliche Alexander- Universität in Warschau. – Erhielt eine schöne Kalkcrystallstufe vom Harz durch Herrn Soret. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog, ein spanisches Werk für die Bibliothek ankündigend. Mit Ottilien in den untern Garten gefahren. Mittag mit der Familie. Hofrath Meyer. Mit demselbigen manches verabredet. Landschaftliche Zeichnungen vorgewiesen. Die Ausstellung besprochen. Die französischen Angelegenheiten näher beachtet.
19. An dem Auszug des französischen zoologischen Werks fortgefahren. Nebenstehendes: Herrn Geh. Cammerrath von Goethe nach Florenz. – Le Temps war ausgeblieben. Le Globe wurde fortgesetzt. Frau Großherzogin. Sodann Herr von Ziegesar. Mittags mit der Familie. Abends Baurath Moser von Berlin. Später Herr Geh. Rath von Müller.
20. Einiges Oberaufsichtliche. Fortgesetzte Beschäftigung mit dem Aufsatz über die französische Streitigkeit. Mittags mit der Familie. Abends Professor Riemer. Den Meyerischen Aufsatz über die Kupferstecherkunst durchgegangen.
21. Dictirt an dem Aufsatz über die französische Streitigkeit. Fernere Beschäftigung damit. Um 12 Uhr Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Mittags Hofrath Vogel und Ottilie. Hernach Hofrath[291] Meyer. Aufsatz über lithographische Blätter. Herr Hofrath Soret. Später ein Schweizer Theolog, Decan im Bezirk von Basel, reisend, zu eigener Beruhigung den Zustand der Theologie in Deutschland kennen zu lernen. Merkwürdige Mittheilung über Elberfeld und das Wupperthal.
22. Französische atomistisch-mechanische Terminologie. Cammerconsulent Schnauß. Herr Rath Wangemann. Professor Hase von Jena. Frau Präsident Schwendler von Brückenau kommend. Herr von Conta, eine Sendung von Herrn von Hoff überbringend. Mittag mit der Familie. Die französischen Angelegenheiten, literarische und politische, durchgedacht. Briefe eines verstorbenen vorgenommen. Ist eigentlich ein wunderliches Werk, aus zwey nicht zusammengehörigen Manuscripten zusammengesetzt. Die Briefliche Reisebeschreibung in ihren Einzelnheiten höchst schätzenswerth, das andere sind sehr freysinnige Äußerungen, die besonders gegen die Frömmler gerichtet zu seyn scheinen. Dem Leser wird durch diese wunderliche Zweyheit ganz verwirrt.
23. Cuvier contra Geoffroy ferner betrachtet und deßhalb dictirt. Anderes geordnet. War gestern der Pack von Frankfurt mit Schillers Leben von Carlyle angekommen. Alsobald die Versendungen nach Berlin und Schottland vorbereitet. Mittag mit den Kindern. Ottilie speiste bey Frau [292] von Schwendler. Nach Tische Frau von Münchhausen und ein junger von Windheim. Abends fortgesetzt Briefe eines Verstorbenen.
24. Verschiedene Concepte, theils wissenschaftliche, theils Briefcorrespondenz. Maler starke. Holte den monstrosen Dipsacus fullonum wieder ab, um die andere Seite zu zeichnen. Ein Exemplar des Schillerischen Lebens an Oberbaudirector Coudray. Übersendung der übrigen eingeleitet. Herr Frommann meldet, daß an der Metamorphose fortgedruckt werden könne, und thut einige Anfragen. Mittag mit der Familie. Die Briefe eines verstorbenen 1. Band hinausgelesen. Außer jener fremdartigen Einschaltung nichts weiter Ungeschicktes gefunden. Abends Herr Geh. Rath von Müller. Ich sah die von Weigel gesendeten Zeichnungen abermals durch. Professor Riemer. Wir verbrachten den Abend mit Unterhaltungen über Litteratur und Sprache. Vernachlässigung und Beyfall auf dem rechten Standpuncte, fand sich Beruhigung und reine Übersicht. Nächste Vorstellung des Götz von Berlichingen kürzlich besprochen.
25. Nebenstehendes: Herrn Hofrath Soret, die Übersetzung der Metamorphose. Herrn Frommann, nähere Bestimmungen. – Der März des allgemeinen Bulletins war in acht Heften angekommen. Der junge Temmler. Eine englische [293] Familie deutschen Ursprungs, Verwandte in Dornburg besuchend. Der Vater, ein lutherischer Geistlicher in London, war als Hauslehrer mit Schwens früher hineingegangen. Hofrath Voigt von Jena. Königliche Hoheit der Großherzog. Mittags mit der Familie. Sodann Herr Hofrath Meyer. Später Oberbaudirector Coudray.
26. Einiges mundirt. Sendung an Carlyle und Criminalrath Hitzig eingepackt, zum Absenden vorbereitet. Um halb 1 Uhr Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Sodann zwey Engländer: Herr Dr. Gordon, Medicus, ein heiterer gemüthlicher Mann; Mr. John Charrington, still und vor sich hinblickend. Zu Mittage die Kinder und Familie. Las fort in den Briefen eines Verstorbenen.
27. Nebenstehendes: Herrn Factor Reichel, Augsburg. An die J. G. Cottasche Buchhandlung in Stuttgart. – Mehrere Concepte dictirt. Herr von Henning. Unterhaltung über manches was gemeinsam interessirte. Mit ihm um's Webicht gefahren. Gräfin Caroline Egloffstein. Herr von Henning zu Mittage. Nach Tische Herr Geh. Rath von Müller; wurden besonders berlinische Verhältnisse durchgesprochen. Gegen Abend Professor Riemer. Brachte ein merkwürdiges Transparent und zwey Exemplare des Wendtischen [294] Taschenbuchs. Wir gingen einige Concepte durch und besprachen das Vorliegende.
28. Einiges Nothwendige beseitigt. Dann viele freundschaftliche Besuche dankbar empfangen. Gegen zwey Uhr unsre gnädigsten Herrschaften. Mittag Fräulein Ulrike, Alwine Frommann und Familie. Nach Tische mit den Kindern. Herr Hofrath Soret und der Erbgroßherzog. Gegen Abend Oberbaudirector Coudray, den silbernen Becher wiederbringend und von dem Fest auf dem Stadthaus Nachricht gebend.
29. Nebenstehendes: Herrn Parish nach Hamburg, eine Sendung an Carlyle, enthaltend Bücher u. a.Herrn Criminalrath Hitzig nach Berlin, Schillers Leben von Carlyle. Herrn Professor Dr. Zelter den 3. Theil von Schillers Correspondenz. Herrn von Quandt nach Dresden. Herrn Buchhändler Wilmans nach Frankfurt a. M. – Manches Angekommene geordnet und näher betrachtet. Mit Nebenstehendem den Morgen verbracht. Herr Hofrath Voigt um 12 Uhr. Zu Mittage mit der Familie. Später Herr Geh. Rath von Müller. Fuhr nachher nach Belvedere.
30. Briefe vorbereitet, anderes geordnet und geheftet. Um 11 Uhr Herr Fürst Carolath mit Gemahlin und Kindern. Nachher ein reisender ungarischer Theolog Namens ...... Nachher [295] Royaards, Professor zu Utrecht, und Frau. Mittags mit der Familie. Abends Oberbaudirector Coudray, der Nachklänge des Geburtstagsfestes gedenkend. Ich hatte Carus Organographie vorgenommen.
31. Etwas über die Briefe eines verstorbenen. Nebenstehendes: Herrn Generalconsul Küstner nach Leipzig. Herrn Geh. Rath von Müller. Auch vor her noch ein Billet. – Herr Professor von Deinhardstein. Einladung desselben. Mittag mit der Familie. Die Briefe eines verstorbenen weiter durchgelesen. Abends die Herren Deinhardstein, Röhr, von Müller, Riemer, die beyden Frauenzimmer. Nachher Unterhaltung mit Ottilien über die geführten Gespräche.
September
1. Den Aufsatz über die Briefe des verstorbenen dictirt. Das Danksagungsgedicht für hier und Frankfurt ausgefertigt. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Mittag Geh. Rath Schweitzer. Professor Deinhardstein von Wien. Hofrath Meyer, Hofrath Vogel, von Froriep und Sohn, Dr. Schütze und Landesdirectionsrath Töpfer. Blieb nachher für mich. Abends Geh. Rath von Müller, welcher den anmuthigen Vorgang bey dem Gastmahl im Schießhaus erzählte. Museum Mazzuchellianum weiter durchgesehen.
[296] 2. Nebenstehendes: Frau von Pogwisch, wegen Büchern. Nova politica zurück an Herrn Geh. Legationsrath von Conta. Herrn Geh. Rath von Müller, Gedicht für Frankfurt und hier, von Gagern zurück. – Erhielt von einem Kalligraphen ein Blatt Facsimiles. Manche Briefconcepte und Munda. Demoiselle Zimmermann aus der Ruhl, Clavierspielerin, welche bey Hummel studirt, exhibirte sich sehr brav. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Mittag mit der Familie. Nach Tisch einiges aufgeräumt. Das Nächste durchgedacht und vorbereitet.
3. Kam ein Brief von meinem Sohn, der seine Abreise von Spezzia meldete. Nebenstehendes: An Frau von Münchhausen nach Herrengosserstedt, Dankschreiben. Herrn Minister von Gersdorff, Rücksendung und Nachricht. – De la Littérature russe. Par le Prince Elim Mestschersky. Analecten von Gruithuisen, 6. Heft. Einige Concepte und sonstige Einleitungen. Mittag mit der Familie. Nach Tische in den hinteren Zimmern d'Altons Skelette durchgesehen. Abends Professor Riemer. Wir gingen die Geschichte der Metamorphose durch.
4. Nebenstehendes: Verordnung an Professor Göttling. Dergleichen 2. an Rentamtmann Lange, Jena. Herrn Hofrath Voigt, Schreiben [297] nebst einem Aufsatz, dahin. Herrn Frommann dem Jüngeren, dahin. Alles zusammen an den Museumsschreiber Färber mit Quittung und Billet. – Dem Maler Starke einige Aufträge botanischer Zeichnungen. Mittheilungen von Herrn Minister von Gersdorff. Fünf Leipziger Studirende sangen ganz früh im Garten vor meinem Fenster. Ich verehrte durch Wolf jedem ein Exemplar von Hermann und Dorothea. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Bedeutendes Gespräch über zeitgemäßes, würdiges Betragen eines Fürsten, bey Veranlassung seiner vorhabenden Reise an den Rhein. Mittag Hofrath Vogel. Nach Tische wichtige Unterhaltung über Krankheit, Mittel und Heilung, immer mehr Aufklärung über seine Behandlungsweise. Nachher Sömmerings osteologische Hefte. Überlegung der zunächst bestehenden Ausarbeitungen und Expeditionen. Publica. NB. In der Ausstellung um 1 Uhr.
5. Schreiben von Boisserée mit Rechnungen. Mittheilungen des Herrn Staatsministers von Gersdorff über die Novissima. Einiges an der Theilnahme am Streite Cuviers und Geoffroy St. Hilaire's. Dr. Weller, einige Notizen von Jena. Wölfchen hatte freywillig einige Stunden verschiedenes Corrigirte mundirt. Die Frau Großherzogin vor ihrer Abreise noch Dornburg. Mittag [298] mit Ottilien und Herrn Rothe. Ich fuhr fort das verschiedene vorliegende zu bedenken. Herr Geh. Rath von Müller, das vorsehende besprechend. Die gute liebe Frau von Wegner starb in den Abendstunden. – Aufsatz über die Briefe des verstorbenen an Professor Riemer.
