1806.
Januar
1. Programm der Kunstausstellung abgeschlossen. Einige Freunde. Bey Fr. v. Stein. Über Esprit de Corps und die Grade der Würden. Weiser zu Tische Schauspiel. das glückliche Misverständniß die Schatzgräber.
2. Wunderhorn. Hiller s. g. Naturdichter. Kam Riemer von Jena Berlin. Geh Rath von Müller Jena.Eichstedt Programm.
3. Physiologische Farben Schluss. Falks Elysium. Major v. Kleist zu Tische Plinius Farben und Mineralien Gautieri Chalcedone
4. Pathologische Farben abgeschlossen. 2ter Bogen des zweyten Theils abges. Hauschilds Medaillen Catalog Major v. Knoblauch v. Knebel Die Müllerinn
5. 3 Bogen 1. Theil Pathol. Farben Manuscr. abgesendet. Briefe. Frommann Jena Gehr. Wolf. HalleZelter Berlin. Exped. an Fuchs wegen Verhältnisses des Anatomischen Museums. Hauschilds Münzkatalog Rückblick auf die sieben vergangnen Ausstellungen. Electricität.
6. Elegien I. Abends der Vermittler. Unfug des Preus ischen Officiers. An Hofrath Fuchs.
7. Elegieen I durchgesehn. Briefe. Cap. Mstr Reichart Berlin. Promemoria pp Verschiednes wegen des militärischen Unfugs. Mittag v. Knebel und Familie Abends bey Fr. v. Stein. Ankunft Serenissimi.
8. Früh die Damen. Physiologische Farben. biß zur Harmonie. Abends Lodoiska.
9. Theaterwesen Bey Serenissimo. Mittag Ltnant v. Schak Abends Wunderhorn
10. Eleg. I mit Riemer. Theaterunwesen wegen der Geburtstags Stücke Gedanken über Einrichtung der Academien der Wissensch. Abends Recension des Wunderhorns.
11. Elegien I Zu Weisern wegen des Herzog von Oels Büste Auf der Bibliothec. Recension des Wunderhorns.
12. Bey Dlle Jagemann Mittag Major v. Knoblauch, Major v. Kleist Leseprobe von Stella
Hofr. Eichstedt Jena Recension des Wunderhorns.
13. Letzte Scenen von Stella Beym kleinen Prinzen und Frau v. Wedel. Zu Tische Dr. Stoll, Rittmstr. Jeseniz Stolls kleines Stück Tischbeins Thierstücke Fanchon
14. Elegieen II Theater Händel Griselda Bibliotheck Weiser fertig Model. Abends Probe Stella
[114] 15. Früh die Damen. Phys. Farben Schluss und Pathologische. Nachmittag Galvanismus vorgeschafft. Abends Stella zum erstenmale.
16. Elegien II. Bibliothec. Nach Tische mit Riemer manches, besonders über den epischen Tell Ab. bey Herz. Amalie gegenw. Pr. Caroline, Frl. v. Knebel und die Haus und Hofgenossen.
17. Aufgeräumt. Hillers Gedichte. Expedit. wegen des Anatom. Museums. Mittag Hr. und Mad. Wolf. Abends Recension der Hillerischen Gedichte
18. Recension durchgesehen. Farbenlehre Aushänge Bogen No. 2 des II Theils. Prof Fernow, einiges die Kunst betreffendes und seine Arbeiten. Hillers Gedichte. Vorgelesen von Riemer. Hofr. Fuchs, R. A. A. Bartholomae Jena
19. Galvanische Betrachtungen Farbenlehre 3ter Bogen des I Th. zur Revision. Doctor Seebeck Mineralogische und physische Unterhaltungen
Leseprobe von Cid Flögels Geschichte der Hofnarren.
20. Schema zum Galvanischen Vortr. Hauptm. Götz vom Reg Zastrow. Prof. Meyer. Plinius.
21. Aphorismen über den Galvanism dictirt Uhlemann S. p. 35. Bibliothec Varia Revision der Rec. des Wunderhorns.
22. Die Damen. Galvanismus. theoretisch und historisch Mittag Prof Göttling Versuche des gelb- und trüben Glases. Abends der Wasserträger
[115] 23. Betrachtungen über die Newtonische und Euleri sche Vorstellung vom Lichte Viel gegangen. Episteln durchgesehen An Humboldt.
24. Episteln corrigirt. Mittag Frommann Benzenberg Gesetze des Falls pp Abends Thüringische Bergschlösser. München Hrn. v. Mannlich mit der Recension Jena Hofr. Eichstedt Jena Maj. v. Hendrich
25. Entwurf einer Erzählung in einen tragischen Entwurf verwandelt. Kam der Herzog zurück
Ab. Götz v. Berlichingen
26. Bey Serenissimo. Mit Geh. R. Voigt viel spazieren Graf Schwerin Mittag. Genast. Abends Knebelischer Lucrez I Buch mit Riemer
27. Viel spazieren. Bey Fr. v. Wolzogen. Schillers litterarische Verlassenschaft. Nachm. Galvanische Vorbereitung. Prof Meyer. Ab. Lucretz II. mit Riemer.
28. Volta's Säule Sämmtliche Versuche vorbereitet. Säule wieder aufgelöst
29. Physische Farben vorgenommen. Kein Vortrag
Lied auf Morgen Verabredung mit Genast und Destouches. Abends Probe vom Cid und vom Prolog mit Trompeten
30. Physische Farben General Major v. Pellet. Abends Vorstellung vom Cid.
31. Die Damen Vortrag der Galvanischen Experimente Mittag. luftige Unterhaltung. Besonders [116] über Augusts Schul Verhältnisse Nachm. Adj. v. Kleist Abschied. Mit Riemer einiges wozu Salmasius Anlaß gab. Egypter, bes. Alexandriner
Februar
1. Ging das Regiment Owstien ab Galvan. Apparat in Ordnung Dr. Kanne von Jena Mit Frau Gräfinn Henkel spazieren. Gros F. Constantin in Berlin pp. Exped. Briefe Jena Hofr. Eichstedt. Maj. v. Hendrich. Rückten Füsilier ein. Hauptmann Hering im Quartier. Tanzte Lepitre der Sohn im Theater
2. Bey Weiser wegen der Marmorbüste Schweizer von Solothurn. Obrist Graf Schwerin Abends Probe des Titus
3. Üble Nacht Verlohrner Tag
4. König Johann von Schäcspear. Übersetzung von Schlegel
5. Erster Band meiner neuen Ausgabe. Schillers Fiesco. Abends Plinius Kunstgeschichte mit Meyer. Berlin Fr v. Grothus. Leipzig Hrn. Schnorr Francf. A. B. poste restante
6. Behandlung des ersten Bandes meiner Werke mit Riemer Durchsicht des mehreren was im Manuscripte daliegt. Ab. Prof. Meyer und Riemer
7. Vortrag. Schluß des Galvanismus. Regiment Bork. Einquartiert. C. v. Budwitzky. Abends mit Riemer.
[117] 8. Episteln mit Riemer. Regiment Arnim Einquartiert Hauptm. Gualtieri. Abends Naturgesch. des Wallfisches.
9. v. Gualtieri ab. Physische Farben vorbereitet. Über die Mittel. Prof. Meyer Plinii Kunstgesch.
10. Epigramme mit Riemer. Dejeunè auf dem Hofamte Regim. Pirch Einmarsch Einquartiert Hauptm. ...... Pferde verkauft. Abends Meyer. Hannöverische Recensionen.
11. Epigramme. Weissagungen des B. Über Organisation von unten herauf mit Riemer bey Gelegenheit von Blumenbachs Handb. der vergl. Anatomie Prof Meyer.
12. Vortrag Dioptrische Farben der ersten Klasse. Abends Lucrez III. Buch
13. Müllers Selbstbiographie Recension derselben
14. Achromasie. Deren Ableitung Elegien abermals mit Riemer. Recension von Müller wieder durchgesehen
15. Elegien I. berichtigt. Auf dem Hofamte
17. Mittag Dem. Bardois, Hauptm. Vent. Prof. Meyer.
18. Verschiedne Expeditionen Wenige Correctur der Elegien. Vorarbeit. Physische Farben Refraction. Nachmittag einiges geordnet. Abends Briefe.
19. Vortrag. Refraction Nach Mittage Ordnung der Physicalischen Geräthschaften mit August. [118] Müller, über den Untergang der Freyheit der Alten Völker. Vorlesung. Abends Prof. Meyer. Jena. Hofr. Eichstedt Rameaus Neffe pp
Göttingen. H. Blumenbach Winkelm. Baukunst Hollmanns Göttingen pp
20. Brief von Müller. Betrachtungen über seine Rede Bey Herzoginn Amalia. Reconvalescenz Nach Tische manches in Ordnung. Flamminius Vacca von Entdeckung verschütteter Alterthümer pp zu seiner Zeit.
21. Erster Band meiner Werke mit Riemer absolvirt. Physische Farben Eingepackt verschiednes von der Ausstellung her.
22. Erster Band eingepakt. Mancherley besorgt geordnet und eingepakt. Sendung von Alexander Humbold. Von Dr Meyer für Frau v. Schiller. Macbeth.
23. An Alex. Humboldt. Physische Farben Kleine Gedichte LandKR. Bertuch manches über Wien. Nach Tische Fernow. Varia. Bezug auf seine Dresdner Reise. Abend Prof. Meyer. Mit Riemer kl. Gedichte.
24. Einige Briefe. Brief an Cotta Paquet an Cotta mit dem 1. Bande meiner W. Brief an Al. v. Humboldt n. B. Brief an Tischbein nach Hamb. Brief an v Humboldt Rom Den Inhalt der künftigen Bände durchgesehen und berechnet. Revolutions Stük Elpenor.
25. Müllerische Rec. Revid. Viel spazieren Einige körperl. Übel. Dioptr. Farben durchgedacht
Manches geordnet. Pr. Meyer Brief von Rom Register der Autographen.
26. Fiumana. Grascia Grasce Kein Vortrag. Physische Farben Machiavell Tom. 3. Kleine Gedichte Nachlese
27. Puppenspiel pp mit Riemer. Dioptr. Farben
Achromasie. Hyperchromasie. Tenorist Probe Gesang Eintretendes Übel.
28. Böse Nacht Meist verlohrner Tag
März
1. IV. Band m. Werke mit R Dioptr Farben ferner durchgedacht. Meine früheren Beyträge vorgesucht. Abends Italiänische Miscellen.
2. Achromasie dictirt pp Kleine Gedichte des 1. Bandes. Geh. Hofr. Starke Theaterangelegenheiten
Abends Die verschiednen Cottaischen Miscellen mit Meyer und Riemer.
3. Zweytes Stück der früheren Optischen Beyträge meist umdictirt. Mit R. über Faust und verwandt. Ab. Prof. Meyer Engl. Miscellen Eton das schwarze Meer betr.
4. Dioptr Farben der ersten Klasse revidirt. Mad Wolf. Corona Becker Pr. Meyer Merkelwürdigkeiten. Thaers Annalen 1806. Jan. Febr.
5. Dioptr. Farben der zweyten Classe fortgesetzt. [120] Portefeuilles durchsucht Einige Holzschnitte aufgezogen Sueton August. Don Carlos. Berlin Hrn. Zelter wegen August.
6. Prismatische subjective Versuche geendigt. Verschiedene Portefeuilles Zeichnungen Nach Tafel Serenissimus Machiavel Fragment de Polybe.
7. Fernere Durchsicht des Aufsatzes über die Dioptrischen Farben. Machiavell Elsermann Arthur
Prof. Meyer Fragment de Polybe pp
8. Fernere Durchsicht mit Riemer Geh. R. Voigt.
9. Dioptrische Farben subj. Sendung Arnims. Nach Tafel Serenissimus Mit Riemer Romeo und Julie
10. Physisches im allgemeinem und besondererm Sinne
Bey Fr. v. Stein Prof Meyer Arnims Brief und bes. Mosaique.
11. Farbige Bilder zur Refraction Apparat mit farbigen Gläsern. Walchisches Stammbuch mit Riemer.
12. Vortrag. Prismatische Erscheinungen. Sämmtliche Societät Monumenti inediti mit Riemer und Meyer.
13. Prismatische Erscheinungen objectiv. Recensionen meiner früheren Beyträge
14. Die objectiven geendigt. Glas Prisma mit Wasser.
15. Stelle wegen der Bilder und der verschiednen Art sie zu betrachten. Mit Riemer den Unsinn der [121] Newtonianer neuerer Zeit durchgegangen. De Bry Florida.
16. Noch einiges wegen Abschluß der bisherigen chromatischen Arbeiten Vorläufiges wegen des Paroptr.
17. Schema der Dioptrischen Farben.
18. Schema der ganzen Farbenlehre angefangen. König Johann. Leseprobe
19. Vortrag. Ableitung der Pr. Erscheinungen aus der Lehre vom Trüben und der Nebenbilder. Leben und Kunst in Paris von Helmina.
