606. Das jüngste Gericht in der Marienkirche.

(S. Karl Th. I. S. 33.)


Der größte Kunstschatz der Marienkirche ist das Gemälde des jüngsten Gerichts, welches in der Dorotheenkirche daselbst aufbewahrt wird. Man sagt, ein geschickter Maler zu Utrecht habe im Jahre 1327 die erste Skizze davon gemacht und einen Theil der Ausführung beendigt, dann habe einer seiner Schüler noch weiter daran gearbeitet, und endlich hätten Johann und [581] Georg van Eyck dasselbe vollendet. Das Bild war für den Papst bestimmt, wurde aber mit dem Schiffe, auf welchem es nach Rom gebracht werden sollte, von einem Seeräuber erbeutet, dann aber diesem wieder von einem Danziger Schiffer abgenommen und von diesem seiner Vaterstadt verehrt. Nach einer andern Sage aber wäre das Schiff auf seiner Fahrt nach Rom gescheitert, das Bild aber auf dem Meere fortgeschwommen ohne unterzusinken, so von dem Danziger Schiffer gefunden und nach Danzig gebracht worden.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Zweiter Band. West- und Ostpreußen. 606. Das jüngste Gericht in der Marienkirche. 606. Das jüngste Gericht in der Marienkirche. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5D07-7