6. Alsobald an den Naturbetrachtungen in Bezug auf die französische Streitigkeit. Sonstige Concepte. Litterarische Umsicht. Gespräch mit andern wird durch die revolutionären Auftritte verschlungen. Inspector Schrön, von seiner ersten meteorologischen Tour über Halle und Allstedt von Jena aus zurückkehrend. Gegen Mittag Hofrath Meyer, einige Kunstblätter beachtend und beurtheilend. Blieb bey Tische. Die Zeitläufte durchgesprochen. Galeni de usu partium. Über das Verhältniß des Organismus. Das weitere durchgedacht. Bourrienne, ses erreurs.
7. Succession der drey Herzoginnen. Verschiedenes dictirt. Nebenstehendes: Herrn Staatsminister von Gersdorff das Communicirte zurück. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, München. – Herr Geh. Rath von Müller und Secretär Schnaubert, wegen der häuslichen Angelegenheiten. Mittag mit der Familie. Abends Professor Riemer. Einige Concepte besprochen. Sonstiges berichtigt.
8. Abschrift der Recension von Berlin. Brief Sohn meinem Sohn von Florenz. Nebenstehendes: [299] Herrn Dr. Weller, Quittungen, eingeschlossen den 36. Band der kleinen Ausgabe an Professor Göttling. – Fräulein Jenny im Garten. Mittag zu vieren. Ottilie war bey der Frau Mutter. Manches vorsehende durchgedacht und vorbereitet.
9. Concepte und Munda von Briefen und sonst. Mittheilungen des Herrn Staatsministers von Gersdorff, von Müller. Ein von Herrn von Varnhagen empfohlener José de la Luz, gebürtig von Havana. Mittag Herr Canzler von Müller. Öffentliche und Privat-Angelegenheiten durchgesprochen. Abends große Theegesellschaft, wobey die Fremden, die sich gemeldet hatten. Das durchscheinende Porzellainbild wurde vorgewiesen. – Herrn Factor Reichel nach Augsburg.
10. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn von Varnhagen, Recension der Briefe eines Verstorbenen, Quittung über 25 Thlr. Cassescheine. Herrn Geh. Rath von Müller, Brief des Herrn von Cotta mitgetheilt, Concept zur Antwort, silberne Medaille für Herrn Schnaubert, von Gagerns Brief zurück. – Kam ein Brief von Herrn von Cotta. Ward an der Abhandlung über die französische wissenschaftliche Streitigkeit fortgefahren. Mit Ottilien in den untern Garten gefahren. Mittags mit der Familie. Nachher einiges Englische. Unterhaltung über die hier verweilenden Engländer. Abends Professor Riemer, die Aufsätze [300] über die französischen Angelegenheiten durchs gesprochen.
11. Antwort des Herrn Canzler von Müller, welcher nach Dornburg fuhr. Fortgesetzte Arbeit an der französischen Angelegenheit. Mittags mit der Familie und Hofrath Vogel. Nachher mit demselben Staats-, Revolutions- und Kriegsverhältnisse. Auch über die Bezüge der Einzelnen zu verschiedenen wichtigen Zeitläuften. Sodann d'Altons Knochengerüste. Verschiedene Hefte durchgesehen und zu meinen Zwecken betrachtet. Abends Hernani, übersetzt von Peucer.
12. Concepte oberaufsichtlicher Geschäfte, sowie von Briefen; auch deren Munda. Ottilie referirte über die Aufführung von Hernani. Brief meines Sohns von Florenz, Datum vom 28. August. Brief von Stuttgart den Hamburger Nachdruck meldend. Herr Landjägermeister von Fritsch, von Carlsbad und Pyrmont Grüße und Nachrichten bringend. Sodann Landesdirectionsrath Töpfer, Hofrath Winkler und Gattin anmeldend. – Herrn Major von Knebel, wegen eines Briefs an Robinson. Herrn Auctionator Weigel nach Leipzig, Handzeichnungen zurück.
13. Schreiben von Herrn von Quandt mit 110 Thlrn. für den Maler Kaiser. Ausgleichung der Angelegenheit mit der Kasse und Geh. Hofrath Helbig; verschiedene Concepte. Der zweyte Revisionsbogen [301] der Metamorphose kam an. An Riemer 2. Revisionsbogen. Herr Hofrath Winkler und Gattin. Angekommen von Herrn Rühl von Lilienstern mehre symbolische Darstellungen der alten Geschichte. Mittag mit der Familie. Manches auf die Zeitläufte Bezügliches. Die nächsten Expeditionen durchgedacht. – Herrn Geh. Hofrath Helbig mit 5 Thlrn. 21 Gr. An die J. G. Cottasche Buchhandlung, Stuttgart. Demoiselle Seidler, die zwey Actienkarten von Quandt erhalten.
14. Nebenstehendes: Herrn Generalconsul Küstner nach Leipzig, Promemoria für Hamburg, an Robert Froriep zu weiterer Besorgung abgegeben. Communicat an die Immediat-Commission der academischen Finanzen. – Um 12 Uhr Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Mittag mit der Familie. Nach Tische mit Ottilien, über gesellige Verhältnisse der Einheimischen und Fremden. Abends Professor Riemer, einen Bogen der Metamorphose durchgegangen.
15. Schreiben an Graf Beust nach Frankfurt a. M. concipirt. Brief an meinen Sohn fortgesetzt. Den Brief Carlyle's näher betrachtet und was darauf zu erwidern überlegt. Demoiselle Seidler Skizzen und Studien zu ihrem nächsten Bilde vorzeigend. Herr Hofrath Soret von Jena kommend. [302] Einiges über den 2. Bogen der Morphologie. Mittags mit Herrn Rothe und den Kindern. Ottilie war nach Jena bey Frommanns gefahren. Die verschiedenen angekommenen Briefe wieder durchgesehen. Das augenblicklich Nöthige überdacht. Abends Herr Geh. Rath von Müller, Publica und Privata. Vorher Hofrath Meyer von Jena kommend. – Herrn Major von Knebel nach Jena. Herrn Professor Riemer, hier.Herrn Frommann nach Jena.
16. Nebenstehendes: Herrn Grafen Beust nach Frankfurt a. M. An Herrn von Cotta mit dem Gedicht vom 28. August. – Gestern angekommene Radirungen von Read betrachtet. Dem Abschluß der Meyerischen Abhandlung über Kupferstiche entgegen gearbeitet. Auftrag deßhalb an Schuchardt. Die Sendung von Herrn von Cotta Herrn Geh. Rath Müller übergeben und dabey manches Mitgetheilte zurückgesendet. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Les Barricades de 1830. Gespeist mit der Familie. Erzählung wie es mit der Familie ergangen durch Ottilien. Herr Geh. Rath Schweitzer. Nachher Fräulein Ulrike. Sodann Oberbaudirector Coudray.
17. Nebenstehendes. Herrn Staatsminister von Humboldt, Tegel bey Berlin. Herrn Hofrath von Quandt, Dresden. Herrn Landesdirectionsrath[303] Gille, Augustens letzte Florentinische Briefe. – Alles vorliegende möglichst fortgeschoben, wodurch gar viel erledigt wurde. Mit Professor Riemer den 2. Bogen, besonders die französische Übersetzung durchgegangen, wobey gar manches Gute bewirkt wurde. Derselbe war nach Belvedere eingeladen und entfernte sich bald. Herr Geh. Rath von Müller über die eindringlichen Angelegenheiten. Herr Geh. Legationsrath von Conta deßgleichen, einige Papiere bringend. Vor Schlafengehen die Angelegenheiten durchdacht.
18. Nebenstehendes: Herrn Geh. Rath von Müller, verschiedenes zurück. Herrn Staatsminister von Gersdorff deßgleichen. An Gräfin Egloffstein ein Journalstück und den Temps nach Belvedere. An Herrn Julius, einen Studirenden aus Berlin, seine Zeichnungen zurück. Herrn Frommann jun. den 2. völlig revidirten Bogen der Metamorphose. An Färber, Bezahlung der Früchte mit 1 Thlr. 8 Gr. – Schreiben von Herrn von Müller, die erneuten Unruhen in Jena betreffend. Diese Angelegenheit ferner bedacht und ein Promemoria entworfen. Mit Ottilien in den untern Garten gefahren. Darauf den Bibliotheksecretär Kräuter in seinem neuen Hause besucht. Mittag Geburtstag Wölfchens scherzhaft gefeyert. Er war glücklich [304] über die vielen Geschenke, die er empfangen. Hofrath Vogel und Landesdirectionsrath Gille speisten mit. Ernste Gespräche über die gegenwärtigen öffentlichen Zustände bis spät fortgesetzt.
19. Schreiben meines Sohnes von Florenz und Livorno, von wo er im Begriff war, mit dem Dampfschiff nach Neapel zu gehen. Noch einige Concepte. Hofrath Vogel. Das gestrige Gespräch fortgesetzt und commentirt. Mit Ottilien spazieren gefahren um's Webicht. Mittag mit der Familie. Nach Tische Hofrath Vogel. Über die öffentlichen Zustände das weitere gesprochen. Kupferstiche geordnet. Herr Hofrath Soret kam nach seiner Rückkunft von Belvedere. Ihro Kaiserliche Hoheit waren hereingezogen. Abends Cour. – Herrn von Deinhardstein, Brief ankündigend, Rolle mit der fahrenden Post.
20. Ordnung in den Papieren gemacht. Tecturen eingerichtet. Die Schubladen in ihrer alten Bestimmung hergestellt. Hofrath Vogel die Tagesneuigkeiten. Sodann Ottilie, von den abermaligen Händeln in Jena. spazieren gefahren. Sodann in den untern Garten mit Ottilien. Wir hatten Alma mitgenommen. Mittag Familie und Hofrath Meyer. Nach Tische Landesdirectionsrath Töpfer, Oberbaudirector Coudray, Geh. Rath von Müller. War auch der Prosector der [305] Veterinärschule, Burgemeister, dagewesen und hatte von Jenaischen Unfertigkeiten referirt.
21. Briefe angekommen von Herrn Generalconsul Küstner, von Cammerherrn von Cotta. Antworten verschiedener Art dictirt. Die Frau Großherzogin um 12 Uhr. Mittag mit der Familie. Nachher Hofrath Meyer. Die Angelegenheit wegen der Preismedaillen. Abends Professor Riemer. Mit ihm einige Concepte revidirt. NB. Dr. Weller, von den Jenaischen Auftritten und Anstalten erzählend. Die Recension Herrn von Humboldts von meinem zweyten Aufenthalt in Rom zu lesen angefangen.
22. Nebenstehendes expedirt: Herrn Professor von Gruithuisen nach München. Herrn Heinrich Wilmans nach Frankfurt a. M. Herrn Cammerherrn von Cotta, Stuttgart. Herrn Heinrich Küstner nach Leipzig. – Schreiben von Herrn von Cotta wegen des Nachdrucks. Eine vidimirte Copie alsobald nach Leipzig gesendet. Der Begleiter des französischen Gesandten, Gauthier, ein Elsasser. Der Gesandte Graf Bouillé selbst, mit Herrn Minister von Fritsch. Mittag Hofrath Meyer. Dazu Hofrath Vogel. Ich betrachtete die Kupfer der französischen Schule und dachte nach über die Individuen und den Zeitsinn. Blieb Abends für mich.