20. Auf der Bibl. nachgesehen Dr. Stoll über sein Stück und seine maximen Herr Geh. R. v. Wolzogen Hrn. v. Arnim nach Berlin Stammbuchs Blättchen pp
21. Faust angefangen durchzugehen mit Riemer. Das Chromatische Mspt an Boesemann. Aufgeräumt besonders Physica. Sehr schöner Tag.
22. Geh. R. Voigt.
23. Steigerung der Farben im Sonnenschein
24. Faust mit Riemer. Für mich letzte Scene. Objective Prismatische Versuche im Gartenzimmer
Brief von Hackert Prof Meyer. Rec. Galls in der J. A. L. Z.
25. Faust mit Riemer. Graue und farbige Bilder auf morgen vorbereitet. Packete. Machiav. Principe.
26. Vortrag. Farbige Bilder. Die Zimmer ausgeräumt Machiavel. Principe. Notizen von [122] Franckr. u. Deutschl. Streit und Liebe v. Stoll Zelter BerlinLenz Jena
28. Faust mit Riemer. Einiges Chromatische Bücher geordnet. Schöner Tag. Viel spazieren Hamans Schr. wiedergefunden Menagiana Hoffmann CöllnPeroux Lübek Meyer Bremen v Kleist Stettin
29. Faust. Scenen vom Valentin pp Hamanns Schriften. Sehr schöner Claude von Gmelin. Templum Veneris. Camilla.
30. Bey Serenissimo.
31. Expeditionen. Maneuvre. Mit der Erbprinzess im römischen Hause den Morgen zugebracht. Prinzess Caroline. Gr. Henkel. Geh. Rath Sinclair von Homburg Kleine Baubesorgungen. Prof. Meyer. Riepenhausische Genoveva. Recensionen der J. A. L. Z.
April
1. In der russischen Kirche Bey Fr. v. Stein. Faust mit Riemer Prinz August Portrait. Pr. Meyer. Gallerie der Hermitage
2. Vortrag. Achromasie. Tischbeins Fischer und Störche. Pr. Meyer. Englische Miscellen
3. Walpurgisnacht mit R. Zu Tisch Elsermann Rolle des Arthur.
4. Walpurgisnacht mit R. geendigt Briefe. Hackert Florenz Blumenbach Göttingen P. August [123] Gotha mit dem Stammbuch Bey Rath Krause wegen einiger Gemälde.
5. Einige Expeditionen nach Jena Bey Hrn. Geheimerath Voigt. Ordnung der kleineren Pastensammlung.
6. Chromatica mit R. Vorbereitung zu den Paroptischen Farben
7. Mit Riemer Chromatica revidirt. Auf dem Theater wegen Arthur. Mittag Frommans u. Günther. Insel Felsenburg. König Johann.
8. Schelver. Seebeck. Physica pp. Bekänntnisse von Buchholz
9. Krankheit des kl. Prinzen Halbvortrag Fr. v. Schard Frl. Göchhausen Objective Prism. Versuche Mit Riemer Doppelspat und dessen Eigenschaften Bekänntnisse von Buchholz Don Juan.
10. Bibliothec wegen Einrichtung in Abwesenheit des B. Vulp. ingl. dessen Jenaische Exped. Wilhelm Dumont. Starb der kleine Prinz Prof Meyer.
11. Chrom, mit R. Schluss der Prism. Versuche Auf dem Hofamte Medaillen Samml v. Schnetter
Geschichte der Färberey.
12. Dioptrische Farben. Schluß und Übergang Bibl. Vulpius nach Jena Der Geisterseher Der kleine Prinz begraben Bergr Lenz. Hofr. Eichstedt mit dem Müllerischen Brief.
[124] 13. Schluß von Fausts 1. Theil Electroscope und Electrometers. Dirzka, Graff, Stromeyer zu Tische Eberl von Wien. Prof Meyer.
14. Briefe von Gleim, Heinse, Joh. Müller, 1. Theil.
15. Weitere Betrachtung des nächsten der Farbenlehre Bey Fr. v. Stein Von Dr Meyer Nachr. und Sendung Verschiedne Recens. mit Riemer gelesen.
16. Vortrag. Achromasie, Hyperchr., Electroscope und Meters. Vorschlag zu einer Grabtafel für den kl. Prinzen von Hrn. Geh. R. Voigt. Überlegung mit Meyer deshalb.
17. Übergang zu den Catoptr. und Paroptischen Farben Dejeunè. Frau und Fräulein aus dem Winkel. Dlle Bardois. Geh. R. v. Einsiedel. C. M. Eberl von Wien. Leg. Schmidt. Dirzka und Stromeyer. R. R. Voigt wegen des Monuments.
18. Impromtus für Tischbein Einrichtung der vordern Zimmer. Corona Becker zu Tische
19. Nebenverzeichnete Briefe. An Hofrath Eichstädt nach Jena mit ein paar Meyerschen Recensionen. Ferner Recension des Jenisch. Jacobischer Brief.An Bergrath Lenz nach Jena. Letten mit Metallglanzbeschlag. Aufsatz über den Vogtländschen Thonschiefer. An Zelter nach Berlin. Varia. Sendung von Tischbein die Schatzgräber. Prof Meyer bes. wegen des Monuments. Camilla
20. Bey Serenissimo. Bey Jagemann August nicht wohl. Prof. Meyer wegen des Monuments.
21. Faust mit Riemer letzte Revision Auf der Bibliothec Jagemann zu Tische Prof Fernow und Meyer
22. Faust nochmals für mich durchgegangen Major v. Hendrich zu Tische Graf Mannteufel
23. Vortrag Epoptische Farben Fernow. Promem. wegen Winkelm. Die Sieben vor Theben Danzens Übersetzung.
25. Faust letztes Arrangement zum Druck. Bey der Hoheit. Brief von Genz mit Adam Müllers Vorlesungen. Dr. Oelenschläger. Packet von Fichte. v. Knebel. Cotta. Müllers Vorlesungen mit R. 26. Expedition nach Jena Bey Geh. R. Voigt zu Tische Maj. v. Hendrich, Dr. Oelenschläger Fichtes Vorlesungen Prof. Fernow. Die Hochz. des Figaro
27. Briefe. Herrn Cotta. Leipzig wegen des Geldes. Herrn Ritter Genz Dresden. Antw. wegen der Sendung. Ritters Physic als Kunst. Nach Tische von Knebel Ab. die Perser v. Aeschylus.
28. Laune des Verliebten
29. Früh Laune des Verliebten mit R. Bey Prinzess Caroline Dr. Oelenschläger zu Tische Sein Trauerspiel vorgelesen
30. Vortrag Weis und Schwarz Mittag Versuche und Gespräch mit R. Prof Meyer. Abends cosi fan tutte
Mai
1. Die Mitschuldigen Bey H. Amalia wegen der Tischb. Conzert von Eberl.
2. Briefe Gleims und Müllers Heinses an Jacobi. 2. Thl. Corona Rolle Cevennen Gentz Gleichgewicht. Weiser Schiller Schöner Tag. Viel spazieren Dr. Gruber
3. Mahomet. mit R. Bey dem Erbprinzen Herd. Eid Genz Gegengewichte Assignation von Cotta erhalten Fiesco.
4. Mahomet. Briefe nach Wien für Stoll Hr. Grund von Rom. Hr. Dreyer von Bremen Zu Mittag. Malcolmi Haide Oels.
5. Allgemeines der Farbenlehre Schöner Tag. viel spazieren Hr. Osborn mit Planen und andern Zeichnungen Nelson betr.
6. Mellinger Jahrmarkt.
7. Vortrag. Objective prismatische Farben. Gülichs Färbebuch gelbe Farben Prof Meyer
9. Sinnlich sittliche Wirkung der Farbe Probe von der Glocke Runges vier Umrisse
10. Früh bey der Erbprinzess Cid von Herder. Fortsetzung Farbinfusionen auf Vegetabilien. Runges Umrisse mit Meyer. Vorstellung von der Glocke
11. Chemische Farben Werner Deny Brand zu Tische Kosegartens Legenden
12. Chemische Farben. bes. Mittheilung Oelenschläger und Voß zu Mittage Aladdin vorgelesen
Im unteren Garten
15. Chemische Farben Mittag Ortmann, Voigt, Stichling Bey Fr. v. Stein. Frl. v. Reizenstein
16. Manches in Ordnung Nach Jena Bey Frommanns Bey Hrn. v. Hendrich zum Abendessen
17. Mineralogisches Museum Anatomisches Museum
Bey Hrn. v. Hendrich Kam Sereniss. der Erbprinz und Gemahlinn Unterhaltung auf den Museen und sonst.
18. Schlecht Wetter deshalb der Hof um 10 Uhr abfuhr Mit Hofr. Fuchs und Bartholomae Astrologische Präparate
19. Geschäfte die Museen betr. Schelver. Voigt iunior. Ins Batschische Museum Zu Fromans.
20. Einige Geschäfte Acten geschlossen Um 10 Uhr ab nach Weimar.
21. Vortrag. Chemische Farben Forts Dlle Bardois zu Tische.
22. Buchhändler Wittich von Berl. Kupfer der Thea terkostumes. Missions Bericht. 62. Stück
China nach seinem Wasserlauf
23. Rabe von Berlin
24. Früh auf dem Schlosse Ein Theil vom Cid. Abends Stella
25. Üble Nacht Verlohrner Morgen Gauthiers Chroagenesie
26. Gauthier Schwungrad.
27. Auf dem Theater wegen Egmont. Verschiednes in Ordnung Abends bey Wolzogen
28. Vortrag Dr. Ratsky von Danzig Abends Wieland
29. Ordnung im Apparat. Abends Probe von Egmont
30. Auf der Bibliothec mit den Damen
31. Bey der Erbprinzeß Schluß des Cids. Frommanns und Oelenschläger Vorstellung von Egmont.
Juni
1. Bey Jagemann Frommanns und Oelenschläger
Prof Meyer. Augusteum.
2. Catoptrische Farben nach Jena. Gegenüberstehende Briefe. Herrn Zelter nach Berlin. Madam Bethmann nach Berlin. Herrn Runge nach Wollgast. Oelenschläger Aladdin 2ter 3ter Act
4. Vortrag Chem. Farben Mittheilung bis zu Ende.
5. Montucla Histoire des Mathematiques
6. Carstens Zeichnungen auf der Bibl. geordnet.
7. Mittag C. M. Reichart Troubadour Der Geheimnißkrämer.
8. Oelenschl. Aladdin 4 und 5ter Act.
9. Früh nach Jena Alte Capelle Zu Mittage Serenissimus.
10. Früh nach Weimar zurück.
11. Vortrag Farbenlehre geendigt. Gen. Ltnt Pistor
Reichardt und Oelenschläger Aladdin 5. Act 1. Hälfte. Mit Falck im Park.
12. Vorbereitung zur Reife Bey Wolzogen
13. Verschiednes geordnet. Aladdin Schluß.
14. Reg. R. Voigt G. R. Voigt Oelenschläger Stammb. Prof Meyer
15. Früh nach Jena Einrichtung Frommanns auf der Zinne und dem Kabinet.
16. Oelsische Bibl. Naturforschende Gesellschaft Brief Mutter Expedition nach Weimar. Bekenntnisse einer Amazone Spazieren mit Knebel u. Hendr. Botanischer Garten Zoologie bes. Zahl der Zähne.
17. Hofr. Voigt u. Sohn wegen der Naturforschenden Gesellschaft. Dr. Seebeck. Dr. Oelenschläger
Bekenntnisse der Amazone Briefe nach Weimar. Hrn. Geh. R. Voigt. Gehörwerkzeuge durch Fuchs.
[130] 18. Bey v. Hendrich mit dem Meining. v. Hendrich. dann v Backhof v Einsiedel. Oelenschl. Hakon 3ter Act Mit Riemer spazieren
19. Recens. der Bekenntnisse Mittag bey v. Hendrich mit dem Meinungisch und Hrn. v. Bachoff. bey Knebel. Oelenschläger sang. Sömmerings Gehörwerkzeuge
20. Schluß jener Recension Stäudlins Kirchliche Geographie und Statistic Hr. RegRath Voigt kam an Anatomisches Museum An Herrn Cotta in Tübingen, wegen der Druckmuster. An Herrn Ramann in Erfurt, wegen eines halben Eimer Weins.
21. Mit Hrn. Reg. Rath Voigt den Tag zugebracht indem derselbe durch die Museen die Bibliothec und andre Anstalten geführt wurde. Ging derselbe gegen Abend wieder ab. Mittags Consistorialr. Steffany von Castell.
