Die Fliege
Dem Herrn Inspektor tut's so gut,
Wenn er nach Tisch ein wenig ruht.
Da kommt die Fliege mit Gebrumm
Und surrt ihm vor dem Ohr herum.
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Und aufgeschreckt aus halbem Schlummer
Schaut er verdrießlich auf den Brummer.
Die böse Fliege! Seht, nun hat se
Sich festgesetzt auf seiner Glatze.
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»Wart' nur, du unverschämtes Tier!
Anitzo aber komm' ich dir!!«
Behutsam schleicht er nach der Tasse,
Daß er die Fliege da erfasse.
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Perdauz! – Darin ist er gewandt; –
Er hat sie wirklich in der Hand.
Hier schaut er nun mit großer List,
Wo sie denn eigentlich wohl ist.
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Surr! – Da! – Sie ist schon wieder frei.
Ein Bein, das ist ihr einerlei.
Jetzt aber kommt er mit der Klappe,
Daß er sie so vielleicht ertappe,
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Und um sie sicher zu bekommen,
Hat er den Sorgenstuhl erklommen.
Rumbums! Da liegt der Stuhl und er.
Die Fliege flattert froh umher.
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Da holt er aus mit voller Kraft,
Die Fliege wird dahingerafft.
Und fröhlich sieht er das Insekt
Am Boden leblos ausgestreckt.
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Erquicklich ist die Mittagsruh,
Nur kommt man oftmals nicht dazu.