23. Expeditionen in der Angelegenheit des Nachdrucks. [306] Kam das bestellte alte Manuscript von Boisserée. Hofrath Thiersch brachte noch mehr von diesen Freunden aus München. Kam ein Schreiben von Minister Altenstein zu Gunsten Schubarths in Hirschberg. Das Verzeichniß der französischen Medaillons an meine Tochter. Um 12 Uhr die Frau Großherzogin. Mittag Herr Canzler von Müller. Durchgesprochen die allgemeinen Angelegenheiten, Neureuthers Lithographien. Hofrath Vogel. Sodann Landesdirectionsrath Gille, worüber sich Wölfchen betrübte, aber doch zuletzt die Limonade mit Appetit verzehrte. NB. Herr von Zastrow war dagewesen, vom Rhein nach Berlin gehend, ein wohlgestalteter und angenehmer Militär. – Herrn Generalconsul Küstner, Leipzig.
24. Die nächsten Expeditionen sämmtlich vorbereitet, anderes geordnet und geheftet. Goldschmied Koch das alte Manuscript übergeben. Ausgefahren allein. Mittag mit der Familie. Beschäftigung mit den Neureutherischen Lithographien. Abends Professor Riemer, dem ich das Waldische alte Stammbuch vorlegte.
25. Nebenstehendes: Herrn von Cotta, die Leipziger Exhibita Nr. 1. 2. 3. bezüglich auf den angekündigten Nachdruck; deßgleichen ein Blättchen auf die Gevatterschaft bezüglich, Stuttgart. Herrn Carl Jügel nach Frankfurt a. M. Herrn [307] Dr. Weller, Ankündigung der morgenden Expedition. – Anderes vorbereitet. Kam die Recension von Berlin, Geoffroy de St. Hilaire betreffend. Die Depeschen an Swaine in Hamburg weiter geführt. 25 Thlr. von der Kammer für Jena. In Nr. 211 des Globe sehr schöner Aufsatz über Diderot. Um 12 Uhr der französische Gesandte Graf Bouillé mit Herrn Geh. Rath von Müller. Interessantes Gespräch. Mittags Hofrath Vogel. Nach Tische Herr und Frau von Münchhausen. Dazu Herr Gauthier, attachirt an den Gesandten. Ich befand mich übel wegen Verkältung. Begab mich bald in meine hinteren Zimmer und brachte eine üble Nacht zu. Deßhalb auch Hofrath Vogel mir rieth im Geheimen zu bleiben.
26. Manches Angekommene und Vorbereitete beseitigt wie neben steht: Herrn Hofrath Soret den 3. Bogen der Metamorphose. Herrn Professor Riemer dasselbige. Geh. Rath von Müller, Abschriften zu legalisiren, einiges communicirt, den Brief von Herzog Bernhard zurück. Herrn Dr. Weiler 25 Thlr. nach Jena. Herrn von Deinhardstein, den Meyerschen Aufsatz nach Wien. Herrn Neureuther, den Druck seiner zwey neuen Hefte, Mittheilung der Recension, nach Wien. Herrn Dr. Eckermann nach Frankfurt a. M., inliegend ein Billet an[308] Willemers. – Kam ein Brief von Eckermann an; auch eine Bemerkung von Augsburg. Demoiselle Seidler brachte eine von Hofrath Thiersch zurückgelassene Zeichnung von Schwanthaler. Ich las die Broschüre, die Reise des flüchtigen Königs von St. Cloud nach Cherbourg beschreibend. Deßgleichen 1830, Scènes historiques. Ich hatte mich sogleich erholt. Speiste aber Mittags allein. Hofrath Meyer kam und sah die Neureutherischen zwey neuen Hefte durch. Hofrath Vogel. Oberbaudirector Coudray. Kriegsgeschichten von 1806. Besonders die Retirade der Franzosen nach der Leipziger Schlacht über Fulda.
27. Die Sendung von Augsburg vorgenommen. Neue Mittheilung von Küstner in Leipzig. Anderes durchgedacht und beseitigt. Herr Hofrath Soret, einiges über den 3. Bogen der Metamorphose. Mittag mit der Familie. Die Neureutherischen Lithographien vorgenommen. Hofrath Meyer. Hofrath Vogel. Das Interessanteste und Nothwendigste des Tages durchgesprochen. Waren vorher zwey Fremde von Bergamo, welche mein Sohn in Mayland kennen lernte, bey mir zum Besuch, Namens Frizzoni. –Herrn Reichel nach Augsburg, 3 Aushängebogen.
28. Concepte und Munda zu den nächsten Expeditionen. Im Garten und Gartenhaus. Das problematische Mineral betrachtet. Dr. Beneke [309] aus Berlin, ein Anti-Hegelianer. Mittag mit der Familie. Die Vorlesungen Villemains absolvirt. Abends Hofrath Meyer. Sodann Professor Riemer. Bogen 3 der Metamorphose durchgesehen. – Herrn Factor Reichel 36. und 40. Band zur Octav-Ausgabe, Augsburg.Herrn Canzler von Müller, Schreiben von Herrn von Quandt mitgetheilt.
29. Nebenstehendes: Herrn Consul Swaine nach Hamburg, Expedition der nöthigen Papiere wegen des Nachdrucks. Herrn Frommann den 3. Bogen Metamorphose und einiges Manuscript nach Jena. Billet an Elkan. – Von Elkan 361 Thlr. erhalten. Maler Starke, botanische Zeichnungen bringend. Hofrath Vogel, Anklage der französischen Minister. Schreiben von Herrn von Gagern an Canzler von Müller. Schreiben von meinem Sohn, seine zwar stürmische, aber doch glückliche Überfahrt von Livorno nach Neapel meldend. Mittag mit Herrn Rothe. Gespräch über die Eigenschaften der Kinder, über die Zustände und Stellung der protestantischen Geistlichen in unserem Bereich. Nachher für mich. Gegen Abend Hofrath Vogel, Oberbaudirector Coudray und Geh. Rath von Müller. Das Militär war bey fortwährenden Unruhen in Jena heute dahin abgegangen.
30. Schreiben an meinen Sohn und Boisserée gefördert. Fortgesetzte Betrachtung über den politischen[310] Zustand. Schreiben des Herrn Varnhagen von Ense, mit Sendung von Nr. 56 und f. der Berliner Jahrbücher. Rinaldo ward copulirt. Prinzeß Auguste nahm zu ihrem Geburtstag Gratulation an. Schuhmachermeister Unverzagt; eine merkwürdige, in Wurzeln und Knollen ausgewachsene Kohlrübe. Mittag mit den Kindern. Ottilie speiste bey Rocheds. Betrachtungen fortgesetzt nach allen Seiten hin. Alma brachte eine Stunde gar artig bey mir zu. – Prinzeß Auguste zu ihrem Geburtstag zwey Theile der neuen Auflage meiner Gedichte. Herrn Soret das schuldige Honorar.
October
1. Concepte und Munda vorgeschoben. Zu Mittag mit der Familie. Dr. Weller und Professor Riemer. Die Geschichte der Jenaischen Unruhen im geheimsten Detail. Letzterer erfreute sich nach Tisch an Neureuthers Lithographien. Ich blieb nachher für mich. Las manches in Bezug auf die Tagesneuigkeiten. Zuletzt im Tristram Shandy und bewunderte aber- und abermal die Freyheit, zu der sich Sterne zu seiner Zeit emporgehoben hatte, begriff auch seine Einwirkung auf unsre Jugend. Er war der Erste, der sich und uns aus Pedanterey und Philisterey emporhob.
[311] 2. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Consul Küstner nach Leipzig. An Herrn Varnhagen von Ense, Berlin. Herrn von Goethe nach Rom. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée nach München. Herrn Dr. Weller nach Jena. – Herr Professor Huschke, auf seiner Durchreise von Hamburg kommend, die ersten Nachrichten von der dortigen Versammlung bringend. Prinzeß Auguste und Umgebung. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Herr von Rennenkampff. Zu Mittag Hofrath Vogel und Professor Göttling von Jena. Professor Reinholds Geschichte der Philosophie.
3. Einiges zur wissenschaftlichen Streitigkeit der französischen Naturforscher. Zweyte Revision des 3. Bogens der Metamorphose an Frommann. Registrande der Oberaussicht durch John. Fuhr mit Ottilien nach Berka bey'm schönsten Wetter. Zu Tische wieder zurück. Herr Canzler von Müller speiste mit, erzählte die revolutionären Albernheiten dieser Tage. Anderes vorliegende besprochen. Zum Andenken Georgs Sartorius, eine wohl vorgetragene Schrift. Machte mich meine vieljährigen Verhältnisse zu diesem Ehrenmann recapituliren. –Herrn Frommann nach Jena, zweyte Revision des 3. Bogens der Metamorphose.
4. Einiges zu der französischen naturhistorischen Streitigkeit. Sartorius zu Ende gelesen. Schuchardt[312] brachte die Durchzeichnung der Tizianischen Landschaft. Mit Ottilien die Tour am Ettersberge her. Mittag für uns. Hofrath Meyer, Oberbaudirector Coudray und Hofrath Vogel. – Herrn von Quandt nach Dresden.
5. Abgefahren nach Dornburg um 7 Uhr bey schönem Wetter. Um halb 11 Uhr angekommen. Herrliche Sonnenbeleuchtung mit abwechselnden Wolkenschatten. Prächtiger Anblick der Gegend. Die Meinigen waren froh um 3 Uhr abgefahren. Gegen 6 Uhr in Kötschau, wo bald nachher der Regen einbrach und uns bis Weimar begleitete.
6. Nebenstehendes, was lange liegen geblieben:Herrn Professor Zelter, Berlin. Herrn Thomas Carlyle nach Craigenputtock. An Museumsschreiber Färber in Jena. – Sonstiges überdacht und vorbereitet. Mittag mit Ottilien und Herrn Rothe; die Kinder waren in der Zeichenschule. Überlegung des Nächsten. Prinzeß Auguste Abschied nehmend. Hofrath Vogel. Höchst interessantes Gespräch über einige Krankheitsfälle. Weitere Aufklärung seiner Ansichten über vergangene und gegenwärtige Zustände.
7. Concepte für die nächsten Posttage. Kam ein Schreiben von Zeltern. General Geismar. Merkwürdiges Gespräch über seine Lage im türkischen Feldzuge, über seine Reisen durch Deutschland und angränzende Länder bißher. Er war acht [313] Tage vor dem Aufstande von Brüssel aus dieser Stadt gegangen. Erinnerung an die Hülfe, die er uns Anno 1813 mit seinen Kosaken gebracht. Geh. Hofrath Helbig, die Prellerische Angelegenheit anregend. Mittag mit der Familie. Nachher Madame Milder. Abends des Terenz Eunuchus gelesen.
8. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt a. M. Herrn Dr. Ernst Schubarth nach Hirschberg. – Ich hielt mich an den zweyten Abschnitt, die französische Streitigkeit behandlend. Geh. Hofrath Helbig, die Prelleri sche Angelegenheit erinnernd. Mittag mit der Familie. Die artigen Zeichnungen eines Engländers kamen zur Sprache. Ich las ferner im Terenz. Hofrath Meyer. Wir sprachen die nächsten Angelegenheiten durch. Nimmt man es genau, so ist eigentlich die geist- und herzlose Behandlung der Geschäfte im Friedenszustande und der völlige Unbegriff der Augenblicke Schuld an allem Unheil. Herr Landesdirectionsrath Gille, die bevorstehenden bedenklichen Epochen besprechend. Sicherheitsmaßregeln wurden entwickelt. Abends Professor Riemer. Wir gingen einige Concepte durch. Ich machte ihn mit anderem Interessanten bekannt.
9. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Chézy nach Paris. Herrn von Cotta nach Stuttgart. An [314] Herrn Geh. Hofrath Helbig, wegen Preller. An den Controleur Hoffmann deßgleichen. – Anderes bedacht. Das Sonntagsblatt revidirt. Mittag Hofrath Vogel. Nach Tische Gespräch mit ihm über die Cholera morbus. Arrangement des Zwiebelmarkts mit polizeilicher Zweckmäßigkeit, den Umständen angemessen. Im Terenz fortgefahren zu lesen. Die allerzarteste theatralische Urbanität, womit halb unsittliche Gegenstände behandelt sind, höchlich bewundert; sowie auch den coupirten Dialog, der Größe des Theaters und der Entfernung der Zuschauer höchst angemessen. Überhaupt die höchste Keuschheit, Nettigkeit und Klarheit der Behandlung.
Aliter pueri, aliter Grotius.
Madame Milder sang im Don Juan die Elvire.
10. Einige Concepte ajustirt. Sömmerings frühere Verdienste bedacht. Edmund Reade, Revolt of the Angels in Bezug auf die Berliner Freunde näher angesehen. Die kleinen Gedichte am Ende liebenswürdig. Einzelne vorzüglich gefunden. Mittag mit der Familie. Nach Tische öffentliches Nahes und Fernes. Gegen Abend Herr Canzler von Müller. Fortsetzung dergleichen Betrachtungen. Der Zwiebelmarkt war sorgfältig arrangirt, um alle Störungen und Verwirrungen zu vermeiden. Es regnete, alles ging ruhig vorüber. Abmarsch eines Truppentheils [315] nach Kahla, auf Gesuch der Altenburgischen Regierung.
11. In diesen Tagen hoher Barometerstand. Bedeckter Himmel. Nebelhaft und nebelwolkig, demohngeachtet aber die Congruenz von Nordwest- und Nordluft. Auf diesen Winter ist wieder großer Schnee vorauszusagen. Nebenstehendes: Berichtan Serenissimum bezüglich auf Schuchardt. – Abschriften. Nähere Betrachtung von Campers Verdiensten. Die Öfen im vordern Zimmer wurden wieder eingesetzt. Mittag mit der Familie. Campers Leben und Verdienste. Gegen Abend Hofrath Vogel. Im Terenz weiter gelesen.
12. Brief von Dr. Eckermann, sogleich beantwortet. Ingleichen von Consul Swaine aus Hamburg einsweilen ad acta. Custos Färber von Jena, Nachricht bringend von dem ungestörten Zustand der Museen. Er und eine große Gesellschaft hatten mit großem Beyfall den bronzenen Sarg Serenissimi gefunden und gesehen. Ich autorisirte und bezahlte mitgebrachte Rechnungen. Mittag mit der Familie. Im Terenz weiter gelesen. Abends Hofrath Vogel –Herrn Dr. Eckermann nach Frankfurt a. M.
13. Einiges auf die Metamorphose Bezügliches. Schreiben des Herrn Grafen Reinhard an Canzler von Müller. Mittag für mich. Nachher förderte ich Einzelnes möglichst. Demoiselle Seidler [316] verlangte Urlaub nach Berlin. Hofrath Meyer gegen Abend. Ottilie von der Frau Großherzogin kommend. Ich suchte mich durch Ruhe herzustellen. Hofrath Soret wegen des Manuscripts. – Herrn Frommann den 4. Bogen nach Jena.
14. Absurde Depeschen vom Herrn Generalconsul Küstner. Abschrift derselben an von Cotta. Verschiedenes zu Berichtigung der botanischen Manuscripte. Geh. Hofrath Helbig. Mittag mit der Familie. War gestern die Büste von Opalglas angekommen. Nach Tische Facius, ein plastisches durchscheinendes Bild von seiner Tochter in Berlin vorweisend. Hofrath Meyer. Nachher Herr Canzler, über einen Brief des Herrn Grafen Reinhard sich zu besprechen. Beyde gingen in's Concert zu der Frau Großherzogin. Ich blieb für mich und dachte das Nächste durch. Nach Tische hatte ich das Venetianische Portefeuille durchgesehen. – Des Herrn von Cotta nach Stuttgart.
15. Die Übersetzung Herrn Sorets des geschichtlichen Theiles vorgenommen. Schuchardt schrieb einige Blätter ab. Über das Nächstfolgende conferirte ich mit jenem. Kam der 2. Brief meines Sohns aus Neapel vom 23. September, seine Expeditionen mit Zahn berichtend. Bey schönem Wetter einige Stunden im Garten. Mittags mit der Familie. Betrachtung der Soretischen Übersetzung. [317] Hofrath Meyer. Über die Berliner Ausstellung und deren Catalog. Fernere Betrachtung der Cavinischen Münzen. Blieb für mich. Überlegte das Nächstfolgende. Anmeldung von Herrn General-Lieutenant von Valentini abgelehnt.
16. Schuchardt schrieb an dem letzten Mundum des ersten Nachtrags. Differenz wegen eines angekommen seyn sollenden Packets. Anmeldung von Frau von Wolzogen abgelehnt. Anderes auf Botanica bezüglich. Mittag Hofrath Vogel und die Familie. Dr. Weller nach Tische, wo die Jenaischen Händel in ihrer Eigenthümlichkeit durchgesprochen wurden. Ich blieb für mich und bereitete das Nothwendige auf morgen vor. – Herrn Professor Göttling nach Jena.
17. Nebenstehendes: Herrn Carlyle nach Craigenputtock. Herrn Sulpiz Boisserée, München. Beantwortung eines Laufzettels von Frankfurt a. M. – Herr Geh. Legationsrath von Conta besuchte mich, Abschied nehmend für München. Ich besprach mit Vulpius die künftige Behandlung der Weinabgabe. Schuchardt lieferte die weiteren Bogen der französischen Übersetzung des ersten Nachtrags. Mittag mit der Familie. Herr Geh. Rath von Müller. Alsdann Hofrath Vogel und Oberbaudirector Coudray, welcher eine Geschäftsreise in's Oberland gemacht hatte, auch in Geis bey den geistlichen Herren eingesprochen hatte. [318] Über die verschiedenen Wünsche und Beschwerden dortiger Gegend. Verhältniß zu Bayern und sonst.
18. Schreiben an Herrn von Humboldt concipirt. Verschiedenes auf Botanik Bezügliches, ingleichen auf Medaillen. Anfragen und Notizen durch Kräuter. Buchdrucker Hertel seinen Dank abstattend für den Antheil an dessen Jubiläum. Ottilie wegen der Graf Reinhardischen Angelegenheit. Um 12 Uhr Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Mittag mit der Familie. Beschäftigte mich mit Nächstbevorstehendem, sodann mit Übertragung einiger altern Medaillen in die neuem. Nähere Bekanntschaft mit dem Bildhauer und Medailleur Dupré unter Ludwig XIII. Hofrath Meyer nahm Theil an diesen Untersuchungen. Sodann: Causes et Conséquences des événements du mois de Juillet 1830. Par J. Fiévée. Paris 1830.
19. Vorgemeldetes Heft ausgelesen. Nebenstehendes abgethan: Herrn Staatsminister von Humboldt, Berlin. Herrn Landesdirectionsrath Gille, Briefe von meinem Sohn. Frau von Pogwisch, wegen Anschaffung neuer Bücher. – Mr. Hardwich, eingeführt durch Herrn Beuth. Zwey Irländer Sohnles und Dr. Hauython. Bey schönem Wetter einige Stunden im Garten. Freyherr von Würtzburg und Gemahlin, geb. Gräfin von Seinsheim, aus Bayern, besahen die [319] Kunstwerke in den vordern Zimmern. Gespeist mit der Familie. Nach Tische im Garten. Kam Fräulein Ulrike. Blieb für mich. Beachtete das Nächste. Abends Professor Riemer. Wir besprachen das Vorgekommene. Besahen die Ovidischen Metamorphosen von Baur. Ich hatte mich mit den Medaillen beschäftigt.
20. Geschichte der Lehre der Pflanzenmetamorphose. Im Garten bey schönem Wetter. Mittag mit Ottilien und Herrn Rothe. Ich fuhr an der Geschichte der Metamorphose fort. Abends Herr Canzler, Hofrath Meyer und Hofrath Vogel. Mit Meyern die Verdienste Michelangelo's durchgesprochen. Die einzelnen Statuen desselben durchgegangen.
21. Pflanzenmetamorphose fortgesetzt. Mehrere Bücher für die Bibliothek von der Frau Großherzogin erhalten. Kam die hohe Dome selbst. Merkwürdige Persönlichkeiten durchgesprochen. Im Garten bey schönem Wetter. Mittag mit der Familie. Organisation Systématique und geographisches Verhältniß der Infusionsthierchen als Geschenk angekommen und nähere Kenntniß davon genommen. – Herrn Generalconsul Küstner nach Leipzig.
22. Botanische Betrachtungen. Die Isagoge des Joachim Jungius sorgfältig durchgesehen und excerpirt. Die Sendung meines Sohnes von [320] Florenz, nach seinem Brief vom 2. September dort abgegangen, von Nürnberg her angekündigt. Schmeller brachte das Bild des Herrn Dupré's. Hofgärtner Baumann von Jena. Um 12 Uhr spazieren gefahren. Mittags mit der Familie. Nachher Oberbaudirector Coudray. Professor Riemer. Später Ihro Hoheit der Großherzog.
23. Isagoge des Joachim Jungius von Lübeck. Um 11 Uhr in den untern Garten gefahren. Daselbst gefrühstückt. Kam Frau Gräfin Henckel. Es war Manöver bey Oberweimar gewesen. Mittag Hofrath Vogel. Abends Hofrath Meyer.
24. Altes verdorbenes Bild der Wielandischen Familie von Jena zum Restauriren eingesendet. Kamen Briefe von meinem Sohn, Zelter und dem Grafen Beust. Das Manuscript in den Tuilerien gefunden weiter gelesen. Bezieht sich keineswegs auf die gegenwärtigen Zustände, sondern mag ein ganz vernünftiger Vortrag aus der Königszeit seyn, was man in Frankreich in den verschiedenen Departementern Gutes stiften könnte. Mittag mit der Familie. Obgenanntes Buch fortgelesen. Kam eine angenehme Sendung russischer Mineralien von Geh. Rath von Loder. Hofrath Vogel. Krankheitsgeschichten. Die Last des Wissens zur Praxis besprochen.
25. Joachim Jungius und seine Verhältnisse zur Naturgeschichte. Einiges hierüber dictirt. Kam [321] von Weigel das Verzeichniß der 24. Auction mit Preisen. Im Garten. Schöner Tag. Mittag mit der Familie. Sodann Hofrath Meyer, dem ich den Weigelischen Catalog vorlegte und den Inhalt besprach. Später Oberbaudirector Coudray. Mit beyden wurden die russischen Mineralien angesehen. – An Herrn Generalmajor von Egloffstein durch Schmeller.
26. Die Fortschreitenden Pariser Begebenheiten wurden nach den eintreffenden Tagesblättern immer fort beherzigt. Die Spiraltendenz der Pflanzen beachtet. Herr Hofrath Vogel, die Geschichte eines gestrigen Tauffestes erzählend. Mittag mit der Familie. Das Vorliegende fortgesetzt. Abends Professor Riemer. Den 5. Revisionsbogen der Metamorphose abgefertigt.
27. Das vegetabilische Spiralsystem gefördert. Brief an Zelter dictirt. Hermes 34. Band 2. Heft. Mittag mit Herrn Rothe. Bibliothèque universelle die drey letzten Stücke. Hofrath Vogel zu Abend. Später Ottilie aus dem Theater kommend. Neue Händel zwischen Baron Cuvier und St. Hilaire vom 11. October. – Herrn Frommann den 5. Revisionsbogen, Jena.