22. Die Besitzungen der Naturforschenden Gesellschaft in das Batschische Auditorium geräumt. Bey Hofr. Voigt wegen des physischen Apparates
Bey Frommans. Popowitsch vom Meere
23. Expeditionen in verschiednen Geschäften, bes. nach Weimar Prof Sartorius, Hofr. Blumenbach, Göttingen Im Batschischen Hause Ging Vulpius ab.
24. Recensionen der Romane Batschisches Haus mit Voigt iun. v Hendrich zu Mittag v. Erfa.
[131] 25. Recens der drey Romane geendigt. Mit v. Knebel und Dr. Voigt im Batschischen Hause ....... Bey Frommans. Niebelungen
26. Studien von Daub und Kreuzer Fuchs des Ohres Beschluß
27. Nebenstehende Briefe An von Mannlich nach München, wegen der neu angekommnen Medaillen. Hrn. Geh. Rath Voigt, Dank wegen Hegel u.s.w.An Kammerrath Kirms, wegen des Singmeisters, eingeschlossen. An Demois. Vulpius nach Lauchstädt, an August mit 2 Conventionsthalern, eingeschlossen. An Uhlemann wegen Mannlichs Bezahlung, ingl. An Bibliothekar Vulpius wegen der Vasengemählde von Frankfurt. An Zelter. v. Knebel Dr Hegel Dr. Seebeck. Die Niebelungen v. Knebel. Griechische Farbenlehre
28. Briefe Serenissimo Prof Kreuzer nach Heidelberg Prof Meyer Weimar. Vorbereitung zur Reise. Verschiedene Expeditionen Mit Knebel nach der Rasenmühle Mit Riemer zu Hause
29. Morgens zwischen 3 und 4 von Jena abgereist. In Podelwitz zu Mittag gegessen. Schrecklicher Weg einige Stunden vor Schleiz. Abend und Nacht in Schleiz in der Sonne.
30. Morgens zwischen 4 und 5 von Schleiz über Gefäll nach Hof. Mittag daselbst gegessen. Um 2 Uhr weggefahren über Ober-Schönbach (Dogane) [132] nach Asch. Postmeister. Daselbst übernachtet. Comödie: Die Hussiten vor Naumburg. Forellen.
Juli
1. Morgens gegen 5 Uhr ausgefahren, über Franzensbrunn nach Eger. Umstände wegen der vergessenen Pässe. Nachmittags die Merkwürdigkeiten der Stadt besehen, im Schloß. Merkwürdiger alter Thurm, wahrscheinlich von Quarz. Was man für zwey Kirchen ausgibt, ist wahrscheinlich auf die Tempelherrn bezüglich. Saal wo Tertzky und Illo umgebracht worden. Auf dem Rathhause die Abbildungen von Wallensteins Tod, Tertzky und IllosExecution. Porträt von Wallenstein selbst, wahrscheinlich nicht, sonst vortrefflicher Kopf. In der Bibliothek des Rathhauses die Partisane, womit Wallenstein erstochen worden, und sein Schwert. Auf dem Bilde von Wallensteins Tod ist genannt: Hauptmann Walther de Ebron, Hauptmann Dionysius Magdaniel. Auf dem andern Bilde: Illo, Tertzky, Kinsky, Neumann Buttler, Gordon, Leslie, Geraldin.
2. Morgens um 5 Uhr von Eger auf Zwota gefahren, anfänglich gute Chaussee, hernach werdend, von Zwota aus aber stückweis durch Bauern entstehend, erst kurz vor Carlsbad ordentlich und [133] kaiserlich. Abends in Carlsbad angekommen. Noch einen Spaziergang nach der Papiermühle zu.
3. Zum erstenmal Sprudel getrunken, sodann spatzieren nach dem Posthause. Nachmittage nach der neuen Pragerstraße, die mit großen Substructionen aufgeführt wird. Wibeking hat den Entwurf dazu gemacht, auch die Ausführung angefangen. Briefan Demoiselle Vulpius nach Lauchstädt, eingeschlossen an Herrn Genast. Entwickelung des Phänomens der Blutflecken auf dem Teppich. Grüne Buchstaben. Gegensatz von der roth abklingenden Blendung.
4. Am Sprudel und Neubrunnen. Mehrere Bekanntschaften. Bey Steinschneider Müller die Carlsbader Suite angeschafft. Dieselbe zu Hause nach dem Catalog durchgegangen. Egmont erster Act. Nach Tische über den Hirschsprung. Abends mit Kaufmann Wieler von Magdeburg mit Familie.
5. Am Sprudel, bey Müllern. Spatzieren. Nach Tisch zu der Fürstin Solms, zum Generallieutenant Kleist. Auf der Wiese vor dem Concert spatzieren. Jude Baruch (aus russischem Pohlen) mit seinen beperlten Weibern. Graf Oertzen. Wielers.
Wie Fürst Putiattin versicherte, wenn er Gott wäre und er hätte voraussehen können, daß ein Stück wie Schillers Räuber sollte geschrieben [134] werden, so würde er die Welt nicht erschaffen haben.
Wie Böttiger in einem Clubb zu Dresden von Schriftstellern und ihrem Werthe und immer wieder von Schriftstellern spricht, und ein launiger Gast dem Kellner, der hinten an der Tafel steht und die Zechen macht, ein paarmal He! zuruft; da der aber gar nicht hören will, endlich laut aufschreit: »He! Schriftsteller! noch ein Nößel Wein!«
Tümplings Curmethode, auch Abends den Brunnen zu trinken.
Wie ein junger Mensch wollte Vergißmeinnicht krystallisirt haben und zwar in 24 Stunden.
6. Am Sprudel. Sehr schönes Wetter, den größten Theil des Morgens spatzieren gegangen. Mittags bey Graf Rzewusky, wo die Kurfürstl. Sächsischen Beichtväter, einige Engländer und andre waren. Nachher spatzieren. Sodann auf dem Ball, wo ziemlich viel Personen gegenwärtig waren, viel Tänzerinnen aber wenig Tänzer. Erneuerte Bekanntschaft des Grafen Mier, aus Galizien.
7. Früh am Sprudel. Regenwetter. Vorübergehend. Fürst Reuß XIII. General Richter, der mit in Ulm war. Vieles über Mack und die damaligen Begebenheiten. Am Neubrunnen Frau von Bodenhausen. Bey Graf Oertzen zum Mittag. Mit der Gesellschaft, die bey Rzewusky war. Ich [135] saß zwischen dem Abt Schneider und dem Engländer. Nachher gegen das Posthaus spatzieren. Mit der Fürstin Carl Lichtenstein zurück. Starker einfallender Regenguß. Morgens bey Müller. Interessante Stufen des Übergangsgebirges und anderes. An Demoiselle Vulpius nach Lauchstädt. An den Feldwebel Wächter nach Jena.
Gold u. Silber gegen Papier. Der Louisd. galt 13 f 20 Xr der Ducaten galt 7 f 20 Xr der Conv. Thlr. 3 f 12 Xr
8. Am Sprudel. Nachher am Neubrunnen mit der Hoheit spatziert und der Fürstinn Reuß, auch Herrn von Zibet. Nach dem Frühstück bey dem Fürst Reuß Visite. Er las mir einen merkwürdigen Auszug aus einem Tagebuch vom 3. October an bis zur Übergabe von Ulm. Mit ihm in die Allee. Der Fürst Lubomirsky und Graf Potocky. Nachmittage mit dem Steinschneider Müller über den Schloßbrunn, Gartenbrunn, Neubrunn, die Gesteinarten besehen. Einfallendes Regenwetter. Abends auf das Posthaus, wo Lubomirsky eine Fête gab. Um 9 Uhr zurück. Bekanntschaft mit Graf Golowkin. Fürstin Lubomirska. Fürstin Dolgorucki.
Joseph Anton Schönbauers (med. Doct., ordentlicher Professor der speziellen Naturgeschichte und Therapie an der hohen Schule zu Pest) Neue [136] analytische Methode die Mineralien und ihre Bestandtheile richtig zu bestimmen. Ein Leitfaden zur Selbstübung und zum Selbstunterricht in der Mineralogie. Erster Theil. Wien bey Carl Schaumberg und Comp. 1805.
9. Am Sprudel. Zum Neubrunn. Mit Rzewusky und Fit nach dem Posthause zu spatzieren. Mittag bey der Hoheit. Außer der Familie niemand denn Graf Wartensleben und Graf Lepel. Gegen Abend mit dem Fürst Reuß in der Allee, nachher gegen das Posthaus. Mittags mit Graf Lepel über hiesige Mineralogie und Müller. Auch über Kunst, seine Sammlung, Runge u.s.w.
Bestandtheile des Sprudels.
10. Am Sprudel. Dann am Neubrunn. Bey Müller, bey Oertzen, welcher recitirte. Bey Rzewusky, welcher nicht wohl war. Böhmische Übersetzung der Ilias. Karte von Böhmen. Lage von Carlsbad. Geheime Assistenzrath Thon. Angekommen waren von Bühler und Voght. Nachmittag sämmtl. mit Müller gegen die Eger. Erst Granit [137] worin die s. g. Piniten Quarz mit Holzspuren. Über die Eger zu den Basalten. Die Rolle hinauf zu den Feldern und der scheinbaren Lava. Auf Fischern. Forellen gegessen. Einen ruhigen schönen Abend zum Rückweg.
11. Nicht getrunken, dagegen gebadet. Einen Theil des Tasso durchgesehen. Bühlers. Bräuner. Dann bey Titius. Fürstin Lubomirska. Abends gegen das Posthaus. Abends bey Tische von Tümpling. Nachher spatzieren. Assistenzrath Thon. Bekenntnisse der schönen Seele wegen Rafaels Liederlichkeit. Guter Ruf wegen der Mineralogie und Chemie, besserer als wegen der Poesie. Krystalle aus venetianischer Seife zu schneiden. Titius Zusage wegen Mineralien.
12. Am Sprudel. Am Neubrunn. Fürst Carl von Hessen. Graf Bräuner. Briefe aus Lauchstädt vom 7ten. Bey Wielers. Mit Gurlitt. Nach Tische Tümpling. Geschichte seiner aufgenommenen Bettelkinder. Früh bey Müller wegen einiger von ihm verheimlichten Mineralien. Schöne Exemplare anderer. Completirung der Suiten. Madam Bethmann kam an. Promenade an die Eger über Trabiz und den Galgenberg nach Hause. Abends Tümpling. Apologie der Esel.
13. Am Sprudel, Neubrunn. Gespräch mit Voght über die Zeitläufte. Wurden die bürgerlichen Tugenden angerühmt. Mineralien zum römischen [138] Kaiser. Berghauptmann von Gutschmidt. Gräfin Schimmelmann. Skizzen der gestrigen Gegend. Aß der Steinschneider Müller mit uns. Nachmittag. Aufwartung beym Prinz Carl von Hessen. Mit Madam Unzelmann spatzieren. Einige Skizzen landschaftlicher Motive aus der Imagination gezeichnet.
14. Am Sprudel und Neubrunn. Wenig getrunken. Mit Fürst Reuß, Voght von Hamburg, Gutschmidt von Freyberg, Graf Bräuner und andern. Ging Fürstin Lubomirska ab. Verschiedne Briefe. An Demoiselle Vulpius nach Lauchstädt, eingeschlossenan Hrn. Genast. An Serenissimum, eingeschlossen an Hof-Kammerrath Kirms nach Weimar. An Zelter nach Berlin. An Dr. Stoll nach Wien. Zu Mittag das Schauspiel: Wohin?
»Es ist keine Ruhe, es ist nur eine sitzende Ungeduld« Graf Golowkin.
15. Am Sprudel und Neubrunn. Gebadet. Gezeichnet. Graf Rzewusky mit dem Stammbuch. Oertzen declamirte. Nach Tische gezeichnet. Abends die erste Comödie. Die Stricknadeln und der todte Neffe. Spatzieren mit Mad. Unzelmann nach dem Posthause.
Tümplings Bedienter, dem er die Nachtwächterstelle verspricht, damit der Kerl studiren soll die Uhr kennen zu lernen. Wahrscheinlich [139] ein Akyanobleps auf seinem Gute, weswegen wir ihm farbige Papiere mitgeben wollen.
16. Am Sprudel. Regnichter Morgen. Am Neubrunn. Nachher auf der Wiese mit Fürst Reuß, die neusten Politica. Mit Baron Voght von Hamburg, der mir von seiner ökonomischen Einrichtung in Flottbeck und von den Armenanstalten in Hamburg erzählte. Bey der letzteren haben sie gegenwärtig 3300 Kinder zu versorgen, welche stufenweise mehr oder weniger Unterstützung erhalten. Sie kosten des Jahrs 40 bis 50000 Thaler. Vorsteher sind 180, da Hamburg in 60 Quartiere eingetheilt ist, in jedem Quartier 3 und ein Ausschuß als Obercollegium von 20 Personen. Bey der Bewirthschaftung von Flottbeck ist das merkwürdigste, daß er keinen Viehstand hat, sondern den Mist von Hamburg zu Schiffe kommen läßt, auch die Reinigung der Stadt Altona übernommen hat.
