361. Wirtshaus versunken.

Mündlich.


Auf dem Kapelisberg bei Röthenbach (O.A. Wangen) stand einstmals ein Wirtshaus, in dem es arg zuging. Eben wurde auch mal arg drauf los getanzt und wüst gethan, als gerade der Pfarrer mit dem Allerheiligsten zu einem Todtkranken vorbeiging. Des Meßners Glöcklein mahnte die droben; aber statt darauf zu hören, spottete und höhnte man. Nur ein älterer Mann kam heraus, kniete nieder vor dem Wirtshaus und empfing den hl. Segen. Da auf einmal that sich die Erde auf, und mit wahrem Höllenlärm stürzte das Wirtshaus in Grundsboden und verschwand spurlos mit Allem, was darin war. Auf der Stelle ist noch jezt ein viereckichtes Loch zu sehen, das man schon öfters auffüllen wollte, es aber nicht konnte; auch wächst da kein Gras mehr 1.

Fußnoten

1 Die Spötter des »Allerheiligsten« pflegt die Sage herb zu strafen. Verletzung von Bildern in Kirchen etc. wird theuer gebüßt. Schweden, Franzosen, Spielteufel etc. sind in der Sage arg gebrandmarkt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen, Volksaberglauben. 3.. 361. Wirtshaus versunken. 361. Wirtshaus versunken. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0C49-7