28. Einiges zur Spiraltheorie. Die Registrande der Oberaufsicht durchgegangen und alles expedirt. Mitgetheilte Briefe durch Herrn Canzler. Herr von Schenk, Münch, Rochlitz. Starke brachte die[322] Zeichnung einer Weinranke. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Kupferstiche und lithographirte Blätter vorgelegt von einem, Heigel genannt. Mittag mit der Familie. Die Hefte über den Prozeß der Minister Carls des Zehnten. Abends Oberbaudirector Coudray, das sächsische Wappenschild, den Armbrustschützen gehörig, vorzeigend. Geh. Rath von Müller. Einige ältere Medaillen vorgewiesen. – An den academischen Bibliothekar Göttling, wegen Compters Holzstall.
29. Hefte des Prozesses der Minister. Nebenstehendes: Herrn Professor Dr. Zelter, Berlin. Inspector Schrön in Jena, autorisirte Quittungen zurück. Museumsschreiber Färber dahin, deßgleichen. – Ward Alma's Geburtstag auf dem Fürstenhaus gefeyert. Botanica. Curtis Botanical Magazine. New Series Vol. I und f. Schreiben von meinem Sohn aus Neapel. Einiges dictirt. Kräuter wegen Bibliotheksangelegenheiten. Mittag mit der Familie. Nach Tisch Botanica. Abends mit Walther. Las derselbe in Acerra philologica.
30. Haushaltungsangelegenheiten. Brief des Grafen Reinhard an Geh. Rath von Müller. Einiges Oberaufsichtliche. Mittag Hofrath Vogel. Gegen Abend Hofrath Meyer. Wir besahen einen Band alter Kupferstiche von der Bibliothek. Wurden [323] bekannt mit dem Namen eines Künstlers S. du Perac.
31. Einiges dictirt zur Botanik und zu Briefen. Den 39. Band meiner Werke 12° Ausgabe an Professor Riemer. Nebenstehendes: Herrn Geh. Rath von Willemer die italiänische Komödie dell' arte. Herrn Factor Reichel nach Augsburg 37. Band. Herrn Professor Riemer den 39. Band. – Gruithuisens Hefte. Um 11 Uhr Herr von Weckherlin und Professor von Froriep Mittag mit der Familie. Es war Ottiliens Geburtstag gefeyert worden. Vorher war Rinaldo mit dem Böttcher bey mir gewesen. War eine Revision und Kellerverzeichniß angeordnet. Ich blieb am nächsten Vorliegenden. Gegen Abend Herr Canzler von Müller. Unterhaltung über die Société St. Simonienne, als eine Wiederholung der allgemeinen Forderungen, die nicht einmal ideell genannt werden können, ohne den mindesten Begriff der zu berücksichtigenden Bedingungen, aus welche man unausweichlich angewiesen ist. Wolf las mir seine Mährchen vor.
November
1. Einiges in Bezug auf die Geschichte der Metamorphosenlehre. Verschiedenes expedirt. Schreiben von Herrn von Gagern. Schönes Exemplar ...... Mittag Fräulein Ulrike. Gegen Abend Hofrath[324] Meyer. Wir besprachen die für die Bibliothek neuangekommenen Werke. Sodann Professor Riemer, mit welchem ich einiges Botanische durchging. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog unterbrach uns. Wir setzten nachher etymologische Gespräche fort.
2. Nebenstehendes: Communicat an die Oberbaubehörde. Billet an Herrn Holdermann. An Canzler von Müller den von Gagernschen Brief zurück.Frau Großherzogin, das Verzeichniß der Bibliotheksvermehrung. – Herr und Frau Regierungsrath von L'Estocq von Erfurt. Ein Irländer, der sich in kurzer Zeit mit der deutschen Sprache und Litteratur bekannt gemacht hatte, Namens Archer. Mittag mit der Familie. Betrachtete die angekommenen Hefte, so auch das neue Werk der griechischen Alterthümer, besonders architektonische. Abends Ballet im Theater. Ball bey Frorieps.
3. Nachricht von meines Sohns Ankunst in Rom. Die nothwendigsten Briefconcepte dictirt. Schreiben des Herrn Grafen Sternberg, besonders seine Tour auf Helgoland. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Frommann d. J., Jena. Herrn Professor Riemer, Bogen 6. – Den Bogen der Metamorphose 6 an Professor Riemer. Mittag mit der Familie. Abends Oberbaudirector Coudray. Hofrath Meyer. Mit beyden das [325] große neue architektonische Werk über Griechenland.
4. Einiges an der Metamorphose. Mehrere Briefe, Concepte, Vorbereitung einiger Sendungen. Um halb Zwölf Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Jenes Architekturwerk ward ihr vorgelegt. Mit Ottilien und Wolf spazieren gefahren. Mittags mit der Familie. Schreiben von Wilhelm von Humboldt, mit seiner Vorerinnerung über Schiller zum herauszugebenden Briefwechsel. Zeitig zu Bette.
5. Nebenstehendes abgeschlossen: Herrn Professor Zelter, Berlin. – Anderes vorbereitet. Einiges zur Geschichte der Metamorphose. Der böhmische Mineralienhändler meldete sich. Buchbinder Bauer brachte einiges, anderes wurde bestellt. Mittag mit der Familie. Ich fuhr fort, die mancherley Obliegenheiten zu bedenken und durchzuarbeiten. Gegen Abend Hofrath Meyer. Sodann Serenissimus. Zuletzt Professor Riemer, mit dem ich den 6. Bogen der Metamorphose sorgfältig durchging. Nicht weniger einige andere Concepte. Unterhaltung über das unternommene Register zu meinen Werken.
6. Nebenstehendes: Herrn Professor Valeriani in Nürnberg. Herrn Professor Ehrenberg in Berlin. – Die Nachträge und Zusätze angegriffen und zum Absenden vorbereitet. Kam [326] die Sendung meines Sohns von Florenz an. Wurde ausgepackt, gesondert und beurtheilt. Der: böhmische Mineralienhändler packte seine Stufen aus. Manches war in Bezug auf Vertical- und Spiraltendenz notirt worden. Mittag Hofrath Vogel und Dr. Weller. Gegen Abend Hofrath Meyer. Wir besahen und beurtheilten das von August Gesendete. Derselbe las die Fortsetzung der Kunstgeschichte von Augustus Zeiten an. Vorher den politischen und kriegerischen Zustand des römischen Reichs im ersten Jahrhundert. Kam Frau von Wolzogen. Wir besprachen die Jenaischen Angelegenheiten. Sodann einiges über Schiller und Wilhelm von Humboldt.
7. Cephalus und Prokris für Zelter dictirt. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Frommann, 6. Revisionsbogen, Übergang von der Abhandlung zu den Nachträgen, Anfang des ersten Nachtrags. Herrn Dr. Sulpiz Boisserée, Blätter des Chaos, Zeichnung der drey Könige. – Brief von August, ingleichen von Carlyle. Herr Geh. Hofrath Helbig, wegen Preller. Professor Riemer Glück wünschend, vorher schon durch sein Söhnchen. NB. es sind heute 55 Jahre, daß ich nach Weimar kam. Färber war von Jena gekommen, um mit dem Mineralienhändler ein kleines Geschäft zu machen. Hofrath Vogel, einige Krankheits- und Polizeigeschichten vertrauend. [327] Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin, mit Frau Erbherzogin von Sachsen-Altenburg. Zu Tische Custos Färber, der sein Geschäft mit dem Mineralienhändler abgeschlossen hatte. Er packte nachher ein und fuhr mit der Sammlung nach Jena zurück. Vor Tische war noch Landesdirectionsrath Töpfer dagewesen. Ich sah verschiedene Portefeuilles durch. Abends Oberbaudirector Coudray, seine Expedition nach Jena referirend, nicht weniger die Translocation der Gewerkschule meldend. NB. Johannes Lutz aus Herisau in der Schweiz trat bey mir vor, angekündigt durch Herrn Hofrath Meyer.
8. Briefe concipirt. Dem Mineralienhändler 50 Thlr. aus der Separatcasse, Thlr. Von mir gezahlt. Schreiben von Carlyle bedacht zur Erwiderung. Der Schauspieler Seydelmann von Stuttgart, welcher Gastrollen hier zu geben gekommen war, besuchte mich auf Anmeldung Professor Riemers. Ich besorgte, daß das große Portefeuille von Preller an die Frau Großherzogin kam. Bereitete Sonstiges vor, auch das Botanische betreffend. Mittag mit der Familie. Nachher neuste Weltbegebenheiten. Abends Herr Canzler. Nachher Professor Riemer. Auch die Revision des 38. Bandes besprochen. Blieb für mich. Früh zu Bette.
9. Nebenstehendes abgeschlossen: Professor Zelter,[328] Abschrift von Cephalus und Prokris, Berlin. Geh. Rath von Willemer, Frankfurt a. M. – Anderes vorbereitet, eingepackt. Geh. Hofrath Helbig wegen der Demoiselle Facius Aufenthalt in Berlin, auch wegen Preller. Oberhofmeister von Motz, aus dem Hessischen, von Cassel und von Fulda, kommend. Mittag mit der Familie. Sodann die älteren und neueren Medaillen arrangirt. Kam die Nachricht, daß Dr. Eckermann bald nach Weimar kommen würde. Ich las Abends im 3. Bande meines Lebens und nahm die vorarbeiten zum 4. vor die Hand. Ich vergegenwärtigte mir die damaligen Zustände und arrangirte das Manuscript in ein neues Portefeuille, um es besser sehen zu können.
10. Fuhr in dieser Arbeit fort und schrieb einiges nur Schematisirte ausführlicher. Mittag mit der Familie. Nachher an den Medaillen rangirt. Die Betrachtungen vom Morgen fortgesetzt. Gegen Abend Herr Geh. Rath von Müller und Hofrath Vogel, mir mit möglichster Schonung das in der Nacht von 26. bis 27. October erfolgte Ableben meines Sohns in Rom zur Kenntniß zu bringen; woraus denn Nachstehendes theils mitgetheilt, theils überlegt wurde. – Herrn J. W. Reichel, Augsburg, den 38. Band der kleinen Ausgabe.
11. Aus meinem Leben 4. Theil fortgesetzt. Auch bedeutende [329] Familiennotizen dictirt. Nebenstehendes:Herrn Geh. Rath von Willemer, wegen eines Fußteppichs. – Mittag mit der Familie. Einiges zu weiterer Ordnung des Münzcabinettes vorgenommen. Abends Herr Canzler von Müller, Hofrath Vogel und Professor Riemer.
12. Bearbeitung des 4. Bandes fortgesetzt. Herr Hofrath Meyer. Holte das Hackertische und Kaiserische Bild aus dem Museum und brachte sie zu weiterer Beförderung in's Haus. Wir besprachen einiges auf Kunst bezüglich und besahen einige Zeichnungen. Zufällig nahm ich Cellini vor. Mittag mit der Familie. Ich förderte die Ordnung der Medaillen des 15. und 16. Jahrhunderts. Gegen Abend Hofrath Vogel, Geh. Rath von Müller. Später Professor Riemer, mit welchem ich das Museum Mazzuchellianum durchging.