Bonapartes Äußerungen in Wien gegen mehrere, als den Grafen Zinzendorf von Wrmb, gesammelt vom Fürsten von Ligne und mit Anmerkungen begleitet.
Fürstin Nariskin mit ihrem Gefolge. Fürst Nariskin ihr Vetter. Ein andres junges Frauenzimmer, das der Erbprinzeß Maria Paulowna gleicht. Bey Graf Lepel und Kupfer besehen. Beym Landgrafen von Hessen zu Tafel mit Minister [140] Carlowiz, Graf Lepel, Kammerherr Tümpling u.s.w. Abends auf dem Posthofe gegessen mit Madam Unzelmann.
17. Nicht getrunken; gebadet, mich mit meinen Schriften beschäftigt, einiges gezeichnet und dergl. Copien des Costüms dänischer Mädchen und Frauen. Mad. Unzelmann hatte sich entschlossen nach Eger zu gehen. Liefen die nachgeschickten Pässe ein. Zu Hause gegessen. Gezeichnet. Abends nach dem Posthause mit Mad. Unzelmann. Bekanntschaft mit dem Grafen Salmur. Unterweges sahen wir die Fürstin Nariskin. Voghts Resumé von den Hamburger Armenanstalten.
18. Am Sprudel. Am Neubrunn, mit Fürst Reuß über Politica, besonders über die Ansichten des Landgrafen von Hessen. Gezeichnet. Nach Tische auf den Hammer gefahren mit Müller. Von da den Berg erstiegen, den Acker besucht, der aus aufgelöstem Granit besteht und wo die Zwillingskrystalle sich finden. Sodann weiter hinauf bis zur Marksäule Nr. 240 des Ellenbogner Kreises, die auf einem Basaltfelsen steht, der aus meist deutlichen 5, auch 6seitigen Säulen besteht. Zurück auf den Hammer und wieder nach Carlsbad gefahren. Die Aussicht auf gedachtem Acker ist sehr schön. Man sieht Engelhaus deutlich liegen, so wie nicht weit davon den Clasberg, welcher auch [141] Basalt ist. Übrigens viele Berge und Abhänge, die nach dem Tepelthal sich senken.
19. Weder getrunken noch gebadet. Bey Titius über medicinische und mineralogische Gegenstände. Bey Meyer von Wien mit Graf Lepel. Zu Tische Müller. Vorher über mineralogische Gegenstände. Nach Tische des Mannes Leben und Wirken näher betrachtet und aufgezeichnet. Vor Tische Besuch von Dr. Voigtel. Abends spatzieren über den Schloßbrunn, auf der Chotekischen Straße, nach in Findlaters Tempel. Nach Tische gezeichnet. Kam der Brief von Meyer an.
20. Am Sprudel, am Neubrunn. Mit Fürst Reuß über die gegenwärtigen politischen Verhältnisse. Mit dem Landgrafen von Hessen über Urgeschichte und Gang der Menschheit. Mit Voght über die höheren Ansichten woraus sich das Einzelne herleitet. Der Fürstin Nariskin auf der Promenade vorgestellt. Regnichtes Wetter. Bey der Hoheit zur Tafel. Scherzhafter Ernst über Mineralogie und allerley Wissenschaftliches. Mit Graf Lepel und Voght spatzieren. Das Gespräch fort- und die Thesen heiter durchgesetzt. Visite bey der Feldmarschallin von Kalkstein. Kurze Promenade. Brief von Madame Bethmann.
21. Am Sprudel. Mit dem Landgraf von Hessen das gestrige Gespräch fortgesetzt, auch manches über Armenanstalten und ihr Bedenkliches. Langsam [142] getrunken, spät nach Hause. Dann gebadet, um 11 Uhr Graf Lepel mit Herrn von Struve. Mittags bey Baron Voght mit Fürst Reuß, Graf Corneillan, Tümpling, Fit u.s.w. Zuletzt kam General Einsiedel, mit dem wir bey Graf Corneillan dessen Portefeuille besahen, worin Guache-Zeichnungen von ihm und Professor Rösel in Berlin, skizzirte Gegenden in Tusche von Schneider und Zeichnungen von Ramberg. Nachher mit Tümpling spatzieren nach dem Posthofe. An Demoiselle Vulpius. An Frau von Stein.
22. Am Sprudel, am Neubrunn, mit Baron Voght; von Struve seiner Gemahlin präsentirt. Weniges mit dem Landgrafen von Hessen. Nach Tische mit Müller nach Engelhaus. Unterweges das Quarzgestein, jedoch nicht anstehend, sondern zusammengeschafft. Basalte vom Glasberge auf die schönangelegte Pragerstraße. Bey der Auffahrt von Engelhaus Granitübergänge mit Schörl, schillerndem Feldspath, abgesondertem Quarz und Schriftgranit. Schöne landschaftliche Gegenstände. Leineweber als Cicerone. Klingsteinfelsen. Ruinen. Einiges gezeichnet. Schöne Aussicht über böhmische Gegenden, die den eignen Charakter haben, daß sie weder Berge, noch Flächen, noch Thäler, sondern alles zugleich bedeutungslos darstellen. Der Fels von Engelhaus tritt deswegen besonders [143] merkwürdig hervor. Nach Hause gefahren. Einen Theil zu Fuß gemacht wegen des Granits, in dem sich Speckstein findet und eine Art Specksteinkrystallen. In einer Schlucht über dem Wirthshaus, der Hafer genannt.
23. Am Sprudel. Am Neubrunn. Gebadet. Bey Herrn von Struve, dessen Mineralien angesehen. Schönes Chromium. Siberit. Wernerit. Krystalle vom Gotthard mit eingeschlossenem Amiant. Stufen gestrickten Silbers aus Potosi. Massen von Zinngraupen, die sich nesterweis krystallisirt hatten, von Schlackenwalde. Mittag zu Hause. Nach Tische bey dem mit geschliffenen Steinen handelnden Juden. Große Theuerung der farbigen Steine. Ein paar artige Antiken von der leichten Sorte. Abends Engelhaus ausgezeichnet. Besuch von Tümpling. Späße von Tümpling. Das Scharlachfieber am Neujahrstage, um sich keine Hofuniform anzuschaffen. Warum es nicht räthlich sey, ihn zum Ober-Küchenmeister zu machen. Wenn er König würde, alljährliche Freude seiner Unterthanen über sein Wachsthum an Gewicht. Spatziergang des Abends mit Baron von Ende.
24. Am Sprudel. Rothe Kreuze auf den Strümpfen der Frauenzimmer (Billerbeck.), auf der Fußhöhe gleich über dem Schuh. Am Neubrunn. Hernach auf der Wiese. Aussichten von Schönhof und [144] aus Sachsen radirt und illuminirt vom Grafen Corneillan vorgewiesen. Beym geh. Assistenzrath Thon. Mittags bey Hrn. von Bühler gegessen mit Graf Lepel, Fräulein Stackelberg. Nach Tafel Gesangs- und Tanzexhibitionen. Bey Hrn. von Ende, ingleichen bey Hrn. von Lenthe. Mit Graf Lepel und Voght spatzieren bis gegen den Freundschaftssitz. Über ästhetische Umbildung von Gegenden. Tadel der Carlsbader neuen Anlagen im malerischen Sinne betrachtet. An Demoiselle Vulpius, an Frau von Stein obige Briefe fortgeschickt. An Madam Bethmann.
25. Früh um 5 Uhr ausgefahren gegen die Eger durch die Furth nach Wertitz, Dalwitz, Hohdorf und Lessau. Die Orte wo verschiedene Steinarten vorkommen. Über Lessau meistens am Weg nach Schlackenwörth magerer Thon, Chalcedone, Pflanzen in Quarz, Pflanzen in thonartigem Eisenstein, ehemals ein animalisches Fossil. Bey Hohdorf in den Steinbrüchen merkwürdige Übergänge des Quarzgesteins in scheinbare Breccia und dieser, indem sie sehr feinkörnig wird, in eine Thonart. Zwischen Lessau und Hohdorf die merkwürdigen pseudo-vulkanischen Producte. Die Porcellan-Jaspisse liegen auf den Feldern zerstreut. Das durch Feuer wahrscheinlich veränderte Quarzgestein und vielleicht Granit steht noch in Felsen an, wovon jedoch schon vieles [145] auf die Straße gefahren ist. Etwas höher oben das Stollenmundloch, wo sonst Steinkohlen gefördert wurden und der stängliche Quarz und die auf beyden Enden zugespitzten Krystalle waren. Von da auf Dalwitz in die Porcellanfabrik, wo der Feldspath, der in der Nähe in großen Felsen mit Quarz ansteht, und manche andre Thonart der Nachbarschaft benutzt wird. Gegen 12 Uhr zurück. Bey Frau Gräfin Schimmelmann zu Mittage, mit Fürst Reuß, dem Obersten und Major von seinem Regimente und Baron Voght. Nach Tische besuchte mich Graf Lepel. Den Abend zu Hause zugebracht, mit den eingebrachten Mineralien beschäftigt. Beym Abendessen von Tümpling, der den Organisationsplan seines Volksaufstandes sehr lebhaft und leidenschaftlich vortrug.
26. Früh nichts getrunken. Das Einpacken der Steine angefangen. Kurze Zeit spatzieren mit dem Fürsten Reuß und Graf Lepel. Wegen Regens und Nässe wieder nach Hause. Nach Tische Hr. von Ende. Graf Hakon. Um 4 Uhr in das Schauspiel. Ward Pinto aufgeführt. Abends war von Tümpling da. Frage über den grünen Stein in der Halskette. Einen Brief von Lauchstädt. vom 22ten.
27. Früh am Sprudel. Mit dem Landgrafen von Hessen, seiner Symbolisirung der Geburt des Harlekins, wie sie aus dem Ei in der Pantomime vorgestellt wird. Dessen richtige Ansicht dieses [146] Characters. Übrigens besondre ahndungsvolle Vermuthung von den mysteriis iniquitatis, welche in den katholischen Klöstern besonders den italiänischen vorgehen sollen. Auch war der bayerische protestantische Dechant zu Zirndorf, Pabst, bey mir und erzählte von der französischen Einquartirung, besonders aber, wie von Paris aus Männer geschickt werden, welche Vorlesungen halten, wobey besonders auf Bildung der Unterofficiere gerechnet wird. Er sucht sich einen großen Saal oder sonstigen Raum aus, setzt sich an einen Tisch. Die Soldaten stehn im Kreise um ihn her und er trägt seine Lehren nach einer bestimmten Form vor, wornach er auch in der Folge examinirt und die Leute gewissermaßen katechisirt. Dieser Unterricht, welcher von Paris geleitet wird, soll durch die ganze Armee conform seyn und sich auf höhere und niedere Tactik sowohl als auf Gesinnung und Betragen beziehen. Frau v. Brösigke und Frau von Levetzow (Pandora). Spatzieren, mit Fürst Reuß Politica. Über die östreichische Staatsschuld. Bemerkung über die unglückliche Vermischung dreyer ganz separat zu haltender Capitel. 1. Staatsschuld. 2. Deficit der Einnahme gegen die Ausgabe. 3. Papiergeld als currentes Geld oder Scheidemünze im Großen angesehen. Besuch von Hrn. von Struve. Über verschiednes Mineralogisches. Auch über den [147] grünen Stein, welcher für Chrysopras erkannt wurde. Zu Mittag bey Baron Voght zu Tische im Sächsischen Hause mit von Tümpling. Schatzgräbergeschichten. Das schwarze Eichhörnchen. Die Teufel mit bepichten brennenden Besemen, worüber die Beschwörer aus dem Kreise von Laubthalern herausfliehen. Nach Tische gegen das Posthaus zu spatzieren.
28. Nicht getrunken; aber an beyden Brunnen mit Berghauptmann von Gutschmidt über die Freyberger persönlichen Verhältnisse. Über Trebra, Charpentier, Werner, besonders über die Bedenklichkeit und Unentschlossenheit des letztern, sowie über das Retardiren seiner Vorlesungen. Am Neubrunn den Landgrafen von Hessen angetroffen. Mittags im sächsischen Saale gegessen mit Gesellschaft: Frau von Brösigke, von Levetzow etc. etc. Eingefallener Regen. Bey Meyer im Laden, mit General Einsiedel über Stutereyen, Graf Lepel. Nachher zur Gräfin Schimmelmann, welche Whist spielte. Abends zu Hause. An Demoiselle Vulpius nach Lauchstädt.
29. Weder getrunken noch gebadet, also mit Correctur der Schriften den Morgen zugebracht. Zu Mittage bey der Fürstin Lubomirska. Speisten daselbst die Prinzeß Solms, Fräulein L'Estocq, Fürst Reuß und Sohn (dessen Manier Krebse zu essen), Graf Golowkin, Mr. Agram, Baron Voght, [148] Fräulein Potocky vom Hause. Nach Tische lange Conversationen. Auf der Wiese spatzieren, mit einem Theil dieser Gesellschaft. Abends zu Hause.
