168. Ochsgeist eingemauert.

Von Kath. Uebelen.


Zwischen Affalterbach und Poppenweiler ist ein Wäldchen, das »Löhrle« geheißen. Zwischen den Lichtern (zwischen Tag und dunkel) ging noch ein Bauer von Poppenweiler heim. Siehe! auf einmal fand er einen prächtigen Ochsen, an einen Waldbaum angebunden. Bauer pfiff und rief nach dem Eigenthümer, meinte ein Metzger sei um die Wege. Niemand[114] zeigte sich; Bauer ging hin, band den Ochsen los und nahm ihn just am Seile heim. Im Stall angekommen, band der Bauer das Thier an, ging hinauf und sagte: »Weib, komm, sieh, was ich heimgebracht.« Weib ging und wollte sehen, Bauer selber wollte Heu naufstecken. Aber, o des Schreckens, statt des Ochsen stand ein himmelhoher langer Mann mit gewaltigem Wachstuchhute in der Stallecke. Um Alles war der nicht mehr hinauszubringen. Dem Bauer und der Bäurin war's Angst dabei; endlich mauerten sie den »Ungeheuren« ein, wo er sich noch befinden soll 1.

Fußnoten

1 Rochholz A.S. I. 176.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen, Volksaberglauben. 1.. 168. Ochsgeist eingemauert. 168. Ochsgeist eingemauert. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0C0F-B