13. Aus meinem Leben 4. Band gefördert. Ein Fußkästchen an den Tapezier. Herr Generalsuperintendent Röhr. Fuhr mit Ottilien um's Webicht. Mittag die Familie, Hofrath Vogel, Fräulein von Pogwisch und Alwine. Ich beschäftigte mich vor und nach Tisch mit den Medaillen. Gegen Abend Herr Geh. Rath von Müller. Oberbaudirector Coudray, welcher die Arbeiten der Blankenhayner Chaussée in Rissen vortrug, auch einige neue technische Berliner Werke vorlegte, auch von [330] der neuen Einrichtung der Gewerkschule vollständige Kenntniß gab. Später Ottilie. Über einiges Litterarische und Kunstgemäße gesprochen. Vorsätze von dergleichen Mittheilungen. – An Frau von Münchhausen, geb. von Münchhausen, Dank für's Übersendete.
14. Fortsetzung am 4. Theil Aus meinem Leben. Secretär Kräuter, Bibliotheksangelegenheiten und zu autorisirende Zettel. Römhild brachte die erste Ausgabe Werthers aus der Auction, die ich seit vielen Jahren nicht mit Augen gesehen hatte. Ihro Kaiserliche Hoheit war angemeldet. Ich fuhr in obgenanntem Geschäft fort. Ihro Kaiserliche Hoheit und Demoiselle Mazelet nach 12 Uhr. Machten auch meiner Schwiegertochter einen Condolenzbesuch. Ich that einiges zu weiterer Ordnung der Medaillensammlung. Mittag mit der Familie. Nach Tische Herr Gille. Abends Unterhaltung mit Ottilien.
15. Geschichte von 1775 weiter ausgeführt. Mit Ottilien spazieren gefahren. Umsichtig das Nöthige geordnet. Ihro Königliche Hoheit der Großherzog. Mit Ottilien spazieren gefahren. Mittags mit der Familie. Umsicht des Vorzunehmenden. Abends Hofrath Vogel. Geh. Rath von Müller. Das nächste Geschäftliche besprochen. Professor Riemer. Einiges Concept mit ihm ajustirt, mancherley Litterarisches mit ihm verhandelt. An diesem [331] Tage war die Gesellschaft auf dem Fürstenhaus eröffnet worden, wovon einiges zur Sprache kam. Später mit Ottilien. Einiges wegen künftigen Abendunterhaltungen besprochen.
16. Fernere Redaction von 1775. Herr Geh. Hofrath Helbig, wegen der Angelegenheit der Facius. Um Zwölf spazieren gefahren in den unteren Garten. Daselbst bey sehr schönem Sonnenschein und milder Luft einige Zeit verweilt. Sodann um's Webicht. Abends Herr Hofrath Meyer. – Ihro Kaiserlichen Hoheit Verzeichniß des Zuwachses an Kupfern pp. im Museum.
17. Fortgesetztes Dictiren an dem Jahre 1775. Manche Briefe empfangen. Anderes eingeleitet. John copirte die Relation vom Ableben meines Sohns von Kestner. Um halb 12 Uhr spazieren gefahren. Sodann um's Webicht und bis Neuwallendorf. Mittags mit Ottilie und Herrn Rothe. Die Kinder in der Zeichenstunde. Abends Herr Canzler von Müller. Oberbaudirector Coudray, der seine Vorlegeblätter zur sogenannten Reißkunst der Franzosen, Géométrie Descriptive, vorlegte und erklärte. Nachher Ottilie. Die laufenden Tagesereignisse auf neuere englische Verhältnisse und Blätter.
18. Fortsetzung an 1775. Redaction und Verknüpfung des vorhandenen. Sonstiges angeordnet und eingeleitet. Lavaters Physiognomik [332] näher betrachtet. Um 12 Uhr Ihro Hoheit die Frau Großherzogin. Zu Mittag mit der Familie und Professor Göttling. Gegen Abend Canzler von Müller, Oberbaudirector Coudray. Letzterer die neusten bey günstiger Witterung fortgesetzten Wegearbeiten referirend. Weitere Betrachtung der Lavaterischen Physiognomik. Später Ottilie und Wölfchen, Unterhaltung verschiedener Art.
19. Fortsetzung der Reise durch Baden in die Schweiz. Ein junger Theologe aus Riga, Namens Temmler, verwandt mit unserm Zeichenmeister, ein besonders hübscher und angenehmer junger Mann. Mittag Herr Canzler von Müller, die neusten französischen Verhandlungen beredend, nach seinem glücklichen Gedächtniß vollständig, mir höchst willkommen, da ich wieder eine Pause in dem Zeitungsleben eintreten ließ. De la Grèce Moderne et de ses Rapports avec l'antiquité par Edgar Quinet, den Übersetzer der Herderschen Ideen. Gegen Abend Herr Professor Riemer. Manche nähere Verhältnisse, auch fernere litterarische, wurden besprochen.
20. Fortsetzung der Schweizerreise. Oberaufsichtliche Geschäfte vorbereitet und fortgeführt. Schreiben von Zelter. Erwiderung desselben. Mittag Hofrath Vogel und Demoiselle Seidler, von Berlin kommend, von den dortigen Kunstsammlungen und Ausstellungen viel erzählend. Quinets Griechenland [333] fortgesetzt zu lesen. Abends Herr Hofrath Meyer. Trug die Kunstgeschichte von August bis Trajan vor. Mit Ottilien einige Blätter in Miltons Samson.
21. Fernere Wanderung auf den Gotthard. Briefe von Herrn von Conta, Cotta und Demoiselle Jacobi. Professor Huschke, wohlgerathene Gipsmodelle, das Organ des Ohrs erläuternd, vorlegend. Auftrag noch einige Gehirnpräparate anzuschaffen. Um 12 Uhr mit Ottilien spazieren gefahren. Mit der Familie gespeist. Quinets Grèce moderne weiter gelesen. Besuch von Herrn Geh. Rath von Müller. Abends Ottilie, Samson von Milton fortgesetzt bis zum Abgange der Delila. Einiges Biographische – Herrn Professor Dr. Zelter, Berlin.
22. Die Tour auf den Gotthard redigirt. Anstalt die Actiengelder für Dresden einzusammeln. Hofrath Vogel, einige Bemerkungen wegen der Cholera morbus. Drittes Weigelisches Verzeichniß von Radirungen. Mittag mit der Familie. Sodann Quinets Griechenland. Herr Geh. Rath von Müller. Fräulein Ulrike, Theaterurtheile referirend. Sendung von Nees von Esenbeck. Von Oberberghauptmann Her der. Ich las die gesendeten Papiere, höchstbedeutender Vorschlag eines tiefen Stollens bey Meißen, an. Notiz von einer Sendung Mineralien. Teppichproben. Quinets [334] Griechenland geendigt. Später mit Ottilien in Miltons Samson fortgefahren. – Herrn Geh. Hofrath Helbig hier.
23. Rückkehr nach Frankfurt redigirt. Oberaufsichtliche Geschäfte. Mit Ottilien und Herrn Rothe. Nach Tische häusliche und geschäftliche Zustände mit Ottilien verhandelt. Einige Schubladen der Medaillensammlung aufgenommen. Abends Hofrath Meyer. Las weiter in der römischen Kunstgeschichte. Professor Riemer, ging einiges vom Jahr 1775 mit ihm durch. Dr. Eckermann war angekommen. Verschiedenes mit ihm durchgesprochen. Ottilie zuletzt, einiges Nothwendige verhandelt.
24. Fortsetzung an 1775. Herr von Gagern ist nach Aachen gegangen, wo möglich in den Niederlanden einzuwirken. Erhielt ein Rundschreiben von der Direction des Deutsch-Amerikanischen Bergwerk- Vereins zu Elberfeld. Ingleichen Schreiben von Rath Schlosser aus Frankfurt. Lavaterische Physiognomik. Mittag Dr. Eckermann. Nach Tische Medaillen vorgenommen. Abends Oberbaudirector Coudray. Geh. Rath von Müller, Ottilie. Weiter gelesen im Samson Miltons. Wölfchen besucht, der unwohl war.
25. 1775 fortgesetzt. Nebenstehendes: An Hoffmann, Verordnung wegen Zahlung an Dr. Schnauß. An Inspector Schrön, Meteorologie und [335] Sternwarte betreffend. – Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin. Schreiben von Freyberg, eine Sammlung Mineralien ankündigend. Von Herder sendet ein wichtiges Gutachten über Führung eines tiefsten Stollens von Meißen bis in die Freyberger Gruben. Walther kam noch spät. War zu Tische Dr. Eckermann. Nachher Herr Landesdirectionsrath Töpfer. Dictirte einiges an Friedrich. Dann Ottilie, vorgelesen. Um 9 Uhr zu Bette. Kam Walther aus dem Schauspiele und erzählte. Schlief ein. Wurde aber nach 10 Uhr durch einen Bluthusten wieder aufgeweckt. Wurde Hofrath Vogel gerufen, welcher sogleich zur Ader ließ. Worauf sich's besserte.
26. Den ganzen Tag ging es leidlich bis Abends von 5 – 6 Uhr, wo der Anfall wiederholte.
27. Früh schickte ich an Herrn Professor Riemer zwey Concepte zur Correctur. Den ganzen Tag ging es gut. Frau Großherzogin Kaiserliche Hoheit schickten mir Compott.
28. Die Kiste aus Freyberg mit Mineralien war angekommen. John mundirte einiges. Mit Ottilien über das neue englische Ministerium gesprochen. Abends Fräulein Ulrike. – Herrn Präsidenten Ouwaroff nach St. Petersburg.
29. Die Nacht ziemlich gut geschlafen. Früh Fräulein Ulrike. Nachmittags Ottilie. Abends las dieselbe vor.
[336] 30. Die Nacht ruhig zugebracht. Früh wieder aufgestanden. Mit John einiges ausgefertigt. Nebenstehendes abgesendet. Wölfchen und Alma besuchten mich. Nach Tische Ottilie, welche vorlas.
December
1. Herrn Vulpius die Ringe u. a. übergeben. An Herrn Geh. Rath von Müller ein Kästchen mit einer Figur von Alabaster. Nebenstehendes expedirt: Herrn Professor Zelter, Berlin. Herrn Geh. Rath von Willemer nach Frankfurt a. M. – Nach Tische Ottilie vorlesend. Conversations-Lexicon. Schenkte derselben einen Lichtschirm.
2. Nebenstehende Expeditionen concipirt, mundirt und abgeschlossen: Herrn Geh. Rath von Willemer, Frankfurt a. M. Herrn Geh. Rath von Müller, Briefe retour. Verordnungen an Controleur Hoffmann, wegen Demoiselle Facius in Berlin und einer Mineraliensammlung von Freyberg. – Briefschaften durchgesehen und ausgewählt. Für mich gespeist. Nach Tische geordnet und geruht. Abends Ottilie. Vorgelesen Die Sterner und Psitticher, gesendet von Varnhagen von Ense. Hofrath Vogel. Nachts an Faust gedacht und einiges gefördert.
3. Nebenstehendes: An die Wegebau-Commission,[337] hier. Herrn G. F. Richter, Freyberg. – Anderes Geschäftliche berichtigt. Schuchardt meldete, der neue große Schrank sey fertig und aufgestellt worden. Die Quittung wurde autorisirt. Sonstiges geordnet. Mittag für mich. Im Sondern der Papiere fortgefahren. Abends Ulrike und Ottilie. Letztere las mir später aus dem Conversations-Lexicon vor und erzählte von manchen Vergangenheiten. Um 9 Uhr zu Bette. Nach 1 Uhr einige Stunden gewacht. Verschiedenes in Gedanken gefördert. Bis früh geschlafen.