Meyer, Kaufmann von Wien, verkauft der Fürstin Nariskin mehrere Waaren und richtet seine Forderung darauf ein, daß er die Zahlung in Papiergeld erwartet. Sie zahlt ihm halb in Gold, halb in Silber, nach dem alten Fuß, entschuldigt sich, daß sie nicht ganz in Gold zahle und bekomplimentirt sich mit ihm über die Wohlfeilheit seiner Preise.
30. Weder getrunken noch gebadet. An dem Neubrunnen; mit Baron Voght seinen Weg. Über den Findlaterschen Weg nach Hause. Geh. Assistenzrath Thon. Bey der Fürstin Solms. Zu Tische zurück. War Geh. Assistenzrath Thon unser Gast. Mineralien von Hrn. von Struve, theils von Lessau, theils von Joachimsthal. Im Schauspiel. Ward aufgeführt Axur. Columbine (Demoiselle Hof). Später mit Hrn. Agram spatzieren nach dem Posthause: über Gasthöfe, Shakespeare, Racine, Reisebeschreibungen, Engländer in Weimar, englische Chemiker und Physiker. Abends zusammen.
31. Nicht getrunken, aber gebadet. Vorher am Neubrunnen. Mit Voght über verschiedene Ansichten der Naturgegenstände. Einige Beschäftigung mit Revision meiner Schriften. Ordnung der Mineralien besonders der von Hrn. von Struve mitgetheilten[149] pseudo-vulkanischen Producte. Mittags zu Hause. Über Tisch Decoration zum ersten Acte des Hakon. Überlegung dieses Actes und vorbereitete Redaction desselben. Nach Tische gegen Abend spatzieren, gegen die Papiermühle zu bis an den Untergang des Voghtischen Weges. Abends einfallender Regen. Nach Tische gezeichnet. In Sandstein gehauene Gebäude in Indien. Brief von Madam Bethmann.
Ein Etagen-Stock des Grafen Nariskin, entsprungen aus den Flötenstocken, dessen Etagen als Etuits gebraucht werden.
Flucht der Pandora.
August
1. Weder getrunken noch gebadet. Am Neubrunnen. Unterhaltung mit von Voght. Über höhere Ansichten des Reiches der Natur und der Freyheit. Mittag beym Landgrafen von Hessen. Zugegen waren der Kreisdirector von Schiller, Baron Voght und einige andre. Nach Tische Visite bey Bühlers, gegen Abend Voght. Fortsetzung des früheren Gespräches. Sodann von Struve, der einen idealen Durchschnitt des Lessauer und Hohdorfer Gebirges brachte. Einiges an Hakon. Zeitig zu Bette. Briefe von Lauchstädt und Weimar.
2. Einige Briefe. Einpacken der Mineralien und Ordnung der Papiere und andrer Dinge. Vorbereitung[150] zur Abreise. Besuch vom Fürsten Reuß. Verwirrung wegen des Wegfahrens. Abends durch Regen vereitelter Spaziergang. Abends nicht gegessen, sondern nach Tümplings Curmethode Sprudel getrunken und nachher Skizzen in Rücksicht auf Licht- und Schattenmassen erfunden.
Eigene Nachfrage des jungen Grafen Rzewusky nach der Wahrheit des Wertherschen Romans, wobey man sich der Variante zu der Elegie »Fraget wen ihr auch wollt« erinnerte und solche wieder auszusuchen gedachte.
3. Weder gebadet noch getrunken. Mit Einpacken beschäftigt. An einigen Orten persönlich Abschied genommen. Berg-Commissionsrath von Herder. Mit demselben über verschiedene geologische Gegenstände. Blieb derselbe zu Tisch, wo das Gespräch fortgesetzt wurde. Einiges über das Blau- Farbenwerk, über die Münze und andre Einrichtungen. Vor Tische Hr. Bergrath Werner. Dessen Vorstellung von der Entstehung des Sprudels und der übrigen hiesigen mineralischen Quellen. Er legt ein Steinkohlenflötz zum Grunde, das er auf die wunderlichste Weise operiren läßt. Nach Tische mit Müllern den Schloßberg bestiegen und die verschiedenen Quellen besehen. Nachrichten von den verschiedenen Ausbrüchen des Sprudels und andrer Quellen. Blick in die vergangene [151] Zeit, theils historisch, theils hypothetisch. Besuch von Hrn. Baron von Voght. Dann besuchten wir Herders in der goldenen Krone, trafen Werner auf der Wiese und nahmen so Abschied. Nachher mit Packen und Vorbereitung auf die Reise beschäftigt. Briefe an Serenissimum nach Teplitz, an Demoiselle Vulpius nach Lauchstädt.
4. Früh um 5 Uhr von Carlsbad ab, bey bedecktem Himmel. Wir vermieden Zwota wegen theurer Bewirthung, rasteten in Maria-Kulm, wo wir die Kapelle des Wunderbildes, die Kirche, die Hallen und die Galerien durchliefen. Es ist noch ein Probst und drey Capitularen daselbst, welche Kreuzherren vom rothen Sterne (militarischen Ordens) sind. Sehr flüchtige und ungeschickte Art, Chausseen anzulegen. Sie sind sehr schmal, und in den kleinsten Theilen ist keine Linie beobachtet. Bauern machen sie zur Frohne, welche sich sehr darüber beklagen, weil sie schon seit 12 Jahren eine Steuer zum vorseyenden Straßenbau erlegten. Abends um 6 Uhr in Eger angekommen. Vorzüglich gute Musik beym Zapfenstreich. Maëstro und primo-Hautboist ist ein gewisser Radeck.
5. Früh nach 7 Uhr ging der Wagen ab, Mad. Unzelmann abzuholen. Wir gingen zum Scharfrichter, Huß genannt, welcher eine schöne Münzsammlung[152] besitzt, welche sich besonders über alle moderne europäische Reiche und Provinzen erstreckt. Auch von antiken Münzen ist gutes dabey, obgleich wenig. Er hat sie erstlich nach dem Range der Staaten und dann nach der Zeit geordnet. Sie sind sehr sauber aufbewahrt und gehalten. Außerdem hat er sich mit Abschriften von Documenten, die sich auf Eger und Egrische Familien beziehen, viele Mühe gegeben. Auch besitzt er allerley andre Dinge, besonders Waffen, aus der mittleren Zeit. Unter mancherley Gefäßen zeichnet sich ein krystallnes, sehr sauber geschnittnes und ein etwa 15 Zoll hohes Fa yence-Gefäß aus, das mit erhabenen Figuren gearbeitet und mit bunten Glasuren gemalt ist. Einige gute Dinge von gebranntem Thon, die er durch einen Geistlichen aus Rom erhalten hat. Worunter besonders eine einen Zoll große tragische Maske, die einem Jupiter ähnlich sieht, eine Menge andrer Curiosa, auch einige Mineralien. Kam Mad. Unzelmann von Franzensbad, die bey uns zu Mittag aß, worauf wir sie auf das Rathhaus und auf das alte Schloß führten. Abends kehrte sie wieder zurück.
6. Früh gegen 6 Uhr aus Eger abgefahren. Trübes Wetter. Über Franzensbad u.s.w. nach Asch, das wir schmutzig fanden, wie das erstemal, den Gasthof höchst schlecht bestellt, wo wir Mittag [153] auf der Straße hielten, da der Postmeister über Feld gegangen war. Der Pfarrer mit den vielen Kindern und Zwillingen. Politische Neugier des Mautners. Einfallender Regen. Schwarze Chaussee mit Kieselschiefer überschüttet. Abends um 7 Uhr in Hof. Nachricht von der Erklärung des rheinischen Bundes und dem Protectorat. Reflexionen und Discussionen. Gutes Abendessen. Nachricht von einem Balle den nächsten Sonnabend, zu Ehren des Tauenzienschen Regiments, das durch Hof u.s.w. nach Hannover marschirt. In Asch fanden wir eine Hökin, welche kleine Birnen 6 für einen Kreuzer verkaufte. Sie holen diese, so wie ihr übriges frisches und getrocknetes Obst, Gemüse und andres Gartenwerk, auch Grütze und dergl. von Bamberg herauf, wie wir denn schon von Carlsbad her kaum einen Obstbaum antrafen, woraus man die Höhe und das Winterhafte dieser Gegend erkennen kann. Auch schon in Hof wurde uns gesagt, daß sie ihr Obst und Gemüse, besonders Blumenkohl, aus Nürnberg mit dem Postwagen kommen lassen, weshalb sie im Gasthof einen ordentlichen Accord haben.
7. Von Hof gegen 6 Uhr, nach eingenommenem guten Caffe, ausgefahren. Marmorbruch gleich vor der Stadt, von weitem Umfang. Der Stein wird zum Bauen und Kalkbrennen, nach seinen [154] verschiedenen Eigenschaften gebraucht. Auch sind schon größere Blöcke zu Säulen und andern architektonischen Gliedern angewendet worden. Nicht weniger wurde davon nach Bayreuth geschickt, der daselbst besonders zu Tischplatten verarbeitet wird. Ich sah die Bausteine aus den großen Massen durch Schießen gewinnen. An der einen Seite war ein sehr schönes Motiv zu einer landschaftlichen Parthie. – Bey dem Gute Zettwitz des Hrn. von Plots vorbey, welches schöne Gebäude und Anlagen hat. Abwechselnd Wetter, so wie abwechselnde Chaussee, doch sowohl im Preußischen als Sächsischen und Reußischen durchaus Anfänge dazu, wobey der härtere Thonschiefer, so wie das einbrechende Quarzgestein vortheilhaft benutzt wird. Zwiespalt des Bedienten und Kutschers auf dem Bocke, welcher uns mehr in Leidenschaft versetzte als die Spaltung des römischen Reichs. In Gefäll den Pferden etwas Heu gegeben. Waren auch nicht einmal Eier zu finden. Mittags in Schleiz, im Gasthof zur Sonne gutes Essen und guter Wein. Viele Wappen am Landschaftshause gegenüber, die auf einen sehr ausgebreiteten Lehnhof deuten. Schrecklicher Weg gleich vor der Stadt, und überhaupt übler Weg auf dieser Station. Nach Sonnenuntergang in Podelwitz. Vorher schöner Regenbogen und besondre strahlende und farbige Phänomene [155] in Westen. Uneigennütziger Mann der uns von Podelwitz einen schlechten Weg nach Pösneck wies. Kleiner muntrer Betteljunge, der vom Terminischen kam und uns den Fußpfad nach dem Städtchen führte. Nachtquartier in Pösneck, im goldnen Löwen, einem wohleingerichteten Gasthofe. Zwischen Schleiz und Buch (vor Podelwitz) trafen wir im Hohlwege mehrere Bäume mit sonderbaren horizontalen Wurzeln an. Rechnung auf einem in Kupfer gestochenen Schema. Um 6 Uhr abgefahren. Unterwegs politisirt und neue Titel Napoleons ersonnen. Spaß von subjectiven Prinzen. Ferner Fichtes Lehre in Napoleons Thaten und Verfahren wiedergefunden. Nach Kahla zu Mittag. Spatziergang über die Brücke bis gegen den Erdfall. Sehr angenehme Gegend, mit mancherley malerischen Parthien. Zurück in den Gasthof vom goldenen Stern. Leidlich gegessen. Um 2 Uhr abgefahren, Abends um 6 Uhr nach Jena angekommen. Carl auf die Hauptwache. Briefe von Weimar. Dieselben durch die Boten beantwortet. Ausgepackt, eingerichtet. Mit Major von Hendrich zu Abend gegessen.
9. Ausgepackt. Manches geordnet. Das indeß angekommene durchgesehen. Litteraturzeitung gelesen. Bey Lenz im Cabinette, wo alles in der besten Ordnung gefunden wurde. Spatzieren. [156] Major von Knebel angetroffen, der in Weimar gewesen war und verschiednes erzählte. Bey Major von Hendrich gegessen. Geheime Hofrath Stark. Abends bey Frommann. Vorher Prof. Fuchs. Abends Ständchen der Studenten wegen der Prorectorwahl.
10. Anstalten zur Abreise. Einiges zur Geschichte der Farbenlehre griechischer Epoche. R.A.A. Bartholomä. Polizeysecretär, welcher die Sachen von Carln in Empfang nahm. Hierauf Hr. Geheimerath Hufeland von Berlin, Hr. Dr. und Prorector Gabler. Die Abgeordneten von den Studirenden, wegen der gestrigen Nachtmusik. Dr. Seebeck, welcher von seinen Versuchen über die Oxydation und Desoxydation, über mehr und weniger Erwärmung durch gefärbtes Licht Nachricht ertheilte. Ins anatomische Museum, wo alles ganz ordentlich, aber wegen Ausbleibung der Gläser keine Vermehrung sichtbar war. Nachmittag und Abends bey Major von Knebel, wo Geh. Rath Hufeland und Professor Luden zu Nacht speisten.
