Die Ballade von den sieben Schneidern
Es hatten sieben Schneider gar einen grimmen Mut;
Sie wetzten ihre Scheren und dürsteten nach Blut.
Dort auf der breiten Heide loff eine Maus daher –
Und wär' sie nicht geloffen, so lebte sie nicht mehr.
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Und zu derselben Stunde (es war um halber neun)
Sah dieses mit Entsetzen ein altes Mütterlein.
Die Schneider mit den Scheren, die kehrten sich herum,
Sie stürzten auf die Alte mit schrecklichem Gebrumm.
»Heraus nun mit dem Gelde! Da hilft kein Ach und Weh!«
Das Mütterlein, das alte, das kreischte: »Ach herrje!«
Ein Geißbock kam geronnen, so schnell er eben kann,
Und stieß mit seinem Horne den letzten Schneidersmann.
Da fielen sieben Schneider – pardauz – auf ihre Nas'
Und lagen beieinander maustot im grünen Gras.
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Und sieben Schneiderseelen, die sah man aufwärts schwirr'n,
Sie waren anzuschauen wie sieben Fäden Zwirn.
Der Teufel kam geflogen, wie er es meistens tut,
Und fing die sieben Seelen in seinem Felbelhut.
Der Teufel, sehr verdrießlich, dem war der Fang zu klein,
Drum schlug er in die Seelen gleich einen Knoten drein.
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Er hängt das leichte Bündel an eine dürre Lind',
Da pfeifen sie gar kläglich – piep, piep – im kühlen Wind.
Und zieht ein Wandrer nächtlich durch dieses Waldrevier,
So denkt er bei sich selber: »Ei, ei, wer pfeift denn hier?«
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