4. Einiges am Faust. Nebenstehendes: An Frau von Münchhausen nach Herrengosserstedt. – Kam ein Brief von Zelter. Römhild berichtete wegen seiner Einnahme vom Dresdner Verein und erhielt weitern Auftrag. Sehr bedeutendes Schreiben von Frau von Beaulieu. Secretär Kräuter wegen der nächsten Verhältnisse. Maler Starke, die botanischen Zeichnungen bezahlt. Anderes anzuordnen fortgefahren. Mittag für mich. Nach Tische die Schuchardtischen Radirungen angesehen und etwas ausgewählt. Abends Ottilie, welche das Schillerische Leben, geschrieben von Frau von Wolzogen, vorlas.
5. Verschiedenes besorgt. Die Angelegenheit wegen der an Kräuter abzugebenden Schlüssel weitergeführt. Rechnung über die ausgewählten Radirungen. Mittag für mich. Verschiedenes eingeleitet,[338] auch fortgesetzt. Abends Ottilie. Las weiter in dem Leben Schillers von Frau von Wolzogen. Hofrath Vogel, neuste Braunschweigische und Warschauische Händel. – Herrn Professor Riemer, den geschnitzten Becher mit einem Billet. Herrn Geh. Rath von Müller, die von Gagernschen Briefe zurück. Anton Bernoully, Conditor in Frankfurt a. M. Dr. Eckermann den Brief von Carlyle. Die Quittungen für Prinzeß Auguste an Demoiselle Seidler.
6. Nebenstehendes: Herrn Professor Zelter, Berlin. Verordnung an Rentamtmann Lange in Jena. Deßgleichen an Registrator Vulpius, hier. – Acta die Fortsetzung meiner Werke und deren 9. und 10. Lieferung betreffend eingeleitet. Secretär Kräuter, einiges Geschäftliche vorlegend. Ich übergab ihm die Schlüssel mit einer Note. Er brachte Serenissimi Jagdpartie-Zeichnung von Schwerdgeburth. Erhielt das Geld zurück für die Starkischen Zeichnungen. Berichtigte noch einiges wegen des Dresdner Vereins. Mittag für mich. Nachher einige Stunden geschlafen. Abends Wölfchen, der mir aus einer Sammlung merkwürdiger Geschichten vorlas. Sodann Ottilie, welche Holbergs Bramarbas vorlas. Betrachtung über die Bildung jener Zeiten mit den jetzigen. Nachts wachend, alles Vorliegende durchgedacht und manches gefördert.
[339] 7. Weiteres zum Dresdener Kunstverein gefördert. Nebenstehendes: An Frau von Beaulieu, Dank und Erwiderung. An Thomas Carlyle, einen Brief Eckermanns abgesendet. An Alfred Nicolovius nach Göttingen, seinen Weihnachtsbesuch abgelehnt. – Oberaufsichtliche Sachen durchgegangen. John heftete das einzeln Vorliegende. Mittags allein. Hernach Dr. Eckermann. Später Professor Riemer, welcher mich von seinem Antheile an der Fortsetzung des 4. Bandes unterhielt.
8. Einige Briefconcepte. Die Acten der Oberaufsicht geordnet, vieles geheftet. Mittag allein. Hofrath Meyer nachher. Sodann Geh. Rath von Müller. Später Ottilie. In dem Schillerischen Leben fortlesend.
9. Nebenstehendes: La Grèce moderne an Hofrath Meyer. Das Steinerische Manuscript an Coudray zurück. Herrn Canzler von Müller einen Contaschen Brief. – Revision des Conceptes wegen Assistenz bey Großherzoglicher Oberaufsicht. Um 12 Uhr Ihro Kaiserliche Hoheit mit Demoiselle Mazelet. Schreibzeuge angesehen und eins gekauft. Wolf und Alma kamen und spielten ganz artig. Mittag für mich. Nach Tische ein wenig geruht. Manuscrits authentiques trouvés aux Tuileries et dans les ministères gelesen, ein merkwürdiges Buch, enthaltend Rapporte über die periodische Presse, Notizen über die Armee [340] und einen Catalogen über die Jesuiten in Frankreich Anfangs 1830. Abends Ottilie, Hofrath Vogel. Später kam Ottilie zum zweytenmal und las im Schillerschen Leben von Frau von Wolzogen. Zuletzt kamen die beyden Knaben und referirten mit Lebhaftigkeit von ihren unternommenen Theaterstücken.
10. Hofrath Vogel bey Zeiten, Ich besprach mit ihm die oberaufsichtlichen Angelegenheiten. John mundirte verschiedenes auf's Geschäft bezüglich. Kamen ein: Zenkers merkantilische Waarenkunde, ferner Die Pflanzen und ihr wissenschaftliches Studium überhaupt, von demselben. Ferner: Über Tyrtäos und seine Gedichte von Bach. Secretär Kräuter einige neue Bücher vorlegend. Mittag Dr. Eckermann. Verschiedene litterarische Verhandlungen. Das französische Werk bis zu Ende gelesen. Abends Professor Riemer. Gingen wir die ersten Abtheilungen des vierten Bandes zusammen durch. Nachher Ottilie. Las den ersten Band des Schillerischen Lebens von Frau von Wolzogen bis zu Ende.
11. Einiges Poetische. Kam ein Brief von Boisserée. Auch von Knebel. Ihro Excellenz Graf Reinhard mit Herrn Geh. Rath von Müller; die neusten Weltangelegenheiten wurden confidentiell besprochen. Mittag für mich. Die Frau Gräfin speiste mit Ottilien. Dr. Eckermann hatte die [341] neuern und ältern noch nicht gedruckten Gedichte geordnet wieder gebracht. Abends Graf Reinhard und Gemahlin und Geh. Rath von Müller. Ich und Ottilie schlossen den Kreis.
12. Einiges zu Faust. Nebenstehendes: Schreiben an des Herrn Minister von Fritsch, wegen eines neuen Assistenten. Herrn Hofrath Winkler, Ankündigung der 300 Thlr. – Sonstige Vorsehung wegen des Dresdener Kunstvereins. Unterhaltung mit Rinaldo wegen öconomischer und Kasse-Angelegenheiten. Briefe von Mylius und Cattaneo aus Mayland, Baron von Stein aus Breslau. Graf Reinhard und Geh. Rath von Müller. Ersterer las aus seinen Tagebüchern merkwürdige, der letzten Umwälzung vorhergegangene Unterredungen und Ereignisse. Mittag Dr. Eckermann. Brachte das Manuscript von Faust zurück. Das darin ihm Unbekannte wurde besprochen, die letzten Pinselzüge gebilligt. Er nahm die Classische Walpurgisnacht mit. Oberbaudirector Coudray. Bisherige zurückgebliebene Geschäftssachen verhandelt. Anderes mitgetheilt und vorbereitet. Sodann Graf Reinhard. Auch Geh. Rath von Müller. Wurden Politica und Parisiensia besprochen. Blieb für mich. Später Ottilie und die Kinder. Wurde der Character und die Art des Herrn Attaché, Herrn von Sieyès, besprochen.
[342] 13. Weitere Ergänzung des Faust. Mancherley anderes Currente und sonst Vorzusorgende. Mittag Dr. Eckermann. Wurde die Classische Walpurgisnacht besprochen. Kam eine Sendung von Geoffroy de St. Hilaire. Ich studirte dieselbige. Abends Herr Graf Reinhard und Gemahlin. Auch Mr. Sieyès, Attaché. Auch Frau von Diemar. Nachher noch kurze Zeit mit Ottilien und den Kindern.
14. Bey Zeiten zu arbeiten angefangen. Das Poetische blieb im Gange. Nebenstehendes: Herrn Professor Dr. Zelter, Berlin. An Fräulein Adele Schopenhauer, Bonn. 300 Thaler sächsisch nach Dresdenan Hofrath Winkler. – Einiges auf die Streitigkeit der französischen Naturforscher bezüglich. NB. Gestern waren die Kästchen von Frankfurt mit den Zuckerwaaren und Taschenspielereyen angekommen. Anderes vorbereitet. Mittag Dr. Eckermann. Die Walpurgisnacht näher besprochen. Anderes verhandelt. Ich machte mich mit der angekommenen Frankfurter Sendung näher bekannt. Um 6 Uhr Professor Riemer. Wir gingen den 7. Bogen der Metamorphose durch. Sodann Aus meinem Leben 4. Band. Besprachen einiges auf den Grafen Reinhard Bezügliches.
15. An Faust fortgefahren. Kamen Briefe von Geoffroy de St. Hilaire von Paris, von Kaufmann Paraviso und Auctionator Schmidmer, beyde von Nürnberg. Maler Kaiser, daß er den [343] Winter hier bleiben wolle, vermeldend. Graf Santi, den ich nicht annehmen konnte. Serenissimus. Minister von Fritsch beyde im hintern Zimmer angenommen. Mittag Dr. Eckermann. Unsre litterarischen Unterhaltungen fortgesetzt. Brief von Zelter wegen der Ausgabe unsrer Correspondenz. Revue Française, No. 16, 1830. Vortrefflicher Aufsatz über das, was sie Poésie fugitive nennen, sodann über die Verdienste des deutschen Dichters Uhland. Professor Riemer, Bogen 7 der Metamorphose. Einiges andere durchgesprochen. Die Kinder kamen später. Ottilie las in Rouge et Noir von Stendhal. – Botanische Bücheran Frommann zurückgesendet. An Färber einige Rechnungen.
16. An Faust fortgeschrieben. Oberaufsichtliche Geschäfte. Professor Wackenroder, von Helgoland referirend und einige Gebirgsarten bringend; auch von dem calcedonisirten Sandstein Splitter, abgeschlagen auf der Lüneburger Heide. Ihro Kaiserliche Hoheit die Frau Großherzogin und Demoiselle Mazelet, übergab mir ein Schreiben von Hofrath Voigt. Über die Zeitläufte verschiedenes gesprochen und reflectirt. Auch einiges Neuere und Ältere und geheime Verhältnisse. Kam eine Sendung von Augsburg, Octavausgabe. Mittag Dr. Eckermann. Fortsetzung litterarischer Gespräche. Beredung für das Nächste und für die [344] Folge. Oberbaudirector Coudray, die Gewerkschule betreffend, Straßen- Brückenbau und Sonstiges. Ottilie las in Rouge et Noir. Nachher die Kinder. Ich ging zeitig zu Bette.
17. Abschluß von Faust und Mundum desselben. Kamen an Jahrbücher der Litteratur, 51. Band, 1830. Ernst Meyer von Königsberg: De Plantis Labradoricis. Ein kindisches Religionsbüchlein von Carové. Secretär Kräuter, brachte einige Dresdner Denkmünzen für's kleine Münzcabinett. Mittag Dr. Eckermann, welcher die Sammlung der aus den Opern ausgezogenen und ausrangirten Lieder brachte. Ich gab ihm den Abschluß von Faust mit. Professor Riemer. Wir gingen die Bogen der Morphologie 7 und 8 durch, auch einiges vom 4. Bande Aus meinem Leben. Ich las weiter in Rouge et Noir von Stendhal. Später Ottilie.
18. Nebenstehendes expedirt und abgesendet: Herrn Frommann Bogen 7 und 8 Morphologie. Herrn Major von Knebel nach Jena. Herrn Dr. Weller Quittungen zurück. Herrn Hofrath Voigt Verordnung. Rentamtmann Steinert deßgleichen. An den Museumsschreiber Färber einige Quittungen zurück und alles in einem Packet an denselben. Herrn Professor Zelter, Berlin. Billet an Hofrath Meyer. Deßgleichen an Geh. Rath von Müller. – Anderes[345] vorbereitet. Die Professoren Göttling und Bachmann von Jena. Ingleichen Wackenroder. Herr Geh. Rath von Müller. Mittag Hofrath Vogel nach Tische Dr. Weller, welcher von der Stellung der Partheyen in Jena umständlich erzählte, woraus das heimlich Unheilbare der dortigen Lage nur allzusehr hervorging. Abends Hofrath Meyer. Wir lasen die Lebensgeschichte oder eigentlich Charakterschilderung Georgs des Zweyten. Später las ich Rouge et Noir von Stendhal. Zuletzt Ottilie und die Kinder.