11. Früh eingepackt und nach Weimar, woselbst ich Dr. Meyern und seine Frau fand. Auspacken und Einrichtung.
12. Früh verschiedenes geordnet. Auf dem Hofamte mit Hofkammerrath Kirms und von Pappenheim. Bey der regierenden Herzogin. Nach Tische Ordnung der angekommenen Medaillen. Bey Frau [157] von Stein. Abends an den Reisezeichnungen einiges weitergeführt.
13. Früh verschiedenes theils abgethan, theils vorbereitet. Mit Hofkammerrath Kirms Theatersachen behandelt. Graf und Gräfin von Voß aus Berlin nebst Fräulein von Göchhausen. Zu Tische Oberconsistorialrath Lenz und Prof. Fernow. Nach Tische mit Meyers nach Tiefurt. Zeitig zurück und zu Gores, woselbst die regierende Herzogin mit ihren Damen, die Gräfin Backhof und der russische General Metsch zum Thee waren.
14. Egerwasser getrunken. Expedition in der Genslerischen Sache. Bey Hrn. Geh. Rath Voigt. Zu Tische Meyers von Bremen und Professor Meyer. Fernere Ordnung der Medaillensammlung. Abends mit Frau von Stein spatzieren. Nachts Verkleidung der Dr. Meyern in einen Knaben.
15. Geordnet und eingepackt. Nach Jena. Schöner Morgen. Um 11 Uhr angekommen. Einrichtungen gemacht, und was zu thun sey, schematisirt. Nach Tische Dr. Voigt, wegen der Angelegenheiten der naturforschenden Gesellschaft. Buchbinder Wilhelmi, dem das Auftragen der Zeichnungen übergeben wurde. Gegenüberstehende Briefe. An Graf Stolberg, wegen der Galizynschen Gemmensammlung. An Zelter mit dem Ringe. An Blumenbach, Ankündigung Carlsbader [158] Mineralien. An von Mannlich, Dank für die letzte Medaillensammlung. Bestellung einer neuen. Abends zu Major von Knebel, aus den Fenstern etwas gezeichnet. Zum Nachtessen geblieben.
16. Verschiedene von den Reise – Zeichnungsentwürfen weiter ausgeführt. Kam Dr. Meyer mit seiner Frau, welche das mineralogische und naturhistorische Cabinet besahen. Hofrath Voigt und nachher Eichstädt. Über verschiednes neues Litterarisches und einige Recensionen. Er theilte mehrere Bücher mit, die Briefe von Gleim, Müller und Heinse, Jacobi's Schrift dagegen, Steffens Grundzüge der philosophischen Naturwissenschaft. Mittags mit Meyers bey Hrn. von Hendrich. Nach Tische vorstehende Bücher durchgesehen. Abends spatzieren mit Meyers, welche nachher mit ins Schloß gingen und bis gegen neun Uhr blieben. Abschied, indem sie den andern Morgen verreisen wollten. Brief vom Geh. Rath Voigt. Donarien von Meyer.
17. Morgens einiges gezeichnet. Die Geschwister durchgegangen. Kam Dr. Seebeck, mit selbigem einige Versuche in der camera obscura besonders Oxydation und das Entgegengesetzte durch die prismatischen Farben. Mittags bey Hrn. von Hendrich mit Hofrath Volker. Nach Tische einige Zeichnungen aufgetragen, die Angelegenheiten bei Museen [159] weiter überlegt. Kam Major von Knebel, mit dem ich später noch spatzieren ging.
18. Gezeichnet. Expedition nach Weimar wegen der Theatersachen. Brief an Cotta. Waren die Carlsbader Mineralien von Hrn. von Struve angekommen. Machte Dr. Seebeck die Versuche, wegen der Wärme verschiedener Farben. Zu Tische bey Major von Hendrich. Tragische Nachricht von Haugwitzens Entleibung und Hinrichtung. Auf's Cabinet, mit Lenz die neue Einrichtung des Wurm- und Insectenzimmers beredet. Prof. Schelver. Nachher mit Dr. Voigt und Knebel auf dem Museum der naturforschenden Gesellschaft. Abends zu Hause.
19. Egerwasser getrunken. Expeditionen nach Weimar und sonst. Wurden abgesandt: An Zelter mit dem Ring. An Cotta, wegen Absendung des 4. Bandes. An Stolberg, wegen der Galizynischen Gemmensammlung. An Mannlich, Dank für die letzte Medaillensammlung. Bestellung einer neuen. An Blumenbach, Ankündigung der Carlsbader Mineralien. Nach Weimar: An Hofkammerrath Kirms, Engagementssache der Reinholds. An Prof. Meyer, Amsterdamer Rathhaus etc. An General Polizey Director wegen Gensler. An Geh. Rath Voigt. Alles eingeschlossen an Dem. Vulpius mit einer Bestellung, optische Dinge herüberzusenden. Besuch [160] von Prof. Luden. Einige Revision, den vierten Theil meiner Schriften betreffend. Dr. Seebeck gegen Mittag. Versuch wegen der verschieden erwärmenden Eigenschaft der Farben. Bey Major von Hendrich zu Tische. Preußische Fortification von Erfurt. Erinnerung an Akyanoblepsie, von Bibra in Meiningen, Ritter und von Tümplingischer Alumnus. Abends mit Major von Knebel spatzieren, dann bey ihm zum Abendessen. Von der Schädlichkeit der Kartoffeln. »Phädrus Anecdote von Tiberius in Atriensem, so wohlfeil verkaufe er seine Ohrfeigen nicht.« Abends spät das Leben der Kaiser Caracallus und Geta von Lampridius. Dessen Ausführung eines Volksglaubens, »daß die Völker, die einen Gott Lunus haben, ihre Weiber regieren, hingegen die eine Göttin Luna haben, von ihren Weibern regiert würden.« Nicht getrunken. Gezeichnet. Den Vierten Band noch völlig revidirt und abgeschickt. Sowie nebenstehende Briefe. Testimonium für Schnetter. Dr. Heiligenstät, wegen der Batschischen Abfindung. Dr. Hegel; Dr. Seebeck in der camera obscura. Versuche wegen der mehr oder weniger wärmenden Kraft der gefärbten Lichter. Bey Major von Hendrich zu Tische, Frau Hauptmann von Griesheim aus Hessen. Romanhafte Begebenheiten ihres Lebens. »Außer Stand geheirathet.« Nach Tische Zeichnungen aufgeklebt. [161] Älius Lampridius. Der Name Antonin war auf dem Wege ein Kaisernamen zu werden, wie Napoleon und andere. Äußere Kennzeichen der Mineralien, besonders die Farben.
21. Früh an den Landschaften, ihrem Aufziehen und Ajustiren beschäftigt. Hugo Grotius von Luden. Hadrianus von Älius Spartianus. Den vierten Bogen des historischen Theils der Farbenlehre ajustirt und in die Druckerey geschafft. Von Hövel, Geognostische Bemerkungen über die Gebirge in der Grafschaft Mark. Zu Tische bey Major von Hendrich. Neues Arrangement seiner Thalersammlung. Einiges gezeichnet. In den botanischen Garten. Mit dem Gärtner, mit Prof. Schelvern. Cleome pentaphylla. Betrachtungen über das neue Werk von Steffens.
22. Egerwasser getrunken. Brief an von Humboldt nach Rom (Mein Befinden, Dank für sein Gedicht über Steffens und dessen neuste Production). Runges Brief und Aufsatz über die Farben nochmals durchgegangen. Antwort an denselben nach Wolgast. An von Uslar nach Rehburg, wegen Goldschmith. Veränderung im Museum, wodurch die Marina in Ein Zimmer gebracht wurden. Sonstige Anstalten deshalb, Major von Knebel kam mit seinem Sohne, denen ich die Carlsbader Suite, in Bezug auf das noch Erwartete, vorzeigte. Abends Thüringer Chronik. [162] Sehr genaue Nachricht in derselben von einem vom Himmel gefallenen Stein.
Am Napoteonsfest in Frankfurt am Main verhüllte sich beym Feuerwerk zuletzt der Name des Kaisers in einer Rauchwolke, daß er nicht sichtbar war; welches von der Menge als ein Omen ausgenommen wurde.
23. An den Landschaften gearbeitet. Werners geognostische Hefte. Fernere Einrichtung des naturhistorischen Cabinetts. Spatzieren im Paradies. Gegen Abend bey Hofrath Eichstädt. Abends Sendung von Weimar. An Demoiselle Vulpius mit einer Anweisung an Ortmann. An Hrn. Geh.R. Voigt die Copien der Catalogen.
24. Früh spatzieren nach dem Philosophengange. Schöner Morgen. Wernerische Geognosie. Schema zu einem geognostischen Vortrag. Dr. Voigt wegen der nächsten Angelegenheiten der naturforschenden Gesellschaft. Buchbinder Wilhelmi, ihm die Skizzen übergeben. Nachmittag nach Dornburg. Gezeichnet. Abends zurück. Schönes Wetter und angenehme Fahrt. Umstehende Briefe an Humboldt, Runge, Uslar abgesandt. An Magister Stimmel nach Leipzig.
25. Früh spazieren nach der Schwedenschanze zu. Gezeichnet. Spät nach Hause gekommen. Naturhistorisches Museum und dessen Neu-Arrangement. Wernerische Geognosie. Major von Knebel und[163] Dr. Seebeck. Optische Versuche, besonders die paroptischen Farben betreffend. Sächsische Suite durchgesehen. Abends zu Knebel. Gezeichnet. Dr. Voigt und Prof. Luden kamen hin. Neuer Katechismus für die sämmtlichen französischen Christen. Dort gegessen. Den Inhalt der Niebelungen erzählt.
(Aus einem Makulaturblatt von Wismayrschen Notizen von Italien, pag. 210.)
Simon Dach.
An Wolf nach Halle.
26. Eger Wasser getrunken. Die Gelbsachen bei Museen durchgedacht und berichtigt. Bibliothekar Vulpius angekommen, brachte einen Bedienten auf die Probe mit. An Geheimerath von Voigt, [164] Martensische Sachen, rückständige Bauzettel, eingeschlossen an Demoiselle Vulpius.
27. Früh im botanischen Garten. Mit Schelvern pathologische Fälle. Elpenor Anfang. Prof. Hegel, hernach Knebel, Mineralogie und Geologie von Carlsbad. Mineralogisches Cabinet. Bey Seebeck in der camera obscura. Nach Tische vierter Bogen vom 2ten Theil der Farbenlehre. Dr. Voß aus Koppenhagen, mit etwas barscher Voßität. Abends Gäste: Major von Knebel, von Hendrich, Hofrath Voigt, Dr. Voigt, Prof. Göttling. Hofrath Voigt als Clubbcommissarius hat Noth, dem Wirth auf der Rose begreiflich zu machen, daß in ein gekniffenes Maß weniger geht als in ein ordentliches polizeygemäßes, bis er es ihm durch die Papiertüten, die der Materialist vorher aufbläst, ehe er den Taback oder Caffe hineinthut, anschaulich macht. Hinterlistiges Setzen der Holzklaftern auf abhängigem Boden. Gehn an eine runde oder eckige Tafel mehr Gäste? Obiter die Consequenz des reflectirten Lichtes und als wirklich an dem blauen Kronleuchter wahrgenommen!
28. Früh am Elpenor fortgefahren. Hernach Dr. Seebeck und Hofrath Eichstädt. Major von Knebel und Sohn. Mittag bey Hrn. Major von Hendrich, mit Vulpius. Darstellende Erzählung vom Hofapotheker beym weimarischen Vogelschießen. Das Lager von Mühlberg tritt ein. Diadoche der [165] Grobheit von Bode, Buchholz, Brunnquell und Stephani. Regelschiebende Harmonie. Bonifacius Taufema. Question über die Temperatur der Erde. Bonifacius Briefe. Medaille von Ariost. Nachher geognostische Bücher, besonders Agricola De ortu et causis subterraneorum. Abends bey Frommanns, mit Prof. Hegel.
29. Carlsbader Zeichnungen ajustirt. Um zwölf Uhr mit Prof. Hegel über Steffens neuestes Werk. Um 6 Uhr zu Knebel. Altdeutsche Übersetzung des Petrarchischen Werks über das menschliche Leben mit Holzschnitten. Warme Nacht und vollkommen schöner Mondschein. Von Knebels nach Hause begleitet.
