502) Der Sanct Georg zu Mansfeld. 1

Ehe es Grafen von Mansfeld gab, hauste ein Ritter Namens Georg auf dem Mansfelder Schlosse. Einen Berg aber vor der Stadt (auf der Seite nach Eisleben zu), der noch heute der Lindberg heißt, hatte sich ein Lindwurm zur Wohnstätte gewählt, und diesem mußten die Bewohner von Mansfeld jeden Tag ein Mädchen als Zoll geben, damit er sie leben ließ. In dem kleinen Städtchen war bald keine Jungfrau mehr zu finden, und nun forderte der Wurm die Tochter des Ritters. Da zog der Ritter selbst am folgenden Morgen gegen den Drachen, erlegte ihn und befreite die Stadt, und er hieß seitdem nicht mehr Georg, sondern Sanct Georg, und zum Andenken [460] wurde sein Bild, wie er den Drachen tödtet, über der Kirchthüre zu Mansfeld in Stein gehauen und ist dort noch zu sehen.

Fußnoten

1 Nach Sommer, Sagen aus Sachsen und Thüringen S. 80. Niemann, Geschichte der Grafen von Mansfeld. Aschersleben 1846. S. 4. Poetisch behandelt von Giebelhausen a.a.O. Bd. II. S. 9.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Erster Band. Provinz Sachsen und Thüringen. 502. Der Sanct Georg zu Mansfeld. 502. Der Sanct Georg zu Mansfeld. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-5561-A