19. Nebenstehendes: Herrn Geh. Rath von Willemer, Brief und 14 fl. Rheinisch nach Frankfurt. Herrn Geh. Rath von Müller, Billet und Actenfascikel Geoffroy de St. Hilaire betreffend. – Einiges oberaufsichtliche Geschäfte betreffend concipirt und vorbereitet. Rouge et Noir fortgesetzt. Sesenheimer Briefe vorgenommen. Concepte zu Danksagungsschreiben an Theilnehmende dictirt. Mittag Dr. Eckermann und Ottilie. Rouge et Noir den 1. Band ausgelesen. Herr Canzler von Müller. Später Ottilie und die Kinder. Erstere las die Geschichte der Königl. englischen Familie. Hernach machte Wolf Pagenstreiche.
20. Kamen mehrere Packete an, von Augsburg die Octavausgabe, von Mayland ein Kästchen in Neapel gepackt, Bilder enthaltend, Naturalien [346] und Anticaglien. Um 12 Uhr Hofjäger Schnell, für die Medaille zu seinem Jubiläum zu danken. Herr Devrient und Frau, auch Hofrath Vogel. Mittag Dr. Eckermann. Rouge et Noir. Später Ottilie vorlesend. – 5 Thlr. 3 Gr. an Frau von Pogwisch, für Gänsebrüste. Communicat an die Oberbaubehörde. Vier Verordnungen an Controleur Hoffmann.
21. Oberaufsichtliche Geschäfte und einige Munda. Weniges poetische. Mundum des 4. Bandes Aus meinem Leben. Um halb 1 Uhr von Gansenbach von St. Gallen. Dann Herr von Gerstenbergk. Mittags Dr. Eckermann und Wölfchen. Nach Tische Hofrath Meyer. Las in der Kunstgeschichte von Hadrian bis Constantin. Später Ottilie und die Kinder. Nachts Rouge et Noir geendigt.
22. Oberaufsichtliches. Nebenstehendes: Herrn Major von Knebel nach Jena, die Lucrezischen Papiere zurück. Herrn Professor Göttling eine Rolle mit einem anatomischen Werke und Vogels Quittung. – Passeri, Lucernae fictiles. Hofgärtner Baumann. Herr Präsident von Ziegesar. Um 1 Uhr Professor Riemer. Verschiedenes durchgegangen. Speiste mit mir. Wurde manches besprochen. Blieb für mich. Den Proceß der Minister beachtete ich. Mit Ottilien besorgte ich Weihnachtsgeschenke für die Kinder. Las die Epistel Ulrichs von Hutten bis zur Hälfte. Herr Hofrath [347] Soret besuchte mich, eben von Genf zurückgekehrt.
23. Gedachte Epistel durchgelesen. Brief an Kestner in Rom mundirt. Verschiedenes oberaufsichtliche Angelegenheiten betreffend. Anderes aufgeräumt. Um 12 Uhr Ihro Kaiserliche Hoheit. Tagesereignisse, Anstalten und Einrichtungen. Hofrath Meyer. Wir besahen das neu angekommene Kupfer von Garavaglia nach Appiani. Einige Ansichten von Neapel. Auch Kaisers Porträt und Landschaft. Speiste derselbe mit mir. Ältere Kunstgeschichte besprochen. Auch neuere Exhibitionen. Abends kleine Gesellschaft; Herr Devrient las aus Shakespeare, Kaufmann von Venedig und Heinrich IV. Sendung von Nees von Esenbeck und Geh. Rath Leonhard. – Herrn Hofrath Soret, Billet. Herrn Geh. Rath von Müller, nebenstehenden Brief.
24. Nebenstehendes: Herrn Geh. Rath von Leonhard, Heidelberg. – Mehrere Briefconcepte. Übersetzung aus Huttens Epistel an Pirkheimer. Herr Geh. Rath von Müller das Concept auf das vorliegende Geschäft überbringend, solches vorlesend und besprechend. Mittags in den vordern Zimmern mit Dr. Eckermann. Betrachtung des schönen geschliffenen Bechers aus getrübtem Glase. Nachher den Proceß der französischen Minister von vorn herein gelesen, bis zu der Deposition des [348] Herrn Arago gelesen und überdacht. Alles war beschäftigt mit Heiligenchrist-Angelegenheiten. Geben und Nehmen, Hoffen und Empfangen. Ich blieb für mich und recapitulirte. Was allernächst zu expediren sey.
25. Christfest. John mundirte den Brief an Kestner in Rom. Ich besorgte andere Entwürfe nothwendiger Erwiderungen. Nahm die Soretische Übersetzung meiner Metamorphose vor. Ingleichen die Geschichte und Ausbreitung dieser Idee. Supplirte das gestern Zurückgelassene in Huttens Brief an Pirkheimer. Besorgte das nothwendige auf die Haushaltung Bezügliche. Promemoria für Soret, die schöne Sendung von Freyberg, Gangformationen enthaltend, betreffend. Manches andere. Anmeldungen abgelehnt. Anfrage von Hofrath Völkel, wegen der Zudringlichkeit eines Erfurter Predigers. Mittag Dr. Eckermann und Alma. Huttens Werke fortgesetzt. Ottilie. Oberbaudirector Coudray. Neues Verschönerungs-Magazin zu Verschönerung der Gärten von Menzel vorzeigend. Serenissimus. Zeitig zu Bette. Wölfchen besuchte mich.
26. John schrieb am Abschluß des vierten Bandes. Ich überlegte die Anordnungen künftiger Ausgabe meiner Werke. Kamen Briefe von Rom an Herrn Geh. Rath von Müller, die er mittheilte. Ich nahm nähere Kenntniß von dem Freyberger [349] Catalog einer Gangsuitensammlung. Um 12 Uhr Cailloué mit Herrn Geh. Rath von Müller. Jener ist ein Rechtsgelehrter, welcher Rußland und Preußen bereist hat in Bezug auf Gesetze und Justizwesen. Ich überlegte das von Rom Gekommene. Mittag Dr. Eckermann und Wölfchen. Jenem übergab ich die ersten Hefte der abgesendeten Briefe. Blieb für mich. Von Huttens Leben weiter gelesen. Einiges zu den botanischen Studien. Kam Ottilie. Wir unterhielten uns auf mannigfaltige Weise.
27. Übergab ich dem Kutscher die Schlüssel zum Holzstall und ließ für alle Heizungen Scheite tragen. Erhielt die Schlüssel zurück. Berichtigte die nächste Sendung nach Rom. Einiges in die botanischen Studien eingeschaltet. Auszug aus Dutrochet. Briefconcepte revidirt. Landschaftsmaler Kaiser. Ich sagte ihm aufrichtig, wie ich über seine unternommenen Fortschritte denke. Er vertraute mir seine verrückte Intention nach Schottland zu gehen und verlangte Unterstützung. Diesem düstern Geschlecht ist nicht zu helfen. Mittag Professor Riemer. Wir gingen vor Tisch einige Concepte durch und besprachen sonstiges. Ich verfolgte nachher das Nothwendigste. Herr Hofrath Soret. Brachte einiges von Genf. Einen sehr geistreichen, fratzenhaften Roman in Carricaturen. Auch Gedichte eines jüngeren neuen Poeten. [350] Abends wurde beydes von Ottilien durchgesehen und beachtet. Wölfchen kam aus dem Theater, mit großen Antheil an Devrients Schewa. Er freute sich, der Zweyte der Herausrufenden gewesen zu seyn. – Herrn Geh. Hofrath Völkel, mit Rücksendung des Briefs vom Pfarrer Kummer.
28. Nebenstehendes ausgefertigt: Herrn Geh. Legationsrath Kestner nach Rom. Herrn von Conta nach München. Herrn Geh. Rath von Cotta, ebendahin. Herrn Frommann nach Jena. Herrn Professor Zelter, Berlin. – Nachricht, daß am 21. December Nachts die große Crisis zu Paris glücklich vorübergegangen. Brief von Adelen. Nähere Betrachtung der Verordnungen für die Zukunft. Mittag Herr Hofrath Vogel. Fortgesetzte Unterhandlung über Krankheiten, Heilmittel und Heilmethoden. Nachher die Expedienda durchgegangen. Einiges auf morgen disponirt. Abends Professor Riemer. Das Manuscript des 4. Bandes weiter durchgegangen. Später Ottilie. Publica und Privata.
29. Die römische Verlassenschaft, gemeldet von Herrn Platner, mehr beleuchtet und besprochen. John mundirte am Schluß des 4. Bandes. Ich revidirte den Nachtrag zur Morphologie, Original und Übersetzung. Brief von Herrn Abeken. Kam [351] die letzte Lieferung meiner Werke an in Sedez. Mittags Dr. Eckermann. Brachte die Correspondenz von 91 wieder mit. Wir beriethen uns über das Weitere. Ich las einige damalige Briefe an den Herrn von Reinhard. Übereinstimmende Gesinnungen und Überzeugungen mit den jetzigen. Ausgesprochene Einsicht, daß Cuvier philosophischen Ansichten entgegen seyn müsse. Herr Canzler von Müller. Vorher Oberbaudirector Coudray. Verschiedene Geschäfte besprochen und abgethan. Später Ottilie. Wir fingen an die Zelterische Correspondenz zu lesen.
30. Nebenstehendes: Herrn Geh. Rath von Müller, Depesche an Platner in Rom. An ein löbliches Postamt hier. Wegen künftiger Bestellung der Zeitungen. Verordnung an Professor Riemer, wegen Bestellung der Zeitungen. – Meist Expeditionen, auch sonstige mit dem Herrn Canzler besprochene. Um 12 Uhr Ihro Kaiserliche Hoheit Frau Großherzogin. Vorher Fräulein von Pogwisch. Mittag Dr. Eckermann. Weitere Verhandlung wegen der Correspondenz. Ich las Letters on Demonology and Witchcraft von Walter Scott, offenbar geschrieben, um den vorwaltenden Aberglauben zu beseitigen. Man blickt in die wunderbarsten Zustände, wenn man genau betrachtet, wogegen er ficht und mit was für Waffen. Abends um 6 Uhr Ihro Hoheit der[352] Großherzog. Um 8 Uhr Ottilie. Wir lasen in der Zelterischen Correspondenz.
31. Die Agenda auf den Januar revidirt und renovirt. Oberaufsichtliche Angelegenheiten durchgearbeitet. Nebenstehendes: Herrn Frommann, wegen einer Bemerkung zum 8. Bogen. – Die zweyte Hälfte des ersten Nachtrags, Original und Übersetzung, revidirt und geheftet. Eckermann hatte gestern das Manuscript von Soret erhalten. Mittag Dr. Eckermann. Weitere Unterhaltung über die Briefsammlung. Las ferner in Walter Scotts Demonology. Verfolgte die botanischen Betrachtungen. Herr von Lützow, Schwiegersohn der Frau Geh. Räthin Loder, mit einem Briefchen von ihr. Ich ajustirte die Agende vom Januar. Berichtigte manches in Haushaltungsangelegenheiten mit Vulpius. Dachte anderes durch für die Folge. Später Ottilie, in Zelters Correspondenz fortgelesen.
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- TextGrid Repository (2012). Goethe: Tagebücher. 1830. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5DDC-9