30. Carlsbader Zeichnungen ins Portefeuille gebracht. Verschiednes im Cabinet geordnet. Zu Mittag Versuche mit Dr. Seebeck in der camera obscura, die mehr oder weniger erwärmende Eigenschaft der Farben betreffend. Beym Major von Hendrich zu Tische. Neue Münzcatalogen. Nachmittag große Carte botanique d'après Ventenat. Abends in den Doubletten des Mineraliencabinetts verschiednes ausgesucht, besunders Strontiane herausgefunden. Abends Briefe von Weimar. An Wernerburg mit Zusendung seines Aufsatzes über Rousseau.
31. Früh Egerwasser getrunken. Verschiednes zum Schlusse besorgt. Was zunächst zu thun sey, [166] notirt. Papiere und andres eingepackt. Gegen Mittag Major von Knebel und Dr. Seebeck. Über die optischen Dinge, sowie über manches Mineralogische. Briefe, nebenstehende. Briefe: An Wolf nach Halle, ein Wort über Steffens. An Herrn Pierseme (bey den Herren Pfad und Wunderlich) nach Hanau. Abgeschlagenes Theatergesuch. An Hofrath Orlay nach Dresden. Antwort auf seinen lateinischen Brief aus Eger. Zu zwey gegessen, weil Hr. Major von Hendrich weggereist war, um seine Haushälterin zu holen. Nach Tische in dem Instrumentenzimmer herausgenommen, beobachtet u.s.w. Verzeichniß der Münzsammlung, welche den 17. September in Dresden verkauft werden soll. Camera obscura. Nach 5 Uhr zu Dr. Seebeck in Garten. Preisschrift von Weiß. Verschiednes die Farbenexperimente betreffend. Abends zu Hause. Horatii ars poëtica von Schelle. Neue Erklärung der Stelle: Vos exemplaria graeca etc. Kam Hr. Major von Hendrich zurück mit der Nachricht, daß sich die Tümplingsche Familie hier festsetzen werde.
September
1. Gegen 8 Uhr von Jena weggefahren. Unterwegs Horazens ars poëtica. Einfallendes Regenwetter. Abends in der Comödie. Minna von Barnhelm.[167] Nach Tische das Portefeuille der italiänischen Zeichnungen besehen und verschiedenes in Erinnerung gebracht.
2. Verschiedenes geordnet. An meinen Schriften corrigirt. Landrath ........ von Wien. Abends die Epistel an die Pisonen in Wielands Übersetzung. Den Tag über manches geordnet und eingerichtet. Über Tisch die neuen französischen Andeutungen, daß die katholische Religion allgemein werden müsse.
3. Bey Durchlaucht dem Herzog im römischen Hause zum Geburtstag Glück zu wünschen, bis 10 Uhr geblieben. Herein mit Oberconsistorialrath Günther. Einige Studirende von Jena. Einige Schauspieler. Nach Tische zu Frau von Stein und Herrn Geh.Rath Voigt.
4. Zu Mittag Werneburg.
5. An der natürlichen Tochter corrigirt. Steffens Sendung. Zu Mittag Werneburg, Prof. Meyer und Corona Becker. Vorher in der Kunstausstellung bey Rath Kaus. Abends am Schießhaus beym Feuerwerk.
6. Früh Egerwasser getrunken. Schema zur Geognosie fortgesetzt. Auf der Bibliothek. Mittags verheirathete sich Hr. von Pappenheim mit Fräulein von Waldner. Mit Prof. Meyer im Schießhause. Nach der Rückkehr mit Frau von Stein spatzieren.
[168] 7. Früh Egerwasser getrunken. Mit Geognosie beschäftigt. Madam Reinhardt. Zu Mittag Regierungsrath Voigt, Müller und Werneburg. Nach Tische Hofrath Eichstädt. Abends nach dem Schießhause. Den Ball abgewartet bis 9 Uhr.
8. Nicht Wasser getrunken. Spatzieren gegangen. Um 10 Uhr auf die Ausstellung, wohin die sämmtlichen fürstlichen Damen kamen. Mittag allein. Nach Tische verschiednes Geologisches geordnet. Abends mit Prof. Meyer nach dem Schießhause.
9. Früh Egerwasser. Hofkammerrath Kirms Theaterangelegenheiten. Götz von Berlichingen. Paroptische Farbenversuche. Nach Tiefurt. Kam gegen Abend der Erbprinz mit seiner Gemahlin. Nach 8 Uhr hereingefahren. War von dem Ifflandischen Dr. Luther, und was sonst die Zeit mit sich bringt viel die Rede.
10. Werther. Götz von Berlichingen, Eugenie. Gegen Mittag einige paroptische Versuche. Abends die Müllerin.
11. Egerwasser getrunken. Bey Serenissimo im römischen Hause. Nachher Eugenie. Gegen Mittag einige paroptische Versuche. Nach Tische gezeichnet. Abends die Geschwister. Die Schauspieler zum Abendessen.
12. Egerwasser getrunken. Bey Serenissimo im römischen Hause. Mit demselben durch die Felder [169] bis an die Krautländer. Verschiedenes in Ordnung gebracht. Grimaldi De lumine.
13. Egerwasser getrunken. Werther absolvirt und die Eugenie. Mittags der junge Boie und Gasse von Hamburg. Nach Tische die geognostische Sammlung. Abends im Tarare.
14. Götz absolvirt. Bey Herrn von Wolzogen die angekommenen französischen Gemälde gesehen. Nach Tische die geognostische Sammlung weiter arrangirt.
15. Egerwasser getrunken. Besonderes Interesse an den paroptischen Farben. Geognostisches Schema. Nach Tische gezeichnet. Abends Professor Meyer. Erinnerungen an Carlsbad.
16. Abends bey Sereniss. wegen einiger Besorgungen in dessen Abwesenheit.
17. Das Titelblatt zu den Carlsbader Scizzen. Bey Serenissimo zum Abschiede. Mittags Weiser. Abends bey Fr. v. Stein. War Fr. v. Seebach daselbst.
19. Bey Geh.R. Voigt wegen der Zeitumstände. Medaillen.
20. Cottas Naturbeobachtungen über das Wachsthum der Pflanzen pp. Nebst seinem Cabinet. Prof. Meyer Plinius von Farben und Mahlerey.
21. Mit der Erbprinzeß Hoh. spazieren. Capellmstr Himmel. und Ludw. Tieck Schönes Spiel des ersteren. Ab. Prof. Meyer.
22. Eger Wasser. Etwas Geognosie Paroptische Farben Adjutant v. Kleist.
23. Mittag. Capellmstr Himmel RegR. Voigt Concert bey Spiegels.
24. Einiges expedirt. Mittag in Niederroßla bey Serenissimo im Haupt Quartier. Abend aus dem Schloß. Conzert. Himmel spielte pp.
25. Mittags in Tiefurt. Himmel Musik. Minister v. Lenthe
26. Früh nach Jena mit Vulpius. Carlsbader Suite ausgepackt. Mittag bey Hrn. v Hendrich mit mehreren Officiren von Rudorf. Geh.R. Wolf mit dem ich mich auf dem Wege gekreutzt hatte. Abends bey Frommanns.
27. Geh.R. Wolf. Viel über Archäologie pp. Um 9 Uhr fuhr er weg nach Naumburg Lenz C. B. Suite.
28. Lenz Carlsb. Suite rangirt. Versuche mit Seebeck. Mit Hrn. v Hendrich und Vulpius zu Mittage. Bey Hrn. v. Tümpling zum Nachtreffen.
29. Weiteres Ordnen und catalogiren der Carlsbader Suite. Ging Hr. v Hendrich nach Naumb. ins Hauptquartier. Renovanz Bergwercke am Altai. Demidov. Tzutschen Bey Knebel mit Voigt dem j. farbige Schatten. Osteologica.
30. Berg. R. Lenz beendigte den Catal. der Carlsb. Suite. Im Botanischen Garten mit Schelver [171] über Medizin Geschichte Praxis und Theorie. Versuche mit Seebeck. Besuch der v. Tümplingischen Familie Promenade nach der Höhe. Briefe nach Weimar Abends allein.
October
1. Catalog der Carlsb. Suite für das Intelligenz Blat. Hegel über philosophische Gegenstände. Quartier verändert. Bey Hrn. v. Hendrich. Die ersten Lerchen. v Tümpling. Sendung von Weimar Elpenor Cottas Botanische Beobachtungen.
2. Catalog der C. B. Suite durchgesehen. Dem Setzer übergeben Erklärung von Schelling Gegenerklärung von Ths. Fürst Hohenlohe Zur Tafel. Einiges gezeichnet Bey Frommans Getuscht. v. Massebach Obrist v. Gravert Gen. Lieutenant.
3. Bisiten Prinz Louis GenLtnant v. Graber Obr v. Massow Hptm. v Blumenstein Beym Fürsten Hohenlohe zur Tafel. Bey Maj. v. Knebel mit Seebeck und Hegel.
4. Correctur des Intelligenzblattes. Hauptm. v. Blumenstein v. Knebel und Dr Voigt Mit ihnen spazieren. Trafen Schnaubert. Bey Maj. von Knebel mit D. Voigt. Anatomia comparata.
5. Abschluß verschiedner Geschäfte Ging Maj. v. Hendrich ab. Abends bey Maj. v. Knebel.
[172] 6. Früh von Jena. mit Major von Knebel Speiste derselbe mit uns. Bey Fr. v Stein. Bey Wolzogen. war Fürst Piloselsky daselbst.
7. Hofk.R. Kirms. Bey der regierenden Herzoginn. Nach Tische gezeichnet Prinz Bernhard und Hr. v Hinzenst. Prof Meyer.
8. Die Damen Visiten Mit Pr. Meyer spazieren
9. Hofr. Eichstedt Jena. Note wegen Cottas Naturbeobachtungen. Stimmel Leipzig wegen der Cellinischen Medaille. Hofbuchb. Wilhelmi wegen des Folio Bandes. Bergr. Voigt Ilmenau Ankündigung des Mineralien Kastens. v. Knebel Jena. Osteologische Abhandl. 10. Genauere Nachrichten von der Affaire bey Saalburg Bewegung der Armee lincks Starcker Truppenmarsch durch die Stadt und die Gegend. Bey der Herzoginn Mutter zu Tafel Auf den Straßen umher. Abends allein.
Freytag um 9 Uhr früh das Treffen zwischen Saalfeld und Rudolstadt. Prinz Louis kam um.
11. Besucht ich die Freunde. Der König und die Königinn kamen um 10 Uhr. Die Erbprinzess ging ab.
12. Bey Luccesini und Haugwiz Affaire bey Kesen.
13. Ging ich mit Hrn. v. Hendrich das Lager zu sehn. König und Königin ab. Die Garde ab. Fanchon
[173] 14. Früh Kanonade bey Jena, darauf Schlacht bey Kötschau. Deroute der Preußen. Abends um 5 Uhr flogen die Kanonenkugeln durch die Dächer. Um 1/2 6 Einzug der Chasseurs. 7 Uhr Brand, Plünderung, schreckliche Nacht. Erhaltung unseres Hauses durch Standhaftigkeit und Glück. Lieutenant Noisin.
15. Marschall Lannes im Quartier und General Victor. Bey Hofe wegen Ankunft des Kaisers. Nach Hause. Beschäftigt mit Sicherung des Hauses und der Familie.
16. Lannes ab. Gleich drauf Marschall Augereau. In dem Intervall die größte Sorge. Bemühung um Sauvegarden u.s.w. bis endlich das Haus ganz voll Gäste war. Mit dem Marschall gespeist. Viele Bekanntschaften. Thätige Theilnehmung mancher Militärpersonen. Ankunft des Commandanten Dentzel.
17. Marschall Augereau ab. Der Kaiser ging ab. Zur Einquartierung den chef de bataillon Dupuis. Mittag bei Lauhns, wo Dentzel einquartiert war, zu Tische. Wieland war von der Gesellschaft. Nachher aufs Schloß, wo die Absendung nach allen Enden hin, zum Herzog und Erbprinzen geschah. Geheimnißvolle Unterhaltung mit dem Husarenofficier.
18. Denons Ankunft Bey Launs gespeist. Begräbniß des Gen. Schmettau Mit Denen bey der [174] Herzoginn Zu Hause Abends spät bey Hofe. Denon reiste Abends nach Erfurt.
19. Trauung. Denon kam zurück von Erfurt. Absendung eines Boten nach Jena. Zix zeichnete im Schloßhof und vor dem Frauenthore. Abends mit Denon bey Hofe bis 8 Uhr.
20. Mit Denon bis zu seiner Abreise. Demselben die Medaillen gezeigt. Er ließ mein Profil zeichnen durch Zix. Ankunft eines Boten von Jena, desgleichen kam Götze herüber. Den Tag bey Hofe. Abends bey Madam Schopenhauer. An Hrn. Cotta nach Tübingen. An Hofr. Blumenbach nach Göttingen. An Dr. Meyer nach Bremen. An Herrn Ramann nach Erfurt.
21. Zwei Boten nach Jena abgefertigt. Verschiedene Aufsätze geschrieben. Acten geheftet und sonst das nächste besorgt. Bey Geh.R. Voigt. Abends bey Hofe Einquartirung.
