716. Die zerbissene Hexe.

(S. ebd. S. 446.)


Eine Bauerfrau in Preußen hatte das Unglück, daß jeden Morgen ihrer Kuh die Milch genommen war. Sie ahnte wohl, es müsse hier nicht mit rechten Dingen zugehen, paßte auch auf, allein sie konnte die Hexerei doch nicht ergründen. Endlich fiel dem Wirthssohne ein, die Kuh in der Nacht zu bewachen. Er versteckte sich also, als es dunkel geworden war, in dem Stalle und sah auch bald, wie sich ein großer runder Knäuel unter die Kuh rollte. Schnell springt er zu und findet zu seinem Erstaunen einen herrlichen Käse, der ihn so appetitlich anlächelt, daß er sogleich ein kräftiges Stück herausbeißt und den Rest, um vor Gästen gesichert zu sein, in seinem Kasten verschließt. Morgens fand er jedoch statt des Käses eine alte Hexe im Kasten, der er die Nase abgebissen und aufgegessen hatte.

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TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Zweiter Band. West- und Ostpreußen. 716. Die zerbissene Hexe. 716. Die zerbissene Hexe. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-520C-2