22. Bey Geh.R. Voigt. Abends bey Hof.
23. Absendung Dr Müllers nach Jena. Mittag Hauptm. ........ zu Tische. Bey Gen. ........ in Heldorfs Hause. Bey Hofe. Nachricht von der Herz Amalie durch Blumenbach.
24. Zauberflöte Fischerinn. Andres wegen der Wercke überlegt. Bey den französchen Ingenieurs. Mittags lange Unterhaltung mit Hauptmann [175] Mähler (Capitaine Gautier. Abends bey Hofe. Müller Carlsbad. Cotta Tübingen.
25. Elpenor und die Fischerin. Telliamed. Hauptmann Gautier, Zeichner, zu Tische. Unterhaltung über den Krieg, die Kunst und die politischen Lagen. Abends bey Hofe. Geheimerath von Wangenheim von Eisenach.
26. Briefe und Expeditionen. Letzte Redaction des Elpenors vor Absendung desselben. Ingleichen Zauberflöte und Fischerin. Einpacken der zweyten Lieferung. Abends bey Hofe. Apprehension wegen einer scheinbaren Kanonade in der Ferne, welches aber nichts als Wilddiebe und muthwilliges Abbrennen zerstreuter Patronen zu seyn schien.
27. Versuch etwas Chromatisches zu arbeiten. Verwirrung und Sorge wegen preußischer Gefangenen, die sich losgemacht haben sollten. Elpenor mit der reitenden Post abgeschickt. Abends bey Hofe. Verwirrung wegen des weilburgschen Unterofficiers, der sich des Nachts auf dem Lande Exactionen schuldig gemacht hatte.
28. Hauptmann Mähler, weilburgisch, ging ab. Paroptische und epoptische Farben einigermaßen redigirt. Mittag allein. Nach Tische Professor Meyer, wegen Einleitung der Zeichenschule. Abends bey Hofe. Reisebeschreibung von Della Valle.
29. Chemische Farben, einzelne Theile. Revision der paroptischen und epoptischen Farben. Demoiselle[176] Huber von Jena. Haarbauer kam von Erfurt. Ingleichen Dr. Müller von Jena. Ich ging nach dem römischen Hause spatzieren. Abends bey Hof. Die Fürsten Reuß von Köstritz. Dann Pietro della Valle.
30. Abschluß der paroptischen und epoptischen Farben. Litteratur der letzten Geschichte des orientalischen Kaiserthums. Würzburger Einquartierung. Zeitungen, die uns unser nächst Vergangnes brachten.
31. Abschluß der physischen Farben. Anfang der chemischen. Nebenstehende Briefe. An die Mutter Franckf. An Schelling München. Spatzieren in den untern Garten. Zu Mittag Graff. Einquartierung eines französischen Hauptmanns. Abends zur Herzogin Mutter, wohin mehrere Personen kamen, ihre Aufwartung zu machen; auch die französischen Ingenieurs. Burigny Histoire des Révolutions de l'Empire de Constantinople.
November
1. Paroptische und epoptische Farben abgesendet. Spatzieren bey sehr schönem Wetter. Einquartierter Major zu Tische. Abends bey Mad. Schopenhauer.
2. Schemata zu den chemischen Farben. Bey der Herz Mutter Bey Fr. Schoppenhauer
[177] 3. Chemische Farben. Briefe Geh Wolf innl. Hofr. Hirt fern nach Giebichenstein an Cammer. Dörr in Leipzig Spaziren. Einquartier zu Tische. Ecole Veterinaire Homerische Stelle
Abends bey Madam Schopenhauer mit dem hiesigen Commandanten und Falk.
4. Chemische Farben. Manches geordnet. Geschichte von Constantinopel. Abends bey der Herzogin Mutter, wo der junge Fürst Reuß hinkam. Nachmittag Luthers Verherrlichung von Hummel mit Meyer durchgegangen, und anderes auf Luthers Leben und Charakter bezügliches besprochen.
5. An Runge Danck für das Ausgeschnittne An Villers wegen der früheren Sendung Lübeck
An Carli Augsb. wegen der Bronzen.
8. Morphologie. v. Knebels Ankunft. bey Herzoginn Amalia. Günstige Nachricht von Berlin Bey Wolzogen wo Voigt war.
9. Votum wegen Abreise des Prinzen. Brief an Denon. Nachricht wegen der Contribution Comparirte Anatomie v. Knebel und Sohn Dr. Voigt v. Jena zu Tische Rath Krausens Beerdigung Bey Dem. Jagemann Kielmeyers Rede.
10. Hexameter zur Morphologie. An der Einleitung einiges verändert. Die Hälfte der chemischen Farben paragraphirt. Zu dem Erbprinzen, wo ich Prof. Meyer fand. Zur Prinzeß. Mittag [178] Leg.Rath Bertuch und Familie, Major von Knebel und Familie, Mad. Schopenhauer, Dr. Müller, Dr. Voigt. Darmstädtscher Major zur Einquartierung. Abends zur Herzogin Mutter, wo der Prinz und Prinzessin waren.
11. Ging Dr. Voigt nach Jena. Darmstädtscher Major zu Tische.
12. Correctur des 10. Bogens der Farbenlehre. Kupferstecher Müller, Mustertafeln. Major von Knebel. Nach Tische Prof. Meyer. Amélie Mansfield von Mde Cottin 1. Band. Abends bey Mde Schopenhauer mit Fernow, Meyer, Riedel, Schütz. Später bey der Herzogin Mutter. Anfang der chemischen Farben zum Druck nach Jena geschickt.
15. Chemische Farben revidirt. Bey der Herzoginn Mutter war Mounier daselbst.
16. Mit Voigt wegen der eingegangnen Ordres und Befehle die neue Einrichtung betr. Der Blessirte Officier Abends zu Hause.
17. Chemischer Farben Abschluß. Major v. Hendrich kam von Magdeburg zurück. Abends Erzählung seiner Abentheuer
19. Abends Thee bey der Reg. Herzogin. Commissaire Villain und Mounier
20. Tafeln zur Farbenlehre Vorwärts.
21. Oberforstmstr v Fritsch Abends bey der Herzoginn Mutter Derselbige.
22. Zur Tabellarischen Übersicht des Landes. Correctur des 12 Bogens der Farbenlehre. Reg.R. Lauhn Prof Meyer wegen der Academie der Zeichnungen.
23. Mittag zu Tische: Dem. Hufeland, Bardua und Hr. Hasse. Abends bey Madam Schopenhauer.
24. Mittags bey der Herzogin Amalia. Abends General Borrel zur Einquartierung.
25. Fortgesetzte Arbeit an der Farbenlehre. Mittag Capitän Barcelle. Abends bey der Herzogin Mutter bey der Assemblee.
26. Das Manuscript der vierten und fünften Abtheilung der Farbenlehre abgeschickt. Abends bey der Herzogin Mutter.
27. Den 13. Correcturbogen zur Farbenlehre erhalten und abgeschickt. Medaillen angekommen von Augsburg. Abends bey Madam Schopenhauer.
28. Beystehende Briefe geschrieben. Briefe an Wolf Minchen nach Halle, an Fr. Rath Goethe nach Frankfurt, an Ramann nach Erfurt, an Zelter nach Berlin. Um 11 Uhr spatzieren. Nach Tisch Gores Prospecte, durch die camera obscura gezeichnet, besehen. Abends bey Herrn von Fritsch.
29. Früh ........ Abends bey der Herzogin Mutter,[180] nachher bey Egloffstein. Der Hofmarschall war zurückgekommen.
30. Abends bey der Hofräthin Schopenhauer.
December
1. Revision des Rungischen Briefes. Abends bey der Herzogin Mutter, wo Mounier war, Wieland. Französischer Cürassierofficier Namens Lacher.
2. Correctur des 14. Bogens der Farbenlehre.
3. Absendung des Schlusses der Farbenlehre mit dem Rungischen Brief.
4. Erwartung der Mareschalle Lannes Contributions Geschichten Abends bey M. Schoppenhauer
5. Erwartung der Dame Manches auf die nächsten Arbeiten bezügliches durchgedacht.
6. Einleitung zur Morphologie durchgegangen. Mit Regierungsrath Lauhn im Park spatzieren. Abends bey der Herzogin Mutter. Von meinen Gedichten vorgelesen.
7. Abends bey Mad. Schopenhauer. Ankunft der Marschallin Lannes.
8. Abreise der Marschallin Lannes. Um 11 spatzieren. Über die vorliegenden physischen und naturhistorischen Dinge, besonders Wachsthums des Holzes. Abends bey der Herzogin Mutter. An Cotta 2te Lieferung Tübingen An Müller Carlsbad die Mineralogische Anzeige
[181] 9. Newtonische Farbenlehre. Experimente auszogen. Ging der Capitän Barcelle ab. Abends bey Demoiselle Jagemann.
10. Newtons Optik. Theoreme ausgezogen und mit den Experimenten zusammengestellt. Correktur des 16. Bogens bei Farbenlehre.
11. Zelter Geb. Tag. Optik N. 2tes Exper. Sonst verschiedenes geordnet Schreiber Berg Secr von Meiningen. Botanische Samml Wunderliche botanische Requisition Abends bey Mob. Schopenhauer.
12. Bey Mademoiselle Bardua, angefangenes Porträt. An Blumenbach nach Göttingen.
13. Den 17. Correcturbogen fortgeschickt. Abends bey der Herzogin Mutter. Schüttgen.
14. Zwiebelmarkt ohne Zwiebeln. Zu Tische Frommann und mehrere junge Leute (Schütz, Bardua) Weißer, Hufeland. Nachmittag kam Minchen ihren Pflegevater abzuholen. Abends bey Mad. Schopenhauer. Fernow las über den florentinischen und römischen Dialect.
15. Newtons Versuche. Polemik. Spatzieren. Abends Prof. Meyer. Hubers Lebensgeschichte. An Buchhändler Doll Wien die beyden Zeichnungen der Hrn. Liebe und Perger.
16. Optik. 6. Experiment des 1. Theiles. Spatzieren. Abends bey Demoiselle Jagemann.
17. Polemische Optik. Den 18. Correcturbogen fortgeschickt. Abends bey der Herzogin Mutter. Wurst.
18. Polemische Optik. Vom 5. – 7. Experiment des 1. Buches. Die Tabellen wegen der Zeichenschule fortirt. Abends bey der Schopenhauer.
19. Polemische Optik. Experiment mit der Reflexion. Bey Mamsell Bardua zweyte Sitzung. Mittags Hr. Ramann aus Erfurt zu Tische. Abends bey der Herzogin Mutter. Erbprinz, von Wolzogen, Mounier, Ziegesar, Frau Major von Knebel.
20. Den 19. Correcturbogen der Farbenlehre fortgeschickt. Hubers Leben und Briefe.
21. Abends bey Madam Schopenhauer. Fernow, über die italiänischen Dialecte.
22. Bey der Herzogin Mutter. Die Gesellschaft spielte, ich zeichnete.
23. Mittag Besuch von Knebel und nach Tische von Seebeck. Abends bey Demoiselle Jagemann mit Prof. Meyer wegen der Stickereyen.
24. Die Metamorphose der Pflanzen fortgeschickt. Schmidt von Wien in Theaterangelegenheiten. Nach Tische Waser, der Sohn, auf der Nachhausereise von Lübeck, wo er als preußischer Angestellter mit in das Unglück gekommen. Merkwürdige Physiognomie, die an den Charakter des Vaters erinnert. Abends bey der Herzogin Mutter, in Gesellschaft mit den fürstlichen Kindern und Herrn Mounier.
[183] 25. Newtons Optik 11. Experiment. General Matsch. Festspiel zu Augusts Geburtstag. Bey Madam Schopenhauer zum Thee. Zum Abendessen beym Intendant Villain aus dem Fürstenhause. An Cotta nach Tübingen, wegen der allgemeinen Zeitung. An Zelter nach Berlin. An Sartorius nach Göttingen.An Prof. Luden nach Jena mit dem Sidner. 125 rthlr. Sächsisch nach Cassel an Kaufmann von Roden.
26. Schmidt von Wien zu Tische Erstes Schauspiel die Erben
27. Chromatische Polemic Optices Exp. XI. Dr. Müller Prinz August von Preußen Proclamation des Friedens in dem Schausp. Hause. Nachtmusic.
28. Chromatische Polemik bis zur 6. Proposition. Abends bey Madam Schopenhauer.
29. Bericht ad Serenissimum d. ........ Mittag die farbigen Bilder auf farbigem Grunde. Ifflands Theaterkalender. Abends die heimliche Heirath.
30. Einleitung zum polemischen Theil.
- Rechtsinhaber*in
- TextGrid
- Zitationsvorschlag für dieses Objekt
- TextGrid Repository (2012). Goethe: Tagebücher. 1806. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5DD6-6